Dahl . Klausuren Volkswirtschaft Pr of. Dr. Dieter Dahl Klausuren V olkswirtschaft VWL-Ubungen Aufgaben mit Losungen GABLER CIP-Kurztitelaufnahme der Deutschen Bibliothek Dahl, Dieter: Klausuren Volkswirtschaft: VWL-Obungen; Aufgaben mit L6sungen / Dieter Dahl. - Wiesbaden: Gabler, 1983. © Springer Fachmedien Wiesbaden 1983 Ursprilnglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Veriag Dr . Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1983. Umschlaggestaltung: Horst Koblitz, Wiesbaden Satz: Satzstudio RES, R.-E. Schulz, Dreieich-Buchschlag Alle Rechte vorbehalten. Auch die fotomechanische Vervielfaltigung des Werkes (Fotokopie, Mikrokopie) oder von Teilen daraus bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlages. ISBN 978-3-409-60200-6 ISBN 978-3-663-13255-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-13255-4 Vorwort Dieses Obungsbuch wendet sich an Studenten, die ihr Basiswissen in Volkswirtschafts theorie und -politik tiberpriifen wollen. Es werden bei der Aufgabengestaltung Theorie und Anwendungen rniteinander verbunden, so daB auch der an praktischen Problernen in teressierte Leser Nutzen daraus ziehen kann. Fragen und Aufgaben rnogen DenkanstOBe sein, die Antworten zeigen, ob in richtiger Richtung gedacht wurde. Aufgaben und Lo sungen wurden nicht getrennt gedruckt, so daB urnstandliches Blattern verrnieden wird. Der Student rnoge aber der Versuchung widerstehen und nicht die Losung schon lesen, bevor er sich seine Antwort zurechtgelegt hat. Jedern der acht Gebiete wurde eine gro£ere Zahl von Behauptungen vorangestellt, die daraufuin zu priifen sind, ob sie richtig oder falsch sind. Auf diese Weise kann thernatisch eine gro£ere Flache abgedeckt werden als dies durch Aufgaben allein rnoglich ist. Die Richtig/Falsch-Antwort enthalt eine Begriindung. Manche Problerne sind thernentibergreifend. Das ist Absicht, da Zusarnrnenhange erschlos sen werden sollen; das Stichwortregister hilft, weitere Ausflihrungen zurn Fragenkornplex unter anderer Kapiteltiberschrift zu finden. Wichtig erscheinende Fragen wurden von rneh reren Seiten angegangen, hier wird Wert auf den Obungseffekt gelegt. Zahlreiche Darstel lungen wollen die verbalen Ausflihrungen optisch untersttitzen. Dieter Dahl Inhaltsverzeichnis Haushalte Aufgabe I: Grundwissen .... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Aufgabe 11: Budgetgleichung ............................... . 11 Aufgabe III: Einkommens-und Substitutionseffekt ................. . 12 Aufgabe IV: Indifferenzkurve ......... ...................... . 14 Unternehmungen Aufgabe I: Gruridwissen 1 ................................. 17 Aufgabe 11: Grundwissen 2 ................................. 21 Aufgabe III: Ertragsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 23 Aufgabe IV: Produktionsfunktion ............................. 24 Aufgabe V: Produktionsfunktions-Matrix von Samuelson ............. 27 Aufgabe VI: Zusammenhang zwischen Ertrags-und Kostenfunktion ....... 29 Staat Aufgabe I: Grundwissen ... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 31 Aufgabe 11: Finanzierungsrisiken (Haushalt) ...................... 33 Aufgabe III: Marktwirtschaft . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 34 Aufgabe IV: Ausgeglichener Staatshaushalt ....................... 35 Aufgabe V: Subventionen .................................. 36 Aufgabe VI: Angebotsorientierte Wirtschaftspolitik . . . . . . . . . . . . . . . . .. 39 Aufgabe VII: Antizyklische Wirtschaftspolitik ...................... 40 Giitermarkt Aufgabe I: Grundwissen . . . . . . . . . . . . ...................... . 43 Aufgabe 11: Betriebliche Preispolitik .......................... . 50 Aufgabe III: Er1os-und Kostenfunktionen ........ ............... . 