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Karl der Große PDF

211 Pages·2016·1.096 MB·German
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Dieter Hägermann Karl der Große Über dieses Buch Karl der Große, bereits von seinen Zeitgenossen als «Leuchtturm Europas» gerühmt, schuf durch seine Politik die Voraussetzung für den Aufstieg des Kontinents. Dazu gehören die Eingliederung von Sachsen sowie von Nord- und Mittelitalien in sein Reich, die Bewahrung und Erneuerung spätantik- christlicher Bildung, eine breite Förderung von Handel und Verkehr, nicht zuletzt eine strenge Rechtlichkeit, die sich im Bewusstsein der Nachwelt mit seinem Namen verband. Das Bildmaterial der Printausgabe ist in diesem E-Book nicht enthalten. Über Dieter Hägermann Dieter Hägermann, geb. 1939 in Kreuzburg O/S, 1967 Promotion über den Erzbischof Christian I. von Mainz als Reichslegat Friedrich Barbarossas in Italien, 1973/74 Habilitation mit einer Studie über die Urkunden König Wilhelms von Holland. Ab 1973 Mitarbeiter der Monumenta Germaniae Historica München, ab 1976 Inhaber des Lehrstuhls für mittelalterliche Geschichte an der Universität Bremen. Dieter Hägermann starb 2006 in Bremen. Mitherausgeber des Lexikons des Mittelalters. Zahlreiche Publikationen zu allen Epochen der mittelalterlichen Geschichte, insbesondere Editionen zur frühmittelalterlichen Grundherrschaft und zum hochmittelalterlichen Bergbau. Zu nennen sind der Halbband zur Propyläen Technikgeschichte I, hg. von W. König (1991), Das Polyptychon von Saint- Germain-des-Prés (1994), die Biographie Karls des Großen (2000, in 3. Aufl. 2001) und zuletzt (als Herausgeber und Mitautor) «Das Mittelalter. Die Welt der Bauern, Bürger, Ritter und Mönche» (2001). Inhaltsübersicht Die Person Die Außenpolitik Karls Italien und das Papsttum Das Ende des Desiderius und die Anfänge des Kirchenstaates Der heidnische Nachbar: Die Sachsen Niederlage und Mythos: Roncesvalles und Roland Der Sturz Tassilos: Bayern wird fränkische Provinz Das unbekannte Volk: Die Awaren Diplomatie und Kontakte Christliche Königreiche und pagane Herrscher Orient und Bosporus Kaisertum und Nachfolge Die Kaiserkrönung am Weihnachtsmorgen 800 Das politische Testament von 806 Die Innenpolitik Karls Herrschaft und Verwaltung Wirtschaft und Gesellschaft Kultur: «Renaissance» und «Correctio» Karl der Große: Was bleibt Zeittafel Zeugnisse Bibliographie 1. Quellen und Literatur 2. Kataloge 3. Das Zeitalter Karls des Großen 4. Biographien (Monographien) 5. Politische Spezialfragen 6. Kirche und Papsttum 7. Byzanz 8. Orient (Bagdad und Jerusalem) 9. Kultur, Wissenschaft, Kunst 10. Recht – Wirtschaft – Technik – Kriegswesen 11. Nachleben Namenregister Dank Die Person Als der fünfjährige Karl um die Jahreswende 753/54 Papst Stephan II. am Fuß des nördlichen Alpenkamms, vielleicht im berühmten burgundischen Kloster Saint Maurice d’Agaune im schweizerischen Wallis einholte, um ihn ins Zentrum des Frankenreiches zu seinem Vater, König Pippin III., in die Pfalz Ponthion (Champagne) zu führen, brach ein neues Zeitalter an, das die politische Landkarte Europas innerhalb weniger Jahrzehnte nachhaltig verändern sollte. Europa, damals allenfalls geographisch als dritter Erdteil vertraut, sollte in den kommenden Jahrhunderten in einem langwierigen Prozess seinen eigenen Weg finden und bestimmte Verhaltensmuster ausformen. Die Begegnung zwischen Königssohn und römischem Pontifex steht symbolisch für eine Symbiose zwischen weltlicher und geistlicher Macht am Aufgang des karolingischen Zeitalters. Wenige Jahre vor der Alpenüberquerung des Papstes, 751, hatte sich Karls Vater Pippin, damals noch «Fürst» und Hausmaier, mit Hilfe eines wahrhaft rechtschöpferischen Votums von Stephans II. Vorgänger Zacharias der noch verbliebenen Angehörigen der angestammten