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Jores Praktische Psychosomatik : Einführung in die psychosomatische und psychotherapeutische Medizin PDF

594 Pages·1996·5.249 MB·German
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Jores Praktische Psychosomatik Einführung in die Psychosomatische und Psychotherapeutische Medizin Dritte vollständig neue Ausgabe Herausgeber: Adolf-Ernst Meyer, Hellmuth Freyberger, Margit von Kerekjarto, Reinhard Liedtke und Hubert Speidel Verlag Hans Huber Bern · Göttingen · Toronto · Seattle Adresse des federführenden Herausgebers: Prof. Dr. Reinhard Liedtke Klinik für Psychosomatische Medizin u. Psychotherapie der Universität Bonn Sigmund-Freud-Straße 25 D-53105 Bonn Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Jores Praktische Psychosomatik : Einführung in die psychosomatische und psychotherapeutische Medizin / Hrsg.: Adolf-Ernst Meyer - 3., vollst. neue Ausg. - Bern ; Göttingen ; Toronto ; Seattle : Huber, 1996 Bis 2. Aufl. u.d.T.: Praktische Psychosomatik ISBN 3-456-82104-2 NE: Meyer, Adolf-Ernst [Hrsg.]; Praktische Psychosomatik 1. Auflage 1996 0 1996 Verlag Hans Huber, Bern Satz: Satzspiegel, Bovenden Druck: Kösel GmbH & Co., Kempten Printed in Germany 124 IDI.I .SPyssytecmhoistchheeraTpheeurtaispciheeMöglichkeiten und Verfahren D. Systemische Therapie LILISEIDE,BURKARDJÄGER,HELLMUTHFREYBERGER Der Begriff Systemische Therapie beinhaltet der «systemischen Familientherapie» be- Behandlungsmöglichkeiten,dievorallemFa- zeichnet(BOSCOLOetal.,1988).DieSystemi- milien und Paare betreffen. Diese Therapie- scheTherapie stellt eine Erweiterungdar,in- ansätze wurden anhand der Modelle der demsie sowohlauf größereSysteme alsauch «Mailänder Schule» (SELVINI PALAZZOLI et aufPaareundeinzelneAnwendungfindet.Als al.,1978)undder«NeuenHeidelbergerSchu- Erklärungsmodell dient jetzt die Kybernetik le» (WEBER et al., 1989) begründet. Deren der zweiten Ordnung,dieeine um denBeob- Orientierung resultierte aus Untersuchungen achter erweiterte Sichtweise des ursprüngli- des «Palo-Alto-Modells». Ihre Begründer chen Ansatzes bedeutet. Sie gründet sich auf setzten sich aus Mitarbeitern des dortigen dieKonzeptederkognitivenBiologieunddes MRI (Mental Research Institute) zusammen. radikalen Konstruktivismus (V. FOERSTER, Sie repräsentierten die Einflüsse verschiede- 1985; V. GLASERSFELD, 1987; MATURANA et ner wissenschaftlicher Fachrichtungen, wel- al., 1987). che die heutige systemische Familientherapie DanachgibteskeineWirklichkeit,dieohneInterpre- prägen(SEIDE,1992). tationdesBeobachterswahrgenommenwerdenkann. MitdieserErkenntniswurdenichtnurdieAnnahme einer einzigartigen, objektiven Realität in Frage ge- stellt, sondern auch jeder einzelne – definiert als 1. Grundannahmen der Selbst- und Fremdbeobachter –bringt durch dieIn- Systemischen Therapie terpretation seiner Beobachtungen verschiedene Wirklichkeiten mithervor.DerZusammenhang von Vorstellung,Erkenntnis,InterpretationundVerhalten Ihren Ursprung nimmt die Systemische The- verweist darauf, daß jedem Subjekt die Verantwor- rapie in den Erkenntnissen der System- und tung für sein Handeln zukommt. Die Systemische Regelungstheorie sowie der Informations- Therapie machtsichdiekonstruktivistische Theorie und Kommunikationstheorie. Das Konzept vonV.GLASERSFELDzunutze.Danachbewirktnicht die Einsicht in die verursachende Problemlage eine derZirkularität–dasheißt:jeneelementaren Veränderung,sondernLösungenwerdenauchdurch kreisförmigen, ineinandergreifenden Prozes- eine veränderte Sicht auf die Lage hervorgebracht. se,dievonBATESON(1972,1979)beschrieben Diese Perspektivenwechsel können sich sowohlauf wurden – meint das Individuum in seiner In- BilderderVergangenheitalsauchderZukunftbezie- teraktion mit anderen Familienmitgliedern. hen. Indem neue Wirklichkeitsaspekte sprachlich Mit diesen bildet es Subsysteme eines moni- «erfunden» werden, können die Bedeutungen ver- gangener Ereignisse relativiert und Zukunftsbilder stischen Ganzen. Dieses Konzept, das bis in