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Kindler Kompakt: Literatur der Antike PDF

198 Pages·2017·0.79 MB·German
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KINDLER KOMPAKT LITERATUR DER ANTIKE Ausgewählt von Thomas Paulsen KINDLER KOMPAKT LITERATUR DER ANTIKE Ausgewählt von Thomas Paulsen J. B. Metzler Verlag Kindler Kompakt bietet Auszüge aus der dritten, völlig neu bearbei- teten Auflage von Kindlers Literatur Lexikon, herausgegeben von Heinz Ludwig Arnold. – Die Einleitung wurde eigens für diese Auswahl verfasst und die Artikel wurden, wenn notwendig, aktualisiert. Dr. Thomas Paulsen ist Professor am Institut für Klassische Philologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Inhalt THOMAS PAULSEN Die Literatur der Antike 9 HOMER Ilias / Ilias 35 Odyssee / Odysseia 39 HESIODOS VON ASKRA Theogonie / Theogonia 44 ARCHILOCHOS Gedichte / Poiēmata 47 SAPPHO Lieder / Melē 49 AISCHYLOS Die Orestie / Oresteia 52 SOPHOKLES Antigone / Antigonē 59 König Oidipus / Oidipus tyrannos 61 HERODOTOS VON HALIKARNASSOS Historien / Historiēs apodexis 65 ARISTOPHANES Die Wolken / Nephelai 70 Die Frösche / Batrachoi 72 EURIPIDES Herakles / Hēraklēs 75 Die Troerinnen / Trōades 77 Iphigenie in Aulis / Iphigeneia hē en Aulidi 79 THUKYDIDES VON ATHEN Geschichte des peloponnesischen Krieges / Ho polemos tōn Peloponnēsiōn kai Athēnaiōn 82 PLATON Phaidon / Phaidōn 87 Politeia / Politeia 89 Das Gastmahl / Symposion 93 Timaios / Timaios 95 ARISTOTELES Die Ethiken 98 DEMOSTHENES Philippische Reden / Philippikoi logoi 103 Ueber die Trug-Gesandtschaft / Peri tēs parapresbeias 105 AISCHINES Rede über den Gesandtschaft sverrath / Peri tēs parapresbeias 107 EPIKUR Briefe 109 THEOKRIT VON SYRAKUS Gedichte / Bukolika 112 KALLIMACHOS Aitien / Aitia 114 APOLLONIOS RHODIOS Die Fahrt der Argonauten / Argonautika 117 PLAUTUS Komödien 119 MARCUS TULLIUS CICERO Reden 124 Philosophische Schrift en 127 GAIUS VALERIUS CATULL Carmina – Gedichte. Lateinisch-deutsch / Carmina 133 LUKREZ Vom Wesen des Weltalls / De rerum natura 138 SALLUST Die Verschwörung des Catilina / De coniuratione Catilinae 141 HORAZ Satiren / Satirae 143 Oden und Epoden / Carmina 145 VERGIL Hirtengedichte / Bucolica 148 Aeneis / Aeneis 149 OVID Liebesgedichte / Amores 154 Metamorphosen / Metamorphoseon libri 156 Fasti / Fasti 159 TITUS LIVIUS Römische Geschichte / Ab urbe condita 162 LUKAN Der Bürgerkrieg / Pharsalia 165 SENECA Ad Lucilium epistulae morales / Epistulae morales ad Lucilium 168 PETRONIUS Satyricon. Ein antiker Schelmenroman / Satyricon 170 PLINIUS DER ÄLTERE Naturkunde / Historia naturalis 173 PLUTARCHOS Große Griechen und Römer / Bioi parallēloi 175 Dialog über die Liebe / Erōtikos 179 PUBLIUS CORNELIUS TACITUS Annalen / Annales 181 LUKIANOS VON SAMOSATA Götterdialoge 185 LUCIUS APULEIUS Der goldene Esel. Metamorphosen / Metamorphoses 188 TERTULLIAN Apologeticum / Apologeticum 192 HELIODOROS VON EMESA Die äthiopischen Abenteuer von Theagenes und Charikleia / Syntagma tōn peri Theagenēn kai Charikleian Aithiopikōn 194 AUGUSTINUS Bekenntnisse / Confessiones 197 Die Literatur der Antike Thomas Paulsen Die Antike lebt fort. Autoren wie literarische Gestalten der griechi- schen und römischen Literatur des 8. vorchristlichen bis 5. nachchristlichen Jahrhunderts erfreuen sich auch heute noch (oder wieder) beträchtlicher Beliebtheit, antike Tragödien und Komödien stehen nach wie vor