51 Aufgabe IV: Gewinn-und Er10smaximum ....................... . 51 Aufgabe V: Robinson-Amoroso-Relation ....................... . 52 Aufgabe VI: Monopol .................................... . 54 Aufgabe VII: Gewinnbeteiligung oder Lohnerhohung ................ . 56 Aufgabe VIII: ErschlieBung des Auslandsmarktes ................... . 57 Aufgabe IX: Oligopolitischer Markt ........................... . 59 Aufgabe X: Vier-Phasen-Kostenschema ........................ . 61 Aufgabe XI: Spekulation ................... ............... . 62 Aufgabe XII: Zentralverwaltungswirtschaft ....................... . 62 Aufgabe XIII: Giiterpreis-Faktorpreis-Beziehung .................... . 63 Aufgabe XIV: Bodengewinnbesteuerung ......... ................ . 64 Aufgabe XV: Geknickte Preis-Absatz-Funktion .................... . 64 Arbeitsmarkt und Einkommensverteilung Aufgabe I: Grundwissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 67 Aufgabe 11: Einkommensverteilung (Arten) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 69 Aufgabe III: UngleichmaBige Einkommensverteilung ................. 70 Aufgabe IV: Lohnquote .................................... 70 Aufgabe V: Zusammenhang zwischen Einkommens-und Vermogensverteilung 72 Aufgabe VI: Lohnquotenanderung ............................. 72 Aufgabe VII: Arbeitsnachfragekurve ............................ 73 Aufgabe VIII: Isoquante und Isokostenlinie ........................ 73 Aufgabe IX: Von der Gesamtertragskurve zur Arbeitsnachfragekurve - Lohnhohe und Unternehmergewinn ................... 75 Aufgabe X: Arbeitsangebot ................................. 77 Aufgabe XI: Elastizitat der Arbeitsnachfragekurve . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 82 Aufgabe XII: Konstanz der Einkommensverteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 83 Aufgabe XIII: Kreuzelastizitat bei Produktionsfaktoren ................ 84 Aufgabe XIV: Kaufkrafttheorie des Lohnes ........................ 84 7 Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung Aufgabe I: Grundwissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 86 Aufgabe II: Nettosozialprodukt zu Faktorkosten:::: Volkseinkommen 89 Aufgabe Ill: Geldstrome und Kontenarten ............. . . . . . . . . . .. 89 Aufgabe IV: Konsolidiertes Vermogensanderungskonto ............... 90 Aufgabe V: Reinvestition .................................. 94 Aufgabe VI: Buchung monetiirer Strome ......................... 95 Aufgabe VII: SOzialprodukt, Inlandsprodukt, Inlandskonzept, Inlanderkonzept 97 Aufgabe VIII: Sozialproduktsbegriffe............................. 98 Aufgabe IX: Erfassungsprobleme der Statistik ..................... 99 Aufgabe X: Input-Output-Matrix ............................. 100 Aufgabe XI: Input·Output-Analyse, Input·Output-Modelle ............. 104 Geld: Binnenwert und AuBenwert Aufgabe I: Grundwissen ................ , . . . . . . . . . . . . . . . . .. 107 Aufgabe 1I: Giiterliches und monetares Gleichgewicht ................ 110 Aufgabe Ill: IS-LM-Modell ................................... 112 Aufgabe IV: Realzins . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 113 Aufgabe V: Zusarnmenhang zwischen Inflation und Arbeitslosigkeit ...... 116 Aufgabe VI: Geldpolitik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 117 Aufgabe VII: Zinsstruktur ................................... 118 Aufgabe VIII: ZinsgefaIle und Wechselkurs . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 119 Aufgabe IX: Preisniveau und Inflationsrate ....................... 120 Aufgabe X: Konstante Geldmenge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 120 Aufgabe XI: Kontokorrentkonto eines Unternehmens ................ 121 Aufgabe XII: Wechselkursanderung ............................. 