Yvonne Kaiser Jugendhilfe und Bildung Yvonne Kaiser Jugendhilfe und Bildung Rekonstruktion von Bildungsprozessen in einem Projekt für Schulverweigerer Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Zugl. Diss. TU Dortmund 2010 . . 1. Auflage 2011 Alle Rechte vorbehalten © VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2011 Lektorat: Dorothee Koch VS Verlag für Sozialwissenschaften ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesond ere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: STRAUSS GMBH, Mörlenbach Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-531-17810-3 Inhalt 5 Inhalt Danksagung .........................................................................................................9 Einleitung ...........................................................................................................11 1. Bildung in der Jugendhilfe ......................................................................25 1.1 Chancen und Gefahren einer Thematisierung der ‚Jugendhilfe als Bildung’ aus Sicht der Sozialpädagogik ....................25 1.2 Die Bedeutungsseiten einer Jugendhilfe als Bildung aus sozial pädagogischer Sicht ....................................................................30 1.2.1 Die organisationsbezogene Seite der Bildung ..................................31 1.2.2 Die subjektbezogene Seite der Bildung ............................................41 1.3 Forschungsfragen und Anliegen der Untersuchung ...................................51 2. Schulabsentismus: Projekte für Schulverweigerer – Orte an der Schnittstelle von Jugendhilfe und Schule ..........................53 2.1 Zur Auswahl des Forschungsfeldes ............................................................53 2.2 Problemskizze zum Phänomen Schulabsentismus .....................................55 2.2.1 Rechtliche Konsequenzen von Schulabsentismus .............................56 2.2.2 Schulabsentismus als pädagogische Herausforderung ......................57 2.2.3 Schulabsentismus als gesellschaftliche Herausforderung .................58 2.3 Forschungsstand der Absentismusforschung .............................................59 2.3.1 Größenordnung von Schulabsentismus .............................................61 2.3.2 Begriffsklärungen und Erscheinungsformen .....................................63 2.3.3 Bedingungsfaktoren und Entwicklung von Schulabsentismus .........66 2.4 Praxiskonzepte: Präventions- und Integrationsansätze ..............................72 2.5 Zur Auswahl des Projekts für die Untersuchung .......................................75 2.6 Konzeptionelle Rahmenbedingungen des M.-Projekts .............................76 2.6.1 Zielgruppe, Kooperationspartner und Zielsetzung ............................76 2.6.2 Arbeitsbereiche des Projekts .............................................................77 6 Inhalt 3. Die Subjekt-Welt-Relation als Gegenstand von Bildung ......................79 3.1 Bildung als normative Kategorie – Zur Frage nach der Bestimmbarkeit von Bildung ......................................80 3.1.1 Von den Bildungsvorstellungen der Philanthropen zur neuhumanistischen Idee von Bildung .........................................80 3.1.2 Wilhelm von Humboldts Theorie der Bildung ..................................87 3.1.3 Skizze einer semantischen Dimensionierung von Bildung und normative Implikationen des Bildungsbegriffs ..........................96 3.2 Bildung als analytisch-deskriptive Kategorie – Zur Frage nach der Identifizierbarkeit von Bildung .................................104 3.2.1 Die Frage nach der Anschlussfähigkeit von Bildungstheorie und Bildungs forschung ...................................................................104 3.2.2 Entwürfe zur qualitativ-empirischen Identifizierung von Bildung(sprozessen) .................................................................111 3.2.3 Kritische Anfragen von Seiten der Bildungstheorie an die Entwürfe einer qualitativen Bildungsforschung ...................124 3.2.4 Stojanovs Vorschlag einer normativen Ergänzung des Bildungsbegriffs der qualitativen Bildungsforschung ..............127 3.2.5 Zusammenfassung und Konsequenzen für die Entwicklung einer bildungs theoretischen Reflexionsfolie ...................................134 4. Entwicklung eines heuristischen Modells als Reflexions folie zur Rekonstruktion von Bildungsprozessen ..............137 4.1 Zur Konstruktion eines