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Kleincomputer in Verbundsystemen: Organisatorische Gestaltung und Anwendung PDF

648 Pages·1976·13.336 MB·German
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FORSCHUNGSBERICHT DES LANDES NORDRHEIN -WESTF ALEN Nr. 2608/Fachgruppe Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Herausgegeben im Auftrage des Ministerprasidenten Heinz Kuhn vom Minister fUr Wissenschaft und Forschung Johannes Rau Prof. Dr. Erwin Grochla Dipl. -Kfm. Helmut Weber Dipl. -Kfm. Hans Gurth Betriebswirtschaftliches Institut fur Organisation und Automation an der Universitat zu Kaln Kleincomputer in Verbundsystemen - Organisatorische Gestaltung und Anwendung - Westdeutscher Verlag 1976 © 1976 by Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen Gesamtherstellung: Westdeutscher Verlag ISBN 978-3-531-02608-4 ISBN 978-3-322-88589-0 (eBook) 001 10.1007/978-3-322-88589-0 Der Forschungsbericht wurde im Rahmen des Forschungsvorhaben Anwendungskonzeptionen fur den Einsatz von Anlagen der Mittleren Datentechnik in Computerverbundsystemen (MICOM) erstellt (Projekt-Laufzeit 1. 4. 1973 bis 31. 3. 1976). Projektmitarbeiter und Autoren: Wissenschaftlicher Leiter des Projektes MICOM: Prof. Dr. Erwin Grochla Projektleiter: Dipl.-Kfm. Helmut Weber Wissenschaftliche Mitarbeiter: Dipl.-Kfm. Hans Gurth Dipl.-Kfm. Rolf Hammel (bis 31• 3. 1975) Dipl.-Kfm. Gabriele Marschall (ab 1. 12~ 1975), (Stud. Mitarbeiterin bis 30. 11. 1975) Dipl.-Kfm. Christoph Meller (bis 30. 11. 1975) Dipl.-Kfm. Michael Reicherts (ab 16. 5. 1975), (Stud. Mitarbeiter bis 15. 5. 1975) Studentische Mitarbeiter: Hartwig Garmers (bis 31. 12. 1975) Hans-Joachim Hornberger (bis 15. 5. 1975) Karl Schulte (bis 31. 10. 1975) Wolfgang Vosshall (ab 16. 4. 1975) Peter Zander (ab 16. 5. 1975) VORWORT UND EINFUHRUNG Die technologische Entwicklung der Automatisierten Datenverarbeitung (ADV) fUhrte seit einigen Jahren zu einer Miniaturisierung der Bauelemente und - abhangig hiervon - zu einer Tendenz stark fallen der Hardware-Preise. Dies begUnstigte die kleinerer Ent\~icklung Computersysteme, mit der die absolute Vorherrschaft des GroBcom puters in der ADV gebrochen wurde l).SchlieBlich eroffnete vor allem die Weiterentwicklung von DatenfernUbertragung und -fernver arbeitung neue der Kommunikation und Kooperation t~oglichkeiten zwischen verschiedenen ADV-Anlagen. Die Konsequenz dieser techno logischen Entwicklung ist ein verstarktes arbeitsteiliges Zusam menwirken von Computern in Verbundsystemen. Beides - die Entwicklung von Kleincomputern und die Realisierung von Computerverbundsystemen - erschloB der automatisierten Infor mationstechnologie eine neue Anwenderkategorie: Klein- und Mittel betriebe, denen die Notwendigkeit hoher Investitionen und qualifi zierten Personals bislang den Zugang zur ADV versperrt hatte. Diese Anwender sind nunmehr in der Lage, ihre administrativen Arbeitsab laufe durch den Einsatz von Kleincomputern zu rationalisieren und die MHglichkeiten eines Uberbetrieblichen Verbundes mit groBen Computersystemen zu nutzen. Dadurch kHnnen auch Klein- und Mittel betriebe ihre Entscheidungssituation durch schnellere und exaktere 1) In der Bundesrepublik zeugte davon der Erfolg der Mittleren Datentechnik (MDT) seit Mitte der 60er Jahre. Die seitdem sehr vielfaltige Entwicklung im Bereich der Minicomputer und Mikro prozessoren fuhrte zu einer unuberschaubaren Fulle von Begriffen fur diese Sachmittel. Deshalb scheint zur terminologisch eindeu tigen Erfassung heute der schlichte Begriff "Kleincomputer" am geeignetsten. Wenn im folgenden doch noch uberwiegend von "f1ittlerer Datentechnik" die Rede ist, so ist das vor dem Hinter grund des zeitlichen Ablaufs der Forschungsarbeit zu sehen. - VI - Informationen verbessern. Woran es aber weitgehend fehlt, ist eine organisatorische Konzeption fUr die Gestaltung derartiger Computer verbundsysteme (ADV-Anwendungskonzeption). Einen ersten Ansatz hier zu zu liefern, war