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Jüdische Reinheitslehre und ihre Beschreibung in den Evangelien PDF

72 Pages·1910·5.785 MB·German
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Wilhelm Brandt Jüdische Beinheitslehre und ihre Beschreibung in den Evangelien (Beihefte zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft XIX) B e i h e f t e zur Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft XIX Jüdische Reinheitslehre und ihre Beschreibung in den Evangelien von Wilhelm Brandt Gießen 1910 Terlag von Alfred Töpelmann (vormals J. Bicker) Jüdische Reinheitslehre und ihre Beschreibung in den Evangelien von Wilhelm Brandt Gießen 1910 Verlag von Alfred Töpelmann (vormals J. Ricker) V Vorwort Dem Verleger, Herrn Töpclmann, sowohl als dem Heraus- geber der Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft, Herrn Professor Marti, gebührt ein Wort des Dankes dafür, daß vor- liegende Abhandlung in der Serie der Beihefte zu der genannten Zeitschrift erscheinen kann, wie erst vor kurzem, als Heft XVIII, mein Buch über die jüdischen Baptismen. Das in jenem auf den Seiten 37—42 Gesagte wird hier weiter ausgeführt, in etlichen Punkten auch berichtigt; zu andern Stellen finden sich in diesem Heft vereinzelt Nachträge. Zu Seite 20 dort (unter 3°) vergleiche man hier Seite 46 Anm. 3, zu Seite 132 (Zeile 5 von unten) hier Seite 24, Anm. 4, zu Seite 138 (Kap. XIII gegen Ende) hier Seite 15 f., zu Seite 140 (Pesachopfer) hier Seite 35 Anm. 1. Einige Korrekturen zu Heft XVIII seien noch mitgeteilt. Seite 44 Zeile 11 von unten lies: de oratione. „ 47 „ 7 „ oben: naira, lies: namb. „ 51 „ 1 „ unten: 3 ff., lies: 8 ff. „ 67 „ 2 „ oben lies: kohabitieren. „119 „ 8 f. „ „: nachdem achtgegeben hat, lies: indem achtgibt. „ 130 „ 21 „ „ : nxan, lies: nxtsn „ 128f. mehrmals: mes!bba, ließ: m®sibbä. Die wenigen in meiner vorigen Arbeit angeführten Zitate aus dem jerusalemischen Talmud (wofür mir nur die Amsterdamer VI Vorwort Ausgabe vom Jahre 1710 zur Verfügung stand) findet man in der Editio princeps (Venedig [1522/23]) alle auf fol. 6b, col. 1, in der Ausgabe von Luncz fol. 33 b und 34 a, des Traktats Beräkhöt. Diesmal habe ich bei den talmudischen Zitaten für überflüssig gehalten, jedesmal das „babli" zu vermerken: sofern nichts an- deres angegeben ist, gehören eben alle, die in diesem Hefte vor- kommen, dem babylonischen Talmud au. Basel, im September 1910. W. B. VII Inhalt Seito Vorwort V Erster Teil. Das Händewaschen vor dem Essen. I. Das evangelische Zeugnis 1 II. Das Gesetz über die Verunreinigung der Speisen und seine rabbi- nische Auslegung 5 III. Die Verunreinigung der Speisen im rabbinischen Lehrsystem . . 7 IV. Die Form des rituellen Händewaschens 10 V. Die Vorstellung von unreinen Händen bei den Juden in vorchrist- licher Zeit 16 VI. Die rabbinische Lehre von der spezifischen Unreinheit der Hände und ihre Anwendung l'J VII. Das Händewaschen vor der Mahlzeit ¡26 VIII. Das Händewaschen vor dem Brotessen 29 Zweiter Teil. Das Tauchbad vor dem Essen. I. Das evangelische Zeugnis 34 II. Erklärung dieses Brauchs 37 Nachweis einer talmudischen Bezeugung 39 Dritter Teil. Das Eintauchen der Trink- und Eßgeschirre. I. Der evangelische Text 42 II. Die gesetzliche Grundlage und ihre rabbinische Ergänzung . . 44 III. Kritik der rabbinischen Lehre von der Verunreinigung der irdenen Gefäße und der Speisen 4G IV. Erklärung des gesetzlichen Textes 47 V. Rituelle Reinigung von Gefäßen aller Art 49 VI. Reinigung der Eß- und TrinkgeschiiTe vor jeder neuen Benutzung 52 Vierter Teil. Auf die Reinheit bezügliche „Worte Jesu". Vorbemerkung 56 I. Die Verunreinigung des Menschen 56 II. Das Reinigen des Äußern und des Innern 61 III. Mutmaßlicher Ursprung der Herrnworte 62 Erster Teil. Das Händewaschen vor dem Essen. I. Das evangelische Zeugnis. Im Evangelium des Marcus, Kap 7 Ys 1, 2 und 5, wird erzählt, daß „die Pharisäer und etliche von Jerusalem gekommene Schrift- gelehrte" sich bei Jesus (am Schauplatz seiner Wirksamkeit in Galiläa) versammelten. Sie hatten an Jüngern Jesu beobachtet, daß diese „die Brote" aßen ohne sich vorher die Hände zu waschen, und