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Jeremias Gotthelf der Volksschriftsteller PDF

40 Pages·1877·2.833 MB·German
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lette iDoWfeife JlusgafW der $otifieff fifien fMiiften. ^n ber neuen burcfygefebenen to ofy ïf eiïen ^uêgaSe ber 3f*temtttg (ftottfyelfTdjen SSerïe finb Bis fyeute erfd)tenen unb burd? jebe SBud^anblung ju begieren: Mit. Cftne «rjatjhmg in jttïri feilen. 2 Sanbe. I. II. «panter. Saitb: Uli ber ^nec^t. §8anb: Mi ber J&atljt. ite ©r*)§mtttl*r- «me «rjatjltmg. g>rrf8 1 3K. 60 $)f. dt^aljlungen. 3 Scinbe. $)retë a 1 3R. 20 9>f. ^tt^alt: 93anbl: Sie ©an« Soggcïi eine grau fw$t. — ©a« (Svbbeert Wlaxdü. — @ertta$ unb $ünfrag. — @egen unb Unfegen. — SBavtfyti, ber Äorfcer.— 2)ic éc^tad^tfeïber. SBanb II: (gift, bic fettfame ätfagb. — S5er (Sonntag bes ©rojjöater«. — 3)te 2öege ©otteS unb ber 2ftenf$en ©ebanfen. — 2)er SSefenbtnber öcn %fyi3ror;ï. — S£)er Sftorbio^gufyrmann. SBanb III: turf bon Äojtyigen. — S)aS arme I'ät[;eü. — §anê SBerncr unb feine ©öfyne. — S)tc angenehme Üeberrafcfyung. — 2Bte man taput herben faun. — S)te brei trüber. 3n SBorfceveitimg Befmbet fid?: Reiben unb Steuden ritten #djulmet|i£r£* 2 Sänbe. jO bitte ftusgaben finb «om ffierrn QhtUuenumfler ƒ alk fä m m 11 i - rijen $romnnalbel)ärkn ?ur ^nfcfrafTunfl für bie flolfafctnügn^ ^littcl- frinxUn, |)räparanben-^nftaltcn u. f. ro. empfol)Un roorben. Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH Jeremias Gotthelf der Volksschriftsteller Dr. Clemens Brockhaus $rofeffor. Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1877 ISBN 978-3-662-38928-7 ISBN 978-3-662-39870-8 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-39870-8 Seruf bel 5Solï§fd^rtftfteHerê ift einer ber fcfynnerigften unb am [durften beftimmbaren. 2Betd)er ©d)riftfteller fyat im ©runbe rttc^t bie Aufgabe, Solfêfdjrtftjïeller §u fein, b. ï). für ba§ Soll §n fcfyreiben ? $etfjt e§ mdjt, einen aïïge= meinen 53eruf fpectaliftren, unb voa% allen juïommt, auf eine beftimmte (Stajfe einjcrjränfen, roenn man einen befonberen etanb be§ Mfêfc^rtftfteEerê fcpjicHt? ©tnb ntdjt unfre groeten 2)irf)ter 35o(fêbicfyter, unb belaft $u bleibenber ©eltnng gelangt, roeil fie aHen etmaê bieten, unb Don ben paften $ifyen getfitgen ©d)affen§ ba§ ^gemeingültige für alle Reiten, ade ©tänbe unb aüe ^nbimbualitäten reiben? Sft m'cfyt baê Sejle für unfer Sol! gerabe gut genug, unb ber £amtet'fd)e Sobfprudj für ein 3)idjttt>erf, bag e§ „(Samar fürê Soll fei/' bei Sickte befeïjen, ein Sabel? — ®odj langft fyat man fid) baran geroöfynt, unter MfêfcfyrtftfteÜern bte= jenigen gu üerftelm, bie an bie unteren SSolïêflaffen ftd) menben, mit ifyren $erfyältniffen, ber ©djübermuj ü)rer Sage unb (Sitten ftdj befajäfttgen, unb ifynen beutlidj §u merben fudjen. äBie ein ïangja^rigeê $orurtï)etI ben 2anbbetooï)ner in ^ßauf^ unb Sogen gu ben unteren SoiMiaffen rennet, fo merben bie in neuefter jfttit in 2ïufnar;tne gefommenen SDorfgefdjicrjten* fTreiber §u SSoïïêfd^rtftfieUcrn eigentlia^fter 3lrt erhoben. 