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K-Theorie für Operatoralgebren [Lecture notes] PDF

60 Pages·2012·0.565 MB·German
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K-Theorie fu¨r Operatoralgebren Christian Voigt Inhaltsverzeichnis Einleitung und U¨bersicht 1 Kapitel 1. Grundlagen 3 1. Vektorbu¨ndel 3 2. Die Grothendieckgruppe und K0 5 3. Projektive Moduln 7 4. Der Satz von Serre-Swan 9 5. Kategorien und Funktoren 11 Kapitel 2. K fu¨r C∗-Algebren 15 0 1. Ein paar Vorbereitungen 15 2. Idempotente und Projektionen 16 3. Definition von K 22 0 4. Homotopieinvarianz 28 5. Halbexaktheit 28 6. Stetigkeit und Stabilit¨at 31 Kapitel 3. K fu¨r C∗-Algebren 39 1 1. Invertierbare und unit¨are Elemente 39 2. Die Indexabbildung 40 3. Definition von K 42 1 4. Die Einh¨angung und h¨ohere K-Theorie 43 Kapitel 4. Bott-Periodizit¨at 47 1. Tensorprodukte und Nuklearit¨at 47 2. Die Toeplitzalgebra 48 3. Bott-Periodizit¨at 52 4. Einige Berechnungen 56 Literaturverzeichnis 57 i Einleitung und U¨bersicht K-Theorie ist ein zentrales Hilfsmittel fu¨r die Untersuchung der Struktur von C∗-Algebren mit Anwendungen in Algebra, harmonischer Analysis, Indextheorie und Topologie. In der Theorie der Operatoralgebren treten K-theoretische Metho- den in einer Vielzahl von Fragestellungen auf, und einige dieser Fragestellungen fu¨hren direkt in die aktuelle Forschung. Urspru¨nglichwurdeK-TheorievonGrothendieckimZusammenhangmitdemSatz von Riemann-Roch in der algebraischen Geometrie eingefu¨hrt [5]. Grothendieck w¨ahlte den Buchstaben K in der Bezeichnung als Abku¨rzung fu¨r das deutsche Wort Klasse“. In der Tat werden die K-Gruppen konstruiert aus Klassen von al- ” gebraischen Vektorbu¨ndeln oder koh¨arenten Garben. Etwas sp¨ater entwickelten Atiyah und Hirzebruch die topologische K-Theorie [2], [3]. Hier werden die K-Gruppen aus Klassen von topologischen Vektorbu¨ndeln u¨ber kompakten R¨aumen gebildet. Die Theorie von Atiyah-Hirzebruch fu¨hrte sehr schnellzuwichtigengeometrischenAnwendungen.EinprominentesBeispielhierfu¨r ist die L¨osung des Problems der Existenz von linear unabh¨angigen Vektorfeldern auf Sph¨aren mithilfe von reeller K-Theorie durch Adams [1]. Als rein algebraische Anwendung erlaubt die topologische K-Theorie einen verh¨altnism¨assig einfachen und eleganten Beweis des Satzes von Bott und Milnor [6] u¨ber endliche Schiefk¨or- pererweiterungen von R. Eswurdeschnellklar,dassgrundlegendeDefinitionenderK-Theorieinallgemeine- rer Weise auch fu¨r Ringe sinnvoll sind. Allerdings gibt in diesem Rahmen mehrere verschiedene interessante M¨oglichkeiten h¨ohere K-Gruppen zu definieren. Fu¨r all- gemeine Ringe