Description:Es ist seit langem kein Geheimnis mehr, daß die heute noch weitgehend praktizierten Erziehungsmethoden - im Kindergarten wie zu Hause - den Anforderrungen einer modernen Erziehungswissenschaft nicht mehr entsprechen. Reinlichkeitsdrill und das Lohn-Strafe-System unserer eigenen Erziehung werdenzumeist unkritisch reproduziert Die Ergebnisse der Wissenschaft bleiben im Besitz einer kleinen Elite.Die Kinderladenbewegung war ein erster Versuch, diesem Zustand zu begegnen. Eltern - meist Studenten - taten sich zusammen, um kollektiv die Fehlerzu beseitigen, die im Kleinfamilienidyll weiterwuchern. Sie mieteten sich leerstehende Läden (daher der Name) und versuchten, dem Syndrom der autoritren Persönlichkeit auf die Spur zu kommen, das unsere Gesellschaft beherrschAn Diffamierungen dieses verzweifelten Selbsthilfeversuchs hat es nicht gefehltDoch die Kinderläden haben sidt weiter verbreitet. Der Gedanke antiautoritäreErziehung griff um sich und scheuchte selbst lethargische Behörden auf. Dochwährend die offiziellen Stellen noch mühsam um eine Integrierung der neuenGedanken freiheitlicher Erziehung kämpften, entwickelte sich die Kinderladenidee weiter.Die zunächst ganz pragmatischen Erziehungsfragen führten folgerichtig zurFrage nach dem Wozu der Erziehung. Die Antwort konnte und kann nicht seinZur Verewigung der Verhältnisse, die an der pädagogischen Misere schuld sindSie kann nur lauten: Für eine andere, nichtrepressive Gesellschaft. Denn dieneue Erziehung kann dem alten System nie dienen, sondern muß ein Faktor deVeränderung sein. Daher stellt sich die Frage, ob Revolution der Erziehung nicnotwendig Erziehung zur Revolution werden muß, ja ob eins ohne das andereüberhaupt denkbar erscheintDie jungen Autoren dieses Bandes - ausnahmslos in der Berliner Kinderladenbewegung tätig - haben eine Bestandsaufnahme versucht. Sie haben sicnicht gescheut, auch eigene Fehler zuzugeben. Doch auch vor einer eindeutigeAntxvort auf die Frage nach der Revolution haben sie sich nicht gedrückt AnHand von Beispielen und zusammenfassenden Aufsätzen haben sie Theorie undPraxis der Kinderläden dargestellt