6 2ïuf ber oitbern ©ette §at man ber 33oIf§f$riftfteEerei eine befonbere moralifdfye STenbenj angeheftet unb berfelben bie Slufgabe erteilt, ju beffern unb aufjuflären, äftipräudje ju beïampfcn unb für genriffe, bie meberen 33olfëf taffen be* treffenbe fragen ©ömpatïjieen ju gewinnen, fo bag bie SSotfètiteratur ju einem Steige ^er ïenbenjliteratur ge* toorben ift. 9?ad) beiben ©etten fytn, bag nämtidj feine Sirbetten ftdj in ber @d)itberung be§ lanbïidjen Sebent bemegen, alfo 3)orfgefd)id)ten fütb, unb aufcerbem. eine ftarf auê* geprägte moralifdje Settbenj »erfolgen, fönnen mir ben fdjtoeijer Pfarrer Gilbert 33ifciu§, unter feinem <Sdjrift* fteüernamen Qeremtaê ©ottïjelf beïannt, einen 23otf3* fdjriftfteller nennen, bod) mürben mir feinem 2lnbenïen fd)toere§ Unrest ttjun, tootlten toir fein ©djriftftetïertfyum mit biefer Êtafftfkatton afó djarafteriftrt bejeidjnen, unb tfytt ofyne meitereS bem ©ro§ jener Solfêfdjrtftfteüer bei* jagten, über toeld&e er in ber Zfyat fimigtidj tjinauêragt ©r tyat nickte oon jenem populär fein foïïenben Sefyrtone, ber üon bem ©tauben auêgefyt, eine ©adje trioial vortragen, ^eiße, fie allgemein üerftänbtidj machen; nid)t§ üon jener ©ffeïtfyafdjeret ber bïoê braftifdjen Säuberung, bte mit grellen färben unb berben ^antafieerregungen bem rofyen ©efdjmacf ju genügen fudfyt, unb bieê ben Sotïêton treffen nennt; mdjté Don jener platten Quajtmoral, bie jeber fittlia) bebenfüdjen grage bebädfytig auê bem SBege geljt, unb einem breitfpurigen SSieberftnn ba§ grofte äßort lei^t, ber nur fïadje ©etoö^nltc^ïeit bebeutet; nidjfê üon jener bequemen 7 optimtftifdjen äBeltanfc^auung, nadj ber atte§ ©ute fofort feinen Soïm, atteê 23öfe bie (Strafe tor ben Slugen beê £efe* pubtitumi jur Sdjau tragen mug, mit grömmigfeit unb ^Religion ein ©epränge getrieben, fie jeboä) iljreê erïja* benen ©mjleS entïteibet roerben. 9Son jenen ©igenfdfyaften ber großen SKaffe ber ^otfëfc^riftfteÏÏer, bie btefelben fo üietfad) in fd)led)ten 9tuf gebrast ï;aben, fyat Jeremias ©ottfyetf ni^tS.- ^tber in bem ©uwe, in meinem Sutler ba§, ma§ er mit feinem tnnerften $erjblut gefd)rieben, bem gemeinen Mannt gugebadjt, unb audj $u feinen erbitterten kämpfen tütber bie ©d)äben ber Sirdje oon ber fdjtnerj* liefen Siebe gu bem armen, betrogenen unb oerbtenbeten SSoïfe fid) treiben lieg, mar unb mürbe 3eremta§ ©ottïjetf §um SSoßSf^rtftjlcIIer in größter unb er^abenfter Sebeutung be§ SBorté. Auf fein Seben tagt fid? roo^t ba§ SBort be§ ^ntontuê an 23ruhrê Setose anmenben: His life was gentle; and the elements So mix'd in him, that Nature might stand up And say to all the world, This was a man!