betrachtet man algebraische K-Theorie, deren Konstruktion durch homotopietheoretische U¨berlegungen motiviert ist. Um ein Analogon zur topologi- schenK-TheorievonAtiyah-Hirzebruchzuerhalten,ben¨otigtmanhingegenzus¨atz- liche analytische Struktur. Einen natu¨rlichen Rahmen hierfu¨r bilden C∗-Algebren, oder etwas allgemeiner, Banachalgebren. DasZieldierVorlesungistesdietopologischeK-Theoriefu¨rC∗-Algebrenzustudie- ren.GrobgesprochenwerdenhierbeijederC∗-AlgebraAabelscheGruppenK (A) n zugeordnetfu¨rn∈Z,unddiewichtigstenEigenschaftendieserKonstruktionlassen sich folgendermaßen zusammenfassen: a) Funktorialit¨at. Jeder ∗-Homomorphismus φ:A→B induziert einen Homomor- phismus φ :K (A)→K (B) fu¨r jedes n. Es gilt id =id und ∗ n n ∗ (ψ◦φ) =ψ ◦φ ∗ ∗ ∗ fu¨r φ:A→B und ψ :B →C. b) Homotopieinvarianz. Sind φ,ψ : A → B homotope ∗-Homomorphismen so gilt φ =ψ . ∗ ∗ c) Stabilit¨at.IstK(H)dieAlgebraderkompaktenOperatorenaufeinemseparablen Hilbertraum H, so gibt es natu¨rliche Isomorphismen K (A⊗K(H))∼=K (A) n n fu¨r alle n. 1 2 EINLEITUNG UND U¨BERSICHT c) Bott-Periodizit¨at.Esexistierteinnatu¨rlicherIsomorphismusK (A)∼=K (A). n n+2 Insbesondere erh¨alt man im wesentlichen nur zwei K-Gruppen, n¨amlich K (A) 0 und K (A). 1 d) Ausschneidung. Ist (cid:47)(cid:47) ι (cid:47)(cid:47) π (cid:47)(cid:47) (cid:47)(cid:47) 0 I E Q 0 eine exakte Sequenz von C∗-Algebren, so erh¨alt man eine zugeh¨orige exakte Sequenz K (I) ι∗ (cid:47)(cid:47)K (E) π∗ (cid:47)(cid:47)K (Q) 0(cid:79)(cid:79) 0 0 (cid:15)(cid:15) K (Q) (cid:111)(cid:111) π∗ K (E)(cid:111)(cid:111) ι∗ K (I) 1 1 1 von abelschen Gruppen. d) Korrespondenz. Fu¨r die C∗-Algebra C (X) der stetigen Funktionen auf einem 0 lokal kompakten Raum X ist K (C (X))∼=Kn(X) n 0 die topologische K-Theorie von X im Sinn von Atiyah-Hirzebruch. Die Bott-Periodizit¨at ist hierbei die zentrale Eigenschaft der topologischen K- Theorie. Sie erm¨oglicht in Verbindung mit Ausschneidung viele konkrete Berech- nungen. Dies ist ein wesentlicher Unterschied zur algebraischen K-Theorie, wo es keine Periodizit¨at gibt und Berechnungen im allgemeinen schwieriger sind. Es gibt zahlreiche gute Lehrbu¨cher u¨ber die K-Theorie von Operatoralgebren und ihre Anwendungen. Fu¨r den in dieser Vorlesung behandelten Themenkreis nu¨tzlich sind insbesondere [8], [10] und [9]. Fu¨r ein weiterfu¨hrendes Studium empfiehlt sich das Buch von Blackadar [4]. KAPITEL 1 Grundlagen In diesem Kapitel stellen wir grundlegende Begriffe und Definitionen der K- Theorie zusammen. Unter einem lokal kompakten Raum verstehen wir stets einen lokal kompakten Hausdorff-Raum, also einen Hausdorffraum, in dem jeder Punkt eine Umgebungsbasis aus kompakten Mengen besitzt. 