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Junge Arbeitslose in der gemeinnützigen Jobvermittlung: Eine sozialrechtliche Einordnung PDF

217 Pages·1999·11.696 MB·German
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Peter Schruth, Junge Arbeitslose in der gerneinnützigen J obverrnittlung Reihe: Focus Soziale Arbeit Herausgegeben von Nando Belardi Materialien - Band 6 Peter Schruth Junge Arbeitslose in der gemeinnützigen Jo bvermittlung Eine sozialrechtliche Einordnung Leske + Budrich, Opladen 1999 Gedruckt auf säurefreiem und altersbeständigem Papier. ISBN 978-3-8100-2314-8 ISBN 978-3-322-95180-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-95180-9 © 1999 Leske + Budrich, Opladen Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. lede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfàltigungen, Übersetzungen, Mi kroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Diese Arbeit, eine verkürzte Fassung meiner Dissertation, beruht auch auf vielfáltiger freundlicher Unterstützung: der beiden Jobbörsen-Projekte in BerIin, der Mitbegründerin der Jobbörsen-Idee Hannelore May, der Gutachter meiner Dissertation Professor Dr. Johannes Münder und Professor Dr. Manfred Kappeler, der Unterstützung bei der Textsetzung von Frau Brigitte Henning und nicht zuletzt meiner Familie Jane, Nora und Malte. Vielen Dank. BerIin, Mai 1998 5 ,.Hier bei Euch in der JobbtJrse is! alles gelassener, freundlicher und ruhiger ... flir mich persönlich ist es zum Beispiel. ein groftes Problem, .früh aufzustehen. Wenn ich einen festen Job habe, dann geht es, aber wenn ich keinen habe, schafJe ich es schlecht, da sind Eure Vermittlungszeiten um neun Uhr morgens flir mich besser als zum Beispiel. die Schnellvermittlung vom Arbeitsamt morgens um flinf Uhr. " "Man kann von Sozialhilfe leben, aber da muft man sich gut einschrdnken, also du muftt billig wohnen und die Heizkosten billig halten, also man darf da nicht groft ausgehen oder so, man muft schon eher dann zu Hause leben. " "Es ist kein Leben, auf die Dauer acht Stunden tdglich zu arbeiten ... praktisch mehr als einen halben Tagflir die Arbeit auftuwenden. " "Jch guck' halt nach einem längerfristigen Job, der über Lohnsteuerkarte ldujt, damit ich, sage ich mal, meine Zukunjt ein biftchen absichem kann. " (Persönliche Stimmen junger Arbeitsloser aus der gemeinnützigen Arbeitsvennitt ltmg des Projektes Jobbörse) 6 Vorwort In der Sozialen Arbeit haben wir es immer wieder mit neuen Problemlagen und Klientelgruppen zu tun. Infolgedessen müssen die Angebote wie auch rechtliche und organisatorische Bedingungen neu gefafit werden. Genau mit dieser Fragestellung beschäftigt sich Peter Schruth, wenn er untersucht, wie die Hilfemöglichkeiten für junge Langzeitarbeitslose neu de:finiert und besser gebündelt werden können. Denn als eine Folge der strukturellen Dauerarbeitslosigkeit wie auch der veränderten Sozialisationsbedingungen erleben wir bei einem Teil von Heranwachsenden, dafi die gängigen gesell schaftlichen Integrationsmuster für sie nicht mehr wirken. Diese jungen Menschen haben sich von einer beruflichen Zukunftsorientierung verab schiedet und begnügen sich - auch unter dem Mangel an Arbeits angeboten - mit gegenwartsbezogener materielIer Sicherung, etwa durch zeitweilige Jobs. In der Fachwelt werden diese Lebensmuster als "Sub karriere", ,,Freibeuterkultur" oder "Tagelöhnermentalität" bezeichnet. Diese Lebensorientierung zwingt die Jugendberufshilfe zum Umdenken, weil herkörnmliche Angebote zu kurz greifen. Durch die neue Möglichkeit privater Berufsvermittlung kann man speziell für diese jungen Arbeitslosen eine differenzierte gemeinnützige Jobvermittlung anbieten. Darstellungs mäfiig beginnt Peter Schruth mit einem historischen Überblick zur Geschichte und Veränderung der Arbeitsverwaltung in Deutschland. Danach wird im praxisbezogenen Teil dieser Untersuchung das Modell projekt "Jobbörse", also eine gemeinnützige Jobvermittlung in Berlin Kreuzberg vorgestellt. Deutlich wird dabei: Gemeinnützige Arbeitsver mittlung kann eine Bereicherung innovativer Jugendberufshilfe sein. Im Zentrum stehen sozial- und rechtspolitische Erörterungen grundsätzlichen Charakters, urn vom Blickwinkel der Sozialen Arbeit her dieser neuen Zielgruppe gerecht werden zu können. 7 Einer eher grundsätzlichen Prüfung der Zusammenhänge von Arbeits losigkeit und Erwerbsarbeit im System unserer zusätzlichen Sicherung folgt ein Ausloten der rechtlichen Möglichkeiten von geringfiigig und unständig Beschäftigten im Sozialrecht und Steuerrecht. Gerade im letztgenannten Bereich können viele konkrete, d.h. materielIe Hilfen geboten werden. Dazu müssen die Helfer, d.h. auch die Sozialpädagogen und Sozialarbeiter die Zusammenhänge kennen und nutzen. Hauptverdienst der Arbeit ist es, daB der Autor auf diesen neuen Schwerpunkt von Jugendberufshilfe aufmerksam gemacht hat. Dabei hat er gleichzeitig das dazu gehörige sozialpolitische und sozialrechtliche Feld untersucht und Vorschläge fiir juristische Neufassungen wie auch praktische Umsetzbarkeit unterbreitet. Nando Belardi 8 Inhalt Vorbemerkung ........................................................................................ 