Mitteilungen des Regensburger Verbunds für Werbeforschung – RVW 4/2016 Jubiläumsausgabe 10 Jahre RVW … und andere Beiträge über Werbung und Werbung nach der Werbung Impressum Mitteilungen des Regensburger Verbunds für Werbeforschung – RVW http://www.werbeforschung.org Im Auftrag des RVW herausgegeben von Bernhard J. Dotzler und Sandra Reimann ISSN 2198-0500 Elektronische Veröffentlichung Universität Regensburg, Publikationsserver http://epub.uni-regensburg.de/rvw.html Bezugsbedingungen CC BY-SA 3.0 DE Anschrift der Herausgeber Regensburger Verbund für Werbeforschung PD Dr. Sandra Reimann · Universität Regensburg 93040 Regensburg [email protected] Einreichung von Beiträgen Unaufgefordert eingesandte Beiträge sind grund- sätzlich willkommen und werden von den Heraus- gebern oder geeigneten Fachreferenten geprüft. Redaktion, Layout & Satz Christine Fraunhofer M. A. Inhaltsverzeichnis 5 ……………………….………………………………………………………………………………….……………….……....…………….... Editorial 7 ……………………….……………….………………….……....…………….... Vermischung von Werbung und Sachinformation aus dem Blickwinkel der Sprachwissenschaft Albrecht Greule 16 ….……………………………………………….………….….………………….. Psychologische Betrachtungen zur Werbewirkung Martin Sauerland 23 …………………….....……………….….…..…………….... Online- und Wahl-Werbespot-Archive in Italien Silvia Verdiani 29 ………………………………………..……….….…………………...... „Carosello“ – Werbung „all’italiana“ Sabine Heinemann 38 …..…………………………………………………………………………………………………………..………………... Werbeslogans Kathrin Steyer & Janja Polajnar 40 …..………………………………………………………... Anmerkungen zur ALDI-Kampagne 2016 Gunther Hirschfelder & Markus Schreckhaas ………………………………………………………………………………………….………….………....Jubiläum: 10 Jahre RVW 50 .…....…………….……………………………………….…....……....……....……....…….....….……....………………... Programm 51 ….…...………………………………………………….…....……....……....……....…….....….……....………………...... Grußworte André Schüller-Zwierlein | Volker Depkat | Sandra Reimann 56 ..….………………………………………………….……………….... Festvortrag: Bye bye Baron Rocher. Werbeforschung in Zeiten der Werbung nach der Werbung Guido Zurstiege 66 ….…………………………………………………………………………....……….…………….... Bildstrecke: Geschichte des RVW – eine Ausstellung 74 .......................................................................................................................................... Notizen Editorial Sandra Reimann Unser Jubiläumsheft zum 10. Geburtstag des Die Veranstaltung „10 Jahre Regensburger Ver- Regensburger Verbunds für Werbeforschung enthält bund für Werbeforschung“ am 12. Juli 2016, auf neben der (sprachlichen und visuellen) Doku- die unser Schwerpunktthema in diesem Heft zu- mentation der Festveranstaltung thematisch freie rückgeht, wurde auf unterschiedliche Weise un- Beiträge von Albrecht Greule, Martin Sauerland, terstützt. Silvia Verdiani, Sabine Heinemann, Kathrin Stey- er & Janja Polajnar und Gunther Hirschfelder & Markus Schreckhaas: Albrecht Greule befasst sich mit der Vermischung von Werbe- und Sach- information u. a. bei Lebensmittelverpackungen aus sprachwissenschaftlicher Sicht, der Psycholo- ge Martin Sauerland nähert sich der – gemeinhin – schwierigen Frage, ob, wie und warum Werbung wirkt. Silvia Verdiani und Sabine Heinemann ge- ben Einblicke in das (historische) italienische Werbefernsehen. Das Autorinnenteam Kathrin Steyer und Janja Polajnar stellt eine lexikograf- sche, korpusbasierte Onlinedokumentation zu Werbeslogans vor. Die Kulturwissenschaftler Gunther Hirschfelder und Markus Schreckhaas Abbildung 2: Von links: Prof. Dr. Udo