*) ein SBort, baê Warntet treffenb até SKotto ber Siograptn'e ©ott^elfs gemalt fyat. ©ein geben mar baê ftiïte, in fid) ^urücïgemiefene eineê Sanbpfarrerê. (£r ift menig auê feinem 2Btrfung§freife ïjerauêgerommen. $n unferer reifeïuftigen geit *) ©anft toav fein £efcen, unb fo mijten ftdj Sie (Slement' in ifym, bajj bie ftatux Hitffte^n burfte unb ber SBelt fcertünben: 8 ift fein #aften an bet (Schofle faft fóunberbar. $eine aufcer* gemijljnlicfyen unb merfroürbigen ©d)icffate bejeidjnen fein £eben. (Siner ^farrerfamilte 33ifciu§, — moI)I eine germanifirte Slbßirjmtg beä tateinifcfyen -Kamenê ©utptcutè, mie btefelbe fdjon im 15. unb 16. Stofyr^unbert üotfam, — entjtammenb, tourbe er am 4. October 1797 in SKurten geboren, ©ein SSater fam 1804 nad) ttfcenftorf, 5 ©tunben t>on Söern, XÜO ber ©ofyn früïj fcïjon fid) in bie fanbtoirtfyfdfjaft ein* lebte unb im 3Serfet)r mit ben Sitten be£ Sanb&otfê fyeimtfd) tourbe. %n 33ern §ur Untoerfttat üorbereitet, öolien* bete er bort feine ©tubien in ber geologie, neben ber U)n STO'ot^cmatil, ^ftf unb @efd.)id)te befonberê anzogen. 1821 befugte er afê ©anbtbat ©Otlingen bie bei ben ©djmeijem beliebtefte beutfdje* Uniöerfttät, um im Qa^re 1822 nad) ber §eimatf) jurüifjufe^ren, tro er juerft in Ufcenftorf, bann 1824 in ^erjogenbud^fee im Oberaargau, 1829 in 33em, 1831 in 2fi|elfltt§ in ber Sfötye üon «ern afö 23ifar mirfte. 9£adl) bem £obe be§ ^ßfarrere öon gtifcelflify 1832 trat er an beffen ©teile unb blieb bafetbft btê ju feinem So be am 22. October 1854. ©ort $atte er fid.) 1833 mit ber ©rogtodjter feineê 95orgängere fcermäfylt, au§ melier ©fye jmei Städler unb ein ©oI)n entfproftfen. Wlan fielet, e§ ift ein einfacher, üon ber getoöfynlidjen Saufbafyn eineê fcfyßdjten ^farrerê in Sïidjtê mtterfdjiebener Seben§gang. ®a§ 3lufjergemöl;nftdje liegt au8fdj(tejjft<§ in bem SKanne fetbft. SBofyt aber trug biefer ©ang feineê Sebent, mie aller il)n umgebenben SSer* fyättniffe öicl baju bet, ba§, toaê in itym tag, aufs 23efte ju enttoitfeut, unb öor jeber ©törung gu betoatyren. 2)ie freie 9 Suft, bie feine $ngenb in einem ïraftDoÏÏen unb gefunben ©emeinmefen oon reinftem proteftantifdjen ©eifte atïjmete, anfpred)enbe freunbfdjaftlidfye unb gefelïtge Segieïmngen, in bie er bafyetm nnb auêroarfê fdjon burd^ oermanbtfe^aftltd^e 33anbe trat, fein giücflidjeê fjamtttenïeben felbft, bie be* rur)igenbe $bgef$ïoffem)eit beê Sanbeê, nur belebt con ber ftilïen bäuerlta^en Slrbeit, bie i^m oon Ätnbtyeit an vertraut mar, fie gaben fetner ftarïen, in ftdE) gefdjloffenen 3nbim* bualität bie regten Sebingungen, ftdj unentjmeit unb ftar ^u entttritïeln, feinem