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Kämpfe um soziale Ungleichheit: Machttheoretische Perspektiven PDF

256 Pages·2004·22.203 MB·German
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Eva Barlosius Kampfe um soziale Ungleichheit Hagener Studientexte zur Soziologie Herausgeber: Heinz Abels, Werner Fuchs-Heinritz Wieland Jager, Uwe Schimank Die Reihe "Hagener Studientexte zur Soziologie" will eine grbBere bffentlichkeit fOr Themen, Theorien und Perspektiven der Soziologie interessieren. Die Reihe ist dem Anspruch und der langen Erfahrung der Soziologie an der FernUniversitat Hagen verpflichtet. Der Anspruch ist, sowohl in soziologische Fragestellungen einzufOhren als auch differenzierte Diskussio nen zusammenzufassen. In Jedem Fall soli dabei die Breite des Spektrums der soziologi schen Diskussion in Deutschland und daruber hinaus reprasentiert werden. Die meisten Stu dientexte sind uber viele Jahre in der Lehre erprobt. Aile Studientexte sind so konzipiert, dass sie mit einer verstandlichen Sprache und mit einer unaufdringlichen, aber lenkenden Didaktik zum eigenen Studium anregen und fOr eine wissenschaftliche Weiterbildung auch auBerhalb einer Hochschule motivieren. Eva Barl6sius Kampfe um soziale Ungleichheit Machttheoretische Perspektiven I VS VERLAG FOR SOZIALWISSENSCHAFTEN - + III VS Vl!RLAG fOR SOZIAI.WI5SENSCHAFTeN VS verlag fOr Sozialwissenschaften Entstanden mit Beginn des Jahres 2004 aus den beiden Hausern Leske+Budrich und Westdeutscher Verlag. Die breite Basis fOr sozialwissenschaftliches Publizieren Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet Uber <http://dnb.ddb.de> abrufbar. 1. Auflage September 2004 Aile Rechte vorbehalten © VS Verlag fOr Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2004 Lektorat: Frank Engelhardt Der VS verlag fOr Sozialwissenschaften ist ein Unternehmen von Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschUtzt. Jede verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fOr Vervielfaltigungen, Obersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, warenbezeichnungen usw. in diesem werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden dUrften. Umschlaggestaltung: KUnkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg ISBN-13: 978-3-531-14311-8 e-ISBN-13: 978-3-322-80596-6 001: 10.1007/978-3-322-80596-6 Inhaltsverzeichnis Vorwort ...................................................................................................... 9 1 Ungleichheitstheorien und SOzialstrukturanalyse- eine Einfiihrung ................... ................................ ........................... 11 2 AIte und neue Ungleichheiten - alte und neue Fragen .................................... ................ .............. ...... 27 3 Die ungleiche Verteilung von Machtchancen - die Etablierten-AuOenseiter-Figuration von Norbert Elias .......... 57 3.1 Machtbeziehungen........................................................................ 59 3.2 Etablierten-AuI3enseiter-Beziehungen .......................................... 63 3.3 Innere Kohlision und soziale Kontrolle als Machtquellen ............ 66 3.4 Die Macht zur Stigmatisierung ............................................... ...... 67 3.5 Anwendungen der Etablierten-AuI3enseiter-Figuration in der Soziologie .......................................................................... 71 3.5.1 Die Einheimische-Zuwanderer-Figuration- die Etbnisierung von Ungleichheiten......... ......................... 72 3.5.2 ,,Hannonische Ungleichheit"- die Geschlechter-Figuration................................................ 74 3.5.3 AuI3enseiter und Etablierte in der "Wendezeit" .................. 75 3.6 Vorziige und Grenzen der Etablierten-AuI3enseiter-Figuration .... 77 4 Institutionalisierte Macht - die Zentrum-Peripherie-Metapher von Reinhard Kreckel........... 