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Kinder — Computer — Telespiele: Eine Literaturanalyse PDF

72 Pages·1987·2.267 MB·German
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DJI Dokumentation Ir ene Herzberg Kinder - Computer - Telespiele Eine Literaturanalyse DJ. Verlag Deutsches Jugendinstitut Das Deutsche Jugendinstitut e.V. (DH) ist ein zentrales wissenschaftliches Forschungsinstitut auf Bundesebene mit den Abteilungen Jugendhilfe/Jugendpolitik, Jugend und Arbeit, Familie/Familien politik, Dokumentation, Sozialberichterstattung, Medien und neue Informationstechnologien sowie Elementarerziehung. Es ftihrt sowohl eigene Forschungsvorhaben als auch Auftragsforschungsprojekte durch. Die Finanzierung erfolgt überwiegend aus Mitteln des Bundesministeriums flir Jugend, Familie, Frauen und Gesundheit und im Rahmen von Projektförderung aus Mitteln des Bundesministeriums flir Bildung und Wissenschaft. Weitere Zuwendungen erhält das DH von den Bundesländern und Institutio nen der Wissenschaftsförderung. Die vorliegende Arbeit entstand im Rahmen des Projekts "Lebensverhältnisse von Kindern in der Bundesrepublik Deutschland" und wurde gefördert durch den Bundesminister flir Bildung und Wissen schaft (BMBW). Alleinauslieferung: Juventa Verlag Weinheim und München © 1987 DnVerlag Deutsches Jugendinstitut e.v., München Umschlagentwurf: Dieter Vollendorf, München ISBN 978-3-322-92371-4 ISBN 978-3-322-92370-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-92370-7 Inhalt Seite Vorwort des Herausgebers ............................................. 4 Hinweise für den Benutzer 5 Zur Literaturauswahl ................................................ . 5 Zur dokumentarischen Aufbereitung der Literatur .......................... . 6 I Textteil. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 7 1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 7 2 Marktentwicklung und sozialstatistische Daten ......................... 8 2.1 Datenlage...................................................... 8 2.2 Marktentwicklung ............................................... 9 2.3 Sozialstatistische Daten ........................................... 10 3 Spielmotivation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 14 3.1 Aussagen zu spielimmanenten Reizen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 15 3.2 Aussagen zu individuellen Spielmotiven . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 20 3.3 Über den Einflu~ von Lebensverhältnissen auf Spielmotive ................ 25 4 Wirkungsbereiche des Telespielens ................................... 30 4.1 Wirkungen im sensomotorischen Bereich .............................. 31 4.2 Wirkungen im kognitiven Bereich .................................... 32 4.3 Wirkungen im Gefühlsbereich ....................................... 39 4.4 Soziale Wirkungen des Telespielens .................................. 44 5 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48 5.1 Telespielstudien................................................. 48 5.2 Wandel der Kindheit? ............................................. 50 II Literaturteil .................................................... 55 III Register....................................................... 73 1. Autorenregister ................................................. 73 2. Schlagwortregister. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 74 3 Vorwort des Herausgebers Neben der orangefarbenen Reihe, die und Telespielen. Die Kombination von periodische Literatur- und Forschungs Sachstandsbericht und inhaltlich erschlos nachweise1) enthä1t, werden in der "gel sener Literatur gibt dem Benutzer die ben Reihe" der DJI-Dokumentation Frage Möglichkeit, sich erstmals umfassend über stellungen aus den Gebieten ,Jugend' die relevanten Veröffentlichungen ohne und ,Kindheit' dokumentarisch intensiv groBen Suchaufwand zu informieren. Wir bearbeitet. hoffen, damit der interessierten Fach öffentlichkeit eine wertvolle Hilfe und So ent stand im Rahmen eines Forschungs Informationsquelle anbieteIi zu können. schwerpunktes "Lebensverhältnisse von Kindern" die vorliegende Dokumentation zum Umgang von Kindern mit Computern Deutsches J ugendinstitut 1) Bibliographie "Sozialistation und Sozialpädagogik". Eine periodische Literaturdokumentation, DJ! München viermaljährlich. Forschungsprojekte "Sozialisation und Sozialpädagogik". Eine Dokumentation geplanter, laufender und abge schlossener Arbeiten, DJ! München im Zweijahres-Rhythmus (letzte Ausgabe 1984/85). 4 Hinweise für den Benutzer Die vorliegende Literaturdokumentation die umfangreiche Ratgeberliteratur, die bietet dem Leser die Möglichkeit, sich vorwiegend zum Kauf von Telespielen und über die in der Bundesrepublik Deutsch Computern anregen will. land publizierte Fachdiskussion und den Dokurnentiert und ausgewertet wurden Forschungsstand zum Themenbereich deutschsprachige Arbeiten, die bis zum "Kind er - Computer - Telespiele" zu in Frühjahr 1985 auf dem Buchmarkt und formieren. Telespiele (auch Video- oder in Fachzeitschriften erschienen sind. Zu Computerspiele genannt) stehen dabei dieser Zeit war anhand der Anzahl der im Zentrum der Auseinandersetzung. 1) Veröffentlichungen feststellbar, dat) der Diese Spiele sind zw ar nur ein Aspekt der vorherige Boom der Diskussion urn Tele Computertechnologie, doch sie stellen bis spiele gebrochen war. Zehnjährige Mara lang die verbreitetste und unmittelbarste thonspieler und Score-Champions oder Form dar, in der Computer Einzug in Kinder, die als Software-Entwickler an die Welt der Kinder halten. geblich zu Millionären wurden, machen Die Arbeit gliedert sich in zwei Teile: heute kaum noch Schlagzeilen. Nicht zu Im Textteil wird ein Sachstandsbericht letzt unter dem Druck von Computer gegeben, in dem die in der Literatur be produzenten, welche die Schule als Ab handelten Fragestellungen zusammenfas satzmarkt se hen und von arbeitsmarkt send dargestellt und kritisch gewürdigt politischen und bildungsökonomischen sind. Die im Textteil besprochene Litera Argumenten, denenzufolge eine frühzeiti tur wird in einem gesonderten Literatur ge "Computeralphabetisierung" als not teil nochmal nachgewiesen und nach do wendig erachtet wird, hat sich die Dis kumentarischen Gesichtspunkten inhalt kussion inzwischen von der Verwendung lich erschlossen. des Computers als Spielzeug auf die Ein führung des Computers in die Schule ver lagert. Diese Diskussion ist nicht Gegen Zur Literaturauswahl stand der vorliegenden Arbeit und würde eine eigene Darstellung erfordern. Grundlage des Literaturberichts sind Ar beiten, die sich theoretisch und/oder em Die Literaturrecherche zu dieser Doku pirisch urn eine Einschätzung des Tele mentation erfolgte anhand der Literatur spielens bemühen. Ausgeklammert wurde speicher des DJ!, der Zentralstelle für 1) Im Textteil der Arbeit, im Literaturbericht, wurde der in der Literatur gebräuchliche Begriff Telespiele übernom men. In den Abstracts und Schlagwörtern des sich anschlie1l.enden Literaturteils wurden die von den Autoren je weils gewählten Bezeichnungen Tele- oder Viedeospiele beibehalten. Diese Begrlffe - obgleich nicht einheitlich verwendet - orientieren sich an der benutzten Hardware, d.h. Spielkonsolen, bei denen als Bildschirm ein Fern sehgerät benutzt wird bzw. Spielgeräte, die über einen eigenen, integrierten Bildschirm verfiigen. Obgleich der Ablauf bei all diesen Spielen computergesteuert ist, es sich also urn Computerspiele handelt, wird diesel Begriff nur von einigen Autoren und vorwiegend in jüngeren Arbeiten benutzt. Dies mag die seit 1984 veränderte Markt situation reflektieren: Der Absatz von Spielkonsolen ist seitdem rückläufig, an ihre Stelle treten zunehmend Heimcomputer . 