idealtypischen Modells im Sinne Max Webers ..............................................................................137 4.2 Der Entwurf einer idealtypischen ‚Bildungsfolie’ ...................................140 4.2.1 Dimensionen des Weltbezugs: Selbst-Welt-Relation als dreifaches Verhältnis ...............................140 4.2.2 Dimensionen der Selbst-Welt-Konstitution ....................................142 4.2.3 Normative Bezugspunkte für die empirische Analyse ....................144 4.2.4 Schwierigkeiten und Grenzen der Bildungsfolie ............................156 Inhalt 7 5. Anlage der Untersuchung: Methodologische Grundlagen und methodisches Vorgehen ..................................................................159 5.1 Methodologische Grundlage – Das interpretative Paradigma ..................159 5.2 Datenerhebung .........................................................................................162 5.2.1 Das Konzept des ‚narrativen Interviews‘ von Fritz Schütze ...........162 5.2.2 Begründung einer alternativen Interviewkonzeption .......................163 5.2.3 Leitfadengestützte (biographisch-)narrativ fundierte Einzelinterviews ..............................................................................165 5.3 Datenauswertung ......................................................................................169 5.3.1 Reflexion der methodologischen Grundannahmen der Narrations strukturanalyse nach Fritz Schütze ...........................169 5.3.2 Methodologische Begründung und Vorgehensweise der dokumentarischen Methode ......................................................172 5.3.3 Das gewählte Auswertungsverfahren ..............................................174 5.3.4 Darstellung der Untersuchungsperspektiven ...................................177 5.3.5 Einsatz der heuristischen Bildungsfolie – Reflexion der forschungs methodolo gischen Implikationen ...........177 5.4 Zur Durchführung der Untersuchung .......................................................179 5.4.1 Erhebungszeitraum ..........................................................................179 5.4.2 Feldzugang ......................................................................................179 5.4.3 Fallauswahl und Untersuchungssetting ...........................................180 5.4.4 Transkriptionsregeln ........................................................................181 6. Zwei Fallanalysen ...................................................................................183 6.1 Fallrekonstruktion I: Der Fall Lisa ...........................................................184 6.1.1 Rekonstruktion der Selbst-Welt-Relation anhand des biographischen Verlaufs ..................................................................185 6.1.2 Rekonstruktion des Entwicklungs- und Verlaufsprozesses der Schulv erweigerung ...................................................................203 6.1.3 Rekonstruktion der Selbst-Welt-Relation nach Eintritt in das Projekt ...................................................................................216 6.1.4 Rekonstruktion der Selbst-Welt-Relation nach sieben Monaten Projektzeit ....................................................227 6.1.5 Zusammenfassende Reflexion und Darstellung der Veränderungen der Selbst-Welt-Relation in der Projektzeit ......250 8 Inhalt 6.2 Fallrekonstruktion II: Der Fall Jan ...........................................................257 6.2.1 Rekonstruktion der Selbst-Welt-Relation anhand des biographischen Verlaufs ............................................................258 6.2.2 Rekonstruktion des Entwicklung- und Verlaufsprozesses der Schulv erweigerung ...................................................................270 6.2.3 Rekonstruktion der Selbst-Welt-Relation nach Eintritt in das Projekt ...................................................................................287 6.2.4 Rekonstruktion der Selbst-Welt-Relation nach sieben Monaten Projektzeit ....................................................294 6.2.5 Zusammenfassende Reflexion und Darstellung der Veränderungen der Selbst-Welt-Relation in der Projektzeit ......322 7. Abschlussbetrachtung ............................................................................329 7.1 Reflexion des Ertrags der Bildungsfolie für eine qualitative Bildungs for schung im Rahmen der Jugendhilfe ......................................331 7.2 