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Jugend und Gewalt: Devianz und Kriminalitat in Ost und West PDF

322 Pages·1995·9.945 MB·German
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Otto von Freising-Kolloquium der Geschichts- und GesellschaftswissenschaftlichenFakultät der Katholischen Universität Eichstätt Tagung und Tagungsbandwurden aus Mitteln der Otto von Freising StiftungderGeschichts-undGesellschaftswissenschaftlichenFakultät der Katholischen Universität Eichstätt finanziert. Siegfried Lamnek (Hrsg.) Jugend und Gewalt Devianz und Kriminalität .in Ost und West Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 1995 CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Jugend und Gewalt. Devianz und Kriminalität in Ost und West / Siegfried Lamnek - Opladen: Leske + Budrich, 1995 (OttovonFreising-KolloquiumderGeschichts-undGesellschaftswissenschaftlichen Fakultät der Katholischen Universität Eichstätt) ISBN978-3-8100-1511-2 ISBN 978-3-322-95731-3(eBook) DOI10.1007/978-3-322-95731-3 NE: Siegfried Lamnek; Universität <Eichstätt> Otto von Freising-Kolloquium der Geschichts- ... ©1995 by SpringerFachmedien Wiesbaden Ursprünglich erschienen bei Katholische Universität Eichstätt 1995. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb derGrenzendesUrheberrechtsgesetzesistohneZustimmung desVerlages unzulässigund strafbar.Dasgiltinsbesonderefür Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen sowie die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Satz: Katholische Universität Eichstätt Inhaltsverzeichnis Seite Vorwort 7 I Zur Einleitung. SiegfriedLamnek Jugend und Gewalt - ANever Ending Story . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . II Helge Peters Da werden wir empfindlich. Zur Soziologie der Gewalt . . . . . . . . . . . . 25 11 Fremdenfeindliche GewaltJugendlicher Rainer Erb Action. Über Jugendgruppen und rechte Gewalt 39 Ursula Hoffman-Lange Determinanten politisch motivierter Gewaltbereitschaft Jugendlicher in Deutschland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 UweMarkus Wie 'rechts' und 'links' sind gewaltbereite ostdeutsche Jugendliche? . . . 75 Matthias Ulbrich-Herrmann Wirkdifferenzierung bei den Ursachen für gewaltbefiirwortende Ein stellungen Jugendlicher durch die Berücksichtigung sozialer Milieus ... 81 111 Gewalt Jugendlicher in und außerhalbvon Schulen Hans-Dieter Schwind Gewalt in der Schule - am Beispiel von Bochum 99 Walter Funk Gewalt an Schulen - Ergebnisse aus dem Nürnberger Schüler-Survey .. 119 Wilfried Schubarth Gewalt an Schulen im Spiegel aktueller Schulstudien 139 RalfKuhnke Gewalttätige Jugendliche 155 Hans Leo Krämer Die Gewaltproblematik im französischen und deutschen Schulsystem . . 171 Martin Killias Situative Bedingungen von Gewaltneigungen Jugendlicher 189 Kurt Weis Sport und Gewalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 207 Siegfried Lamnek Gewalt in Massenmedien und Gewalt von Schülern 225 IV Gewaltkriminalität Jugendlicher Christian PfeifferlThomas Ohlemacher Anstieg der (Gewalt-) Kriminalität und der Armut junger Menschen . . 259 Wiebke Steffen Polizeilich registrierte GewaltkriminalitätJugendlicher in Bayern . . . . . 