122 Aufgabe XIII: Zahlungsbilanz ................................. 123 Konjunktur und Wachstum Aufgabe I: Grundwissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 128 Aufgabe 11: Durchschrtittliche und marginale Konsumquote ............ 132 Aufgabe Ill: Widerstande gegen das Sparen ....................... 133 > Aufgabe IV: Riickgang des Beschiiftigungsgrads Auftragsriickgang ....... 134 > Aufgabe V: Auftragsriickgang Riickgang des Beschiiftigungsgrads ....... 134 Aufgabe VI: Preisentwicklung bei Umsatzriickgang .................. 135 Aufgabe VII: Politik der Preisstabilitiit contra Wachstum? .............. 135 Aufgabe VIII: Sparen und Investieren ............................ 136 Aufgabe IX: Qualitatives und quantitatives Konsumverhalten ........... 136 Aufgabe X: Permanente Einkommenshypothese ................... 137 Aufgabe XI: Sparschwelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 138 Aufgabe XII: Nichtlineare Konsum-und Sparfunktion ................ 138 Aufgabe XIII: Gleichgewichtseinkommen ......................... 140 Aufgabe XIV: Konsum-und Investitionsfunktion .................... 141 Aufgabe XV: Sparen - Gefahr fUr den Beschiiftigungsgrad? ............. 143 Aufgabe XVI: Multiplikator .................................. 143 Aufgabe XVII: Sparparadoxon ................................. 145 Aufgabe XVIII: Deflatorische Liicke .............................. 147 Aufgabe XIX: Haavelmo-Theorem .............................. 150 Aufgabe XX: Konjunkturverlauf ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 151 Aufgabe XXI: Arbeitsproduktivitat und Arbeitskoefflzient .............. 152 Aufgabe XXII: Umweltqualitat und Wirtschaftswachstum ............... 153 Aufgabe XXIII: Kreditzinsen ................................... 154 Aufgabe XXIV: Selbstfmanzierungsquote . . . . . . . . . . . . . . . . ... . . . . . . . .. 155 Abkiirzungsverzeichnis ........................................ 156 Stichwortregister ............................ . . . . . . . . . . . . . . .. 157 8 Haushalte Aufgabe I: Grundwissen Priifen Sie fUr jede der folgenden Behauptungen, ob sie richtig oder falsch ist! Eine Be hauptung ist auch dann als falsch zu werten, wenn sie in der formulierten Weise - ohne Bedingung oder erkIarenden Zusatz - nicht aufgestellt werden darf. 1. Bei steigendem Einkommen des privaten Haushalts dreht sich dessen Budgetgerade im Uhrzeigersinn. 2. Die Gtiterkombinationen entlang der Budgetgeraden haben gleichen Nutzen. 3. Budgetgerade- ErhOht sich der Preis des Gutes auf der Ordinate und bleibt der Preis des anderen Gutes konstant, dreht sich die Budgetgerade im Uhrzeigersinn urn den Schnittpunkt mit der Abszisse. 4. Indifferenzkurven eines Wirtschaftssubjekts fUr dieselbe Gtiterkombination und den selben Zeitpunkt konnen einander nie schneiden. 5. ModellmaBig laBt sich die Indifferenzkurve aus dem Grundsatz der steigenden Grenz rate der Substitution als eine von links oben nach rechts unten verlaufende linea re Funktion darstellen. 6. Budgetgerade und Indifferenzkurve: Nimmt der Preis eines Gutes ab, ergibt sich bei Konstanz des Preises des anderen Gutes sowohl ein Substitutions- als auch der Ein kommenseffekt. 7. Budgetgerade und Indifferenzkurve: Sinken die Preise beider Gtiter, kann sich nie ein Substitutionseffekt ergeben. 8. Steigen die Preise der entsprechenden Gtiter, versehiebt sich die Indifferenzkurve nach reehts oben. 9. Steigt nur der Preis eines Gutes, erhalt die Indifferenzkurve eine starkere Krtimmung. 10. Im Zeitablauf konnen sieh Indifferenzkurven verschieben, doch konnen sich zwei Indifferenzkurven zu unterschiedlichen Zeiten nie schneiden. 