fränkischen Herrscherdynastie, der Merowinger, entledigt und im Bündnis mit den Großen des Reiches, Adel und Kirche, die Würde des fränkischen Königs übernommen. Die Dynastie der Merowinger hatte seit den Tagen Chlodwigs I. (†511) das Frankenreich zu einer stabilen politischen Größe zusammengefügt. Noch Karls Biograph, der Mainfranke Einhart, der in den späten zwanziger Jahren des 9. Jahrhunderts die Lebensgeschichte seines Helden aufzeichnete, versäumte nicht, ein Zerrbild des späten merowingischen Königtums vorzuführen, um das Revolutionäre des politischen Handelns, das im Verlassen des angestammten Königsgeschlechtes lag, zu kaschieren. Immerhin hatte es bei diesem Schritt des Spruchs der höchsten geistlichen Autorität, des römischen Papsttums, bedurft – eine Hilfe, die dauerhaft und bewusst die neue Königsdynastie an Rom und kirchliche Interessen band, ja fesselte und zugleich Italien in das politische Zentrum rückte. Vor aller Augen erwies jetzt der fränkische König dem Stellvertreter Christi auf Erden die höchste Ehrerbietung, wenn er ihn durch einen seiner beiden Söhne, den ältesten zumal, feierlich einholen und geleiten ließ – ein Erlebnis, das gewiss auf Karls nachmalige politische Vita und auf seine religiöse Grundierung von größtem Einfluss sein musste. Einhart * Um 770, † wohl März 840, aus mainfränkischem Geschlecht stammend, in Fulda erzogen, dort 781/83 als Urkundenschreiber nachzuweisen. Wohl seit 794 am Hofe Karls, Mitglied der von Alkuin gegründeten Hofschule, deren Leiter er bereits 796 mit dem Abgang Alkuins als Abt nach Tours wurde. Klein von Gestalt, ausgestattet mit überragenden Geistes- und Organisationsgaben, unterstanden ihm die Aachener Werkstätten, auch erprobt in heiklen politischen Gesandtschaften Karls. Überstand den Machtwechsel 814, konzentrierte wichtige Königsabteien in seiner Hand und stiftete selbst als Laie mit seiner Ehefrau Imma Kirchen in Michelstadt (Steinbach) und Mühlheim («Seligenstadt»). Bleibenden Autorenruhm erwarb er mit seiner als Denkmal konzipierten Karlsbiographie. Mit dem feierlichen Empfang des Papstes erschöpfen sich für uns Nachgeborene fast schon die Kenntnisse zur Kindheit und Jugend Karls. Selbst den Zeitgenossen war das Jahr seiner Geburt – 748 – ungewiss, auch für Einhart, seinen Biographen, verlieren sich die ersten Jahrzehnte seines Helden im Dunkel der Geschichte. Erst mit dem Jahr 768 – dem Tod König Pippins und der doppelten Thronbesetzung seiner Söhne Karl und Karlmann – hellt sich dieses Dunkel ein wenig auf. Sieht man ab von einer beachtlichen Anzahl Briefe an und von Karl, von mehr als einhundert Urkunden, zahlreichen Erlassen, sogenannte Capitularien, die der eigentlichen Herrschertätigkeit Karls Konturen verleihen, so steht uns eine gewissermaßen öffiziöse Geschichtsschreibung zu Gebote, die vom Königshof zumindest inspiriert, seit etwa 790 in Form der sogenannten Reichsannalen die Zeitläufte dokumentiert, aber auch Ausdruck der «voice of the elite» (Rosamond McKitterick) ist. Diese Annalen, die mit dem Tod von Karls gleichnamigem Großvater mit dem Beinamen Martell, der Hammer, im Jahr 741 einsetzen und mit dem Jahr 829 enden und vermutlich im Königskloster Lorsch entstanden sind, erfuhren gegen 812 in den damals vorliegenden Teilen eine sprachliche Glättung und inhaltliche Erweiterung. Ergänzt wird dieses Annalenwerk durch kleinere Geschichtswerke, deren Bindung an den Hof und dessen Interessen, die zugleich das Verschweigen von Kritik und Niederlagen mit sich brachten, nicht in gleichem Maße eng ist.   Für das alpenübergreifende Bündnis zwischen Papst und König wichtig ist der «Liber Pontificalis», das seit spätantiken Zeiten mit Lücken geführte «Papstbuch», das die handelnden Personen aus römischer Sicht beleuchtet

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