5 psychologische Information und Doku differenten gesellschaftlichen, kulturellen mentation in Trier, dem Informations und pädagogischen Entwicklungen bzw. zentrum Sozialwissenschaften in Bonn Traditionen basierenden Diskussion, die in und der Deutschen Bibliothek in Frank der Bundesrepublik einen deutlichen kul furt. turkritischen Akzent, in den USA hin Die Recherchen erwiesen sich als schwie gegen eine Tendenz zur problemlosen rig, oft auch als unergiebig, was sich u.a. Akzeptanz der Computertechnologie und auf die Neuheit des Problembereichs und ihrer Effizienz aufweist. die z.T. noch zu undifferenzierten Such begriffe in den verschiedenen Datenbe ständen zurückführen läBt. Zur dokumentarischen Aufbereitung der Literatur Da die Computerisierung des Alltags in den USA weiter vorangeschritten ist als Zur Beurteilung mancher Aussagen über in der Bundesrepublik Deutschland und Telespiele war es notwendig, im vorange auch die Diskussion urn Telespiele dort stellten Literaturbericht stellenweise auch früher e'insetzte, wurde auch amerikani Literatur hinzuzuziehen, die sich nicht sche Literatur recherchiert und eine Aus primär mit diesem Thema befaBt. Diese ist wertung relevanter Arbeiten in Auftrag in FuBnoten bibliographisch ausgewiesen. gegeben. Die Ergebnisse dieser Studie Die explizit auf Telespiele bezogene Lite (vgl. HARMS/PREISSING 1984) sind im ratur wurde im Literaturteil mit Schlag Literaturteil als Kurzreferat dargestellt. wörtern sowie informativen Kurzreferaten Ferner werden sie im Textteil bei Aspek (Abstracts) versehen und alphabetisch ten, zu denen Ergänzungen oder Relati nach Autor bzw. Sachtitel aufgelistet. vierungen der in der deutschen Diskussion Weder die Reihenfolge der Schlagwörter vorgebrachten Argumente besonders wich noch die Länge der Abstracts bedeuten tig erscheinen, herangezogen. Da der Lite eine inhaltliche Gewichtung. Es wurde raturbericht im Rahmen eines Projekts versucht, inhaltliche Wertungen grund entstand, daB sich mit der Situation von sätzIich zu vermeiden. Kindern in der Bundesrepublik befaBt, wurde jedoch kein systematischer Ver Die dokumentarisch erschlossene Litera gleich vorgenommen zwischen der sehr tur ist über Autoren- bzw. Sachregister unterschiedlich geführten und auf noch auffindbar. 6 I Textteil 1 Einleitung Lebensverhältnissen entsprechen. Sie ma chen mit der "Logik" von Computern Der vorliegende Literaturbericht entstand vertraut und bereiten spielerisch Einstel im Zusammenhang eines Forschungs lungen und Verhaltensweisen vor, die bei schwerpunktes "Lebensverhältnisse von einer zunehmenden Arbeitstätigkeit am Kindem", der seit 1983 im Deutschen Bildschirm und in computergesteuerten Jugendinstitut aufgebaut wird. 1) Aus Produktionsprozessen verlangt werden. schlaggebend für eine Auseinandersetzung Daraus leiten einige Autoren grundlegen mit der Literatur über Kinder und Tele de Änderungen des Kindseins sowie ei ne spiele war, da~ die zentrale Bedeutung, tendenzielle Angleichung der Erfahrungs welche den Medien in der Diskussion welten von Kindern und Erwachsenen ab. über heutige Kindheit eingeräumt wird, Solche weitreichenden, die Entwicklung durch Telespiele und die in ihnen stecken von Kindheit betreffenden Thesen wer de Computertechnologie