dtv Klassische Texte der Staatsphilosophie Herausgegeben von Norbert Ho erster Texte von Platon, Aristoteles, Cicero, Augustinus, Thomas von Aquin, Machiavelli, Hobbes, Locke, Hume, Montesquieu, Rousseau, Kant, Hegel, Marx, Engels, Mill, Dostojewskij Originalausgabe Deutscher Taschenbuch Verlag ISBN 3-423-30147-3 911~ ~IJ~~~lllJ~tll! ~IJll DM 19,50 ab 1.1. 2002 € 10,- [D] dtv Wer sich ernsthaft mit Fragen nach Begriff, Formen und Recht fertigung politischer Herrschaft auseinandersetzen will, kommt nicht umhin, die wesentlichen Texte der staatsphilosophischen Klassiker zu studieren. Ihre Entwürfe haben die politische Wirklichkeit in Ost und West bis in die Gegenwart hinein ge prägt. Die vorliegende Auswahl von Texten aus den Werken siebzehn klassischer Autoren wendet sich an den staatsphilosophischen Anfänger. Sie will ihm nicht nur anhand primärer Quellen einen ersten historischen Überblick über die wichtigsten Stationen in der Entwicklung der abendländischen Staatsphilosophie ver schaffen. Sie dient auch dem Ziel, ihn in die noch heute im Vordergrund stehenden Hauptprobleme des Faches selbst ein zuführen. Eine kapitelweise Gliederung der Texte nach Epochen sowie Einführungen des Herausgebers bieten dem Leser wertvolle Orientierungshilfe. Norbert Hoerster, geb. 1937, lehrte von 1974 bis 1998 Rechts und Sozialphilosophie an der Universität Mainz. Zahlreiche Veröffentlichungen zur Ethik und Rechtsphilosophie, u. a.: ,Klassische Texte zur Ethik, (Hrsg. zus. mit D. Birnbacher, 1 r. Aufl. 2000, dtv 30096), ,Klassiker des philosophischen Den kens< (dlv 30801/30802). Klassische Texte der Staatsphilosophie Herausgegeben von Norbert Hoerster Deutscher Taschenbuch Verlag Von Norbert Hoerster außerdem beim Deutschen Taschenbuch Verlag herausgegeben: ,Texte zur Ethik, (zus. mit Dieter Birnbacher; 30096) ,Klassiker des philosophischen Denkens, 2 Bände 30801/30802 Originalausgabe Septemher T976 r r. Auflage August 2oor © Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München www.dtv.de Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Sämtliche, auch auszugsweise Verwertungen bleiben vorbehalten. Umschlagkonzept: Balk & Brumshagen Gesamtherstellung: Druckerei C. H. Beck, Nördlingen Gedruckt auf säurefreiem, chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany · ISBN3 -423-30147-3 Inhalt Vorwort des Herausgebers 7 Einführung Norbert Hoerster: Der Gegenstand der Staatsphiloso phie und ihre Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 1. Kapitel: Altertum und Mittelalter Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 Platon: Die Idee des Staates und das wahre Interesse der Bürger ...................................... 27 Aristoteles: Der Staat . als natürliche Voraussetzung glücklichen Lebens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 Marcus Tullius Cicero: Naturrecht als universale Teilha- be am ewigen Weltgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 60 Aurelius Augustinus: Die Verwirklichung des Gottes staates als Ziel der Geschichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 Thomas von Aquin: Regeln zur Erreichung des diesseiti- gen und jenseitigen Lebenszieles . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 2. Kapitel: Sechzehntes und siebzehntes Jahrhundert Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 90 Niccolo Machiavelli: Realpolitische Bedingungen der Ausübung staatlicher Macht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 98 Thomas Hobbes: Der Staat als Instrument eines aufge- klärten Egoismus .............................. 109 John Locke: Der Staat als Zusammenschluß zur Siche- rung natürlicher Grundrechte .................... 133 3. Kapitel: Achtzehntes Jahrhundert Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . • . . . . . . . . . 1 53 David Hume: Die wertlose Fiktion vom Gesellschafts- vertrag ...................................... 163 Montesquieu: Teilung der Staatsgewalt als Garantie poli- tischer Freiheit ................................ 