entworfenwerden,dennausWorten entstehen Sicht- dieachtzigerJahrehineinvorherrschte,wurde weisen, aus denen Handlungen resultieren, und nicht nur als Kybernetik erster Ordnung be- Handlungen wiederum schaffen Realitäten (HINSCH schrieben, sondern auch als eine Grundlage etal.,1991). D.SystemischeTherapie 125 Für das therapeutische Konzept bedeutet die (BUCHHOLZetal.,1994).DeräußereKontextbezieht Annahme, daß Wirklichkeiten sprachlich er- sichaufGesprächsbedingungenwieOrtundZeitund wirdmitRollenundRegelnverknüpft,dienichtwill- zeugt werden, von linguistischen Systemen kürlichaustauschbarsind.SohatdieUnterscheidung (GOOLISHIAN, 1991) auszugehen, so daß das zwischen Arzt und Patient ausschließlich in einem Behandlungsteam und die zu Behandelnden ärztlichen Kontakt Gültigkeit. Dasselbe gilt für die durchihre InteraktionzueinemneuenSystem unausgesprochenen, bestehenden Regeln, die mit werden.InnerhalbdiesesspezifischenKontex- dem Kontext Arzt-Patient verbunden werden; z.B., tes gestalten sie durch die wechselseitige derArztfragtnach den Beschwerdenund untersucht Interpretation des beobachteten Verhaltens den Patienten, während dieser antwortet und sich untersuchen läßt. Übertragen in einen anderen Zu- (verbalundnonverbal)gemeinsamdenThera- sammenhang, beispielsweise eine Paarbeziehung, pieprozeß. Das therapeutische Gespräch wird würde dieselbe Unterscheidung aufgrund der unter- als Konversation verstanden, in der die Ge- schiedlichenRegeln–einPatientverhältsichgegen- schichten der Familien als Matrix des überseinemArztandersalsgegenüberseinerEhefrau Gesprächesmit denenderTherapeuteninBe- –eineunverständlicheKommunikationundvermut- ziehung gesetzt werden und eine neue kon- lichSchwierigkeitenhervorbringen. versationale Wirklichkeit entstehen läßt Der innere Kontext meint Interaktionsregeln, (DEISSLER, 1991). Eine einseitige, instruktive die innerhalb eines Gespräches erzeugt wer- Interaktion, das heißt eine einseitige Bestim- den. Sie werden durch die mit dem äußeren mungdesGesprächsverlaufs,wiesiedemfrü- Kontext verknüpften Erwartungen und Vor- herensogenanntenSender-Empfänger-Modell stellungen mitbestimmt. Das heißt: Der Pa- entspräche, wird dadurch ausgeschlossen. tientwirdbeimArztkeingroßespersönliches AufgrundderKohärenzalswesentlichesCha- Begrüßungszeremoniell erwarten, sondern rakteristikum lebender Systeme(DELL,1986) wird sich befragen und untersuchen lassen müssendietherapeutischenErfindungen(Ge- wollen. Umgekehrt wird er von seiner Ehe- schichten) zum Weltbild der Familie passen, frau eine ganz persönliche Begrüßung (z.B. um wirksam sein zu können. Die Kohärenz auch einen Kuß) und keineUntersuchunger- meint, daß jede Wahrnehmung selektiert und warten. Es wird folglich vorausgesetzt, daß spezifiziertwird,sodaßsieindieOrganisation jede Interaktionsform von dem inneren und des Systems paßt. Dabei ist die individuelle äußeren Bezugsrahmen (Kontextbedingun- Kohärenz derjenigen der interaktionalen Sy- gen) der Beteiligten abhängig ist. Es bedarf steme übergeordnet. Die Entcodierung einer einerexpliziten oderimplizitenkontextuellen Botschaftistdemnach abhängig von der inne- Einigung,umeine gemeinsameBezugsebene ren Wahrnehmungseinstellung des Empfän- der Interaktion zu erreichen. Ein Symptom, gers. Das heißt auch, daß diese individuelle verstandenalsTeilaspektderInteraktion,un- Kohärenz der Systemmitglieder von anderen terliegt folglich denselben Bedingungen, so weder kontrollierbar noch regelbar und auch daß Lösungen durch Kontext- und Regelver- nichteinseitigmanipulierbarist(s.Kap.II.A). änderungen der Beteiligten herbeigeführt VielmehrbeinhaltetdieKohärenzjedereinzel- werden können. Indem neue Vorstellungen nen Person einPotential,dasihm dieÜbertra- angeregt und Bedeutungen erzeugt werden, gung der Kohärenz auf das interaktionale könnensowohlderinnerealsauchderäußere Systemermöglicht(SEIDE,1992). BezugsrahmenrekursiveineVeränderunger- DieKohärenzdesSystemsresultiertausdemZusam- fahren.Infolgedessenverliertmöglicherweise menwirken intrapsychischer