80 4.1 Ungleichheitssoziologie als politische Soziologie ........................ 81 4.2 Das ungleichheitstheoretische Fundament.................................... 82 6 Inhaltsverzeichnis 4.2.1 Problem der KlassifIkation............................................... 83 4.2.2 Statt vertikaler und horizont aler Ungleichheiten: Zentnnn und Peripherie ................. ............................ ...... 85 4.2.3 Struktur-und Handlungsanalyse .............................. ....... 88 4.3 Die theoretischen Grundbegriffe fUr den empirisch-historischen Fall: die "fortgeschrittenen kapitalistischen Gesellschaften" .... 90 4.3.1 Erkliirungskriiftige Strukturprinzipien- die vier zentralen Organisationsprinzipien........................ 90 4.3.2 Die vier Dimensionen vertikaler Ungleichhei:ten.............. 95 4.3.3 Instnnnente der Legitimierung sozialer Ungleichheit......... 99 4.3.4 "Klassengesellschaft ohne Klassen" ................................. 101 4.4 Das ungleichheitsbegriindende Kriiftefe1d.................................. 102 4.5 Die Anwendung des Z~ntrum-Peripherie-Modells ..................... 106 4.5.1 Abschied von der Mitte..................................................... 107 4.5.2 Das neue Zentnnn-Peripherie-Arrangement..................... 109 4.6 Vorziige und Grenzen ............................................ ..................... 112 5 Habitusmodell und Feldtheorie von Pierre Bourdieu .................. 116 5.1 Soziale Praxis und Habitus.......................................................... 119 5.2 Der Habitus: Erzeugungsmodus von Praxisformen und Wahrnehmungs-und Bewertungsschemata................................. 123 '5.2.1 Die Soziologisierung der "lex insita"................................. 125 5.2.2 Strukturierte und strukturierende Struktur ......................... 128 5.2.3 Die praktische Erkenntnis der sozialen Welt ..................... 134 5.2.4 Diskordanzen und die Gespaltenheit des Habitus ............. 137 5.2.5 Die Genese des okonomischen Habitus ............................. 141 5.2.5.1Inkoharenzen im okonomischen Habitus............. 142 5.2.5.2 Klassenstruktur der franzosischen Nachkriegsgesellschaft: Kohiirenz des Habitus ... 144 5.2.5.3 Neue Diskordanzen im Habitus .......................... 147 5.3 Das soziale Feld: Machtverhiiltnisse und soziale Positionierung 149 5.3.1 Was ist ein soziales Feld? .................................................. 151 5.3.2 Das soziale Feld als Spiel-Feld .......................................... 153 Inhaltsverzeichnis 7 5.3.3 Das soziale Feld als Machtfeld- Kapitalsorten und die Okonomie der Felder ...................... 155 5.3.4 Soziales Feld und soziale Positionen ................................. 159 5.4 Das Modell des sozialen Raums .................................................. 162 5.4.1 RaumderPositionen.......................................................... 166 5.4.2 Raum der Perspektiven, Lebensstile und Stellungnahmen........................................................... 171 5.4.3 Homologie und genetischer Zusammenhang ..................... 174 5.5 Soziologischer Standpunkt, Reprlisentationsarbeit und Benennungsmacht ................................................................ 175 5.5.1 Reprlisentationen und Reprlisentationsarbeit ...................... 178 5.5.2 Benennungsmacht.............................................................. 180 5.6 Vorziige und Grenzen ....... ".......................................................... 182 6 Inklusion versus Exklusion - die systemtheoretische Perspektive ............. ................................... 186 6.1 InkIusion statt Integration ........................................................... 187 6.2 Inklusion und Exldusion.............................................................. 