277 Helmut Kury/Joachim Obergfell-Fuchs Kriminalität Jugendlicher in Ost und West - Auswirkungen gesellschaft- licher Umwälzungen aufpsychisches Erleben und Einstellungen 291 V Rückblick und Ausblick Horst Schüler-Springorum Synopse 317 Liste der Referenten und Teilnehmer 325 VORWORT 7 Vorwort DieFragenacheinermöglicherweiseerhöhtenGewaltakzeptanz,Gewaltbereitschaft undGewalttätigkeitJugendlicherimAlltaglöstVerunsicherungen inderGegenwart und ängstliche Erwartungen für die Zukunft aus. Die systematische Erforschung jugendlicher Gewalt trägt daher durch das Abklären von Art und Ausmaß, von HintergründenundErklärungen zueinerVersachlichungderBeurteilungdesPhäno mens bei, die angesichts (zu befürchtender) alltagspraktischer und politischer UmsetzungvonStereotypenundAlltagsmythengebotenerscheint. UnsereIntention nach aufklärender Transparenz schienunsamehesten durch eine Tagung realisier bar. Mitihr verfolgten wir zudem dasZiel,dieoft isolierte sozialwissenschaftliehe Forschung zurJugendgewalteinwenigzusammenzuführen, umaufdieseWeisedie Kooperationzufördern, zurKoordination bei-undderKomplexität desPhänomens angemessen Rechnung zu tragen. Wir luden deshalb Vertreter verschiedener Disziplinen und Praxisfelder ein, die spezifischeSichtweisenundZugangsmöglichkeitenvorstellensollten,wobeimitden Schwerpunkten "Fremdenfeindliche Gewalt durch Jugendliche", "Gewalt von Jugendlicheninundaußerhalb vonSchulen"sowie"Gewaltdelinquenz vonJugend lichen" drei aktuelle, aber auch schon länger in der Diskussion befindliche The menkomplexe vorgegeben wurden.BesondersfürdenBereichderGewaltan Schu len sollte dieTagung u.a.alsPlattform dienen,umdie bislang umfangreiche, aber relativ vereinzelte Forschung zu diesem zwar weniger sichtbaren, aufgrund der WertigkeitschulischerSozialisationabersehrbedeutsamenAusschnittgewalttätigen Jugendverhaltenszusammenzuführen undfürdieZukunftImpulsezurKoordination und zu einer Versachlichung der öffentlichen Diskusion zu geben. Ein herzlicher Dank gehtan dieOtto von Freising-Stiftung der Geschichts- und GesellschaftswissenschaftlichenFakultätderKatholischenUniversitätEichstätt,ohne deren finanzielle Unterstützung die Durchflihrung der Tagung nicht möglich gewesen wäre. Personalisiert heißt dies,den Mitgliedern des Fachbereichsrates der Geschichts- und Gesellschaftswissenschaftlichen Fakultät zu danken, die diese Tagung befurwortet und genehmigt haben. Meinbesondersherzliches DankeschöngiltJensLuedtke,dermitmirzusammen die Tagung vorbereitet hat und der insbesondere für die gesamte Organisation im Vorfeld und während des Symposiums verantwortlich zeichnete. Der - nach Aus sagenvonTeilnehmern -praktischreibungsloseAblaufinVorbereitung undDurch führungderTagung istseinerUmsicht,seinemÜberblickundseinerZuverlässigkeit geschuldet. Seinengagierter Einsatzisthervorzuheben undzuloben.Zudanken ist auch den studentischen Hilfskräften Agathe Göllner, Claudia Reinhard und Andre 8 VORWORT Everts, die unauffällig und doch effizient um das Wohl der Tagungsteilnehmer bemüht waren. Horst Schüler-Springorum gilt mein besonderer Dank für die Übernahme der Moderation der Tagung. Dieses-insbesonderewegendesdurchdie große Zahlder Referate entstandenen Zeitdrucks - schwierige Geschäft wurde von ihm in Gelas senheitund Souveränität, imStillockerundinderSachedochbestimmt, soperfekt wahrgenommen,daßerforderlicheÄnderungenvonÄnderungenimProgrammablauf ohne Irritationen realisiert werden konnten und ausgesprochen ausführliche DiskussionsbeiträgeeinedezenteKürzungerfahrenhaben.BesondererDankgebührt ihm für die großartige Meisterung dernoch schwierigeren Aufgabe, zum Ende der Tagung ad hoc den gelungenen Versuch einer Gesamtschau zu unterbreiten, die zwar viele Einzelerkenntnisse berücksichtigte, diese aber nicht simpel akkumuliert referierte, sondern sie unter eine metatheoretische Perspektive stellte. DankzusagenistauchallenReferentinnen undReferenten,allenDiskutantinnen und Diskutanten, deren