eine Erweiterung den im folgenden ebenso erörtert wie die erfahren bzw. neue Aspekte erhalten hat. zahlreicher vorgebrachten Annahmen über In der Sicht vieler Autoren stehen Tele Einflüsse des Telespielens auf die persön spiele im Schnittpunkt zweier gesell liche Entwicklung von Kindern. Die Glie schaftlicher Entwicklungen: der zuneh derung der vorliegenden Literaturstudie menden Mediatisierung und der Compu orientiert sich an den von der Literatur terisierung. Insofern wird ihnen eine dop gesetzten Schwerpunkten: Motivations pelte sozialisatorische Funktion zuge und Wirkungsforschung sowie gesell schrieben. Zum einen erweitern sie die schaftstheoretische Aussagen. Eine um bisherigen medialen Erfahrungswelten von fassende kritische Würdigung der vertre Kindern urn eine weitere Bildschirm-Welt, tenen Thesen unter entwicklungs-, lern in die nun - anders als beim Fernsehen - oder aneignungspsychologischen, psycho aktiv eingegriffen werden kann. Dadurch analytischen, kultur- und gesellschafts verstärken Telespiele eine von den mei theoretischen oder anderen Gesichtspunk sten Autoren zumindest als Tendenz ten wäre notwendig, hätte aber die Inten festgestellte Verschiebung von unmittel tion dieser Studie nicht getroffen. Zentra barem zu medienvermitteltem Erleben Ie Absicht dieser Arbeit ist es, die in der und Agieren, von Leben in einer "ersten" , vorliegenden Telespiel-Literatur bislang "natürlichen" Wirklichkeit zu einem Le eher diffus geführte, zwischen Wissen schaft ben in einer "zweiten" , "künstlichen" und Meinung angesiedelte Diskussion zu Welt. strukturieren und aufzuzeigen, welch Zum anderen fordern und fördern Tele schmale empirische Basis zur Absicherung spiele Anpassungsleistungen, die gegen der oft weitreichenden Thesen über Tele wärtigen und stärker noch zukünftigen spiele und Telespieler vorgelegt wird. 1) Als weitere Literaturberichte in diesem Arbeitszusammenhang erschienen: LEDIG, Michael; NISSEN, Ursula: Kinder und Wohnumwelt. Eine Literaturanalyse zur Stra1\ensozialisation. München: Verl. Deutsches Jugendinstitut 1987. BARTHELMES, Jürgen: Kindliche Weltbilder und MOOien - Aspekte der Mediensozialisation. Eine Litera turanalyse. München: Verl. Deutsches Jugendinstitut 1987. 7 Zusätzlich aufgenommen wurde eine Aus ser wird dadurch jed0ch ein gezielter , se wertung von Daten über die Verbreitung lektiver Zugriff auf Einschätzungen und von Telespielen, urn einen groben An Befunde zu bestimmten Aspekten ermög haltspunkt für den prozentualen Anteil licht. betroffener Kinder und damit für die Die einzelnen Kapitel sind so aufgebaut, Relevanz verallgemeinernder Aussagen daB zunächst die vorfindlichen theoreti zu gewinnen. Da bislang keine repräsen schen bzw. spekulativen Aussagen refe tative Nutzerstudie vorliegt 1), wurde riert und gewürdigt werden. Ihnen wer anhand von markt- und sozialstatistischen den, wo möglich, die wenigen empiri Daten in Kapitel 2 eine Annäherung ver schen Befunde nachgestellt und beide sucht. miteinander verglichen. Dabei wird auf Das darauf folgende Kapitel befaBt sich problematische Punkte der jeweiligen mit den Erklärungsversuchen zur Faszi Untersuchungsmethodik hingewiesen, wel nat ion von Telespielen und der Spie ler che den Stellenwert der Aussagen oftmals motive, wie sie in der Literatur zu fin einschränken. den sind. Bei der Wirkungsdiskussion in Kapitel 4 geht es urn Darstellung und 2 Marktentwicklung und sozialstatistische Kritik der vorfindlichen Annahmen über Daten die Sozialisationseffekte von Telespielen. überlegungen zum Wandel von Kindheit 2.1 Datenlage durch Telespiele und Computer werden im abschlieBenden Kapitel dargestellt und Die Zahlen des