fcfyöpfertfdjen ©eifte bie 9tufye beê ©dfjaffenê, unb feiner Beobachtung ein reidjeê gelb für bie Sebenêgebtete, meldte feine fd^riftfteHertfc^e ïfyatigïett be* fyanbette. @ê ift bie lettere, mie bet menig Jätern, baê "probuït feiner ^erfönlid)! ett, bie burdj Äraft beê ÊljaratterS unb Wlaéjt ber $fyantafie eigentümlich geïennjeidmet mirb. ©djon bei bem Knaben geigte fid? eine ftarfe febilbung be§ fittlidjen K^ara!ter§. 9ceben einer großen ^er^enêgüte ftanb ein unerfdjütterüdjeê, rücfftdf)t§lofe§ Secfytégefityl, baê fid) unummunben auêfpradj unb aud) in fpftterer Qdt ftd) nxdqt abgeftumpft nnb ermeidjt ^atte. Smmer galt er atö ein offener unb el)rlicfyer Sfyarafter, man rühmte baê ^Gentlemanlike" feinet SBefenê, ate eine „noble" 9iatur bejeidmet ilm einer fetner Unioerfitätefreunbe. ©r fonnte moïjt mit ©arïaêmen oerleven, aber ber mofylmottenbe ©nmb feines ©emüt^§ fcerföljnte balb mieber. — ©in fötaler üKann fonnte nidfyt anberê, aU ©egner alter ©djroäcpa^ett, Unflarfyeit unb §albfyeit fein, nnb e§ mochte ber entfdjieben conferoatiüe 10 ©tanbpunït, ben ©ott^elf in poütifcher unb ïird)lid)er 33e- 3tel)ung namentlich fpäter einnahm, %vim guten Steile mit bem SBibertoiüen ^ufammen^ängen, bie ü)m bte Präger ber 2)emoïratie perfönlid) einflößten. @r mar nid)t§ weniger ate prtncipieHer 9teaftionär unb 33üreaufrat, bei feinem ftarfen erregbaren Naturell überhaupt fein äftann ftarrer ^rincipien, unb bie grei^eit bte gur Ungebunben^eit hatte er felbft für fia) beanfprud)., ü)r aud) fteïïenmeife marm ba£ 2ßort gerebet. ÜRertoürbtg gerabe nad) ber ©eite hin ift feine ©tympathie mit ftarfen, unbeugfamen ©^arafteren, bie er in ihren tragifd)en Stfachtfeiten, aber aud) in ber ungebrochenen ßraft eineê au§ fid.} felbjl fyerauêlebenben, um ©unft unb Ungunft ber 3Wenfd)en unbefümmerten ©emtith§, mit Vorliebe fchübert. ©o fagt er Don einem ïöftïid) gejeid^neten SBauerburfdjen, ber au§ eigenem ^mpulfe nad.) einem richtigen ®efül)le aanbelt, aud) toenn er mit ©efefc unb $orfd)rift in (Sonflift fommt, ,,er ^abe unter Umftänben ein SJäuberhauptmann merben ïönnen". Ueberl)aupt maren bie Stäuber in ber phantaftifd)en ©nlteibung, bie ihnen bte 3tomanüteratur einer nod.) nid.)t fp lange »ergangenen $eit verliehen hat, ein ©egenftanb, mit benen fid.) namentlich in jüngeren Sauren bte ^ß^axttafte ©ottfyetfê gern befchäftigte. Oft fal) er feinen SSater toon Räubern überfallen. 3a er fytlt il)n moï)l felbft für einen heimlichen Säuberhauptmann. 3)ie ganje 9ïatur ©otthelfê »ieS ihn inê Seben fynän. @r gehörte nicht $u jenen Sanbprebigem, bie ate eigentliche^ ©djoopnb ihreê ©eifteê miffenfchaftliche unb ltterarifd.)e ©tubien betreiben unb ihren Seruf tifê Srotermerb nebenbei

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