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Kinderleben - Individuelle Entwicklungen in sozialen Kontexten: Band 5: Persönlichkeitsstrukturen und ihre Folgen PDF

369 Pages·2008·1.69 MB·German
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Christian Alt (Hrsg.) Kinderleben – Individuelle Entwicklungen in sozialen Kontexten Schriften des Deutschen Jugendinstituts: Kinderpanel Band 5 Das Deutsche Jugendinstitut e.V.ist ein außeruniversitäres sozialwissenschaftliches Forschungs- institut.Seine Aufgaben sind anwendungsbezogene Grundlagenforschung über die Lebensver- hältnisse von Kindern,Jugendlichen und Familien,Initiierung und wissenschaftliche Begleitung von Modellprojekten der Jugend- und Familienhilfe sowie sozialwissenschaftliche Dienstleistun- gen.Das Spektrum der Aufgaben liegt im Spannungsfeld von Politik,Praxis,Wissenschaft und Öffentlichkeit.Das DJI hat dabei eine doppelte Funktion:Wissenstransfer in die soziale Praxis und Politikberatung einerseits,Rückkoppelung von Praxiserfahrungen in den Forschungspro- zess andererseits.Träger des 1963 gegründeten Instituts ist ein gemeinnütziger Verein mit Mitgliedern aus Institutionen und Verbänden der Jugendhilfe,der Politik und der Wissenschaft. Dem Kuratorium des DJI gehören Vertreter des Bundes,der Länder,des Trägervereins und der wissenschaftlichen Mitarbeiterschaft des DJI an.Die Finanzierung erfolgt überwiegend aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie,Senioren,Frauen und Jugend und im Rahmen von Projektförderung aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung.Weitere Zuwendungen erhält das DJI von den Bundesländern und Institutionen der Wissenschafts- förderung. Das DJI hat z.Zt.folgende Forschungsabteilungen:Kinder und Kinderbetreuung,Jugend und Jugendhilfe,Familie und Familienpolitik,Zentrum für Dauerbeobachtung und Methoden sowie die Forschungsschwerpunkte »Übergänge in Arbeit«,»Migration,Integration und interethnisches Zusammenleben«,»Gender und Lebensplanung«,ferner eine Außenstelle in Halle. Christian Alt (Hrsg.) Kinderleben – Individuelle Entwicklungen in sozialen Kontexten Band 5: Persönlichkeitsstrukturen und ihre Folgen Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. 1.Auflage 2008 Alle Rechte vorbehalten © VSVerlag für Sozialwissenschaften | GWVFachverlage GmbH,Wiesbaden 2008 Lektorat:Monika Mülhausen VS Verlag für Sozialwissenschaften ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar.Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen,Übersetzungen,Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungen usw.in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme,dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung:KünkelLopka Medienentwicklung,Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung:Krips b.v.,Meppel Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in the Netherlands ISBN 978-3-531-16165-5 Inhalt Christian Alt/Gabriele Gloger-Tippelt Persönlichkeitsentwicklung und Sozialstruktur Überlegungen zu einer modernen Kindheitsforschung....................................7 Beatriz Barquero/Christian Alt/Andreas Lange Persönlichkeitsentwicklung in der späten Kindheit Explorative Analysen.....................................................................................27 Gabriele Gloger-Tipelt/Olaf Lahl Wie früh entwickeln Anna und Lukas ihre individuelle Persönlichkeit? Persönlichkeitsmerkmale und Problemverhalten in der Kindheit..................47 Maria von Salisch Ärger – Aushandlungen in der Freundschaft als Weg zu sozialer und emotionaler Kompetenz.......................................................................81 Violetta Jung/Klaus Wahl Kindliche Aggressivität im Zeitverlauf Ausmaß und Ursachen...................................................................................99 Beatriz Barquero/Boris Geier Elterliches Erziehungsverhalten Wie werden kindliche Verhaltensauffälligkeiten und Persönlichkeitsmerkmale beeinflusst?.........................................................125 Johannes Huber „Der Dritte im Bunde ist immer dabei...