Wolfram vonSchneyder Kennzahlen für die Personalentwicklung WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFT Wolfram von Schneyder Kennzahlen für die Personalentwicklung Referenzmodellbasiertes System zur Quantifizierung erzeugter Wirkungen Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Bernd Jahnke Deutscher Universitäts-Verlag Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Dissertation Universität Tübingen, 2006 1. Auflage Januar 2007 Alle Rechte vorbehalten © Deutscher Universitäts-Verlag | GWVFachverlage GmbH, Wiesbaden 2007 Lektorat: Brigitte Siegel /Viktoria Steiner Der Deutsche Universitäts-Verlag ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.duv.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbe- sondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. indiesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8350-0562-4 Geleitwort Mit der kontinuierlich steigenden Wettbewerbsintensität schreitet die Suche nach Verbesse- rungspotenzialen in Unternehmen immer weiter fort. Eine zentrale Rolle übernehmen dabei zunehmend Ansätze der quantitativen Steuerung, mit denen die Wirkungen der Unterneh- mensbereiche auf eine gemeinsame Strategie ausgerichtet werden. Sie stoßen allerdings an Grenzen, wenn die Wirkungen eines Unternehmensbereichs nicht in der erforderlichen Quali- tät erfasst werden können: Aus der Sicht der Führung wie auch in übergreifenden Business- Intelligence-Systemen verbleibt dann ein „weißer Fleck“. Wolfram von Schneyder stellt sich in der vorliegenden Dissertation der Herausforderung, für die Personalentwicklung erstmalig ein Kennzahlensystem zu entwickeln, das eine detaillierte Messung und Steuerung der erzeugten Wirkungen erlaubt. Damit stellt die vorliegende Dis- sertation einen wichtigen Schritt auf dem Weg dar, auch die Wirkungen der Personalentwick- lung ganzheitlich quantitativ zu bewerten und zu steuern. Sie ermöglicht, die Integration der Personalentwicklung in das Führungs- und Steuerungssystem eines Unternehmens in einer neuen Qualität zu realisieren. Die vorliegende Arbeit ist hochaktuell und leistet einen wertvollen Beitrag zur Schließung einer drängenden Lücke in Wissenschaft und Praxis. Wolfram von Schneyder liefert einen Lösungsansatz, welcher anschaulich beschrieben ist, ohne den nötigen theoretischen Tiefgang vermissen zu lassen. Es ist deutlich zu erkennen, dass der Autor in den tangierten Disziplinen Personal, Controlling und in der Wirtschaftsinformatik zu Hause ist. Das Buch ist deshalb gleichermaßen für Wissenschaftler wie für Praktiker von großem Wert und wird ohne Zweifel als Referenz für die Praxis und als Plattform für weitere Forschungen dienen. Vor diesem Hintergrund wünsche ich der Arbeit, dass sich ihre Erkenntnisse weit verbreiten und vermeh- ren mögen. Univ.-Prof. Dr. Bernd Jahnke V Vorwort Nach fast 15 Jahren Tätigkeit als Unternehmensberater stellt eine Dissertation vor allem eines dar: Ein Projekt. Eine Dissertation verfolgt Ziele, die in einen Umfang („Scope“) gefasst wer- den wollen. Sie hat eine große Zahl von Stakeholdern, die vom Doktorvater über das berufli- che Umfeld bis – ganz wichtig – zur eigenen Familie reichen. Zu ihr gehören Risiken, die erkannt und umschifft werden wollen, ein Zeitplan, der eingehalten werden will und natürlich limitierte Ressourcen – vor allem in Form des eigenen Zeitbudgets – die zu beachten sind. Im Zusammenspiel all dieser Faktoren war meine Dissertation eines der herausforderndsten Projekte, die ich in meiner beruflichen Laufbahn erleben durfte. Die Herausforderung begann beim Thema: In meinem beruflichen Umfeld erlebte ich Versu- che großer Unternehmen, die Personalentwicklung mit ihren Wirkungen quantitativ „zu grei- fen“ und zu steuern. Die Versuche misslangen – aus unterschiedlichen Gründen. Doch immer war ein zentrales Problem, dass nirgends ein Kennzahlensystem existierte, das zeigte, wie es gehen könnte. Ich suchte – und stieß auf eine Forschungslücke weit größeren Ausmaßes, als zunächst angenommen. Dabei erschien es mir vor dem Hintergrund vieler Erfahrungen in der Quantifizierung weicher Faktoren schlicht als abwegig, dass die Erstellung eines Kennzahlen- systems für die Steuerung von Wirkungen der Personalentwicklung nicht möglich sein sollte. Und: Würde dies gelingen, so könnte die Personalentwicklung auf einen erforderlichen Bei- trag zum Unternehmenserfolg oder zur Verwirklichung einer Strategie ausgerichtet werden. Zwei Jahre intensiver Arbeit haben gezeigt, dass die Einschätzung korrekt war: Nun liegt ein beispielhaftes Kennzahlensystem vor, das die Personalentwicklung mit ihren harten und wei- chen Faktoren erfasst und damit eine gezielte Ausrichtung ermöglicht. Es zeigt auf, wie die Personalentwicklung ihren Beitrag zur Verwirklichung einer Strategie planen, steuern und nachweisen kann. Damit wird sie vom reinen „Soft Factor“ zu einem Instrument der Unter- nehmensführung, das Wirkungen im Unternehmen auf Anforderung entfalten kann. Die Erstellung einer Dissertation in zwei Jahren konnte aber auch nur mit Unterstützung vie- ler Beteiligter gelingen. Ihnen allen spreche ich an dieser Stelle meinen herzlichen Dank aus. An erster Stelle steht dabei mein Dank an Herrn Prof. Dr. Bernd Jahnke, der meine Betreuung übernommen und mich vom ersten bis zum letzten Tag der Arbeit an meiner Dissertation nachhaltig unterstützt hat. Danken möchte ich an dieser Stelle auch Frau Prof. Dr. Kerstin Pull für die Übernahme des Zweitgutachtens und Herrn Prof. Dr. Werner Neus für die situati- onsbedingt äußerst kurzfristige Übernahme des Prüfungsvorsitzes bei meiner Disputation. Eine zentrale Rolle bei meiner Entscheidung, eine Promotion zu wagen, spielte mein langjäh- riger Freund Dr. Achim Kindler. Seine Erfahrungen und nüchternen Bewertungen halfen mir, die Machbarkeit meines Vorhabens einzuschätzen und mein Vorgehen verlässlich zu planen. Ein Dank geht an meine „Mitstreiter“ am Lehrstuhl für die