und interpersoneller ein Symptom seine Notwendigkeit. Prozesse, die wiederum bestimmten Regeln unter- worfensind.SiegründensichaufdiejeweiligenVor- WennbeispielsweisederEhemannbisdahingeglaubt stellungenundWertesystemederBeteiligten,sodaß hatte, er habe schicksalshaft eine Krankheit erlitten, die Verhaltensweisen, in denen sie ihren Ausdruck könnenmitderMethodedesUmdeutens(reframing) finden,auchnurindemspeziellen Kontextversteh- neuePerspektivenangeregt werden.Indembestimm- bar werden und nur dort ihren Sinn erhalten. Unter ten Verhaltensweisen ein neuer Sinn verliehen wird, dem Begriff Kontext werden die Rahmenbedin- kanndieKrankheitzueinemaktivenPotentialwerden, gungenvonInteraktionsubsumiert.Heutewirdzwi- mitdemesdemEhemanngelingt,seineBedürfnisse schen innerem und äußerem Kontext unterschieden zuzeigen.DerWunschnachfürsorglicherZuwendung 126 III. PsychotherapeutischeMöglichkeitenundVerfahren kt r BriAnlfkremdann72 JJgeb.in GleiwitzFahrradhändler(bis z.68.Lj.)Zstd.nach Herzinfa(68 Lj.)Lebt allein Günther45 Jgeb.in Hannovermittl.ReifeDrogeriebesitzerHypertonie mit orthostat.Dysregulationen Ralf14 Jgeb.in HannoverRealschuleKein Berufswunschemotionelle Diarrhoen at zu gehen;gleichzeitig hatte sie geradeeinenhluß, auf der alten Schule zu verbleiben und sich Maria43 geb.in Beuthenmittl.ReifeKindergärtnerin† Mamma Tu. n ein auswärtiges InternwordenenBulimie Entsc Erstinterviews). QuackOskarSophie72 J68 Jgeb.in Aurichgeb.in Hannovermittl.Reifemittl.ReifePächter mehrererfrüher AltenpflegerinTankstellen (bis z.68.Lj.)Spannungs-gilt als „vorzeitigkopfschmerzgealtert“ ElisabethGerda444 2 JJgeb.in gHeabn.nion veHrannovermittl.Reifmiettl.Reifefrüher SekrVeeträkriänuferinlabile iHn ySpcerhteiodniueng lebendFibromyalgie KerstinIndex Pat.18 Jgeb.in HannoverGymnasiumKein Berufswunsch1)Bulimie(72 Kg./1.65 m) 1)Aufgetreten im 15.Lj., als Kerstin wegenNicht-Versetzung im Gymnasium beabsichtigte, iFreund kennengelernt, vor dessem heftigen Werben sie flüchtete.Wegen der manifest gevom Freund zurückzuziehen. VerwendeteSymbole und ihre Bedeutung: verheirFartaetu gMeasntnorben Abbildung1:GenogrammderFamilieBrinkmann(zumZeitpunktderbeidenFamilien- D.SystemischeTherapie 127 istdabeilediglich einerVerwechslung unterlegen,in- sprechendkönnenbeispielsweisediegesamte demderArztstattdieEhefrauzumAdressatengewor- Familie oder Patient und Mutter oder Patient denist. undPartnerin oder aberderPatientalleineer- Mit teilweise spontan eingestreuten Ideen scheinen.Daherkannes sichum eine Famili- werdensodenFamilienindirektDenkanstöße en- oderPaar- oder Einzeltherapie(s.u.)han- gegeben und der «Möglichkeitssinn entzün- deln, wobei der Ablauf identisch istund sich det» (SIMON et al., 1988a). Darüber hinaus die zugrundeliegenden Techniken nur gering- können mit zirkulären und hypothetischen fügig unterscheiden(s.u.). Fragen Phantasien, Befürchtungen und Ziel- setzungen, die mit bestimmten Verhaltensab- läufenverknüpftsind,vorweggenommenund 2.1.2 Genogramm gegebenenfalls modifiziert werden. Mit die- ser lösungsorientierten Vorgehensweise der a) Definition SystemischenTherapie wirdder Sichtaufein Anläßlichdertelefonischenoderpersönlichen – vorerst hypothetisches – zukunftsorientier- Anmeldung des (Index-)Patienten erstellt ein tes Ziel gegenüber der ursachenbezogenen Therapeut durch eine strukturierte Befragung EinsichtderVorzuggegeben. dassogenanntenGenogrammderFamilie,das als eine graphische Darstellung der Familien- strukturbezeichnetwerden kann. EssollteIn- formationen über mindestens drei Generatio- 2. Systemisch-psychothera- nenenthalten.WichtigsinddabeiName,Alter, peutischer Prozeß Geburts- und Wohnort sowie Schulbildung und Berufstätigkeit aller Familienmitglieder; ferner Daten zu Eheschließung, Trennung, 2.1 ÄußererKontext Scheidung, Erkrankung und Tod. Im Sinne 2.1.1 Setting eines ersten Verständnisansatzes können die Genogramm-Informationen sowohl die Ent- Die Systemische Therapie versteht sich als wicklung der Kernfamilieals auchüber meh- Kurztherapie. Es finden 3 