Hermann Kleines Handbuch der Einkaufspraxis Michael Hermann Kleines Handbuch der Einkaufspraxis Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH ISBN 978-3-663-12596-9 ISBN 978-3-663-13254-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-13254-7 VVeerrllaaggss--NNrr.. 33661133 Copyright by Springer Fachmedien Wiesbaden 1967 Urspriinglich erschienen bei Betriebswirt~chaftlicher Verlag Dr. Th. Gablcr GmbH, Wicsbaden 1967 Softcover reprint ofthe hardcover 1s t edition 1967 Geleitwort Der Beruf nicht nur der Einkaufs-Chefs weltbekannter GroBunternehmen, der ,groBen Hechte", wie sie der Verfasser dieses Buches nennt, sondern auch der Einkaufsleiter mittlerer und kleinerer Firmen und der verantwort lichen Sachbearbeiter im Beschaffungsbereich (der ,kleinen Fische") ist heute weit komplizierter und er stellt weit hohere Anspruche als noch vor einem J ahrzehnt. Standiger Wechsel ist das Merkmal in jedem Bereich unseres Lebens, beson ders auch im Geschaftsleben. Fast taglich sehen wir uns vor Situationen ge stellt, fUr die es in unserem bisherigen Leben keinen Prazedenzfall gibt. Dauernd werden wir mit neuen Ideen und mit neuen Anforderungen bom bardiert. Im Bereich der Industrie gibt es kaum eine Branche und kaum eine Firma, die nicht laufend nach neuen oder besseren oder kostengunstigeren Mate rialien sucht, urn schwierigere Bedingungen erfiillen zu konnen, urn die Pro duktivitat zu steigern, urn Material- und Produktionskosten zu senken. Zahlreiche Erzeugnisse und Fragestellungen, mit denen sich der Einkauf heute befassen muB, waren vor zehn oder gar vor fiinf J ahren noch vollig unbekannt. Morgen wird es noch viel mehr Produkte und Fragestellungen geben, von denen wir uns heute noch nichts traumen lassen. Der Weg fiihrt die Einkaufsabteilung vom Einkauf von Waren zum Einkauf von Problem lOsungen. Dieser groBe Wandel, in den wir Einkaufer mitten hineingestellt sind, be trifft nicht nur die ,groBen Hechte"; auch die ,mittleren" und die ,kleinen Fische" mussen sich mit ihm dauernd auseinandersetzen. Und die jungen Krafte, die in der Materialwirtschaft und Materialverwertung tatig werden wollen, mussen lernen, in diese Welt des groBen und nie aufhorenden Wan dels hineinzuwachsen und dabei doch in ihrer Tagesarbeit stets auf festem Boden zu stehen. Hier fiillt das Werk des Verfassers eine bestehende Lucke. Nicht fUr die ,groBen Hechte", sondern fur den weit en Bereich der ,normalen Einkaufer" und des Nachwuchses geschrieben, stellt diese aus der Sicht des Praktikers fUr den Praktiker und den Jungeinkaufer geschriebene Arbeit ein mit gro Bem FleiB erarbeitetes Nachschlagewerk dar, in dem der Leser (auch man cher ,groBe Hecht") eine Fiille niitzlicher Hinweise und Anregungen fiir die Bewaltigung der Tagesarbeit findet. Ich bin sicher, daB dieses Werk, weil es die Sprache des erfahrenen Prak tikers spricht, eine gute Aufnahme finden wird. Den Verfasser begliick wiinsche ich zu dieser ausgezeichneten Arbeit. Oktober 1966 Hans Ovelgonne 1. Vorsitzender des ,Bundesverband Industrieller Einkauf e.V. (BIE)" Vorwort Das Handbuch will ein Nachschlagewerk sein fiir die vielfiiltigen Fragen, die in der Einkaufspraxis auftauchen. Gleichzeitig will es ein Ratgeber sein fur die Einrichtung eines Einkaufsmanuals, das in jeder gut geleiteten Ein kaufsabteilung bestehen sollte. Darin werden aile wichtigen Dinge, aber auch viele Kleinigkeiten festgelegt, die den Arbeitsablauf betreffen. Die Schaffung eines solchen Manuals unterbleibt hiiufig nur deshalb, weil man sich entweder uber den wunschenswerten Ablauf nicht im klaren ist oder weil die genaue Aufnahme des derzeitigen Ablaufs als zu zeitraubend an gesehen wird. Das Handbuch will auch dem U n t e r n e h m e r helfen, der seine Einkaufs abteilung uberprufen will, sowie dem, der das Einkaufen bisher selbst erledigt hat und nun eine Einkaufsabteilung grunden mochte, urn sich da von zu entlasten. Es sollte auch ein