Hebel (Präsident der Universität Regensburg), Prof. Dr. Albrecht Greule (Ehren- nehmen schließlich die aktuelle „Einfach ist vorsitzender des RVW), Prof. Dr. Volker Depkat (Dekan der mehr“-Kampagne von ALDI in den Blick, ordnen Fakultät für Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften der sie in den gesellschaftlichen Kontext ein und be- Universität Regensburg), PD Dr. Sandra Reimann (Sprecherin des fassen sich zudem mit Ernährung/Essen und der RVW), Dr. André Schüller-Zwierlein (Direktor der UB Regensburg), Prof. Dr. Guido Zurstiege (Festredner, Institut für Sicht der Konsumenten darauf im Wandel der Medienwissenschaft der Universität Tübingen). Quelle: Referat Zeit. II/2, Alexander Woiton. Mein herzlicher Dank gilt: für die Finanzierung dieser Jubiläumsfeier den Lehrstühlen Medienwissenschaft (Professor Dotzler), Medieninformatik (Professor Wolff), Bürgerliches Recht, Handels- und Wirtschafts- recht (Professor Fritzsche), Deutsche Sprach- wissenschaft (Professor Rössler) und der Uni- versitätsbibliothek (Direktor Dr. André Schüller- Zwierlein), für die aufwendige Arbeit an der Plakataus- stellung und die im Rahmen der Veranstaltung durchgeführte Filmvorführung („Das RAW“) Abbildung 1: Prof. Dr. Udo Hebel (Präsident der Universität den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Regensburg) (Bildausschnitt). Quelle: Christian Wolff. Mitteilungen des RVW 4/2016 Seite 5 Editorial Reimann Universitätsbibliothek (namentlich Frau Gerber M. A., M. A. (LIS), Frau Dipl.-Dolm. Grundl, Herrn Dipl.-Kfm., Dipl.-Volksw. Gorski, Herrn Hartmann und Herrn Kreuzer) sowie Christine Fraunhofer M. A. und den Studentischen Hilfs- kräften aus der Medienwissenschaft, Elena Stutika aus der Medienwissenschaft und Susanne Klinger aus der Medieninformatik die sich um das Büffet gekümmert haben, und schließlich unserem Mitglied PD Dr. Do- ris Gerstl, die die Stifter am Nachmittag durch die Stadt begleitet hat. Abbildung 3: Publikum des Festakts. Von vorne links: u. a. Prof. Dr. Jörg Fritzsche (Lehrstuhl für Bürgerliches Recht, Handels- und Mein besonderer Dank gilt darüber hinaus allen, Wirtschaftsrecht), Prof. Dr. Udo Hebel (Präsident der Universität Regensburg), Prof. Dr. Volker Depkat (Dekan der Fakultät für die in den vergangenen zehn Jahren zum Gelin- Sprach-, Literatur- und Kulturwissenschaften der Universität gen der Projekte und Aktionen des Regensburger Regensburg), Prof. Dr. Guido Zurstiege (Festredner, Institut für Verbunds für Werbeforschung beigetragen haben. Medienwissenschaft der Universität Tübingen). Quelle: Christian Wolff. Mitteilungen des RVW 4/2016 Seite 6 Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker! Vermischung von Werbung und Sachinformation aus dem Blickwinkel der Sprachwissenschaf Albrecht Greule Vorwort Das Kleingedruckte enthält detailliert die wichti- gen Informationen zu den Inhaltsstoffen, Min- desthaltbarkeitsdatum, Gewicht und Hersteller- Die Sprache ist eine Sache, eine andere die Fak- adresse. Zweimal an prominenter Stelle, auf dem ten, auch wenn wir beides häufig verwechseln. Rovira & Miralles (2011). Verschlussdeckel und auf einem grünen Band am Fuß des Gläschens, erscheint die Aufschrift: „Wir Zum Frühstück erlaube ich mir ab und an den Ge- machen Bio aus Liebe.