bis 10 bis 20 Sit- rereGenerationenbestehendeBeziehungsmu- zungen statt, da wichtige Veränderungen oft ster in ihrem Kontext verdeutlichen (Abb.1). schon in wenigen Gesprächen angestoßen Das Genogramm dient den Therapeuten vor werden können. Die Sitzungen erfolgen in allemalseineArtassoziativerIdeensammlung vier-bisachtwöchigem odermehrmonatigem zurVorbereitungdesErstgespräches,anläßlich Rhythmus,sodaßdieseKurztherapieauchals dessendieAnzeigezursystemischenBehand- niederfrequente Langzeittherapie bezeichnet lunggestelltwerdensoll. werden könnte. Die relativ großen Sitzungs- abstände sollen der Familie die Möglichkeit b) Erläuterungzu denvorliegenden eröffnen, die in der Behandlung angeregten familiendynamischen Prozessen VeränderungenimAlltagzuerprobenundzu konsolidieren. Die jeweilige personelle Zu- DiediagnostischeRelevanz desdargestellten Geno- sammensetzung richtet sich einerseits nach gramms verdeutlichen wir anhand der wesentlichen denWünschendessogenannten Indexpatien- BefundederzweisystemischenErstinterviews:eines mitderKernfamilieBrinkmann(Mutter,Vater,Ker- ten*; andererseits aber auch danach, welche stin, Ralf) sowie eines unter ergänzender Einbezie- jeweilige personelle Zusammensetzung die hung auch der (Groß-)Eltern (Sophie und Oskar Therapeutenamergiebigstenfürdenderzeiti- Quack).DasvorherrschendeKennzeichenderFami- gen Behandlungsprozeß betrachten.Dement- lien Brinkmann und Quack ist die Dynamik der *AlseinsystemischesTheorieelementvonhoherBedeutungmußdieBetrachtungsweiseangesehenwerden,das«kranke» FamilienmitgliedalsAusdruckderFehlfunktiondesGesamtsystemsanzusehen.DaherwirddiesePersonals«Indexpa- tient»bezeichnet. 128 III. PsychotherapeutischeMöglichkeitenundVerfahren gebundenenFamilie;auchzeichnen sichderenMit- gegen seineSchwiegermutter nichtzu wehren,nach- glieder durch ausgeprägte psychosomatische Sym- dem er bereits im Kontakt zu seiner (verstorbenen) ptombildungen aus*. Das hauptsächliche familiäre Mutter(MariaBrinkmann)alsbetontabhängigkeits- Interaktionsmuster ist die Verwischung der Gene- suchend aufgefallen war. Seine Frau Elisabeth ko- rationsgrenzen.Diese äußert sich erstens darin, daß aliertmitdemSohnRalf,densiealsErfüllungihres eine enge geographische Mehrgenerationen-Kon- KindheitswunschesnacheinemBrudererlebt.Dieser stellationvorliegt.DieGroßelternQuackhattennäm- verbringt seine Freizeit hauptsächlich damit, daß er lichfrüherihrenzentralenLebensinhaltinderSorge inPfadfinderuniform(Tarnfarbe)undmitHolzsäbel für die beiden Töchter (Elisabeth, Gerda) gefunden «bewaffnet» selbst-arrangierte «Geländeübungen» und wären nach deren Heirat nicht imstande gewe- praktiziert. Viertens lassen sich die verwischten sen,ihrerEheeinneuesBeziehungsgleichgewichtzu Grenzen dadurch illustrieren, daß sich Kerstin (als geben. Deshalb hatten sie ihre ganzen Ersparnisse Erstgeborene) innerhalb ihrer Kernfamilie in einer darauf verwendet,frühzeitigaufdemeigenenGelän- sogenannten triangulierten*** Position befindet. dezweiHäuserzubauen:einesfürsichunddasan- Das heißt: Die Eltern erweitern ihre konflikthafte derefürdieFamilienbeiderTöchter. Zweierbeziehungderart,daßsie–nachArtder«Sün- Zweitens werden die verwischten Grenzen dadurch denbock»-Projektion–ihreinnereheliche Spannung erkennbar,daßKerstineineelterlicheRollezugewie- aufdasbulimischeVerhaltenvonKerstinprojizieren, sen wird (Rollenumkehr im Sinne der Parentifizie- indemsiedieseständigals«krank»und«böse»hoch- rung).Anamnestischwareruierbar,daßsowohlderen stilisieren. Infolgedessen ist für die Eltern ein ge- Großmutter (Sophie Quack) als auch deren Mutter meinsamesProblemgegeben, sodaßsie–zumindest (Elisabeth Brinkmann) ebenfalls von ihren eigenen vorübergehend–näherzusammenrückenunddenei- Elternparentifiziertwordenwaren.Deshalbwurden genenKonfliktindenHintergrundtretenlassen. beiihnenfrühereigeneinfantileWünschefrustriert. Kerstin mußte die Verwirklichung dieser drei fami- Beide(Groß-)Mütter erwarteten jetzt, daß sie ihrer- liären Funktionsrollen, die eine Art von «Opfer» seitsdiejeweiligeNachfolgegenerationparentifizie- angesichtsihrerHerkunftsfamiliedarstellen, mitder renkönnen.DeshalbwurdedieParentifizierungvon erheblichen Einschränkung ihrer eigenen Entwick- einer Generation an die andere weitergereicht, und lungsmöglichkeiten bezahlen. Sie wirkte anläßlich Kerstin trat sozusagen an die Stelle ihrer eigenen der systemischen Familien-Erstinterviews einesteils Großmutter. Zu dieser Rollenumkehr gehört auch, betont altklug und überfürsorglich. Dieser Eindruck daß sie als Erstgeborene die Verantwortung der El- wurde zusätzlich noch durch ihre Adipositas ver- ternbeiderErziehungdesjüngerenBruderszuteilen stärkt. Anderenteils fiel Kerstin aber auch durch hat.DrittensfindetdieVerwischungderGenerations- infantile und abhängigkeitssuchende Verhaltenswei- grenzen dahingehend einen Niederschlag, daß Ker- senauf. stineineoffene, stabileKoalition**mitihrerGroß- mutter(Sophie Quack)eingegangen ist.Großmutter und Enkeltochter vereint nämlich das Ziel, den 2.2 InnererKontext KontextderBindungsfamilieüberdreiGenerationen nichtnuraufrechtzuerhalten,sondernauchmöglichst 2.2.1 SystemischeFamilientherapie harmonischzugestalten.DerGroßmutterermöglicht dieseKoalition,sichvonihremMann(OskarQuack) zurückzuziehen,weilsiediesenals«entsetzlichlang- DieGesprächeerfordernjeweilseinenhohen weiligundrespektlos»erlebtsowieüberallals«vor- zeitlichen undpersonellen Aufwand:Diethe- zeitiggealtert»darstellt.KerstindientdieseKoalition rapeutischenInterviewswerdenimoptimalen insbesonderedazu,deneigenenVatervorderGroß- Fall von zwei gegengeschlechtlichen Thera- mutter zu schützen. Sie kann nämlich dadurch peuten geführt und von zwei weiteren durch verhindern, daß von dieserder Vaterständig als«un- den Einwegspiegel, der den Beobachterraum gebetener familiärer Eindringling» bezeichnet wird. DerVater,derimFamilienverband(nichtberuflich!) vom Behandlungszimmer trennt, verfolgt. durch submissive Modalitäten auffällt, vermag sich Die Verlaufsstruktur einer systemisch-fami- *IngebundenenFamilienbasiertdasVerhaltenihrerMitgliederaufderPrämisse,daßLebenszufriedenheitundSicherheit nurinnerhalbdesSystemszufindensind.DemgegenüberwirddieAußenweltalsunsicherundfeindlichwahrgenommen. Deshalb erscheinenVeränderungenalsbedrohlich,und siewerdenmitzentripetalenKräften gehemmt. *K*oalitionensindoffeneoderverdeckte,wechselndeoderstabileBündnissezwischenzweiodermehrerenMitgliedernder Kernfamilie oderder erweitertenFamilie.ZweckssolcherBündnissekanndieKooperationim Hinblickauf eingemein- samesZieloderaberdiegemeinsameOppositiongegen dieZieleandererMitgliedersein(SIMONetal., 1984). *D*e*rindersystemischenPsychotherapieverwendeteTriangulationsbegriffweichtinseinerBedeutungvonjeneminder Psychoanalyse ab, da er sichauf die Funktionund StrukturdesFamiliensystemsundnicht aufdie Entwicklung der individuellenpsychischen Strukturbezieht(SIMONetal.,1984). D.SystemischeTherapie 129 lientherapeutischen Sitzung besteht insge- Fragen bekannt wurde. Diese indirekte Form samt aus fünf Phasen: Vorsitzung (30Min.), der Befragung gehört zu den elementaren Behandlungsinterview (90Min.), Zwischen- Vorgehensweisen der Systemischen Thera- sitzung (30Min.), Abschlußintervention (10 pie. Neben diesem hohen Informationsge- Min.) und Nachsitzung(20Min.). winn wurde sie ursprünglich mit der Absicht entwickelt, Abwehrhaltungen der Familie a) Vorsitzung: entgegenzuwirken und dem einzelnen das Das Therapeuten-Team kommt 30 Minuten Antworten zu erleichtern. Wegen ihres Be- vorInterviewbeginn zusammen,umeinen ge- dürfnisses nach Erhaltung des gebundenen meinsamen Leitfaden für die nachfolgende Systems steht nämlich zunächst die Familie Sitzung zu entwickeln. Es werden Grundan- der therapeutischen Veränderung, insbeson- nahmenüberdieFamiliendynamikerarbeitet, dereder Beseitigung desSymptoms,ambiva- innerhalb derer das Symptom als sinnvoll er- lent gegenüber. Das heißt: Einerseits erfüllt scheint. Diese Hypothesen beruhen nicht nur die Symptombildung das Bedürfnis nach aufGenogrammdaten,sondernauchaufÜber- Nichtveränderung, und