1. Vektorbu¨ndel In diesem Abschnitt besprechen wir grundlegende Eigenschaften von Vektor- bu¨ndeln. Definition 1.1. Sei X ein topologischer Raum und K = R oder K = C. Ein K-Vektorbu¨ndel u¨ber X ist ein topologischer Raum E zusammen mit einer stetigen Abbildung π :E →X, so dass gilt a) Fu¨r jeden Punkt x∈X tr¨agt die Faser E =π−1(x) die Struktur eines endlich- x dimensionalen K-Vektorraums. b) (Lokale Trivialit¨at) Zu jedem x∈X existiert eine offene Umgebung U ⊂X, ein n∈N und ein Hom¨oomorphismus φ:π−1(U)→U×Kn so dass das Diagramm π−1(U) φ (cid:47)(cid:47)U ×Kn π (cid:30)(cid:30) (cid:0)(cid:0) U kommutativ ist und die induzierten Abbildungen φ : E → {x}×Kn ∼= Kn x x Vektorraumisomorphismen sind fu¨r alle x∈U. In dem Diagramm ist hierbei die Abbildung U ×Kn →U die kanonische Pro- jektion auf die erste Komponente. Eine Abbildung φ wie in b) nennt man eine Trivialisierung von E u¨ber U. Ein Vektorbu¨ndel π : E → X heißt trivial, wenn es eine Trivialisierung mit U = X gibt. Insbesondere ist X ×Kn in offensichtlicher WeiseeintrivialesVektorbu¨ndelu¨berX.Wirschreibenoftstattπ :E →X fu¨rein K-Vektorbu¨ndel lediglich E. Aus der lokalen Trivialit¨at folgt, dass die Dimension der Fasern E in einem Vek- x torbu¨ndel π : E → X lokal konstant ist. Allerdings muss sie nicht fu¨r alle Punkte aus X u¨bereinstimmen. Ein Vektorbu¨ndel, dessen Fasern alle die feste Dimension n haben, nennt man ein Vektorbu¨ndel vom Rang n. Wir betrachten einige Beispiele fu¨r Vektorbu¨ndel. a) (M¨obiusband). Sei E der Quotient von [0,1] × R bezu¨glich der Identifikation (0,t)∼(1,−t).Dienatu¨rlicheProjektion[0,1]×R→[0,1]induziertπ :E →S1, und auf diese Weise wird E zu einem reellen Vektorbu¨ndel vom Rang 1. Ein Vektorbu¨ndel vom Rang 1 nennt man auch ein Geradenbu¨ndel. b) (Tangentialbu¨ndel von Sph¨aren). Das Tangentialbu¨ndel der Einheitssph¨are Sn ={x∈Rn+1|||x||=1} 3 4 1.GRUNDLAGEN ist TSn ={(x,v)∈Sn×Rn+1|x⊥v} mit der Projektionsabbildung π :TSn →Sn,π(x,v)=x. c) (Normalenbu¨ndel von Sn). Das Normalenbu¨ndel von Sn ⊂Rn+1 ist NSn ={(x,v)∈Sn×Rn+1|v =λxfu¨r einλ∈R} mit der Projektionsabbildung π :NSn →Sn,π(x,v)=x. U¨bungsaufgabe 1. Gib lokale Trivialisierungen fu¨r diese Vektorbu¨ndel an. Ein Morphismus von Vektorbu¨ndeln u¨ber X ist ein stetige Abbildung ψ :E →E 1 2 so dass ψ (cid:47)(cid:47) E E 1 2 π1 (cid:26)(cid:26) (cid:4)(cid:4) π2 X kommutiert und fu¨r alle x ∈ X die induzierten Abbildungen ψ : (E ) → (E ) x 1 x 2 x Vektorraum-Homomorphismen sind. Ein Isomorphismus von Vektorbu¨ndeln u¨ber X ist ein invertierbarer Morphismus von Vektorbu¨ndeln. Man pru¨ft leicht, dass der Morphismus ψ : E → E ein 1 2 Isomorphismus ist genau dann die faserweisen Abbildungen ψ : (E ) → (E ) x 1 x 2 x Vektorraum-Isomorphismen sind. Sei φ : X → Y eine stetige Abbildung und π : E → Y ein Vektorbu¨ndel u¨ber Y. Dann ist φ∗(E)=X× E ={(x,v)∈X×E|φ(x)=π(v)} Y ein Vektorbu¨ndel u¨ber X, genannt pullback. Nach Konstruktion hat man ein kom- mutatives Diagramm (cid:47)(cid:47) φ∗(E) E π (cid:15)(cid:15) (cid:15)(cid:15) φ (cid:47)(cid:47) X Y und fu¨r die Fasern von φ∗(E) gilt φ∗(E) =E . x φ(x) U¨bungsaufgabe2. Pru¨fenach,dassφ∗(E)einVektorbu¨ndelist.Zeigehierfu¨r zun¨achst, dass pullbacks von trivialen Vektorbu¨ndeln wieder triviale Vektorbu¨ndel sind. Sind π : E → X und π : E → X Vektorbu¨ndel u¨ber X, so ist die direkte 1 1 2 2 Summe E ⊕E definiert durch 1 2 E ⊕E ={(v ,v )∈E ×E |π (v )=π (v )} 1 2 1 2 1 2 1 1 2 2 mit der Projektionsabbildung π :E ⊕E →X,π(v ,v )=π (v )=π (v ). 1 2 1 2 1 1 2 2 U¨bungsaufgabe 3. Zeige, dass die direkte Summe E ⊕E ein Vektorbu¨ndel 1 2 u¨ber X ist mit Faser (E ⊕E ) =(E ) ⊕(E ) 1 2 x 1 x 2 x fu¨r x∈X. Betrachte das Tangentialbu¨ndel TSn und das Normalenbu¨ndel NSn aus Bei- spiel b) und c). Die direkte Summe TSn⊕NSn ist in kanonischer Weise isomorph zum trivialen Bu¨ndel u¨ber Sn vom Rang n+1. 2.DIE GROTHENDIECKGRUPPE UND K0 5 U¨bungsaufgabe 4. Seien E ,E ,E Vektorbu¨ndel u¨ber X. Zeige, dass es 1 2 3 einen kanonischen Isomorphismus (E ⊕E )⊕E ∼=E ⊕(E ⊕E ) 1 2 3 1 2 3 von Vektorbu¨ndeln gibt, und ebenso E ⊕E ∼=E ⊕E . 1 2 2 1 U¨bungsaufgabe 5. Seien E ,E Vektorbu¨ndel u¨ber Y und φ:X →Y stetig. 1 2 Zeige, dass es einen kanonischen Isomorphismus φ∗(E ⊕E )∼=φ∗(E )⊕φ∗(E ) 1 2 1 2 von Vektorbu¨ndeln gibt. Im folgenden interessieren wir uns in erster Linie fu¨r den Fall dass X ein kom- pakter Raum ist. Definition 1.2. Sei X ein kompakter Raum. Wir bezeichnen die Menge aller Isomorphieklassen von K-Vektorbu¨ndeln u¨ber X mit VK(X). Es ist an dieser Stelle nicht offensichtlich, dass Isomorphieklassen von Vektor- bu¨ndeln eine Menge bilden (und nicht nur eine Klasse). Wir werden das Argument hierfu¨r etwas sp¨ater angeben. Mit der direkten Summe von Bu¨ndeln definiert VK(X) ein abelsches Monoid. Das neutraleElementdiesesMonoidsistgegebendurchdastrivialeBu¨ndelid:X →X vom Rang 0. Jede stetige Abbildung φ : X → Y induziert einen Monoid-Homomorphismus φ∗ =VK(φ):VK(Y)→VK(X) durch VK(φ)([E])=[φ∗(E)]. 