Ziel des Forschungsvorhabens, dem die vorliegende Veroffentlichung entstammt. Dabei schien es notwendig, die Untersu chungen von unabhangiger wissenschaftlicher Seite her durchzufUhren, da nur sehr wenige Klein- und Mittelbetriebe Uber organisatorisches Know-How fUr die ADV-Anwendung verfUgen. Ein besonderes praktisches Problem resultiert aus dem relativ gerin gen organisatorischen Formalisierungsgrad der Aufgaben in kleinen und mittleren Betrieben: Es sind nur wenig eindeutige, schriftlich fixierte Aufgabenstellungen, Stellenbeschreibungen, Arbeitsablaufe etc. vorhanden; haufig bestehen nur mUndliche Arbeitsvorgaben oder Stellenangaben. Als Folge erhoht sich nicht nur der Arbeitsaufwand bei der Ist-Aufnahme, sondern es steigt auch die Notwendigkeit einer Einbeziehung der personellen Aktionstrager in die Ermittlung des aktuellen organisatorischen Status. Der Organisation der Ist-Aufnah me-Phase fallt somit eine wichtige Rolle zu, sollen allzu groBe Ein griffe in das laufende betriebliche Geschehen vermieden werden. Die Ist-Aufnahme kann betrachtlich erleichtert werden, wenn standardi sierte Aufgabenkataloge und zusatzlich PrUflisten vorliegen, mit denen der Aufgabeninhalt und die erarbeiteten verbundrelevanten Aufgabenmerkmale beim Anwender bestimmt werden. ZweckmaBigerweise wird bei der praktischen DurchfUhrung von den zentralen Aufgaben stellungen ausgegangen, die in ihrer ablauforganisatorischen Ein bettung weiter verfolgt werden. Die auf diese Weise gebildeten Auf gabengebiete werden dann unter Hinzuziehung der Aktionstrager wei ter prazisiert. Wenn die langerfristige Einrichtung einer Datenverarbeitungs-Stelle beabsichtigt ist, die alle mit dem Verbundbetrieb anfallenden Auf gaben Ubernimmt (Operating, technische Oberwachung, Datatyping und evtl. Programmierung etc.), sollten die dafUr vorgesehenen Per sonen - in jedem Fall aber der Leiter der Datenverarbeitungs-Stel le (wobei im Grenzfall Leitungs- und AusfUhrungsaufgaben in der Hand einer einzigen Person liegen) - bereits in den Konzeptions entwicklungsprozeB einbezogen werden. Da fUr diese Funktion nur Mitarbeiter mit ADV-Erfahrung in Frage kommen, hat dieser frUhzei tige Einsatz auch den praktischen Vorteil, daB die Betreuung und die Koordination der durch externe Mitarbeiter entwickelten Teil konzeptionen von einem Vertreter des Anwenderbetriebs Ubernommen werden konnen. Zudem laBt sich auf diesem Wege das die spatere Im plementierung erleichternde Engagement der im Datenverarbeitungs Bereich Tatigen unter BerUcksichtigung ihrer individuellen Erfah rungen und Interessen erreichen. Unbedingt erforderlich ist, daB eine Projektbetreuung durch einen Mitarbeiter des Anwenders durch gefUhrt wird, der mit dem externen Berater oder dem Beratungsteam standigen Kontakt halt und die erforderliche Koordination mit den Benutzern gewahrleistet. Bei der Einschatzung des personellen Aufwandes, der fUr die Entwick lung einer Anwendungskonzeption erforderlich ist, sind in erster Linie drei Aspekte zu berUcksichtigen: (1) Umfang und Komplexitat der fUr die Anwendungskonzeption zu un tersuchenden Aufgabenstrukturen - einschlieBlich des Grades an organisatorischer Formalisierung, (2) die VerfUgbarkeit externer und auch interner Fachleute, (3) die Beeintrachtigung des betrieblichen Ablaufs durch Ist Aufnahme, Beurteilungen etc .. Umfang und Komplexitat der zu untersuchenden Aufgabenstrukturen konnen - in Abhangigkeit von der GroBe des Betriebes, seinem Pro duktprogramm sowie seinen Beschaffungs- und Absatzmarkten - stark variieren; eben so sind groBe Unterschiede beim Formalisierungsgrad festzustellen. - VIII - Wie bereits erw~hnt, sind in Jer Regel interne Fachleute in den meisten Klein- und Mittelbetrieben nicht verfUgbar; externe Berater stehen ge ebenfalls nur in begrenztem Umfang und zu relativ hohen genw~rtig Kosten zur VerfUgung. Aus der Sicht des einzelnen Anwenders kann sich die Situation etwas gUnstiger darstellen, wenn bereits h~ufi- ger eine externe