11. Beachten Sie Abb. I! AE = Budgetgerade A: Die geplante Konsumsumme wird nicht voll ausgegeben. B: Indem der Haushalt die dem Punkt B entsprechende Gtiterkombination reali siert, erhiilt er das Nutzenmaximum. C: Nutzenmaximum wird nieht erreicht, obgleich die geplante Konsumsumme aus gegeben wird. D: Das Nutzenniveau istjedenfalls hoher als bei B. 9 A E o~ ----------------------~~----~ r2 Abbildung 1 Ltisung zu Aufgabe I: 1. = falsch: Bei steigendem Einkommen k6nnen beide Giiter in gr6Berer Menge, und zwar im umgekehrten Preisverhaltnis, erworben werden: Die Budgetgerade verschiebt sich pa rallel nach rechts oben. 2. = falsch: Entlang der Budgetgeraden fOOren alle Giiterkornbinationen zu gleichen Aus gaben. = 3. falsch: Erh6ht sich der Preis des Gutes auf der Ordinate, kann von diesem Gut weni ger verkauft werden (c : PI = rd; der Abstand zwischen dern Schnittpunkt der Budget geraden mit der Ordinate und dem Koordinatenursprung wird kleiner, also dreht sich die Budgetgerade entgegen dem Uhrzeigersinn. 4. = richtig: Ein Schneiden der Indifferenzkurven wiirde bedeuten, daB eine Indifferenz kurve mit h6herem Nutzenniveau fUr bestimmte Giitermengenkombinationen unter der Indifferenzkurve mit niedrigerem Nutzenniveau liegen wUrde, was widersinnig ware. 5. = falsch: Inhalt des Grundsatzes der steigenden Grenzrate der Substitution: Wenn ich fortlaufend das Gut r2 (Abszisse) durch das Gut rl (Ordinate) substituiere, nimmt der rl -Vorrat zu und der Grenznutzen von rl ab, also kann - urn Nutzenausgleich zu erzie len - 1 Einheit r2 nur durch immer gr6Bere r1 -Mengen substituiert werden. Umgekehrt wird das Wirtschaftssubjekt fUr jede zusatzliche Einheit von r2 eine immer kleiner wer dende Menge rl zum Nutzenausgleich ausgeben: Gesetz der abnehmenden Grenzrate der Substitution. Daraus ergibt sich der konvexe Verlauf der Indifferenzkurve zurn Ursprung. 6. = richtig: Jede Preissenkung wirkt wie eine Realeinkommenserh6hung: Einkommens effekt. Das Gut mit unverandertem Preis erscheint teurer, nachdem der Preis des Ver gleichsgutes gesunken ist; also ist es sinnvoll, daB das preiswerte Gut das teurere Gut teil weise substituiert: Substitutionseffekt. 10 7. = falsch: Sinkt der Preis des Gutes r1 sHirker als der des Vergleichsgutes r2, ist r1 preis werter und wird r2 substituieren. 8. = falsch: Die Gliterkombinationsmengen auf einer Indifferenzkurve haben gleichen Nutzen. Dieser ist von Gtiterpreisen unabhangig. 9. = falsch: s. Ziffer 8! 10. = falsch: Indifferenzkurven konnen sich im Zeitablauf verschieben, und zwar auch nicht parallel. Die Einstellung des Wirtschaftssubjekts den beiden Glitern gegeniiber hat sich dann unterschiedlich geandert; somit konnen sich Indifferenzkurven unterschiedli cher Zeitpunkte auch schneiden. 11. A = falsch: Jeder Punkt auf der Budgetgeraden ftihrt zur Ausgabe der gesamten Plan summe. 11. B = falsch: Das ware nur dann der Fall, wenn eine Indifferenzkurve gerade B beriihrt. 11. C = falsch: Alle Punkte unterhalb der Budgetgeraden ftihren zu einer niedrigeren als der geplanten Ausgabengrofk 11. D = falsch: Ohne eingezeichnete Indifferenzkurve la~t si ch liber Nutzenniveau-Unter schiede nichts Naheres aussagen. Wiirde eine Indifferenzkurve durch D und durch B ge hen, waren die Giiterkombinationen nutzengleich. Aufgabe 11: Budgetgleichung 1. Welche anderen Begriffe kennen Sie fUr "Budgetgleichung"? 2. Wie lautet die Budgetgleichung (Gut ri, Gut r2, Preis PI, Preis P2, Ausgabe c) nach r 1 aufge16st? 3. Wievielten Grades ist die Budgetgleichung? Begrlindung! 4. Macht die Budgetgleichung eine subjektive oder objektive Aussage? 5. Vergleichen Sie eine Glitermengenkombination, die oberhalb (unterhalb) der Budget geraden liegt, mit den Kombinationen auf der Budgetgeraden! Ltisung zu Aufgabe 11: 1. Bilanzgleichung, Haushaltsgleichung, Konsummoglichkeitsgleichung des Haushalts. 11