2. Die Grothendieckgruppe und K0 Das im vorigen Abschnitt definierte Monoid VK(X) bildet die Grundlage fu¨r die Definition der K-Gruppen von X. Wir ben¨otigen zus¨atzlich eine Konstruktion von Grothendieck, die einem abelschen Monoid in natu¨rlicher Weise eine abelsche Gruppe zuordnet. Sei M ein abelsches Monoid. Auf der Menge M ×M bildet die Relation (m ,n )∼(m ,n )⇔es existiertx∈M mitm +n +x=m +n +x 1 1 2 2 1 2 2 1 eineA¨quivalenzrelation.HierbeisindSymmetrieundReflexivit¨atoffensichtlich.Gilt (m ,n )∼(m ,n ) und (m ,n )∼(m ,n ) so finden wir x,y ∈M mit 1 1 2 2 2 2 3 3 m +n +x=m +n +x, m +n +y =m +n +y. 1 2 2 1 2 3 3 2 Hieraus folgt m +n +(x+y+m )=m +x+(m +n +y) 1 3 2 1 2 3 =m +x+(m +n +y) 1 3 2 =(m +n +x)+m +y 1 2 3 =(m +n +x)+m +y 2 1 3 =n +m +(x+y+m ), 1 3 2 und somit (m ,n )∼(m ,n ). Dies zeigt die Transitivit¨at von ∼. 1 1 3 3 Die Paare (m,n) sollte man sich als formale Differenzen m−n vorstellen, dieses Bild erkl¨art gewissermassen die Definition der Relation ∼. Durch die kompentenweise Addition wird G(M)=(M ×M)/∼, 6 1.GRUNDLAGEN einabelschesMonoid.Hierfu¨rmussmannachweisen,dassdieAdditionnichtvonder WahlderRepr¨asentantenabh¨angt.Ist(m ,n )∼(m(cid:48),n(cid:48))und(m ,n )∼(m(cid:48),n(cid:48)), 1 1 1 1 2 2 2 2 wobei m +n(cid:48) +x=m(cid:48) +n +x, m +n(cid:48) +y =m(cid:48) +n +y, 1 1 1 1 2 2 2 2 so gilt in der Tat (m ,n )+(m ,n )=(m +m ,n +n ) 1 1 2 2 1 2 1 2 ∼(m +m(cid:48) +x+m +m(cid:48) +y,n +m(cid:48) +x+n +m(cid:48) +y) 1 1 2 2 1 1 2 2 =(m +m(cid:48) +x+m +m(cid:48) +y,n(cid:48) +m +x+n(cid:48) +m +y) 1 1 2 2 1 1 2 2 ∼(m(cid:48) +m(cid:48),n(cid:48) +n(cid:48)) 1 2 1 2 in M ×M. Ausserdem besitzt sogar jedes Element (m,n) in G(M) ein Inverses, denn es gilt (m,n)+(n,m)∼(0,0) fu¨r alle m,n∈M. Also ist G(M) eine abelsche Gruppe. Definition 1.3. Fu¨r ein abelsches Monoid M heißt G(M) die Grothendieck- gruppe von M. Ist φ:M →N ein Monoid-Homomorphismus, so erhalten wir einen Gruppen- homomorphismus G(φ):G(M)→G(N) durch G(φ)(m,n)=(φ(m),φ(n)). Offenbar ist ι : M → G(M),ι(m) = (m,0) ein Monoid-Homomorphismus. Zusam- men mit ι erfu¨llt G(M) die folgende universelle Eigenschaft. Proposition 1.4. Sei M ein abelsches Monoid und N eine abelsche Gruppe. Ist f : M → N ein Monoid-Homomorphismus, so gibt es genau einen Gruppenho- momorphismus F :G(M)→N, so dass ι (cid:47)(cid:47) M G(M) f (cid:26)(cid:26) (cid:1)(cid:1) F N kommutiert. Beweis. Man pru¨ft nach, dass durch die Formel F(m,n) = f(m)−f(n) ein Gruppenhomomorphismus F : G(M) → N definiert wird. Offenbar gilt dann Fι(m) = F(m,0) = f(m) fu¨r alle m ∈ M, also Fι = f. Sei nun F(cid:48) irgendein Gruppenhomomorphismus mit F(cid:48)ι = f. Dann gilt F(cid:48)(m,0) = f(m) und somit auch F(cid:48)(m,n)=F(cid:48)((m,0)−(n,0))=F(m,0)−F(n,0)=f(m)−f(n)=F(m,n) fu¨r alle m,n∈M. Also ist F eindeutig bestimmt. (cid:3) U¨bungsaufgabe 6. Fu¨r das Monoid N erhalten wir G(N)=Z. Definition 1.5 (Atiyah-Hirzebruch). Sei X ein kompakter Raum und VK(X) das