andererseits ist der legungen,wassichzwischenzeitlichinderFa- Weg einer Familie in die Therapie als milie verändert haben könnte und auf welche Wunsch nach Veränderung alleine des Sym- ThemendasbevorstehendeGesprächabzielen ptomträgers (bzw. Indexpatienten) zu inter- sollte. Die gebildeten systemischen Hypothe- pretieren. In deren bewußter Sicht soll durch sen sollen dann in der Behandlungssitzung dessen Heilung die gewohnte Familiendyna- durch die Interviewbefragung überprüft wer- mik wiederhergestellt werden, die durch die den. Dabei bestimmt schließlich nicht die «Krankheit» gestört worden war*,indem der Richtigkeit, sondernderNutzenfürdenthera- Symptomträger (bzw. Indexpatient) geheilt peutischen Prozeß, ob die Hypothesen auf- wird. rechterhaltenoderverworfenwerdenmüssen. InderVorsitzungstelltsichfolglichdieFra- Mit der Technik der zirkulären Befragung folgten ge, wie das therapeutische System (Familie SELVINI PALAZZOLI et al. dem Grundgedanken plus Therapeuten plus Beobachterteam) den BATESON’s (1981), nach dem jede Information ein Unterschied ist undeinUnterschiedimmereinVer- Prozeßgestaltenkann, damitdieFamilieihre hältnisbeschreibt.AufderBasisdieserAnnahmeun- Veränderungsfähigkeitenanders nutztalsbis- tersuchteerdieZusammenhängevonWahrnehmung, her. Diese wird nämlich als ein mit allen Fä- Denken, Erkenntnisund Repräsentation inihren in- higkeiten ausgestattetes System betrachtet, trapersonalenundinteraktionellenProzessen.Esbe- das seine Organisation mit Hilfe eines Sym- deutete, daß Menschen inBegriffen undVerhältnis- ptoms aufrechterhält, da es die vorhandenen sendenkenundihrErleben,ihreErfahrungenundihr Wissen über äußere Ereignisse von ihren zwischen- Ressourcen für alternative Lösungswege menschlichen Beziehungen und dem jeweiligen nicht anders zu nutzen weiß. Mit diesem Be- Kontextabhängigsind(SCHMIDT,1985).DieUmset- handlungsziel wird deutlich, daß der Thera- zung dieser theoretischen Überlegungen hieß, die piefokus auf der aktuellen Lebenssituation familiären Handlungsmuster zu betrachten, die aus und ihrer zukünftigen Gestaltung liegt. demrekursivenZusammenspielintrapsychischerund interpersonellerAbläufe resultieren. b)Behandlungsinterview: BezogenaufdasBeispielKerstinBrinkmannwären Die Befragung der Teilnehmer zielt darauf, angesichtsvonderenKernfamilie (s.Abb.1)folgen- möglichst viele Informationen über die In- dezirkuläreFragendenkbar: teraktionsmuster zu erhalten. Dadurch soll «Wasglauben Sie,FrauBrinkmann, denktIhrMann, wennerIhreTochternachtsinderKüchehört?» deutlich werden, in welcher Weise das Sym- «Was, HerrBrinkmann,tutIhre Frau, wenn Siemor- ptomindiefamiliäreDynamikeingebettetist. gensdieverwüsteteKüchesieht?» Zu diesem Zweck entwickelten SELVINI «Wenn Sie, Kerstin, nachts Ihre Bulimie praktiziert PALAZZOLI et al. (1981) eine besondere Fra- haben, streiten dann IhreEltern morgensmehroder getechnik, die unter dem Begriff zirkuläres weniger?» *DieAnwesenheitderGesamtfamilieerklärtsichausdemwechselseitigen Verantwortungsgefühl,dasüberstarkausgeprägt insbesonderebeigebundenen (zentripetalen)Familienanzutreffen ist. 130 III. PsychotherapeutischeMöglichkeitenundVerfahren AufderBasisderzirkulärenInterviewführung Ferner dient die zirkuläre Befragung auch wirdmitFragennachdemaktuellenStanddes derEinführungvonIdeen,welchedieVerhal- Problems begonnen, das die Familie in die tensweisen auflösen sollen. Diese Interven- Therapie geführt hatte. Auch werden die An- tionen sind einerseits in die Fragen der wesenden über die Beziehungen der anderen Therapeuten und des Beobachterteams ein- Familienmitglieder, über die Unterscheidun- gebettet,andererseits werdensiederFamilie gen,diehierinterpersonell,räumlichundzeit- in FormderAbschlußintervention mitgeteilt. lichgemachtwerden,befragt.Einebesondere Beiden gemeinsam ist, daß sie Unterschiede Variante stellt die Befragung nicht-anwesen- zu den gewohnten Handlungsabläufen dar- der Dritterdar.IhrePräsenzinderInterview- stellen,die sogewichtetseinmüssen,daßsie