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Java aktuell PDF

65 Pages·2011·3.16 MB·German
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Java i i • Außerdem:Interview Dr. Michael 2011 iiiiiiiiii Das iJUG Magazin r aktuell e Paus, Vorsitzenden der Java User m m o Group Stuttgart S ly 1 # lt i en u um m t o kC - a av a J Middleware ar e d v n i z a a g Ja M • Neu: GlassFish 3.1 # 1 in Application Servers • Single Kommt es # 1 in Application Infrastructure Suites Sourcing in Java # 1 in Enterprise Performance Management zum Bruch? • Nützliche Java-Tools • Entwickeln mit Scala Community 4 Telefon: 0800 – 18 10 111 1 9 1 www.oracle.com/de/middleware 9 7 8 i iiiiiiii Erfahrungen, Ideen und Lösungen für Java-Entwickler 304 ii 90 i 3 iJUG Copyright © 2009, Oracle. All rights reserved. Oracle is a registered trademark of Oracle Corporation and/or its affiliates. 0 Other names may be trademarks of their respective owners. www.ijug.eu 03/2011 2 D: 4,90 EUR A: 5,60 EUR CH: 9,80 CHF Benelux: 5,80 EUR ISSN 2191-6977 Verbund RZ Anzeige Middleware DIN A4 20090722.indd 1 22.07.2009 15:58:34 Uhr i i ii i i Editorial i i i i i i Java, eLearning und mehr TiDmei,c 3Zh0en. 8no. tlborisug Dmieo, k D1o. e9nu. f2te0sr1ce1h ninlza G nödttsingen Wolfgang Taschner Chefredakteur Java aktuell Tracks Mehr aufeinander zugehen! Java trinken - Objektorientiert programmieren Vor einiger Zeit sah ich wieder einmal einen meiner Lieblingsfilme im Fernsehen: Alexis Sorbas. Zwei Männer – wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten – treffen aufeinander, Mathematik erlernen - Mathematik & eLearning umsetzen arbeiten miteinander, lernen im Lauf der Ereignisse viel voneinander und finden schließ- lich zueinander. Unvergesslich die Szene, wie die beiden am Ende zusammen im Sand den Weiterbildung organisieren - Stud.IP entwickeln Sirtaki tanzen. Strömungen berechnen - Ähnliches würde ich mir auch von Oracle und der Java-Community wünschen. Momen- OpenFOAM voranbringen tan steht auf der einen Seite die Community mit vielen kreativen Ideen – auf der ande- Auftritt verbessern - ren Seite das erfolgreiche Unternehmen Oracle. Nach dem ersten Beschnuppern ist die Webserver optimieren gegenseitige Anerkennung sehr gering. Teile der Community möchten am liebsten ein Systeme verwalten - neues Java auf den Weg bringen, Oracle hält sich mit seinen Plänen bedeckt. Die Signale Netzwerke beherrschen auf beiden Seiten stehen auf Abwehr. Mobil bleiben - Apps erstellen Die Aussichten auf Erfolg bei einem neuen Java-Fork scheinen gering. Die Community würde sich aufsplitten, außerdem sind viele rechtliche Fragen ungeklärt, die das Projekt auf Jahre belasten könnten. Trainings Oracle hat die JavaOne, einstige Pilgerstätte der Java-Community, zum Anhängsel der Seminare managen - OpenWorld degradiert. Dort, wo früher Java-Entwickler aus der ganzen Welt ihre Ideen Stud.IP administrieren und Visionen ausgetauscht haben, findet man heute nur noch genervte Teilnehmer auf Projekt entwickeln - der Suche nach ihren weit auseinanderliegenden und schwer auffindbaren Vortrags- Datenbank auswählen räumen. Oracle trug auf der letzten JavaOne gebetsmühlenartig seit Langem bekannte Leben erleichtern - Roadmaps vor, ohne ins Detail zu gehen. Wo waren die Oracle-Vertreter? Die eigens für sie Bausteine verwenden reservierten Plätze in den vordersten Reihen blieben während der Keynote leer. NetBeans Platform Certif ied Training Wenn es so weitergeht, stehen am Ende beide Seiten mit leeren Händen da: Dem Java- Fork fehlt die Unterstützung durch die Industrie, Oracle bekommt keine kreativen Ideen Jobbörse aus der Community. Jobs anbieten - Mitarbeiter f inden Der Weg zur Annäherung führt über gegenseitiges Verständnis: Ein erfolgreiches Unter- nehmen wie Oracle setzt Geschäftsideen um, sonst droht das gleiche Schicksal wie bei Sun. Eine kreative Community braucht eine Spielwiese wie die JavaOne, sonst verküm- mert sie. Die Symbiose wäre ein Glücksfall für die Zukunft von Java. www.sourcetalk.de Java aktuell Q3-2011 | 3 i i ii i i i i Inhalt i i i i 3 Editorial 54 Camel in Action gelesen von Kai Wähner 5 „Die langfristige Java-Strategie von Oracle ist mir nicht transparent genug ...