Deutschen Video Insti erörtert. tuts 2), gestützt auf das G fK 3) Handels Die Aussagen zur Spielmotivation und den panel, geben ein annäherndes Bild von der Sozialisationseffekten werden, da die Au Höhe der Verkaufszahlen. Seit 1983 gibt toren aus unterschiedlichen Perspektiven es auch Daten von der Nutzerseite her: argumentieren, nach spezifischen Aspek Media-Analyse 4) ermittelt über einen Mi ten geordnet und dargestellt. Dieses Auf krozensus (über 18.000 Befragte) u.a. arbeitungsverfahren bedingt, daf~ zentrale die in bundesdeutschen Haushalten ste Argumente einzelner Autoren in unter henden Abspielgeräte (Spieikonsolen und schiedlichen Kontexten aufgegriffen wer Heimcomputer). Deren Daten korrespon den müssen. Einige Wiederholungen las dieren recht gut mit den Daten des Deut sen sich somit nicht vermeiden. Dem Le- schen Videoinstituts. 1) Nach Fertigstellung dieses Literaturberichts erschien eine Studie zur Mediennutzung J ugendlicher, in der auch nach Besitz und Nutzung von Telespielen gefragt wurde. (Vgl. JUGEND UND MEDIEN. Eine Studie der ARD/ ZDF-Medienkommission und der Bertelsmann-Stiftung. BERG, Klaus (Hrsg.); KIEFER, Marie-Luise (Hrsg.); BONFADELLI, Heinz (Mitarb.); DARKOW, Michael (Mitarb.); ECKHARDT, Josef (Mitarb.) u.a. Frankfurt, Berlin: Metzner Verlag 1986). Ergebnisse dieser Untersuchung wurden noch in den Literaturbericht eingearbei tet. Sie basieren auf einer 1984 durchgeflihrten repräsentativen Befragung von Jugendlichen und jungen Erwach senen im Alter zwischen 12 und 29 Jahren. Für Kinder unter 12 Jahren liegt weiterhin keine Nutzerstudie vor. 2) Vgl. ANALYSE DES VIDEOMARKTES DER BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND 1984/85. 4-seit. Infor mationsblatt. Deutsches Video Institut e.V. (Hrsg.) Berlin 1985. Bezugsquelle: Deutsches Video Institut e.V., 1000 Berlin 30, Budapester Stro 44. 3) GfK: Gesellschaft flir Konsumforschung, NÜInberg. 4) Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V., Frankfurt. 8 2.2 Marktentwicklung Parallel zur rückläufigen Entwicklung auf dem Markt für Spieikonsolen expandierte Aus den vorliegenden Daten läBt sich der Markt für Heimcomputer. Diese traten ablesen, daB der Telespiel-Boom seit vielfach an die Stelle von Spieikonsolen. Ende 1983 stagniert 1) und daB der Ab Laut Stiftung Warentest (Befragung von satz reiner Spie1konsolen rückläufig ist, 4.000 Personen) haben 45 % der Heim obwohl die Preise st ark reduziert wurden. computerbesitzer ihr Gerät primär des Mit 1,8 Mio. verkauften Spie1kassetten Spielens wegen gekauft. Die tatsächliche und -modulen blieb der Absatz 1984 Nutzung setzt den Akzent noch stärker weit hinter den Erwartungen der Herstel auf die Spieie: 70 % geben an, ihren ler von 6 bis 9 Mio. Stück 2) zurück. Computer am häufigsten für Spiele ein zusetzen.4) TabelIe 1 Absatzvon Telespiel-Konsolen und Spielkassetten, Nach der Umfrage des Deutschen Video -modulen instituts wurden 1983 schon mehr Heim computer (0,45 Mio.) als Spieikonsolen Absatz Telespiel-Konsolen (0,40 Mio.) und 1984 doppelt so viele 1981 1982 1983 1984 Heimcomputer (0,6 Mio.) wie Konsolen Mio. Stück 0,13 0,24 0,40 0,30 verkauft; für 1985 schätzt das Institut Mio. DM 40 75 110 60 einen Verkauf von 0,75 Mio. Heimcom putern.5) Nach Branchenschätzungen stan Absatz Spielkassetten und -module den 1983 in 1 % der bundesdeutschen 1981 1982 1983 1984 Haushalte Heimcomputer. 6) 1984 waren Mio. Stück 0,6 1,1 1,8 1,8 es schon 2 %. 7) Mio. DM 80 160 160 100 In Zahlen ausgedrückt: 1983 hatten 0,2 Mio. und 1984 0,41 Mio. Haushalte einen (ANALYSE DES VIDEOMARKTES, a.a.O., S. 2. Ermittelt auf der Grundlage des GfK Handels Heimcomputer . Diese Zahlen liegen weit panels plus Zuschätzung der von der GfK nicht unter den Angaben über erfolgte Verkäufe erf~ten Vertriebswege 3) .) 