“ – Wie soll ich diesen Teil- nuss einer Mandel-Tonka-Creme als Brotaufstrich. text verstehen? Ist das eine Sachinformation? Die Creme befindet sich in einem 9 cm hohen Worüber wird informiert? Wer ist „wir“? Oder ist Glas, das rundum – in recht kleiner Schrift – be- mit dem Satz „Wir machen Bio aus Liebe“ ein schriftet ist. Deutlich abgehoben vom „Kleinge- Werbe-Slogan unversehens in eine Produktauf- druckten“ ist der sachlich formulierte Produktna- schrift hinein geraten, die ich als gesundheitsbe- me „Mandel-Tonka-Creme“, darüber der Firmen- wusster Käufer lese um mich zu informieren? name, darunter die Benennung des Inhalts, näm- lich „cremiger Brotaufstrich“ (mit Abbildung). 1 Einführung Worauf will ich mit dem Beispiel hinaus? Sie werden mir bei meiner Einschätzung, dass heut- zutage alles mit Werbung beschriftet und bebil- dert werden kann und wird, nicht widersprechen. Von der Druckfläche über den Bildschirm bis hin zu Tieren (z. B. Milka-Kuh) und zum menschli- chen Körper wird heute alles als Werbefläche, als Werbeträger genutzt. Das scheint, wenn man in die Geschichte der Werbung schaut, nicht neu zu sein. Neu ist aber die Vermischung von „reiner Werbung“ und Informationen, die für die Ein- nahme von Lebensmitteln und Medikamenten notwendig bzw. lebenserhaltend sein können. Es kommt zu einer Vermischung von unterschiedli- chen Sprechakten, von Information und Kaufap- pell, und zu einer Verwischung der Grenzen zwi- Abbildung 1: Mandel-Tonka Creme von Rapunzel schen Werbung und Nicht-Werbung. (Bildausschnitt). Quelle: nchenga (CC BY-NC 2.0) (Zugriff: 16.10.2016). Mitteilungen des RVW 4/2016 Seite 7 Vermischung von Werbung und Sachinformation aus dem Blickwinkel der Sprachwissenschaf Greule Um bei meinem Beispiel oben zu bleiben: Die bei der Rezeption des Texte voneinander getrennt Verpackung als Werbeträger ist in der Wahrneh- werden können. mung der Werbe-Forschung bislang zu kurz ge- kommen, möglicherweise auch gar noch nicht 2 Kurze Würdigung richtig wahrgenommen worden. Dabei scheinen mir bei zunehmender Skepsis der Käuferinnen der bisherigen Werbe- und Käufer gegenüber dem, was wir essen und sprachforschung trinken und als Medikament zu uns nehmen, „sachdienliche“ Informationen wichtiger denn je zu sein. Was die sprachwissenschaftliche Analyse der Werbesprache anbelangt, stehen wir heute auf Ich leite aus diesem „Befund“ die Notwendigkeit festem Boden. Das sehe ich fast täglich, wenn ich einer neuen Kritik der Werbesprache bzw. der Referate der Studierenden höre und die Ausar- Gestaltung der Werbung ab, die ich im Folgenden beitungen dazu lese. Dass wir sprachwissen- auf der Grundlage der bisherigen Analytik der schaftlich über eine gesicherte Analytik verfügen, Werbesprache zu entwickeln versuche. Dabei sol- verdanken wir Nina Janichs Theorie von den Bau- len Texte, die primär entweder als Produktauf- steinen der Werbung, die sie zuerst 1999 in ihrem schriften oder als Werbung, besonders als Werbe- Arbeitsbuch vom „Mikrokosmos Anzeige“ vorge- anzeigen oder als Werbespots, rezipiert werden, stellt hat und in den späteren Auflagen nur noch ins Visier genommen werden. Und ich kon- an die Werbung im Fernsehen, Hörfunk und In- zentriere mich folglich auf Nahrungsmittel, vor- ternet anzupassen brauchte (Janich 2010:53–109). züglich auf Produkte, die mit dem Label Bio wer- Textologisch handelt es sich bei den „Bausteinen“ ben, und auf Nahrungsergänzungsmittel bis hin um Teiltexte, die je nach Werbeträger zusammen zu Medikamenten. mit Bildelementen vorkommen. Mit der Lokali- sierung und Benennung der Bausteine werden die Mein Ziel ist es herauszuarbeiten, durch welche Weichen für mögliche Analyseperspektiven ge- sprachlichen Mittel sich Nicht-Werbung von stellt: Die Werbung kann bzw. sollte aus