Beratungsunternehmung in Anspruch genommen wurde, die mit der organisatorischen Situation des Anwenders vertraut ist. Das AusmaB, in dem der interne Betriebsablauf durch die Arbeit an der Konzeption beeintr~chtigt wird, ist schlieBlich abh~ngig vorn Grad der organisatorischen Formalisierung sowie von der Freistellungsmoglich keit interner Mitarbeiter fUr eine Beteiligung an der Konzeptions entwicklung. Dabei kann eine solche Beteiligung in direkter Mitar beit bestehen, in einer Mitwirkung bei Beurteilungsproblemen bzw. der Festlegung von Zielen und Kriterien oder auch nur in der Teil nahme an Arbeitssitzungen zum Zwecke der Projektvorbereitung, -Uber wachung oder der Diskussion der Entwurfs-Ergebnisse. Bei der Einbe ziehung dieser ganzen EinfluBgroBen kann dey' personelle Aufwand - grob gesch~tzt - zwischen einem hal ben bis zu zehn Mann-Monaten liegen. Aus dieser knappen Darstellung einiger praktischer Probleme, die sich dem Klein- und Mittelbetrieb bei der Entwicklung einer Anwen dungskonzeption stellen, wird bereits deutlich, daB die enormen organisatorischen und okonomischen Moglichkeiten, die in der An wendung von Computerverbundsystemen liegen, nur durch die Entwick lung von Anwendungskonzeptionen angemessen erfaBt, beurteilt und schlie6lich auch umgesetzt werden konnen, daB andererseits jedoch die Voraussetzungen, die Erfahrungen und die personellen Moglich keiten bei Klein- und Mittelbetrieben zum gegenw~rtigen Zeitpunkt keinen AnlaB zu UbergroBem Optimismus geben. - IX - Mit der vorliegenden Arbeit wird nun praktisches Wissen urn die Ressourcen sowie urn die Methoden, mit denen eine Anwendungskonzeption entwickelt werden kann, in Ansatzen zur VerfUgung gestellt. Zugleich wird damit die entscheidende Aufgabe deutlich, durch eine verstarkte Verbreitung des Computerverbundkonzeptes und durch intensivierte Aus- und Fort bildungsbemUhungen das Interesse und die Instrumente fUr diese neue Technologie bei Klein- und t·1ittelbetrieben weiterzuentwickeln. Allen meinen Mitarbeitern, die zum Gelingen dieser Arbeit beitrugen, mochte ich herzlich dafUr danken. Ebenfalls gebUhrt Frau Ruth Zedler groBer Dank fUr das Schrei ben des umfangrei chen pts. ~lanuskri Koln, im September 1976 Erwin Grochla - XI - INHALT Seite A. Die Bedeutung der ADV fUr Klein- und Mittelbetriebe 1 I. Der Informationsbedarf von Klein- und 2 Mittelbetrieben a) Die informationellen Beziehungen als 3 Ausgangspunkt fUr die Ermittlung des Informationsbedarfs 1. Analyse der informationellen Beziehungen 4 1.1 Die informationellen Beziehungen 5 zwischen Betrieb und Umwelt 1.2 Die informationellen Beziehungen 10 innerhalb des Betriebes 2. Die Branchenzugehorigkeit als zentraler 11 EinfluBfaktor b) BetriebsgroBenbedingte Restriktionen bei der 14 Deckung des Informationsbedarfs 1. Wirtschaftliche Restriktionen 15 2. Organisatorische Restriktionen 15 3. Sonstige Restriktionen 17 II. Das Angebot an ADV-Ressourcen fUr Klein- und 17 Mittelbetriebe a) Das Angebot an Hardware 20 b) Das Angebot an Software 23 c) Das Angebot an ADV-Personal 25 d) Kostenbetrachtung 26 - XII .- III. Bisherige AnwendungsmOqlichkeiten der ADV und 28 ihre Nutzung durch Klein- und Mittelbetriebe a) Der Betrieb eines autonomen Systems 28 b) Datenverarbeitung auBer Haus 30 B. Das Gestaltungsfeld fUr Computerverbundsysteme 33 mit Kleincomputern (MDT) I. Das Aufgabensystem 34 a) Bestimmungsmerkmale von Aufgaben 35 1. Objekte der AufgabenerfUllung 35 2. Verrichtungen bei der AufgabenerfUllung 39 3. Raumliche Bestimmungsmerkmaie 44 4. Zeitliche Bestimmungsmerkmale 45 b) Beziehungen im Aufgabensystem 46 (interne Relationen) c) Beziehungen zu anderen Aufgabensystemen 50 (externe Relationen) II. Ressourcen der AufgabenerfUllung 54 a) Verbundsysteme mit Datentrageraustausch 54 1. Die Datenstation 55 2. Der Datentrageraustausch 57 2.1 Die Datentragerart 58 2.2 Der Aufbau der Daten auf dem 66 Datentrager 2.2.1 Der Codeaufbau 67

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