1) Der Boom in den Spieihallen war schon vorher gebrochen. 1981 waren ca. 80.000 Telespiel-Automaten aufge stellt; 1984 waren es nur noch 50.000 (Mitteilung des Norddeutschen Automaten-Gewerbes, zitiert nach Augs burger Allgemeine Zeitung v. 22.4.1985). 2) Vgl. OBERMANN, Gilbert: Telespiele Report '84. München: Heyne 1983, S. 10. 3) Für 1985 werden von der GfK keine Daten über Konsolen mehr erhoben, da es diesen Markt praktisch nicht mehr gibt. 4) Vgl. Die Enttäuschung ist vorprogrammiert. Test Homecomputer. In: STIFTUNG WARENTEST. Test 19/1984/ 10, S. 18. Diese Tendenz ist kaum verwunderlich, da viele der sogenannten Heimcomputer aufgrund geringer Leistungsfähig keit und mangelhafter Software mr andere Aufgaben kaum befriedigend eingesetzt werden können. Das gilt vor allem für aufgerüstete Spielkonsolen und Kleincomputer mit weniger als 64 kbRAM. Aber auch leistungsfähigere Heimcomputer sind öfter nur Spielkonsolen, weil die Besitzer in ihrem Haushalt kaum andere sinnvolle Nutzungen entdecken. 5) Vgl. ANALYSE DES VIDEOMARKTES ... , a.a.O., S. 2. 6) Vgl. RANDOW, Thomas von: Droge Computer. In: Die Zeit v. 27.1.1985, S. 45. 7) Vgl. MEDIA-ANALYSE 1985. Berichtsband Pressemedien. Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse e.V. (Hrsg.) Media-Micro-Census GmbH (Hrsg.) Frankfurt/M.: Verlag-Micro-Census-GmbH. 1985, S. 78. 9 (ca. 1,0 Mio.), die vom Deutschen Video- 2.3 Sozialstatistische Daten institut ermittelt wurden.l) Die Differenz liegt vermutlich an unterschiedlichen defi Sozialstatistische Daten über die Besitzer nitorschen Abgrenzungen in den Unter von Abspielgeräten (Telespielkonsolen suchungen. Betrachtet man nämlich die und Heimcomputer) sind bislang kaum er Zahlen für Heimcomputer und Spielkon hä1tlich. Lediglich aus dem Media-Micro solen in der Zusammenfassung, ergibt sich Census ergeben sich einige Anhaltspunk eine recht gute Übereinstimmung zwi te. schen den Untersuchungsergebnissen. Das In Haushalten mit drei und mehr Personen Deutsche Videoinstitut ermittelte für (also meist Familien mit Kindern) steigt 1981 bis 1984 2,12 Mio. verkaufte Tele der Anteil der Teleabspielgeräte deutlich. spielgeräte 2) (Telespielkonsolen und Während Ein- und Zwei-Personen-Haus Heimcomputer) und Media-Analyse ermit halte nur bis zu 3 % bzw. zu 4 % über ein telte 1984 einen Bestand an Geräten in Abspielgerät verfügen, stehen in 13 % der 1,93 Mio. Hausha1ten. 3) In Prozentwerten Drei-Personen-Haushalte, 19 % der Vier ausgedrückt bedeutet dies, da~ 1984 Personen-Haushalte und 16 % der noch in 8 % aller bundesdeutschen Haushalte grö~eren Haushalte solche Geräte. das Telespielen möglich war. Da~ offensichtlich der KinderjJugendli Der Bestand von Telespielkassetten und chen wegen diese Geräte angeschafft -modulen kann nach den Zahlen des werden, ergibt sich, wenn man die Haus Deutschen Videoinstituts aufüber 5,3 Mio. halte, differenziert nach dem Alter der Stück geschätzt werden (ungeachtet der il zugehörigen Kinder , anschaut: legalen Kopien), was etwa 2,5 Spiele pro Abspielgerät bedeutet. Tabelle 2 Haushalte, die über ein Abspielgerät (Telespielgerät und Heimcomputer) verftigen in % aller Haushalte ihrer Klasse (nach Alter der Kinder) flir das Jahr 1984 Alter unter 2-4 4-6 6 -10 10- 14 14 -18 keine Ki. Gesamt d. Kinder 2 J. unter 18 % der 10 10 12 15 20 24 4 8 Haushalte (Berechnet nach MEDIA-ANALYSE 1985, a.a.O., S. 78.) 1) Vgl. ANALYSE DES VIDEOMARKTES ... , a.a.O., S. 2. 2) Vgl. ebd. 3) Vgl. MEDIA-ANALYSE 1985, a.a.O., S. 78 10

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