sprach- Werbung unterscheidet. Die Überlegungen, die wissenschaftlicher Sicht – primär – pragmatisch, Nina Janich zu „Werbung und Kommunikations- lexikalisch-onomastisch, phraseologisch, syntak- maxime“ (Janich 2012:226 f.) anstellt, setzen vor- tisch, textgrammatisch, rhetorisch, varietäten- aus, dass „Werbung“ und „Nicht-Werbung“ klar spezifisch und (typo-)grafisch beschrieben wer- voneinander getrennt sind, so dass der Rezipient den, um letztendlich die Werbestrategie erfassen leicht erkennt und weiß: „Das ist ja Werbung, dar- zu können. All dies wird von namhaften Fachleu- über kann ich mich amüsieren; es ist nicht alles ten, wissenschaftlich auf dem neuesten Stand ge- ernst zu nehmen, was da zu lesen steht und was bracht, im „Handbuch Werbekommunikation“ ich höre.“ vertieft und um zahlreiche spezifisch sprach- wissenschaftliche und interdisziplinäre Zugänge Nach einer Würdigung der Leistung, die die erweitert, so dass eigentlich keine Wünsche offen Sprachwissenschaft für die Erforschung der Wer- bleiben. besprache erbracht hat, will ich an Beispielen zei- gen, wie Werbung und Nichtwerbung textolo- Zwischenspiel gisch aufeinander bezogen bzw. vermischt sind. Damit ziele ich auf eine Didaktik ab, in die die Er- „TV-Spots unter der Lupe“ rungenschaften der bisherigen Werbesprachfor- schung einbezogen werden und als Basis dafür Nicht schlecht gestaunt habe ich, als mir bei der dienen sollen, wie Werbung und Nichtwerbung Suche nach werbekritischen Äußerungen in der Mitteilungen des RVW 4/2016 Seite 8 Vermischung von Werbung und Sachinformation aus dem Blickwinkel der Sprachwissenschaf Greule Zeitschrift feminin & fit (2013/2:71) unter der Ru- 3.1 Beispiel Eier im Karton brik „TV-Spots unter der Lupe“ eine kritische Produzent: Legegemeinschaft Die Biohennen (mit Auseinandersetzung mit dem Werbespot für das Logo), Sachinfo: 6 Bio-Eier aus ökologischer Er- homöopathische Arzneimittel DESEO in die zeugung, Verfallsdatum 16.10./L, „Aus Familien- Finger kam. DESEO soll laut Werbung „Frauen bei betrieben ‚Aktiver Tierschutz‘“, Verbraucherhin- sexueller Unlust und Männern bei Erektionsstö- weis, Verpackung „aus 100 % Altpapier“ – Wer- rungen helfen“. Der anonyme Verfasser der Kritik bungs-Sprüche: „Aus traditionell bäuerlicher rück„t genau den Punkt in den Vordergrund, um Auslaufhaltung!*“, (grün unterlegt) „Die Biohen- den es mir geht: nen sind wir alle: Hühner, Bauern, die Natur und Sie.“ „Mehr Infos? Code scannen …“ – Wohin ge- Davon, dass Deseo sie (die Erektionsstörun- hört der Produkt-/Firmenname: Zwitterstellung? gen) behebt, ist mit keinem Wort die Rede – obwohl der unbefangene Fernsehzuschauer natürlich genau das heraushört, was ja wohl die Absicht der Filmproduzenten ist.“ „ Und weiter: Was heißt schon ‚die Lust wieder neu entde- cken?‘ Und was heißt ‚aktives Liebesleben‘? Da kann sich jeder vorstellen, was er will. Solche Formu- lierungen deuten an, bleiben aber trotzdem schwam- mig genug …“ Wir müssen also „schwammige“ Äußerungen in der Werbung ins Auge fassen und sprachwissen- schaftlich klären, was „schwammige“ Äußerun- Abbildung 2: Eierkarton von „Die Biohennen“. Quelle: Sandra gen sind. Reimann. 