“ Die Bedeutung des Vaters im familiären Erziehungsgeschehen..................149 Sandra Ebner Trotzdem erfolgreich? Was prägt die Entwicklung der 10-bis 12 Jährigen mehr - die Soziale Herkunft, die Persönlichkeit oder der Erziehungsstil der Eltern?................181 H. Gerhard Beisenherz Dauerhafte Armut und Schulleistung Befindlichkeiten von Kindern im Übergang von der Grundschule in den Sekundarbereich................................................................................207 Ludwig Stecher/Sabine Maschke Schule, wie sie von Eltern und Kindern gesehen wird Eine Längsschnittanalyse von der Grundschule in die ersten Jahre der Sekundarstufe.........................................................................................239 Sibylle Schneider Was bringen die Kinder von Zuhause in die Schule mit? Der Übergang von der Grundschule in die Sekundarstufe I aus Sicht der Kinder und Eltern im Rückblick............................................................259 Sigrid Haunberger/Markus Teubner Bildungswünsche von Eltern und Kindern im Vergleich Eine empirische Analyse anhand der drei Wellen des DJI-Kinderpanels....293 Christoph Weber/Ursula Winklhofer/Johann Bacher Partizipation von Kindern in der Grund- und Sekundarschule............317 Claudia Zerle Lernort Freizeit: Die Aktivitäten von Kindern zwischen 5 und 13 Jahren..........................................................................................345 Persönlichkeitsentwicklung und Sozialstruktur 7 Christian Alt/Gabriele Gloger-Tippelt Persönlichkeitsentwicklung und Sozialstruktur Überlegungen zu einer modernen Kindheitsforschung 1. Auf dem Weg zu einer modernen Kindheitsforschung.........8 2. Das Kinderpanel – ein adäquater Zugang zu einer Sozialberichterstattung moderner Kindheit.........................10 3. Bisherige Befunde aus dem Kinderpanel – Kurzprofil moderner Kindheit ..............................................................11 3.1 Die familiale Situation..................................................................11 3.2 Armut und Schicht........................................................................12 3.3 Schule und Wellbeing...................................................................13 3.4 Die Welt der Gleichaltrigen..........................................................14 3.5 Freizeit und wie sie verbracht wird...............................................15 3.6 Partizipation im Alltag..................................................................16 4. Neue Aspekte moderner Kindheitsforschung: Persönlichkeit und individuelle Entwicklung.....................17 4.1 Persönlichkeit im Alltagsdenken und in der psychologischen Forschung......................................................................................17 4.2 Herausbildung von Persönlichkeitsmerkmalen und Fragen der Stabilität........................................................................................19 4.3 Methodische Anforderungen an die Erhebung von Persönlichkeitsmerkmalen.............................................................20 4.4 Die soziologische Sichtweise auf Persönlichkeit und Identität.....22 Literatur.....................................................................................23 C. Alt (Hrsg.), Kinderleben – Individuelle Entwicklungen in sozialen Kontexten, DOI 10.1007/978-3-531-91982-9_1, © VS Verlag für Sozialwissenschaften | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2008 8 Christian Alt/Gabriele Gloger-Tippelt 1. Auf dem Weg zu einer modernen Kindheitsforschung Auch wenn die Kindheitsforschung derzeit den Eindruck vermittelt, sie wäre aus dem Nichts entstanden, hat sie bereits eine lange Geschichte. Schon zu Beginn des 20. Jahrhunderts bezeichnete sich ein Kreis von Pädagogen, Me- dizinern, Heilpädagogen und Psychologen als Kinderforscher (Liegle 2002). Ihr Interesse lag eindeutig auf dem werdenden Kind. Beobachtet wurde der normale, vor allem aber der abweichende Entwicklungsverlauf. Diese einsei- tig auf Sozialisation und Erziehung bezogene Zugangsweise ist in den letzten 15-20 Jahren um eine Vielfalt von Dimensionen des Kindseins erweitert wor- den (Andresen/Hurrelmann 2007; Grunert/Krüger 2006). Ihre derzeitige Aufmerksamkeit verdankt sie mit großer Wahrscheinlichkeit auch der Tatsa- che, dass von ganz unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen ein star- kes Interesse an einer (interdisziplinären) Kindheitswissenschaft (Lange 2006; Prout 2005; Reyer 2004) geäußert wird. Legt man – wie