13 L Jugendarbeitslosigkeit im Kontext von Berufsausbildung, Arbeitsmarktentwicklung und Jugendberufshilfe ............................ 15 1. Einfiihrung .......................................................................... 15 2. Zur Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit ......................... 16 2.1. Jugendarbeitslosigkeit im Kontext von Berufsausbildung ..... 16 2.2. Jugendarbeitslosigkeit im Kontext der Arbeitsmarktentwicklung ............................................... 19 2.3. Der arbeitsweltbezogene Begriff der "Jugendphase" ............. 24 2.4. Jugendliche Verarbeitungsformen von Arbeitslosigkeit.. ...... 27 3. Jugendberufshilfe und der "zweite" Arbeitsmarkt ................. 31 3.1. Überblick über die Arbeitsansätze und Probleme der Jugendberufshilfe ........................................................... 32 3.2. Der "zweite" Arbeitsmarkt... ................................................ 35 3.2.1. Der "zweite" Arbeitsmarkt als öffentlich subventionierter Markt .................................... 36 3.2.2. Der "zweite" Arbeitsmarkt als Arbeitsmarktsegment sozialversicherungsfreier Beschäftigungen ........................... 36 3.3. Zum Scheitern der Jugendberufshilfe an jungen Langzeitarbeitslosen ............................................ 38 II. Die gemeinnützige Arbeitsvermittlung - am Beispiel des Modellprojektes einer gemeinnützigen Jobbörse ... 41 1. Einfiihrung .......................................................................... 41 2. Die geschichtIiche Entwicklung der ArbeitsvermittIung ....... 42 3. Gemeinnützige ArbeitsvermittIung als innovative Jugendberufshilfe .......................................... 55 4. Die gAV im Vergleich mit ausgewäh1ten Verfahrensprinzipien der A V der BA .................................. 57 4.1. Freiwillige Inanspruchnahme und VermittIungspflicht ........ 58 4.2. IndividuaIitätsprinzip und Lobbyismus ................................ 59 9 5. Die gemeinnützige Arbeitsvermittlung am Beispiel des Modellprojektes Jobbörse ............................ 63 5.1. Der konzeptionelle Projektrahmen ....................................... 63 5.2. Die rechtlichen Rahmenbedingungen der gAV .................... 65 5.3 Projektverlauf und -ergebnisse ............................................. 67 5.3.1. Die jungen Arbeitslosen des Projektes Jobbörse .................... 68 5.3.2. Sicherungen des Lebensunterhaltes ...................................... 69 5.3.3. Der schulische und berufliche Bildungs-und Qualifizierungsstand ..................................... 71 5.3.3.1 Der schulische Bildungsstand .............................................. 71 5.3.3.2. Der berufliche Bildungsstand ............................................... 71 5.3.3.3. Die Wahrnehmung beruflicher QualifizierungsWÜllSChe ...... 72 5.3.4. Das Arbeitsplatzinteresse ..................................................... 73 5.3.5. Die Akquisition von Arbeitsplatzangeboten ......................... 75 5.3.6. AV-Angebote und Vermittlungsergebnisse .......................... 75 5.4. Bedeutungen der vermittelten Gelegenheitsarbeit. ................ 76 5.4.1. Bedeutungen der vermittelten Gelegenheitsarbeit als Arbeit. ............................................................................ 76 5.4.2. Bedeutungen sozial-und steuerrechtlicher Bedingungen flir die Wahrnehmung vermittelter Gelegenheitsarbeit ......... 77 Exkurs: Übertragung des Projektansatzes nach Ostberlin .................. 79 m.Arbeitslosigkeit und Erwerbsarbeit im System sozialer Sicheruog. 81 1. Einfiihrung .................................................... " ................. '" 81 2. Die Grundprinzipien des Systems der sozialen Sicherung .... 81 3. Zur DifIerenz zwischen "Arbeiterpolitik" und "Armenpolitik" .................................. 87 4. Der Stellenwert der Selbsthilfe im System der sozialen Sicherung ........................................ 92 4.1. Der Selbsthilfegrundsatz in der Sozialversicherung und der Sozialhilfe ............................................................... 94 4.2. Der öffentliche Auftrag zur gesellschaftlichen Aktivierung von Selbsthilfe ............... 95 5. Der sozialrechtliche Status der Arbeitslosigkeit ................... 96 5.1. Der Leistungsanspruch auf AlG und Alhi im AFG ............... 98 5.2 Die Eckpunkte der AFG-Novelle 1997 (SGB lIl) ............... 102 5.3. Die sozialhilferechtliche Sicherung des Existenzminimums ...................................................... 103 5.3.1 Die sozialrechtliche Bedeutung der Bedarfsdeckung und Bedürftigkeitsprüfung ................................................. 104 5.3.2. Die sozialhilferechtliche Definition des Existenzminimums ...................................................... 107 10

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