“ Interview mit Dr. Michael 55 Die Integrationskraft von Java in der Praxis Paus, Vorsitzender der Java User Group Stuttgart Hans Niedermeier 7 Das Java-Tagebuch 60 Die iJUG-Mitglieder stellen sich vor Andreas Badelt 62 Testen mit JUnit 10 Source-Talk-Tage Gerald Kammerer 11 Kommt es zum Bruch? 28 Vorschau iJUG e.V. 41 Unsere Inserenten 12 „Any place – any time“ Interview mit Rolf Scheuch, 50 Impressum Chief Strategy Officer (CSO) der OPITZ CONSULTING GmbH 14 Java-Anwender wünschen sich neue Impulse von der JavaOne für die Community 15 GlassFish 3.1 Markus Eisele 18 Das Cargo-Kult-IT-Problem Oliver Szymanski 19 PDF-Dokumente mit iText Gunther Petzsch „Any place – any time“: Java spielt bei deren Entwicklung 21 Java Forum Stuttgart eine tragende Rolle, Seite 12 22 Google macht Eclipse ein Geschenk – WindowBuilder Pro Jürgen Thierack 25 Scala – Polyglott-Programmierung mit Java Dario Giancola, Dr. Christine Müller und Dr. Normen Müller 29 Single Sourcing in Java: Desktop-Anwendung und Web-Applikation aus einer Quelle Björn Christoph Fischer & Oliver Zandner 32 Orientierungsfragen rund um Oracle Till Brügelmann GlassFish 3.1: Oracle präsentiert den ersten hochverfügbaren 33 Concurrency – Durchsatz steigern Java-EE-6-Server, Seite 15 Dr. Stefan Koch 36 Des Entwicklers kleine nützliche Helfer ... Daniel van Ross 39 Schematron: XML mit Präzision Tobias Israel 42 Initiierung und Motivation von JSRs durch Open-Source-Systeme Bernd Müller 44 Mehr Rapid Java mit XDEV 3 Gerald Kammerer 51 Quo vadis Java? Single Sourcing in Java: Desktop-Anwendung und Web- Wolfgang Weigend Applikation aus einer Quelle, Seite 28 4 | i i ii i i i i i i i i „Die langfristige Java-Strategie von Oracle ist mir nicht transparent genug ...“ Usergroups bieten vielfältige Möglichkeiten zum Erfahrungsaus- tausch und zur Wissensvermittlung unter den Java-Entwicklern. Sie sind aber auch ein wichtiges Sprachrohr in der Community und gegenüber Oracle. Wolfgang Taschner, Chefredakteur von Java aktuell, sprach darüber mit Dr. Michael Paus, dem Vorsitzenden der Java User Group Stuttgart. Wie bist du zur Java User Group Stuttgart ge- tätigungsfeld gesucht. Wenn mir damals Dr. Michael Paus: Zum einen haben wir kommen? jemand gesagt hätte, wo Java heute stehen über die letzten 15 Jahre eine große Konti- würde, hätte ich das nicht geglaubt. nuität – das Java Forum findet demnächst Dr. Michael Paus: Ich bin bereits Ende der zum 14. Mal statt. Zum anderen sind auch 1990er Jahre auf die User Group aufmerk- Wie hat sich deine Aktivität bei der Java User unsere Abendveranstaltungen für ihre sam geworden. Zuvor war ich aus berufli- Group Stuttgart entwickelt? hohe Qualität bekannt. Es gibt wenige chen Gründen Mitglied in einer Next-Step- Anwendergruppen im Java-Umfeld, die so User-Group und habe nach der Übernahme Dr. Michael Paus: Zu Beginn war ich ganz lange konstant aktiv sind und auch noch von Next Step durch Apple ein neues Be- normales Mitglied und habe die Veranstal- weiter wachsen. tungen besucht. Im Laufe der Zeit half ich bei der Organisation mit und bin dann im Wie viele Abendveranstaltungen gibt es pro September 2002 in den Vorstand gewählt Jahr? Zur Person: Dr. Michael Paus worden. Dr. Michael Paus: Wir organisieren diese Dr. Michael Paus ist promovierter Luft- Wie ist die Java User Group Stuttgart organi- immer dann, wenn ein interessantes The- und Raumfahrtingenieur mit dem siert? ma anliegt. In der Regel kommen wir