vielfältigen fachlichen und morali- schen Inputs und für die Hilfe bei meiner Orientierung in den Abläufen der Universität. Be- sonders zu erwähnen sind – in alphabetischer Reihenfolge – Sven Bauer, Thorsten Hinck, VII Dr. Nils Högsdal, Florian Werner und Monika Zein. Für unseren wissenschaftlichen Austauch bin ich darüber hinaus Herrn Prof. Wayne F. Cascio zu Dank verpflichtet. Bei einem Besuch in Denver gab er mir wertvolle Einblicke und ermutigte mich mit Nachdruck, mein Thema weiter zu verfolgen. Im Zuge meiner Arbeit suchte ich aber auch laufend Kontakt zu Personen, die mit verwandten Aufgabenstellungen in der Praxis betraut sind oder waren. Herzlichen Dank allen, die mir mit Antworten, Anregungen und Einschätzungen geholfen haben, meine Arbeit weiterzuentwi- ckeln. Persönlich zu nennen sind hier Frau Claudia Schmälzle-Pahl von der Deutschen Post AG, Herr Michael Getrost von der T-Systems International GmbH sowie mein damaliger Kollege Bengt Krauß von der ILTIS GmbH. Völlig undenkbar wäre ein Erfolg meiner Dissertation ohne die umfassende Unterstützung meiner Frau Pernilla gewesen. In einer Zeit des Umbruchs, die die Geburt unseres Sohnes Henrik mit einschloss, verschaffte sie mir ein vorbildliches Arbeitsumfeld und war stets mein erster inhaltlicher Diskussionspartner. Gewidmet ist diese Arbeit meinen lieben Eltern Hanna und Gebhard von Schneyder, denen ich an dieser Stelle für ihre uneingeschränkte und verständnisvolle Unterstützung während meines gesamten Werdegangs herzlich danken möchte. Wolfram von Schneyder VIII Gliederung Inhaltsübersicht A Problemstellung und Aufbau der Arbeit A.1Problematik und Ausgangslage A.2 Zielsetzung A.3 Aufbau B Kennzahleneinsatz in Organisationen B.1 Begriff und Aufgaben B.2 Skalen und Anforderungen B.3 Typisierungen B.4 Kennzahlensysteme B.5 Individualisierung und Nutzung B.6 Chancen und Probleme C Die Personalentwicklung und ihr Wertbeitrag C.1 Kennzeichnung C.2 Prozesse C.3 Kennzahlen C.4 Systemunterstützung D Kennzahlensystem zur Bewertung der Wirkung und zur Steuerung der Personalent- wicklung D.1 Anwendungsfall und Zielsetzung D.2 Vorgehen D.3 Messung der Bildungsleistung D.4 Referenzmodell D.5 Kennzahlensystem E Implementierung des Kennzahlensystems E.1 Vorgehen E.2 Menschenbezogene Aspekte E.3 Aufgabenbezogene Aspekte E.4 Technikbezogene Aspekte F Prototyp zur Darstellung des Kennzahlensystems F.1 Zielsetzung und Anforderungen F.2 Beschreibung G Bewertung und Ausblick G.1 Zusammenfassende Bewertung G.2 Handlungsbedarf und Ausblick Anhänge Literaturverzeichnis IX Inhaltsverzeichnis Geleitwort.............................................................................................................................V Vorwort.............................................................................................................................VII Gliederung..........................................................................................................................IX Inhaltsverzeichnis................................................................................................................XI Abbildungsverzeichnis.......................................................................................................XV Tabellenverzeichnis.........................................................................................................XVII Abkürzungsverzeichnis....................................................................................................XIX A Problemstellung und Aufbau der Arbeit........................................................................1 A.1 Problematik und Ausgangslage......................................................................................1 A.2 Zielsetzung.....................................................................................................................3 A.3 Aufbau ............................................................................................................................4 B Kennzahleneinsatz in Organisationen............................................................................9 B.1 Begriff und Aufgaben.....................................................................................................9 B.1.1 Genese................................................................................................................9 B.1.2 Begriff..............................................................................................................11 B.1.3 Ziele und Aufgaben..........................................................................................13 B.2 Skalen und Anforderungen...........................................................................................15 B.2.1 Skalen...............................................................................................................15 B.2.2 Mindestanforderungen.....................................................................................17 B.2.3 Gütekriterien....................................................................................................18 B.3 Typisierungen...............................................................................................................20 B.3.1 Zweck...............................................................................................................20 B.3.2 Zahlen...............................................................................................................20 B.3.3 Kennzahlen.......................................................................................................22 B.4 Kennzahlensysteme......................................................................................................24 B.4.1 Kennzeichnung.................................................................................................24 B.4.2 Anforderungen.................................................................................................26 