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Kants Theorie der Erfahrung PDF

305 Pages·2015·1.272 MB·German
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Kants Theorie der Erfahrung Kants Theorie der Erfahrung Herausgegeben von Rainer Enskat ISBN 978-3-05-005093-5 e-ISBN (PDF) 978-3-05-009023-8 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-038022-4 Library of Congress Cataloging-in-Publication Data A CIP catalog record for this book has been applied for at the Library of Congress. Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2015 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck Satz: Frank Hermenau, Kassel ♾ Gedruckt auf säurefreiem Papier Printed in Germany www.degruyter.com Vorwort des Herausgebers Der vorliegende Sammelband setzt eine thematische Tradition der Auseinander- setzung mit Kants kritischem Hauptwerk fort, die der internationalen Kant-For- schung seit ihren Anfängen dreimal zu wichtigen Formen ihrer philosophischen Selbstvergewisserung verholfen hat – in Gestalt von Hermann Cohens Pionier- werk Kants Theorie der Erfahrung (11871), von Herbert J. Patons zweibändigem Kommentar-Werk Kant’s Metaphysics of Experience (11936) und von Wolfgang Stegmüllers Abhandlung Kants Metaphysik der Erfahrung. Versuch einer ratio- nalen Rekonstruktion (11967/68). Während Stegmüller mit Mitteln der modernen Logik, der Analytischen Philosophie und der Wissenschaftstheorie eine radikal wissenschaftstheoretisch orientierte Bestandsaufnahme erprobt, entwirft Paton mit reichen gelehrten, hermeneutischen und sachkundigen Mitteln ein ausge- wogenes Bild einer Theorie, mit deren Hilfe Kant der Struktur sowohl unserer Alltagserfahrung wie der wissenschaftlichen, vor allem der naturwissenschaft- lichen Erfahrung gerecht zu werden sucht. Cohen neigte indessen auf dem wohl besten zu seiner Zeit möglichen methodischen Niveau einer Interpretation zu, die in den von Kant analysierten Bedingungen der Möglichkeit der Erfahrung, eine Struktur sieht, die in der spezifisch naturwissenschaftlichen Erfahrung zumin- dest ihre ausgereifteste Form annimmt. Dem wissenschaftstheoretischen Dogma „Philosopy of science is philosophy enough“ (W. V. O. Quine) hätte Kant selbst indessen mit guten Gründen am energischsten widersprochen. Die Arbeitserfahrungen, die die Kant-Forschung auf den Wegen gesammelt hat, die sich in den spannungsvollen alternativen bzw. einander ergänzenden Dimensionen einer Theorie, einer Metaphysik und einer Wissenschaftstheorie der Erfahrung verdichten, sollen in den Beiträgen des vorliegenden Sammelbandes auch durch die Diversität der methodischen Einstellungen zum Tragen kommen, die die Beiträger erproben: Immanente oder kommentarische Interpretationen ausgewählter Textstücke kommen ebenso zum Zuge wie Einstellungen, die her- meneutische Erschließungen mit begriffs-, argumentations- und theorieanalyti- schen Erkundungen verbinden, sowie Einstellungen, die Grundzüge von Kants Gesamtentwurf der Bedingungen der Möglichkeit der Erfahrung zur Sprache bringen, und nicht zuletzt Einstellungen, die den Gestaltwandel prüfen, den die von Kant exponierten Probleme durch Hegels Arbeit, aber auch im Rahmen der Analytischen Philosophie durchgemacht haben. In ihrem Zusammenhang durchlaufen die Beiträge am Leitfaden exemplarischer Probestücke der Kritik der reinen Vernunft den Weg, den Kant im Horizont seiner kopernikanischen Wende durchmißt – vom höchsten Punkt des Ich denke bis zu den zentralen Analogien der Erfahrung, aber auch bis zum ‚tiefsten Punkt‘ der Wahrnehmungs- und der Erfah- 6   Vorwort rungsurteile und schließlich bis an die Grenze, jenseits von der ein regulativer Ausblick auf das Ganze der Einen dem Menschen möglichen Erfahrung entwor- fen wird. Die buchtechnische Anordnung der Beiträge sucht – mit Ausnahme der Einleitung des Herausgebers – der Korrespondenz zwischen ihren thematischen