176 Jean-Jacques Rousseau: Die Realisierung des allgemeinen Willens durch Demokratie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 Immanuel Kant: Die Rechtsordnung als denknotwendige Bedingung allgemeiner Freiheit und Gleichheit ........ 212 4. Kapitel: Neunzehntes Jahrhundert Einleitung ................................... 230 Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Der geschichtliche Staat als Verkörperung der sittlichen Vernunft ............ 238 Karl Marx und Friedrich Engels: Von der kapitalistischen zur kommunistischen Gesellschaft ................. 253 John Stuart Mill: Plädoyer für die Freiheit des Individu- ums ........................................ 273 Epilog Fjodor M. Dostojewskij: Der Widerstreit zwischen Frei- heit und Glück ................................ 293 Literaturhinweise ............................... 307 Quellennachweise ............................... 308 Vorwort Die vorliegende Sammlung von Textauszügen macht die Be schäftigung mit den ungekürzten Werken der staatsphilosophi schen Klassiker nicht überflüssig. Doch vielleicht bietet sie dem Anfänger, den die Lektüre der Gesamttexte überfordern würde, einen willkommenen Zugang zu den klassischen Denkern und Theorien. Nach meiner Überzeugung ist die direkte, wenn auch nur bruchstückhafte Beschäftigung mit Originaltexten dem blo ßen Studium von Sekundärliteratur -wie es hierzulande weitver breitete Praxis ist - in jedem Fall vorzuziehen. Die Auswahl der Texte wurde nach folgenden Gesichtspunk ten vorgenommen: Erstens wurden vor allem solche Textpassa gen der als klassisch geltenden Staatsdenker berücksichtigt, die auch noch im heutigen Wortsinn staatsphilosophischer Natur sind. Und zweitens wurde im Zweifel solchen Texten der Vorzug gegeben, die auf die aktuelle Problemdiskussion des Faches noch anregend zu wirken vermögen. Das Problem, wie sich die spezi fischen Fragestellungen der Staatsphilosophie von den Fragestel lungen der übrigen Wissenschaften, die sich mit dem Staat befas sen, vom modernen Standpunkt aus abgrenzen lassen, wird in der Einführung zur Sprache kommen. Die in diesen Band aufgenommenen Texte haben eine gering fügige Redaktion erfahren. Die Abänderungen beziehen sich insbesondere auf die Weglassung von Fußnoten und Überschrif ten einzelner Textabschnitte, auf die Weglassung von Hinweisen des Autors auf frühere Stellen seines Werkes, die in diesen Rea der nicht aufgenommen wurden, sowie auf solche Anfangssätze einer wiedergegebenen Textpassage, die in der Formulierung des Autors an unmittelbar vorhergehende (nicht abgedruckte) Sätze anknüpfen. Die Überschriften am Anfang der Texte wurden von mir hinzugefügt. Der einzige Gesichtspunkt für diese Änderungen war, die Lesbarkeit und Verständlichkeit der ausgewählten Texte zu ver bessern. In ihren Sinngehalt ist in keinem Fall eingegriffen wor den - soweit man nicht in jeder nur auszugsweisen Wiedergabe eines größeren Textes schon per se einen derartigen Eingriff erblicken will. Da dieser Reader die Funktion hat, die wiederge gebenen Grundtexte dem Anfänger - und nicht dem Wissen schaftler - zugänglich zu machen, erschien es mir gerechtfertigt, 7 auf eine ausdrückliche Kenntlichmachung der redigierten Text stellen, die nur den Lesefluß hemmen würde, zu verzichten. Auf Auslassungen ganzer Passagen wird durch [ ... ] hingewiesen. Klassische Texte einer Disziplin zeichnen sich dadurch aus, daß sie besonders originelle, einflußreiche oder interessante Fra gestellungen und Theorien enthalten. Klar und leicht verständ lich (insbesunJen: vom Standpunkt des heutigen Lesers aus) müssen diese Texte deshalb nicht schon sein. Aus diesem Grund hielt ich es für angebracht, dem Leser durch Kapiteleinleitungen für jeden der hier vertretenen Klassiker eine gewisse Verständ nishilfe an die Hand zu geben. Als umfassende Erläuterungen hätten diese Einleitungen mindestens so lang wie die Texte selbst ausfallen müssen. In der vorliegenden knappen Form erheben sie lediglich den Anspruch, auf einige Aspekte hinzuweisen, die für das Verständnis der Grundposition des jeweiligen Denkers we sentlich sind. Zu ihrer Ergänzung sollte der Leser im .Bedarfsfall die auf S. 307 angeführte Sekundärliteratur 711R ar~ 7.i~h~n. Der Herausgeber