richteten deswegen an den Meister die Frage: Warum befolgen deine Jünger nicht rijv xagadooiv TWV ngeoßvzegcov, sondern essen „das Brot" mit ungereinigten Händen? — Das Erzählte bildet die Einleitung zu Reden Jesu, in denen eine moralisch orientierte Frömmigkeit für die allein von Gott gebotene erklärt wird. Der Evangelist hat für diese Einleitung nur zwei durch xai miteinander verbundene Sätze gebraucht. Im überlieferten Text sind daraus drei geworden infolge der in den zweiten eingeschal- teten umfänglichen Notiz Ys 3 und 4. Die Notiz enthält Belehrung über die baptistischen Bräuche der Juden mit Bezug auf ihre Mahlzeiten, auf Trink- und Eßgeschirr. Nach ihr wird der Faden der Erzählung in den Handschriften (auch schon in alten Über- setzungen) entweder mit xai oder mit meaa wieder aufgenommen. Die eine wie die andere Konjunktion ist überflüssig, schlechte Leser werden sie beigeschrieben haben, um sich das Verständnis zu erleichtern, für andere genügte durchaus die alsbald folgende Wiederholung des Subjekts (Ys 5 ol <Pagioaioi xai oi yga/ifiareis). Sachlich hat nur die erste Hälfte der Notiz mit dem Inhalt der Erzählung zu schaffen. Sie lautet, Ys 3: oi yäg <Pagtoaloi xai jiävTEQ oi 'lovdaiot, iäv fii] nvxvä (varr. jivxfxt], nvyfxr\) viywjvzai rag y&gaq ovx ¿a&iovaiv, xgaTovvre? rt]v nagddoatv xä>v ngeaßv- rEQ(OV. Diesen Teil der Belehrung könnte ein Leser aus dem Gang der Erzählung selbst erschlossen haben: mit Ausnahme des Wörtleins nvxvä. Beihefte z. ZAW. XIX. 1 2 Erster Teil. IJvxva, nicht nvyfifj, ist durch die wichtigsten alten Über- setzungen und den griechischen Codex sinaiticus als älteste Les- art bezeugt. Ihre Bedeutung „häufig" „oftmals" scheint hier nicht recht zu passen. Daß das Wort auch etwa „nachdrücklich" oder „eifrig" bedeutete, ist1 nicht wahrscheinlich, da es dann keinen Anlaß zu den Yarianten gegeben haben würde. Wir werden unten sehn, daß es als eine Andeutung der mehrfachen Manipulation im jüdischen Ritus hingenommen werden kann. Auch noch eine andere Erklärung wird in Frage kommen. Einstweilen übersetzen wir: „Die Pharisäer nämlich und alle Juden, ohne sich oftmals die Hände gewaschen zu haben, essen sie nicht, indem sie an der Lehre der Altesten festhalten." Die unlogische Fassung des Subjekts in diesem Satz kann dem Evangelisten selbst zugetraut werden, wenn man annimmt, daß er zuerst aus Anlaß der Erzählung „die Pharisäer" geschrieben hatte, dann aber aus seiner Kenntnis des Judentums heraus noch schreiben zu dürfen glaubte „und alle Juden", wie in ähnlichen Fällen wir zu sagen pflegen „und überhaupt alle". In ganz der- selben Weise kann aber auch ein späterer Yerfasser vorgegangen sein, der die Belehrung hier eingeschoben hätte. Sowohl in der Erzählung als in der belehrenden Notiz ist die Rede von der nagadbaig TiQsoßvreQcov, Ys 3 und Ys 5. Damit TCÖV ist die rabbinische Religionslehre angedeutet, als Ergebnis der in den Schulen der anerkannten Lehrer vorgetragenen Meinungen von der richtigen Ausgestaltung des religiösen Lebens. Ihr Inhalt erklärt sich zu einem großen Teil aus dem Bestreben, eine Praxis festzustellen, durch welche das geschriebene Gesetz nach seinem Wortlaut und in jeder Hinsicht so vollkommen als nur möglich zu erfüllen sei; andere Teile, wofür zwar Anknüpfungspunkte in der Schrift gesucht und gefunden wurden, haben nicht in dem genannten Bestreben ihren Ursprung. Es sind darunter schon sehr alte Bräuche, die nur nicht zur Kodifikation gelangt waren, neben andern, die aus einer späteren Entwickelung oder Bereicherung des religiösen Empfindens der Juden entstanden sein müssen. üaQddoaig bedeutet sowohl „Überlieferung" im Sinne der von andern oder von einem andern her überlieferten Lehre, als ein- fach „Lehre"; fj jiaodöoatg ngsaßviegcov „die von den Altesten TCÖV (Presbytern, Senatoren) überlieferte" oder einfach von ihnen „aus- gegangene und mitgeteilte Lehre". Welche Obrigkeit oder Körperschaft hier als „die Ältesten" bezeichnet sei oder als historisch angedeutet sein soll, ist mit 1) Trotz den syrischen und äthiopischen Übersetzungen des Textes.

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