Schwerpunkten und den entsprechenden Lehrstücken im Text von Kants Erster Kritik Rechnung zu tragen. Den Autorinnen und Autoren dankt der Herausgeber für ihre Bereitschaft, an dem Projekt mitzuwirken, aber auch für ihre Geduld, ihm trotz aller Wechselfälle der Planung treu zu bleiben. Dem Akademie Verlag und dem Verlag de Gruyter sind der Herausgeber und die Autorinnen und Autoren für die umstandslose Bereitschaft zur Publikation zu Dank verpflichtet. Halle, im Frühjahr 2015 R. Enskat Inhalt Vorwort des Herausgebers   5 Rainer Enskat Einleitung. Kants Paradoxie der Erfahrung   9 Patricia Kitcher Apperception as the Supreme Principle of the Understanding   47 Robert Schnepf Transzendentale Argumente und die Probleme der kantischen Urteilstafel   71 Marcus Willaschek The Sensibility of Human Intuition. Kant’s Causal Condition on Accounts of Representation   129 Manfred Baum Kants „Möglichkeit der Erfahrung“   151 Alejandro G. Vigo Kategoriale Synthesis und Einheit des Bewusstseins. Zu Kants Lehre vom Verhältnis zwischen Wahrnehmung und Erfahrung   169 Mario Caimi Der Schematismus der reinen Verstandesbegriffe   201 Dieter Scheffel Kants Idee der kopernikanischen Wendung   239 Claudia Bickmann Kants Metaphysik der „Einen Erfahrung“. Analyse der formalen und der materialen Bedingungen ihrer Möglichkeit   273 Sachregister   297 Personenregister   303 Rainer Enskat Einleitung Kants Paradoxie der Erfahrung1 1 Die Paradoxie Im dritten Jahrzehnt der kritischen Epoche seines Denkens hat Kant im Rahmen seines Logik-Kollegs gelegentlich einen Rückblick auf den ersten Höhepunkt seiner innovativen Anfänge geworfen und seinen Zuhörern aus der Werkstatt berichtet. Er habe sich erinnert, „wieviel Mühe es ihm gemacht, da er mit dem Gedanken, die Kritik der reinen Vernunft zu schreiben, umging, zu wissen, was er eigentlich wolle“ (XXIV, 1.2, 783–84).2 Mit relativer chronologischer Bestimmtheit habe er berichtet: „Zuletzt habe er gefunden, alles ließe sich in die Frage fassen, sind synthetische Sätze a priori möglich?“ (XXIV, 1.2, S. 784, Hervorhebung R. E.) Vernachlässigt man einstweilen die allerdings nicht unwichtige Differenz zu der ‚zuletzt‘ – nämlich zuerst in den Prolegomena – gefundenen, klassisch gewordenen Form der Frage, wie synthetische Sätze a priori möglich sind (vgl. IV, S. 276–278), dann eröffnet Kant mit dieser wie-Frage im Licht seines späten Werkstatt-Berichts nicht nur einen Ausblick auf die ganze Aufgabe und auf das erste wichtige Ziel einer Kritik der reinen Vernunft; dann markiert er mit dieser Frage auch die methodische und die systematische Nahtstelle, an der eine solche Kritik zur direkten Beantwortung dieser Frage übergeht. Zu diesem Zweck fasst er an der entsprechenden Nahtstelle in der Kritik der reinen Vernunft die auf den „dornichte[n] Wege[n] […] der Kritik“ (IV, S. 367) bis dahin erarbeiteten Resul- tate gleichsam in einem Stenogramm zusammen, das drei hochgradig abstrakte Prämissen umfasst. Mit ihrer Hilfe argumentiert er zugunsten des methodischen und des systematischen Ziels, das man auf der Basis dieser vorläufigen Resul- tate erreichen kann: „Auf solche Weise3 sind synthetische Urteile möglich, wenn wir die formalen Bedingungen der Anschauung a priori, die Synthesis der Ein- bildungskraft, und die notwendige Einheit derselben in einer transzendentalen Apperzeption, auf eine mögliche Erfahrungserkenntnis überhaupt beziehen, und 1 Die folgende Abhandlung bildet ein kleines Prolegomenon zu meinem Buch Urteil und Erfah­ rung. Kants Theorie der Erfahrung. Erster Teil, Göttingen 2015, ca. 300 S. 2 Kants Schriften werden gemäß der Akademie-Ausgabe mit Band- und Seitenzahl zitiert; die Kritik der reinen Vernunft wird wie üblich nach der ersten bzw. zweiten Auflage (A bzw. B) zitiert, den Reflexionsnummern ist ein „R“ vorangestellt. 3 Hervorhebungen R. E.

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