3.2 Beispiel Bio-Kefir in 3 Werbung und Plastikfläschchen Nichtwerbung auf Mit dreisprachiger Aufschrift (deutsch, italie- der Verpackung nisch, französisch). Produzent: Milchwerke Berch- tesgadener Land. Das Fläschchen ist auf vier Seiten beschriftet: Sachinfo in Großbuchstaben auf der Im Wesentlichen geht es bei der folgenden Analy- Vorderseite: „Fettarmer Bio Kefir mild, pur, Fett se darum herauszuarbeiten, ob und wie werbende 1,5 %“. Auf der rechten Seitenfläche als Kleinge- (appellative) und sachinformative Textteile bzw. drucktes in drei Sprachen: Inhaltsstoffe, Gewicht werbende und sachinformative Äußerungen ver- und Volumen. Auf der linken Seitenfläche: Wer- mischt sind bzw. voneinander getrennt werden betext nur in deutscher Sprache, vermischt mit können (z. B. deutlich getrennte Textteile vs. vermeintlichen Sachinformationen wie: „Kefir – Werbe-Appell und Sachinformation geschickt in eine vitale Milchspezialität.“ – „ist erfrischend einer Äußerung vermischt). Als Werbeträger neh- und bekömmlich“, – „hergestellt mit biologisch me ich Verpackungen, Anzeigen und das Fernse- aktiven Biogarde- und Kefirspezialkulturen. Her- hen ins Visier und es geht mir um Nahrungs- und kunft, die man schmeckt.“ – „hergestellt aus bes- Arzneimittel. ter fettarmer Demeter Milch“, – „aus biologisch- dynamischer Landwirtschaft“, – „von Bauernhö- fen aus dem Alpengebiet“. Mitteilungen des RVW 4/2016 Seite 9 Vermischung von Werbung und Sachinformation aus dem Blickwinkel der Sprachwissenschaf Greule genauestens die Inhaltsstoffe und Mengen in fünf Sprachen an. – Ein Werbespruch befindet sich ebenfalls auf der Deckseite: „Bewusst ernäh- ren. Bewusst leben.“ (blau unterlegt). Auf der zweiten Außenseite meldet sich, im Porträt mit Unterschrift abgebildet, die Inhaberin der Ham- mer Mühle zu Wort. Ihr Text ist reine Werbeprosa: „Ich habe es mir zur Aufgabe gemacht, Ihnen bestmögliche Produkte für eine bewusste Ernäh- rung anzubieten und damit ein Mehr an Lebens- qualität.“ Abbildung 3: Kefir von Berchtesgadener Land (Vorderseite, und 3.4 Beispiel Bio-Tee rechte Seite). Quelle: Sandra Reimann. Wie wir sehen, ist auch die Verpackung von als Die Rückseite entspricht in der Gestaltung der Bio-Produkte ausgewiesenen Lebensmitteln nicht Vorderseite mit wenigen Abweichungen: Einige frei von „schwammigen“ Werbesprüchen, auch Informationen finden sich nicht in deutscher, wenn im folgenden Beispiel die Sachinformatio- sondern italienischer Sprache („grasso“ statt nen – gut lesbar – auf dem Boden der Teebeutel- „Fett“); ebenso finden sich nicht die voran- und schachtel vorhanden sind: Alnatura Kräuter- nachgestellten adjektivischen Attribute „Fettar- Früchteteemischung (Bio) Nana-Minze mit Apfel mer“ und „mild“, sondern der nachgestellte Zu- und Blüten, mit Zubereitungshinweis, Mengen- satz „latte fermentato“. und Gewichtangabe sowie Hersteller-Adresse. – Der Werbespruch „Augenblicke der Freude“ ist auf vier der sechs Seiten der Verpackungs- schachtel abgedruckt. Abbildung 5: Früchteteemischung Nana-Minze mit Apfel und Blüten von Alnatura. Quelle: Sandra Reimann. Abbildung 4: Kefir von Berchtesgadener Land (linke Seite und Rückseite). Quelle: Sandra Reimann. 3.3 Beispiel Vollwert-Schnittbrot 4 Werbung und Produzent: Hammer Mühle – Produktname Vital- Nichtwerbung in brot-Mix. Von den sechs Flächen des Würfels sind vier beschriftet. Die Sachinfo zum Inhalt („Voll- der Werbe-Anzeige wert-Schnittbrot 2-fach sortiert mit Sonnenblu- menkernen oder Leinsamen, 500 g., glutenfrei, Wenn wir uns nun von der Verpackung von Le- laktosefrei, eifrei“) steht gut leserlich auf der bensmitteln weg den Werbeanzeigen zuwenden, Deckseite und auf einer Außenseite. Das Kleinge- dann kehren sich die Perspektive und das Ver- druckte gibt – auf dem Boden der Verpackung – Mitteilungen des RVW 4/2016 Seite 10
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