stii.ndiger Begleiter des E ink auf s 1 e iter s sein, der bei der Fuhrung und Organisation seiner Abteilung die in jahrzehntelanger Praxis erworbenen Erkenntnisse und Erfahrungen des Verfassers verwer ten will. Es kann dem Einkii.ufer und dem Sachbearbeiter jeder Abtei lung gute Dienste leisten bei der tii.glichen Arbeit, wenn sie ihre Tii.tigkeit rationell und nach den neuesten Erkenntnissen der Buroorganisation aus uben wollen. Das Handbuch will nicht die ,groBen Hechte" ansprechen, die seiher Bucher schreiben, sondern die Einkaufspraktiker, die wirklich noch einkaufen. Es soli ihnen helfen, auch einmal ein ,groBer Hecht" zu werden. Es will nicht nur mahnen und sagen, daB in dieser oder jener Richtung etwas zu tun ist; es will dem Praktiker auch zeigen, wie er es zu tun hat. Viele Bucher sind schon uber den Einkauf geschrieben worden; die meisten leider von Leuten, die den Einkauf (die Beschaffungsfunktion) nur von der wissenschaftlichen, der theoretischen Seite her betrachten. Der Aut or dieses Buches hat aber aus der tii.glichen Praxis heraus erkannt, daB ein echter Bedarf an einem Buch besteht, das genau beschreibt, wie der einzelne Vor- gang abzulaufen hat und wie dabei zu verfahren ist. Er ist selbst Einkaufer und Leiter einer Erfahrungsaustauschgruppe ,Industrieller Einkauf" beim RKW. Wenn amEnde dieses Buches Quellenangaben fehlen, dann ist das nicht vergessen worden. Vielmehr hat der Autor alle Kapitel aus eigenen Erfah rungen geschopft und sich lediglich bei dem Abschnitt ,Wertanalyse-Wert gestaltung" auf eine Ausarbeitung von Herm Jochen Sell, Einkaufsleiter der Pfaff AG, und bei dem Abschnitt ,Einkauferwettbewerb" auf einen Vortrag von Herrn Dipl.-Kfm. Walter H. Roth, Einkaufsleiter der Standard Elektrik Lorenz AG, gestiitzt. Sommer1967 Michael Hermann lnhaltsverzeichnis Seite Einfiihrung 13 1 Einkaufspolitik, Einkaufsstrategie, Einkaufstaktik 14 1.1 Einkaufspolitik 14 1.1.1 Zentraleinkauf oder dezentralisierter Einkauf 15 1.1.2 Budget . 18 1.1.3 Einkaufsbedingungen 19 1.2 Einkaufsstrategie . 19 1.2.1 Organisation der Abteilung . 20 1.2.2 Verteilung der Vollmachten (Verantwortung und Befug- nisse) 23 1.2.3 Richtlinien fiir die Budgetfiihrung 24 1.2.4 Einkaufsgepfiogenheiten 27 1.3 Einkaufstaktik 31 1.3.1 Abfertigung von Besuchern . 31 1.3.2 Verhandlungsfiihrung 33 1.3.3 Anforderungswesen 35 1.3.4 Anfragen, Angebote 41 1.3.5 Bestellwesen 48 1.3.6 Reklamationen 52 2 Arbeitsablauf . 53 2.1 Anforderung und Bestellung 53 2.2 tl'berwachung der Auftragsabwicklung 55 3 Arbeitsplatzbeschreibung . 57 3.1 Einkaufsleiter (Gruppenleiter) 57 3.1.1 Notwendige Kenntnisse und Kontakt zur Abteilung 57 3.1.2 Beziehungen zu Lieferanten 58 3.1.3 Tagesablauf . 63 3.1.4 Mitarbeit bei RKW und BIE 66 3.2 Einkaufer . 66 10 I nhaltsverzeichnis Seite 3.3 Lieferkontrolle (Terminiiberwachung) 68 3.3.1 Die Vorwarnung 69 3.3.2 Die Mahnung 70 3.3.3 Abbruch der Geschaftsverbindung 71 3.3.4 Auftragen des Schriftwechsels 72 3.3.5 Auftragen der Eingange 73 3.3.6 Auftragen der Rechnungen . 73 3.3.7 Verkehr mit den Lieferanten und Betriebsstellen 73 3.4 Rechnungspriifung 74 3.4.1 Rechnerische Priifung 74 3.4.2 Eingangspriifung 75 3.4.3 Skonto 76 3.4.4 Vorauszahlungen 76 3.4.5 Leergut . 76 3.4.6 Belastungsanzeigen 77 3.4.7 Frachten 77 3.4.8 Preispriifung 78 3.4.9 Rationalisierung der Rechnungspriifung 79 3.5 Budgetfiihrung 81 3.5.1 Aufteilung des Budgets . 81 3.5.2 Allgemeines . 88 3.5.3 Die Fiihrung des Budgets 93 3.6 Schreiberinnen 93 3.6.1 Arbeitsplatz . 93 3.6.2 Arbeitsgebiet 96 3.7 DieAblage. 98 3.7.1 Die Betreuung der Ablage 98 3.7.2 Die Organisation der Ablage 99 3.7.3 Das System der Ablage 100 4 Wertanalyse, Wertgestaltung 101 4.1 Erlauterung der Begriffe 101 4.2 Die praktische Durchfiihrung 102 5 Erfahrungsaustausch, Schulung 104 5.1 Erfa-Arbeit des RKW . 104 5.1.1 Erfa-Gruppe ,Industrieller Einkauf" 104 5.1.2 Nachwuchs-Schulung der Erfa-Gruppe ,Industrieller Einkauf" 105