jähr- Schwerpunkt Flugführungssysteme. In lich auf etwa 15 Veranstaltungen, die je- diesem Bereich ist er auch seit vielen Dr. Michael Paus: Neben dem Vorstand weils von bis zu 100 Teilnehmern besucht Jahren als selbständiger Berater, Archi- gibt es noch ein umfangreiches Board mit werden. tekt und Softwareentwickler für nam- rund zehn Aktiven, die alle gemeinsam hafte Firmen im Luftfahrtsektor tätig. die Vereinsarbeit und die Veranstaltungen Was motiviert dich besonders, als Vorstand Sein Tätigkeitsbereich umfasst dabei organisieren. Die Arbeit ist ehrenamtlich die Java User Group Stuttgart zu führen? sowohl die Entwicklung von Embedded- und erfolgt bei allen Aktiven neben dem Systemen in Ada als auch von Desktop- eigentlichen Beruf. Die Java User Group Dr. Michael Paus: Diese Frage stelle ich Systemen, z.B. für die Missionsplanung, Stuttgart zählt heute rund 400 Mitglieder. mir auch immer wieder. Auf der einen Seite in Java. Neben seiner beruflichen Tätig- Wichtigstes Event ist das Java Forum mit ist es auch nach all den vielen Jahren mei- keit ist er seit vielen Jahren Vorsitzender knapp 1.200 Teilnehmern. ne Begeisterung für Java. Eine Usergroup der Java User Group Stuttgart. ist natürlich die ideale Stelle, um sich über Was zeichnet die Java User Group Stuttgart alle Weiterentwicklungen auf dem Laufen- aus? den zu halten. Insofern bin ich ein wenig Java aktuell Q3-2011 | 5 i i ii i i i i i i i i Was hast du bei der Übernahme von Sun mehr gegenüber der Community öffnen. durch Oracle empfunden? Außerdem sollte Oracle auch mit anderen Partnern wie beispielsweise Google mehr Dr. Michael Paus: Es hatte sich ja schon ins Gespräch kommen, um eine Harmoni- zuvor über einen längeren Zeitraum an- sierung zwischen dem Standard-Java und gedeutet, dass mit Sun etwas passieren Android herbeizuführen. Momentan erle- würde. Heute sehe ich die Sache mit einem ben wir eine große Vielfalt an Systemen, ver- lachenden und einem weinenden Auge. gleichbar mit der Situation damals bei den Ich finde es gut, dass Oracle ganz offen- Betriebssystemen für PCs. Ich hoffe, dass bei sichtlich wesentlich zielgerichteter vor- dem System, das sich herauskristallisieren geht und viele Dinge, die bei Sun eine Art wird, Java eine führende Rolle spielt. Dornröschenschlaf hatten, jetzt entweder abschafft oder engagiert weitertreibt. We- Wie sollte sich die Community gegenüber niger gut gefällt mir die Kommunikation Oracle verhalten? beziehungsweise Zusammenarbeit von Oracle mit der Community. Hier bestehen Dr. Michael Paus: Die Antwort ist nicht noch erhebliche Informationslücken. Ins- ganz einfach, weil man es hier mit den un- besondere die langfristige Java-Strategie terschiedlichsten Interessenlagen zu tun von Oracle ist mir nicht transparent genug. hat. Wichtig ist, den Einsatz von Java auf den unterschiedlichsten Plattformen zu Wie sollte sich Java weiterentwickeln? kommunizieren, denn die Weiterentwick- lung von Java ist nur gemeinsam möglich. Dr. Michael Paus: Ich hoffe, dass Java Die Bestrebungen, einen zweiten Fork von noch eine große Zukunft vor sich hat. Das Java zu eröffnen, wäre für mich das letz- stolz darauf, als Vorstand die Geschicke hängt sicherlich von den Entwicklungen te Mittel, wenn mit Oracle absolut keine des Vereins beeinflussen zu können. Darü- der nächsten Jahre ab. Das bedeutet nicht, Kommunikation mehr möglich ist. Vor ei- ber hinaus bin ich in der glücklichen Lage, dass Java einfach vom Markt verschwinden ner solchen Entscheidung sollte die Com- dass mich ein großes Team an Aktiven in könnte, aber die Weichen müssen richtig munity noch etwas Geduld mit Oracle ha- der Vereinsarbeit unterstützt. gestellt sein. Dabei spielt auch das Verhält- ben aber gleichzeitig den Druck erhöhen, nis zwischen Google und Oracle in Bezug um konkrete Entscheidungen zu erreichen Was