191 6.2.1 Exldudierte Personen ......................................................... 194 6.2.2 Exldudierende Teilsysteme ................................................ 195 6.3 Rezeption und Weiterentwicklung............................................... 196 6.3.1 Inklusion als Briickenkonzept............................................ 200 6.3.2 Weitere Verkniipfungen .................................................... 202 6.4 Ungleichheitssoziologische Fragen zur funktionalen Differenzierung.......................... ...................... 204 7 A1te uod neue Frageo - Zwischeolosungen uod "Eselsbrucken" ........................................ 211 7.1 Analyse sozialer Ungleichheiten - Sozialstrukturanalyse ...... ..... 214 7.2 ,,Eselsbriicke", Hilfskonstruktion und theoretischer Durchgriff.. 216 7.2.1 Zeit als Prligekraft.............................................................. 220 7.2.2 Strukturprinzipien "uoter einem Dach" ............................. 223 7.3 Reprlisentationen sozialer Ungleichheiten................................... 229 8 Inhaltsverzeichnis 8 Reprasentationsbeziehung und Reprasentationsmacht - ein Ausblick...................................................................................... 236 9 Literaturverzeichnis ..................................... ........ ........................... 246 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Das ungleichheitsbegriindende Kriiftefeld .................................. 103 Abb. 2: Einfaches Habitusmodell- "modus operandi" und "opus operatum" ...................................... 127 Abb. 3: Soziologisierung des Habitusmodells ........................ ,.................. 132 Abb. 4: Habitus und Raum der Lebensstile (relationales Modell).............. 136 Abb. 5: Veranschaulichung des Raummodells .......................................... 169 .Abb. 6: Feld der Kunst ............................................................................... 170 Vorwort Soziale Ungleichheiten sind ein wichtiges Forschungsthema, das der Soziologie bereits in die Wiege gelegt war. Schon die soziologischen Griindervater haben sich mit der Frage beschaftigt, warum soziale Ungleichheiten zum Kennzeichen aller Gesellschaften gehOren. Auch die Soziologen, die ihnen nachfolgten und zu Klassikem wurden, haben sich diesem Problem gestellt. Selbst diejenigen ihrer Enkel und Urenkel, die anHinglich davon iiberzeugt waren, -dass die gesellschaft liche Unruhe, die von dieser Frage ausgeht, eingefriedet sei, wei! in modemen Gegenwartsgesellschaften soziale Ungleichheiten von anderen Strukturen und Problemen iiberlagert werden, sind schlussendlich doch wieder zu diesem Ur thema der Soziologie zurlickgekehrt. Obwohl soziale Ungleichheiten von Anfang an zum Grundbestand der So ziologie gehOrten und sich ein groBer Teil der soziologischen Forschung und Lehre mit diesem Problem beschaftigt, hat das Thema die Eigenart, zur Stellung nahme aufzufordern, nicht abgelegt. Diese umfasst die Fragen, wie die soziolo gisch beschriebenen Ungleichheiten zu werten sind, als ge.recht oder ungerecht, als legitim oder illegitim, ob sie auszuhalten oder politisch auszugleichen sind etc. Nicht dass die Ungleichheitssoziologie jeweils offen zu diesen Fragen Posi tion bezieht, im Gegenteil: Zumeist erledigt sie dies verdeckt, indem sie festIegt, welche Unterschiede ungleichheitswirksam sind und welche nicht. Dabei tut sie nichts anderes, als ihren wissenschaftlichen Aufgaben nachzugehen. Jede Stellungnahme zu sozialen Ungleichheiten wie auch entsprechende wissenschaftliche Darlegungen rekurrieren auf normative Uberzeugungen dar iiber, welches AusmaJ3 an gesellschaftlicher Bevorzugung und Benachteiligung tolerabel ist und welche Lebenschancen fUr aIle Menschen