auf den Spielplänen der Theater der Welt. Dichter wie Homer, Vergil und Ovid werden sowohl weiterhin selbst gelesen als auch in Werken moderner Literatur, Bildender Kunst, Musik und Film verarbeitet. Gestalten des Mythos leben nicht nur dort, sondern auch in unserem Sprachschatz fort, in dem sprichwörtliche Formulie- rungen wie Sisyphosarbeit, Tantalosqualen, Achillesferse, Entschei- dung zwischen Skylla und Charybdis, eine Odyssee erleben, roter 9 Faden gang und gäbe sind oder auch Produkte antike Namen tragen, wenn diese Übertragungen auch nicht immer geglückt erscheinen G N wie etwa die Benennung eines Autotyps nach Phaethon, dem ersten U T mit seinem Fahrzeug tödlich verunglückten Unfallfahrer der euro- I E L päischen Literatur. Es macht derzeit sogar den Eindruck, dass das N I E Interesse an der Antike wieder im Wachsen begriffen ist, wofür die Percy-Jackson-Romane von Rick Riordan oder Filme wie Wolfgang Petersens »Troja« exemplarisch genannt sein sollen. Es gibt also hinrei- chend Gründe, sich mit der Literatur der griechisch-römischen Antike zu beschäftigen, die ja zugleich den Beginn der abendländischen Geis- tes- und Kulturgeschichte markiert. Für die Auswahl der hier präsen- tierten Autoren und Werke war für mich die Leitfrage bestimmend, ob sie auch für heutige Leserinnen und Leser noch von Interesse sind. Das zweite Kriterium ist durch die Präsenz eines Werkes auf dem Buchmarkt oder auf den Spielplänen unserer Bühnen, weiterhin durch die Rezeption in Bildender Kunst, Musik und Film einigerma- ßen objektivierbar, das erste unvermeidbar subjektiv. Daneben war ich auch von dem Bemühen geleitet, interessante, aber außerhalb der Altertumswissenschaften weitgehend vergessene Werke wie etwa die antiken Romane wieder etwas stärker ins Bewusstsein zu rücken. Am Anfang der europäischen Literatur stehen als zwei erratische Blöcke die homerischen Epen Ilias und Odyssee, die im Abstand von etwa einer Generation im ausgehenden 8. Jahrhundert v. Chr. ent- standen sein dürften. Hält man sich vor Augen, dass die Griechen erst einige Jahrzehnte zuvor mit der Übernahme und Modifikation des phönizischen Alphabets die Grundlage für eine eigene Schriftlichkeit gelegt hatten, erscheint diese Leistung eines oder mehrerer uns heute als Personen nicht mehr fassbaren Autoren (die Diskussion über die Identität des Ilias- und Odyssee-Dichters ist bis heute in der Forschung lebendig) sowohl mit Blick auf die Quantität als auch die Qualität als kaum nachvollziehbar: In jeweils 24 Büchern wird einmal in gut 15 800 (Ilias), das andere Mal in 12 100 Versen (Odyssee, die damit exakt so lang ist wie Goethes gesamter Faust) ein jeweils in sich geschlos- senes dramatisches Geschehen dargeboten, das vor allem in der Odyssee an erzähltechnischer Raffinesse Standards setzt, die erst in der 10 Neuzeit überboten werden konnten. Die Ilias ist ein Werk der großen Emotionen, an der Spitze das Motto-Wort des ganzen Epos, der Groll des Halbgottes und stärksten Kämpfers des griechischen Heeres vor Troja, Achill, der unzählige Leiden schuf und verantwortlich für viele Todesfälle wurde. Gekränkte Ehre, Patriotismus, Hass und Rachsucht, aber auch Liebe sind die Triebkräfte der Akteure, von denen keiner eindimensional als eindeutig gut oder böse gezeichnet wird: Sie alle, Achill, Agamemnon, Menelaos, Aias, Diomedes, Odysseus auf Seiten der Griechen, Hektor, Paris, Aineias bei den