situationwirdhypothetischangenommenund auch als Neuinformation von der Familie ihremögliche SichtweiseüberAnwesendeer- aufgenommen werden können. Das heißt: fragt.DamitwirdeineweiterePerspektiveein- Sind die Unterscheidungen gegenüber den geführt, und die Therapeuten erhalten Infor- festgestelltenMusternzugroß,regensieden mationen über die Bedeutung abwesender WiderstandderFamiliean.Sindsiedagegen PersonenfürdiefamiliärenBeziehungsmuster zu klein, stellen die Interventionen keinen («Angenommen, Ihre Schwester wäre hier, wahrnehmbaren Unterschied dar und stoßen und ich würde sie fragen, was sie meint, was keinealternativenHandlungenan.DieseEin- der Vater tut, wenn sich die Mutter depressiv führung von Ideen im Sinne von intervenie- zeigt,waswürdesiemirantworten?»). rendenoderreflexivenFragen(TOMM,1988) Diese (scheinbare) Außenperspektive führt beginnt mit der Exploration der Handlungs- auf eine Metaebene der Kommunikation, die abläufeundbeziehtsichaufdiefestgefügten durch den indirekten Stil einer Antwort das Vorstellungen von Krankheitsbildern, mit subjektiv möglicherweise bedrohliche Mo- denensichdieTherapeutenvorallemzuBe- mentnimmt.DerTherapierahmenermöglicht ginn einer Behandlung konfrontiert sehen. es,dieinderFamilientraditionsonstvielleicht Versteht die Familie das Symptom als Zu- zu verheimlichenden Standpunkte, Koalitio- stand eines ihrer Mitglieder,definiertsieda- nenundFeindschaftenanzusprechen.Darüber mit den Betreffenden als eine Art von Opfer hinausverbleibtdurchdieFrageformdieEnt- seiner Krankheit. Dies begrenzt den Hand- scheidung zu antworten bei dem Befragten. lungsspielraum,dasichdasfamiliäreSystem Insgesamt wird mit dieser Interviewtechnik durch diese Bedeutungsgebung keinen Ein- das Beobachtungsfeld,indemdieFamilienre- fluß auf das Geschehen zuschreibt. Deshalb gelnundMusterverstehbarwerden,erweitert. ist das personenzentrierte Moment des pas- Mit der Einbeziehung einer dritten Person sivenErleidens aufdie EbenederInteraktion kanndieFamilieausihrerlinearenDenkweise zu transformieren. Die Methode, mit der herausgeführt werden. Diese metakommuni- dieseTransformierungerreichtwird,nennen kative Ebeneermöglichtihr,denBlickaufdie SIMON et al. (1988b) das Verflüssigen von eigene Beteiligung zu lenken, so daß eindi- Krankheiten oder Eigenschaften. Das heißt: mensionale Ursache-Wirkung-Ketten aufge- Der individuelle «krankhafte Zustand» wird löst werden können. Würden zwei Familien- zu einem Teilaspekt der familiären Inter- mitgliederdirektüber ihre Beziehung befragt, aktion «verflüssigt». Dabei werden in den istanzunehmen,daßsieaufderBasisihresin- FragenAdjektivedurchVerbenersetzt. dividuellen Kausalitätsverständnisses argu- Beispielefürdiesen ErsatzdurchVerbensindfolgen- mentierten.Diedarangekoppelten,gewohnten de: VerhaltensweisenbliebenBestandteilihrerIn- Statt KerstinhateineBulimie: Siepraktiziertbulimi- teraktion. Durch die Befragung eines Dritten schesVerhalten; wird das System jedoch in seinem üblichen Stattsieistmagersüchtig:SieverzichtetaufdasEssen; Stattsieistdepressiv:Siezeigtsichdepressiv. Funktionieren gestört und eine neue Betrach- tungsweise möglich. Dabei wird gleichzeitig Das Verb als dynamisches Moment wird sichtbar,aufwelcheWeisediebefragtePerson durch dieVerwendungfamiliärer«Schlüssel- indasVerhältnisinvolviertist. wörter» (PENN,1983) «unauffälliger» und so D.SystemischeTherapie 131 zu einem leichter annehmbaren Unterschied. lienregeln «verboten». Mit einem «Splitting» soll Implizit wird damit die Veränderungsmög- nichtnuraufgezeigt werden,daßWidersprüchesich nichtausschließen, sonderneinanderergänzen.Dar- lichkeit vermittelt, die durch das zirkuläre überhinauswirddieAmbivalenzeinzelneroderder BefragenvoneinerPersongelöstundaufdas FamiliewidergespiegeltunddasDilemmaderBetrof- gesamteSystemübertragenwird.Infolgedes- fenenveranschaulicht. sen kann das Problem nicht nur auf dieser c) Zwischensitzung: dynamischen Verhaltensebene betrachtet Bei Beendigung des Behandlungsinterviews werden,sondernverweistgleichzeitigaufdas