Teilnahme eine notwendige Voraussetzung, aber keine zureichende Bedingung für den Erfolg einer Tagung ist. Erst die Qualität der ReferateundDiskussionsbeiträge isthinreichendes KriteriumfürdasGelingeneiner Tagung.Nicht undankbarwarenwirfürdiedreikurzfristigen (krankheitsbedingten) Absagen vonReferenten,weildasohnehingedrängteProgramm dadurch zugunsten der Diskussion gestreckt werden konnte. Last but not least danke ich Frau Margit Birkl sehr herzlich, in deren Händen nicht nur die Gestaltung des Programmheftes lag, sondern die in unermüdlichem Einsatz diesen Tagungsband hergestellt hat. Wenn zwischen Tagungsende und Veröffentlichung des Tagungsbandes nur knapp mehr als drei Monate liegen, so weiß man die Leistung von Frau Birklbesonders zuwürdigen,zumal sieindiesem Zeitraum die sonstigen Lehrstuhlarbeiten zusätzlich zu erledigen hatte. Eichstätt, im April 1995 Siegfried Lamnek I Zur Einleitung JUGEND UND GEWALT - A NEVER ENDING STORY 11 Jugend und Gewalt - A Never Ending Story SiegfriedLamnek "Jugend"alseigenständige Lebensphaseistsozialgeschichtlich betrachteteinrelativ jungesPhänomen, nämlich Produkt der "Moderne"(Fend 1988;Meulemann 1989). In Verbindung mit den sich wandelnden Anforderungen einer sich funktional ausdifferenzierenden Arbeitswelt, mit zunehmend spezifischeren sozialen bzw. kognitiven Kompetenzen undFertigkeiten tratimmerdeutlicher eineTrennung von Arbeits- und Lebenswelt auf(Fend 1988),wobeidiesbesonders in den letztendrei Jahrzehnten in den Prozeß einer zunehmendem Verschulung von Jugend mündete: Jugendzeit istvornehmlich Schulzeit(Lenz 1990).SchonbeiMax Weberfindet sich als Kennzeichnung dieser Form politischen Anstaltsbetriebes der Gedanke von der Monopolisierung derGewaltdurchden"Staat"(Weber 1980,S.29).ImKontextder Zivilisationstheorie wurde diese Überlegung ebenfalls relevant, wobei der zivilisatorischeEffektaufgrundzunehmendlängererInterdependenzkettenunddamit verbunden einem größeren Zwang zur Langsicht in einem abnehmendem Umfang unmittelbarer Gewalt zwischen den Gesellschaftsmitgliedernbestand (Elias 1991). Im Rahmen seines (wie Bühl (1990, S. 15 f.) kritisiert: monostabilen und hier archischen) Systemansatzes ordnet Parsons gerade der Schulklasse eine wichtige Sozialisations-unddamitIntegrationsfunktionzu,nämlichzurVerinnerlichungder Bereitschaftbzw.Fähigkeitbeizutragen,diespäterenErwachsenenrollenerfolgreich erfüllen zu können bzw.durch Internalisierung der allgemeinen Werte der Gesell schaft auch zu wollen (Parsons 1968, S. 162). Wenn nun die im massenmedial inszenierten, öffentlichen Diskurs zumAlltagswissen gewordene Annahme zuträfe, daß "die" Jugend bzw. "die" Schülerschaft entgegen den Integrationsbemühungen "der" Gesellschaft sich durch ein in Qualität und Quantität zunehmendes Maß an Gewalttätigkeit und Brutalität auszeichne, dann gälte es, nach Gründen für dieses unterstellte, vermutete, befürchtete oder beklagte Vorhandensein von Gewalt bzw. gewalttätigenBereichenineiner"zivilisierten"Gesellschaftzufragen(Eckert 1993). Damit träte aber auch das Problem der Wahrnehmung von "Jugend" allgemein in den Vordergrund, denn die (feste) gedankliche Koppelung von "Jugend" und (vor allem:physischer) "Gewalt"bedeutetletztlichdieVorstellungvonundisziplinierten, mangelhaftsozialisierten und daher zu spontanen, potentiell Angst verursachenden (Re)Aktionen fähigen Jugendlichen. DieStereotypevonJugend,diehierzumAusdruckkommen,sindkeineswegs ein Produkt unseres Jahrhunderts oder gar erst der "Individualisierung" (Beck 1986)

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