B.4.3 Beispiele...........................................................................................................27 B.5 Individualisierung und Nutzung...................................................................................30 B.5.1 Entwicklung.....................................................................................................30 B.5.2 Bereitstellung...................................................................................................32 B.5.3 Nutzung............................................................................................................33 B.6 Chancen und Probleme.................................................................................................34 B.6.1 Chancen............................................................................................................34 B.6.2 Probleme..........................................................................................................35 B.6.3 Fazit..................................................................................................................36 XI C Die Personalentwicklung und ihr Wertbeitrag............................................................37 C.1 Kennzeichnung.............................................................................................................37 C.1.1 Historie.............................................................................................................37 C.1.2 Ziele..................................................................................................................38 C.1.3 Aufgaben..........................................................................................................39 C.1.4 Einordnungen und Abgrenzungen....................................................................40 C.1.5 Typisierungen...................................................................................................41 C.1.6 Definitionen......................................................................................................41 C.1.7 Trends...............................................................................................................42 C.2 Prozesse........................................................................................................................43 C.2.1 Zweck und Abgrenzung...................................................................................43 C.2.2 Einordnung.......................................................................................................45 C.2.3 Gesamtprozess..................................................................................................47 C.2.4 Teilprozesse......................................................................................................48 C.2.5 Evaluation........................................................................................................51 C.2.6 Messgrößen......................................................................................................52 C.2.7 Verfahren..........................................................................................................53 C.2.8 Fazit..................................................................................................................56 C.3 Kennzahlen...................................................................................................................57 C.3.1 Überblick..........................................................................................................57 C.3.2 Aufgaben..........................................................................................................59 C.3.3 Zentrale Quellen...............................................................................................59 C.3.4 Grenzen............................................................................................................64 C.4 Systemunterstützung.....................................................................................................65 C.4.1 Situationsanalyse..............................................................................................66 C.4.2 Typisierung......................................................................................................67 C.4.3 Beispiele...........................................................................................................70 C.4.4 Ausblick...........................................................................................................71 D Kennzahlensystem zur Bewertung der Wirkung und zur Steuerung der Personalentwicklung.................................................................................................73 D.1 Anwendungsfall und Zielsetzung.................................................................................74 D.1.1 Anwendungsfall...............................................................................................74 D.1.2 Zielsetzung.......................................................................................................75 D.2 Vorgehen......................................................................................................................76 D.2.1 Erstellung von Kennzahlensystemen...............................................................76 D.2.2 Gewähltes Vorgehen........................................................................................77 D.3 Messung der Bildungsleistung.....................................................................................82 D.3.1 Problemstellung und Anforderungen...............................................................82 D.3.2 Kompetenzpunkteverfahren.............................................................................83 D.3.3 Bewertung........................................................................................................89 XII