bitten die Therapeuten die Familienmitglie- Mitbeteiligtsein aller Familienmitglieder. der, ihnen gegebenenfalls noch ausstehende, Jetzt werdenweitereIdeen angestoßen,durch wichtige Informationen für die nachfolgende diesichdieFamilieihrerEinflußmöglichkei- Besprechung mitdem Team mitzuteilen.An- ten in Bezug auf die Stabilität und Rückbil- schließend kommen Therapeuten und Beob- dung derSymptomatik gewahr werdensoll. achter zusammen, um sich über die Sitzung Neben den verschiedenen Interventionen auszutauschen.DieseUnterbrechungbeginnt derTherapeutenwirddersystemisch-psycho- miteiner«brain-storming»-Phase:Hiererhält therapeutische Prozeß durch das Team hinter jedes Teammitglied die Gelegenheit, indivi- der Einwegscheibe gefördert, das aktiv an duumsbezogene, emotional besetzte Wahr- dem Geschehen teilnimmt. Hält es dieses nehmungen auszudrücken, um dadurch wie- Team für angezeigt, betritt eines seiner Mit- der auf eine Metaebene der Kommunikation glieder den Therapieraum und übernimmt zu gelangen. Aus dieser Betrachtungsweise phasenweise das Behandlungsinterview. Im werden die Informationen und Beobachtun- MittelpunktdieserdirektenInterventionsteht gen des gesamten Behandlungsteams zusam- danndasSystemFamilie-Therapeuten.Imop- mengetragen,umneuesystemischeHypothe- timalenFallhandeltessichumeinemetakom- sen zu entwickeln. Auf dieser Basis soll eine munikative Betrachtungsweise des therapeu- Intervention erarbeitet werden, die anschlie- tischenProzesses:«HinterderScheibeistuns ßendder Familiemitgeteiltwird. aufgefallen, daß Sie (Indexpatientin) immer d) Abschlußintervention: FrauXansehen,auchwennHerrYIhnenFra- Diese zielt darauf ab, das in der Sitzung An- gen stellt. Ist das auch sonst eine Form, wie gestoßene zu verstärken. Insbesondere soll Sie Männer auf Distanz halten?» Damit wird dasfamiliäreSystemdazubewegtwerden,die deutlich, daß es sich um Interventionen han- eigenen Ressourcen als Quelle der Problem- delnkann,dienichtvondenTherapeutenein- lösung zu nutzen. Dies erfolgt vorrangig gebrachtwerdensollten,dasiederenBehand- durch «Splittings» und sogenannte «So-tun- lungsbeziehunggefährden könnten. als-ob-Experimente». Insgesamt wird durch die Außenperspektive einer- DasSplittingliegtbeispielsweisedannvor,wennder seitsdieInformationsvielfalterhöhtunddasIdentifi- eine Therapeut dieAnsicht vertritt, «daßmanange- zieren der typischen familiären Interaktionsabläufe sichtseinersoharmonischenFamiliedavonausgehen erleichtert. Andererseitsverhinderndieunterschied- müsse,daßessichbeiderSymptomatikumeineEr- lichen Perspektiven eine Festschreibung der «rich- krankunghandele,diemitdenfamiliärenBeziehun- tig»erkanntenVerhaltensmuster.FürdieFamiliebie- gennichtszutunhabe»,währenddieTherapeutinden tensichdurchdieMehrzahlderBetrachtungsweisen Standpunktäußert,«daßgeradediefamiliäreHarmo- weitereHandlungsalternativen.Darüberhinauswird niezurSkepsisanregeundessichdochlohne,zuguk- dasSettingtransparenter,dadieBeobachternichtun- ken,obnicht doch Probleme unterdenTischgekehrt sichtbarbleibenunddie Meinungsverschiedenheiten wordenseienunddieSymptomatikdaraufhinweisen zwischenTherapeutenundTeaminihrerGegenwart wolle». Bei der «So-tun-als-ob-Aufgabe» empfiehlt imBehandlungsraumausgetragenwerden.DerFami- dasBehandlungsteamderFamilie«zurweiterenDia- liewird durch diesen Prozeß ein konstruktiver Um- gnostik» folgendes Experiment: «Die Ehefrau solle gang mit konträren Standpunkten veranschaulicht. einmal inder Woche sotun, alsseiihreDepression Insbesonderefürdiegebundenen,harmonisierenden lediglicheineTrauerumdenAuszugdesSohnes.Der Familien können diese «Splittings» einenwichtigen Ehemannwirdgebeten,indieserWochegenauestens Anstoßdarstellen,daessichbeiihnenhäufigumkon- darauf zu achten, ob er jenen Tag, an dem sich die fliktvermeidende Systeme handelt. Gegensätzliche Fraunichtdepressiv,sondern traurig zeige,vonden AnsichtensindalsVerletzungderunbewußtenFami- anderensechsTagenunterscheiden könne.»

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