Monoid der Isomorphieklassen von K-Vektorbu¨ndeln u¨ber X fu¨r K = R oder K=C. Die Gruppen KR0(X)=G(VR(X)), KC0(X)=G(VC(X)) heißen die relle bzw. die komplexe K-Theorie von X. Istf :X →Y einestetigeAbbildungzwischenkompaktenR¨aumen,soerhalten wir einen induzierten Gruppenhomomorphismen K0(f) : K0(Y) → K0(X) in der K K K K-Theorie. U¨bungsaufgabe 7. Sei (cid:63) ein einpunktiger Raum. Dann gilt K0((cid:63)) = Z fu¨r K K=R,C. 3.PROJEKTIVE MODULN 7 ZweiK-Vektorbu¨ndelE undE u¨berX definierendiegleicheKlasseinK0(X) 1 2 K genau dann wenn E ⊕F ∼=E ⊕F 1 2 fu¨r ein Vektorbu¨ndel F. In diesem Fall nennt man E und E stabil isomorph. 1 2 Betrachte die Sph¨are Sn ⊂ Rn und die oben eingefu¨hrten Bu¨ndel TSn und NSn. Istngerade,soistTSn nichttrival.DieskannmanmithilfederEulercharakteristik zeigen,imFalln=2istdiesderberu¨hmteSatzvomIgel.AllerdingsiststetsTSn⊕ NSn dasdastrivialeBu¨ndelvomRangn+1.InsbesondereistTSn stabilisomorph zum trivialen Bu¨ndel vom Rang n. Fu¨r gerades n erhalten wir also Beispiele fu¨r stabil isomorphe Vektorbu¨ndel, die nicht isomorph sind. Wir werden uns im folgenden nur mit der komplexen K-Theorie besch¨aftigen und schreiben daher K0(X)=K0(X) C fu¨r die komplexe K-Theorie von X. 3. Projektive Moduln In diesem Abschnitt geben wir die Definition von projektiven Moduln u¨ber Ringen. Unter einem Ring verstehen wir einen assoziativen Ring mit 1. Beispiele fu¨r Ringe sind Z und alle unitalen C∗-Algebren. Im folgenden sei stets R ein fest gew¨ahlter Ring. Wir betrachten R-Linksmoduln, und Homomorphismen sind stets R-Modul-Homomorphismen. Definition1.6. SeiI eineIndexmenge.EinModulF zusammenmiteinerAb- bildung ι:I →F heißt frei u¨ber I, wenn es fu¨r jeden Modul M und jede Abbildung h:I →M genau ein Homomorphismus H :F →M existiert, so dass ι (cid:47)(cid:47) I F h (cid:26)(cid:26) (cid:4)(cid:4) H M kommutativ ist. Aus der Definition folgt, dass F eindeutig bestimmt ist bis auf Isomorphie. Ist F ein freier Modul u¨ber I, so ist F isomorph zu (cid:26) (cid:27) (cid:77) (cid:89) R(I) = R= (r ) ∈ R|r (cid:54)=0nur fu¨r endlich vielei . i i∈I i i∈I i∈I Insbesondere ist M = Z/nZ fu¨r n > 1 Beispiel fu¨r einen Modul u¨ber R = Z, der nicht frei ist. Definition 1.7. Ein Modul P heißt projektiv wenn es fu¨r jeden surjektiven Homomorphismus π : M → N und jeden Homomorphismus f : P → N einen Homomorphismus F :P →M gibt, so dass P F f (cid:125)(cid:125) (cid:15)(cid:15) π (cid:47)(cid:47) M N kommutativ ist. Man beachte hierbei, dass F nicht eindeutig zu sein braucht. Offenbar ist R, aufgefasst als Modul u¨ber sich selbst, projektiv. Hierfu¨r genu¨gt

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