Hinweise auf bildungsförderliche Bedingungen der Jugendhilfe .........................................................................................337 7.3 Fazit: Verstärkung des gemeinsamen Bildungshandelns von Jugendhilfe und Schule .....................................................................339 Literaturverzeichnis ........................................................................................343 Abbildungsverzeichnis ....................................................................................357 Anhang .............................................................................................................359 Anhang A: Leitfäden der Interviews .................................................................359 A1 Leitfadenthemen der ersten Erhebung ......................................................359 A2 Leitfadenthemen der zweiten Erhebung ...................................................365 Anhang B: Bildungsfolie ...................................................................................367 Danksagung 9 Danksagung Diese Arbeit ist in vielen Etappen innerhalb mehrerer Jahre entstanden, in denen ich in der Auseinandersetzung mit dem Thema ‚Bildung’ viele spannende und kraftvolle, aber auch oft mühsame Schritte auf meinem eigenen Bildungsweg gegangen bin. Ich habe erfahren, dass die Auseinandersetzung mit der (wissen- schaftlichen) Welt – will sie allgemeiner, reger und freier werden – Zutrauen, Kraft, Geduld und vor allem Zeit braucht. Überdies ist mir mehr als bislang deut- lich geworden, dass dieser Weg nicht allein zu gehen ist. Es braucht Begleitung, Bestärkung und Unterstützung von anderen, um auf dem eigenen Bildungsweg voran zu kommen. An erster Stelle möchte ich meinem Doktorvater Prof. Dr. Peter Vogel von der TU Dortmund danken. Ohne sein reges Interesse und die in schwierigen Phasen bestärkende und anerkennende Begleitung wäre diese Arbeit nicht entstanden. Seine ermutigenden Aufforderungen, mich dem wissenschaftlichen Streit zu stel- len und mich zu positionieren, sein herausforderndes Drängen, in meinen Ausfüh- rungen konkreter zu werden, haben mich immer wieder aufgefordert, noch tiefer in den Gegenstand einzudringen, um dann immer klarer wieder auftauchen zu können. Dafür ganz herzlichen Dank! Ein Dank geht auch an die Zweitgutachte- rin meiner Arbeit Frau Prof. Dr. Gaby Flösser und an Frau Dr. Katja Wohlgemuth von der TU Dortmund für ihre Unterstützung. Danken möchte ich auch Frau Prof. Dr. Ursula von Wedel-Parlow, die mich ermutigt hat, eine Promotion in Angriff zu nehmen und mich beim DFG-Gradu- iertenkolleg „Jugendhilfe im Wandel“ der Universitäten Dortmund und Bielefeld zu bewerben. Ich danke der Deutschen Forschungsgemeinschaft für das Promotionsstipen- dium und allen Mitgliedern dieses Graduiertenkollegs, in dessen Rahmen diese Arbeit entstanden ist, für vielfältige Diskussionen und anregende Kolloquien, insbesondere Georg Cleppien für viele anregende Gespräche. Eine wichtige Unter stützung, die Promotion voranzutreiben, war die Inter pretations- bzw. For- schungswerkstatt, die sich u.a. aus dem Kreis des Graduiertenkollegs entwickelt hat. Für viele Diskussionen, konstruktive Kritik und weiterführende Anregungen und Impulse danke ich den immer wieder wechselnden Mitgliedern dieses Krei- ses, vor allem Julia von der Gathen-Huy für die vielen persönlichen Gespräche. 10 Danksagung Mein besonderer Dank gilt den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Jugend- hilfeprojekte, die mir die Durchführung der Interviews und die Hospitation er- möglicht haben. Bedanken möchte ich mich vor allem bei den Jugendlichen, insbesondere bei Lisa und Jan, deren Interviews diesen Promotionsprozess so spannend gemacht haben. Ohne ihre Bereitschaft, mir aus ihrem Leben und ihren Erfahrungen im Projekt zu erzählen, hätte diese Arbeit nicht entstehen können. Ganz persönlich danke ich Nico für die redaktionelle Unterstützung und Ella und Katrin, die die Etappenerfolge und Durststrecken von Beginn der Arbeit an mit mir geteilt haben und die mich immer wieder an meine eigene Kraft erinnert haben. Die Erstellung und Herausgabe dieser Publikation wurde vom Comenius- Institut, der Evangelischen Arbeitsstätte für Erziehungswissenschaft in Münster in dankenswerter Weise unterstützt. Herzlich danken möchte ich vor allem Ange- lika Boekestein für ihre sorgfältige Erstellung der Druckvorlage. Yvonne Kaiser Münster, August 2010