im Kinderpa- nel ausführlich beschrieben – einen sozialökologischen Rahmen zugrunde, deckt die interdisziplinäre Kindheitsforschung das gesamte Spektrum von Makro-, Meso- und Mikroeinflüssen auf das Leben und die Entwicklung von Kindern ab (Lauterbach/Lange 2000). Diese moderne Kindheitsforschung hat eine erhebliche Entwicklung in kurzer Zeit hinter sich gebracht. So wurden innerhalb von wenigen Jahren die An- nahmen eines Defizitansatzes – das Kind ist unfertig und muss daher von den Erwachsenen unterwiesen werden, will es den gesellschaftlichen Anforderun- gen gerecht werden –, der explizit von einer gesellschaftlich gesetzten und von den Erziehungspersonen durchzusetzenden Norm für das korrekte Auf- wachsen von Kindern ausging, zunächst ersetzt durch die Vorstellung davon, dass der Alltag des Aufwachsens gemeinsam konstruiert werden muss durch das Zusammenwirken von Eltern und Kindern. Allerdings blieb die For- schung noch der Maßgabe verhaftet, dass der Entwurf von Normalität primär die Angelegenheit der Erwachsenen war. Informationen über Kindheit wur- den daher stets aus der Perspektive der Eltern (der Mütter) gewonnen. Durch den Bedeutungszugewinn der interdisziplinären Sozialisationsforschung und der damit einhergehenden Berücksichtigung gesellschaftlicher Einflüsse auf die Persönlichkeitsentwicklung eines Individuums fokussierte sich die For- schung zunehmend mehr auf das Individuum „Kind“. Man interessierte sich mehr und mehr dafür, wie es einem Kind in seiner Entwicklung gelingt, die- Persönlichkeitsentwicklung und Sozialstruktur 9 jenigen sozialen und kulturellen Kompetenzen zu erwerben, die es befähigen in dieser Welt autonom handlungsfähig zu sein. In der modernen Soziologie wurde diese Diskussion stets im Kontext der Entwicklung einer eigenen Iden- tität geführt. Im Vordergrund dieser Betrachtungsweisen standen die sozialen Kompetenzen. Dabei spielten die Beziehungen der Kinder zu den Eltern eine herausragende Rolle, aber – mit zunehmendem Alter der Kinder – auch die Peerkontakte und die Integration in die Gleichaltrigenstruktur. Hier gilt das Interesse der Frage, inwieweit die Kinder in der Lage sind, die erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten – ihr persönliches Kapital – nutzbringend einzu- setzen, um mittel- und langfristig ein Gewinn aus den bestehenden Beziehun- gen ziehen zu können (Ossyssek 2003). Die wissenschaftliche Erklärung dieses Phänomens ist eine aus der Entwick- lungspsychologie schon lange bekannte Zielsetzung. Hier wird und wurde ein besonderes Interesse auf die kognitiven, sozialen und physischen Kompeten- zen gerichtet, welches Harter (1999) um die Bedeutung des allgemeinen Selbstwertgefühls erweiterte. Er verweist so auf eine weitere Ressource der Entwicklung und Sozialisation eines Kindes. Aus der soziologischen Profes- sion konnten Herlth/Strohmeier (1982) zeigen, dass es die Eltern der Kinder sind, die deren aktive Lebensgestaltung beeinflussen und organisieren. So wird die Umwelt – die Wohnung, deren Ausstattung sowie die Spiel- und Lernmittel –, aber auch die sozialen Kontakte und die Schulform zum Ge- genstand einer wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit dem Fokus auf die Entwicklung der Kinder, allein schon, weil die Eltern in diesen Bereichen gezielt Vorgaben machen und somit konstitutiv sind für die damit einherge- hende Kindheit. Mit diesen (beiden) Dimensionen wird ein Raum aufgespannt, in dem sich Persönlichkeit und Bewältigungsstrategien herausbilden. Dabei sind die Ent- wicklung der individuellen Fähigkeiten und Fertigkeiten jene Ressourcen, die als persönliches Kapital oder individuelle Ressourcen (psychologisches Kind) angesehen werden können. Die sinnvolle Anwendung und vor allem die Nutzbarmachung dieses Potentials lassen sich als persönliche oder soziale Kompetenz beschreiben. Ein Feld, auf dem bislang wenig geforscht wurde.

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Im Zentrum dieser fünften Veröffentlichung aus dem Forschungskontext des Kinderpanels des Deutschen Jugendinstituts stehen Überlegungen zum Verhältnis von Persönlichkeitsentwicklung und Sozialstruktur. In der Bandbreite der Analysen zum Kinderleben in Deutschland entstehen konzeptionelle Überl
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