garantiert sein sollen. Die normativen Erorterungen sozialer Ungleichheiten blicken auf eine viel lan gere Geschichte zurlick als die soziologischen Analysen zu diesem Thema. Sie zeichnen sich aber auch durch ein anderes Selbstverstandnis aus. Wahrend die normativen Betrachtungen eindeutig Position beziehen, verstehen sich die sozio logischen Darstellungen - bis auf wenige Ausnahmen - zuallererst als Objekti vierungen und Erkliirungen des Ungleichheitsgeschehens. Tatsachlich aber ent halten beide Betrachtungsweisen Elemente der anderen. Die normativen Diskur se fuJ3en auf Beobachtungen der sozialen Wirklichkeit und die soziologischen Darstellungen greifen Gerechtigkeitspostulate auf - also normative Uberzeugun gen. Es ist deshalb eine Illusion, sie vollig voneinander trennen zu konnen. 10 Vorwort Dies erkliirt, weshalb die Ungleichheitssoziologie oft als die normative Seite der Soziologie angesehen wird. Wie immer man dies beurteilt - fest steht: Es ist fUr die Ungleichheitssoziologie unerlasslich, sich auf Gerechtigkeitspostulate zu beziehen, weil sie ansonsten uberhaupt keinen MaJ3stab fUr gleich oder ungleich bestimmen kann. Die Verstrickung mit normativen Begriffen und Postulaten sollte ihr deshalb nicht vorgehalten werden. Stattdessen ist es uberzeugender, an sie die Forderung zu richten, Gerechtigkeitsvorstellungen, andere normative Erorterungen, speziell aber die gesellschaftlichen und politischen Darstellungen und Skandalisierungen sozialer Ungleichheit als zentralen Bestandteil des Un gleichheitsgeschehens aufzufassen und systematisch zu erforschen. DemgernliB wird den Reprasentationen sozialer Ungleichheit in diesem Buch ein gro13erer Platz als ublich eingeraumt. Trotzdem steht die klassische Frage nach den sozialen Ursachen der unglei chen Verteilung von Ressourcen und sozialen Positionen im Zentrum.l Obschon die Ungleichheitssoziologie auf eine lange Geschichte zurUckblickt, gibt es un geloste grundlegende theoretische Fragen, mit denen sie sich von Anbeginn und immer wieder neu beschaftigt. Nach der Einleitung werden zunachst einige die ser Fragen systematisch vorgestellt. Anschlie13end werden mit Blick auf diese Problembestande vier neuere ungleichheitssoziologische Theorien dargelegt.2 Das Buch endet mit einem Ausblick, in dem auf der Grundlage der vier prasen tierten Theorien die "alten und neuen Fragen" zu zwei ubergeordneten Problem stellungen gebfindelt werden: (1) Wie kommt die Abgestimmtheit zwischen sozi aler Lage - den "objektiven" Lebensbedingungen - und Handlungs-und Verhal tensweisen - den "subjektiven" Lebensweisen" - zustande? (2) Besitzen Reprli sentationen sozialer Ungleichheit gegenuber den Ungleichheitsverhaltnissen, die sie darzustellen bzw. wiederzugeben vorgeben, ein gewisses MaJ3 an Unabhan gigkeit oder einen begrfindeten Eigensinn und folgen sie bestimmten sozialen Regeln? FUr diese Problembestande gibt es wahrscheinlich keine dauerhafte oder gar endgfiltige theoretische LOsung. Wie es scheint, hat die Ungleichheits soziologie diese als strittige Punkte und offene Problemstellungen in ihre Kon zeption aufzunehmen und als solche auszuweisen. Damit steht sie vor der Auf gabe, Zwischenlosungen und Eselsbriicken zu entwickeln, die zwar die theoreti schen Fragen nicht endgfiltig bewliltigen oder dauerhaft tragfdhige Losungen anbieten, aber fUr die Forschungspraxis tauglich sind. Zum Themenkomplex der "Reprlisentation sozialer Ungleichheiten" habe ich ein eigenes Buch verfasst, das in Kiirze erscheint. 2 Einen einftlhrenden Oberblick fiber die zentralen Theorien sozialer Ungleichheit hat jiingst Nicole Burzan in dieser Buchreihe vorgelegt (Burzan 2004). Der vorliegende Band baut darauf aufund vertieft einige der dort behandelten theoretischen Problernstellungen.

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