Trojanern sind Getriebene ihrer Leidenschaften, zugleich aber Spielball der Götter, die in diesem Krieg mit ganz menschlichen Emotionen für eine der beiden Seiten Partei ergreifen, Hera, Poseidon und Athena für die Griechen, Apollon, Artemis und Aphrodite für die Trojaner, während der Götterkönig Zeus verzweifelt und nicht immer erfolgreich bemüht ist, das Gesche- hen im Gleichgewicht zu halten, bis letztendlich die schicksalhafte Entscheidung zugunsten der Griechen fällt. In der Odyssee hingegen steht die Behauptung eines einzelnen Mannes, Odysseus, gegen alle möglichen Widrigkeiten, die ihm auf seiner zehn Jahre währenden Heimfahrt von Troja in seine Heimat Ithaka widerfahren, im Zentrum des Geschehens, an deren Ende die Wiedervereinigung mit seiner Gattin Penelope steht. Die berühmteste Partie des Werkes, die Erzählung des Odysseus von seinen Irrfahrten im 9. bis 12. Buch, mit menschenfressenden Riesen, anderen Ungeheuern und Zauberin- nen, machen diesen Teil zum Ahnherrn aller Fantasy-Literatur. Ich bin auf diese beiden Werke etwas ausführlicher eingegangen, da sie einen einzigartigen Einfl uss auf die gesamte antike, aber auch neuzeitliche Literatur Europas ausgeübt haben. Es gibt kaum einen literarischen Text in der griechischen und römischen Literatur bis zum Ausgang der Spätantike, der nicht in irgendeiner Weise auf die homerischen Epen Bezug nimmt, von Anspielungen im Bereich des Einzelworts oder Motivs bis hin zu Übernahmen oder Verarbeitungen größerer inhaltlicher oder struktureller Einheiten. Aber auch in der Neuzeit wirkt der Einfl uss weiter, als drei Beispiele für Homer-Rezep- tion in narrativen Großformen seien hier aus der jüngeren Vergangen- heit nur Ulysses von James Joyce, Horcynus Orca von Stefano d’Arrigo und The Lord of the Rings von J. R. R. Tolkien genannt. Woran liegt diese ungebrochene Wirkungsmacht, die sich keineswegs auf Ilias und Odys- 11 see beschränkt, sondern sich, wie wir sehen werden, auf eine Vielzahl anderer Gattungen und Autoren erstreckt? – es sei einmal angemerkt, G N dass wir es in der Antike bedauerlicher Weise fast ausschließlich mit U T männlichen Literaten zu tun haben; die einzige Frau der griechisch- I E L römischen Antike, deren Nachruhm bis in die Gegenwart ausstrahlt, N I E ist die Dichterin Sappho (ca. 600 v. Chr.). Ein wesentlicher Aspekt ist die ungebrochene Faszination der griechischen Mythen, die unsere neuzeitliche Kultur in erheblich größerem Maße zu prägen verstanden, als dies etwa der germanischen und nordischen Mythologie gelang. Der wichtigste Punkt dürfte dabei sein, dass hier in exemplarischer Weise die »großen« Themen behan- delt werden, welche die Menschen aller Zeiten bewegen: Bedeutende Einzelfiguren erleben und erleiden das gesamte Spektrum menschli- cher Emotionen und Beweggründe, bewähren sich in Extremsituatio- nen oder scheitern daran. Dieser Aspekt, den Aristoteles im 9. Kapitel seiner Poetik als wesentliches Merkmal der Tragödie benannt hat, betrifft darüber hinaus einen großen Teil der antiken Dichtung wie Prosa, welche exemplarisch die wichtigen Themen, mit denen die Menschheitsliteratur sich befasst, größtenteils bereits behandeln.

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Der Kindler kompakt-Band bietet eine Auswahl von ca. 60 Texten zu den großen Werken der griechischen und römischen klassischen Antike.
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