bedeutet Java für dich? auf Android eine Rolle. Ich persönlich habe und somit für einen Fortschritt zu sorgen. keine Berührungsängste mit Android, auch Dr. Michael Paus: Für mich steht weniger wenn es kein reines Java ist. Hier würde ich Wie schätzt du Java FX ein? die Sprache im Vordergrund, mich begeis- eine weitere Harmonisierung begrüßen. tert vielmehr die Java-Plattform. Meine Dr. Michael Paus: Ich halte Java FX für ei- frühere Arbeitswelt war geprägt von den Wo siehst du die Vorteile von Android? nen guten Ansatz. Aber auch hier ist mir unterschiedlichsten Infrastrukturen und nicht ganz klar, wohin die Reise geht. Die Sprachen. Es existierte keine Vereinheitli- Dr. Michael Paus: Das klassische Java Konkurrenz auf diesem Gebiet ist sehr groß chung. Java hingegen bietet mir eine ein- ist zwar eine Integrationsplattform, aber und Oracle ist relativ spät dran. Da ich die heitliche Plattform, auf der alle wesentli- immer als Aufsatz auf einem anderen Be- Technologie für sehr interessant halte, wün- chen Teile vorhanden sind. triebssystem. Android hingegen stellt eine sche ich mir, dass sich möglichst bald etwas geschlossene Umgebung dar, die von der bewegt. Eine Portierung auf die Android- Welchen Stellenwert besitzt die Java-Com- Architektur her wesentlich moderner und Plattform würde es ermöglichen, gleichzei- munity für dich? umfassender ist. Von daher ist Android für tig für den klassischen PC und für Android- mich vielleicht das „bessere“ Java. Systems Software entwickeln zu können. Dr. Michael Paus: Die Community ist sehr wichtig, um diesen Plattform-Gedanken Wie sollte Oracle deiner Meinung nach mit Sollte sich ein junger Neueinsteiger noch mit weiterzutragen und auszubauen. Von da- Java umgehen? Java beschäftigen? her fände ich es nicht gut, wenn die Java- Entwicklung in der Hand einer einzigen Dr. Michael Paus: Ich denke, dass zur Wei- Dr. Michael Paus: In jedem Fall! Java ist Person, Firma oder Institution läge. Die terentwicklung von Java ein starker Un- eine gute Basis für die nächsten Jahre. Java-Plattform lebt für mich von der Viel- ternehmenspartner notwendig ist, der für falt, beispielsweise wenn ich an die alter- Kontinuität und ausreichend Ressourcen Kontakt: nativen Sprachen denke, die sich in diesem sorgt. Dazu wäre Oracle in der richtigen Po- Dr. Michael Paus Umfeld entwickeln. sition. Aber Oracle müsste sich wesentlich [email protected] 6 | i i ii i i i i i i i i Das Java-Tagebuch Andreas Badelt, Leiter SIG Java, DOAG Deutsche ORACLE-Anwendergruppe e.V. In der letzten Ausgabe der Java aktuell wurde das Java-Tagebuch gestartet, um in einer turbulenten Zeit einen Überblick über die wichtigsten Geschehnisse rund um Java zu geben – in komprimierter Form und chronologisch geordnet. Wichtige Releases und Presse-Erklärungen, Ereignisse im Java Community Process (JCP) und, soweit möglich, Diskussionen in den User Groups und in der nicht organi- sierten Community werden hier betrachtet. Der erste Teil des Tagebuchs endete im Dezember 2010, der vorliegende zweite Teil knüpft direkt daran an. Oracle unabhängige Infrastruktur und der Produktstratege Henrik Ståhl verkündet 11. Januar 2011 Einrichtung eines Interims-Governance- in seinem Blog den Status „Feature Com- Boards. Hauptgrund ist, dass Oracle keine plete“. Damit sollte auch die Developer Streit um Hudson umfassenden Garantien geben möch- Preview bald verfügbar sein. Kleine Rand- Der Streit zwischen Oracle und einem gro- te, von den Markenrechten niemals Ge- notiz: In einem Blog-Kommentar nach ßen Teil der Hudson-„Entwicklergemeinde“ brauch zu machen beziehungsweise sie der Lauffähigkeit von SE 7 auf Android eskaliert. Die Diskussion um die optimale an eine unabhängige Instanz abzutreten. gefragt, schreibt Ståhl, dass dies aktuell Infrastruktur für Quellcode, Mailing-Listen Von einem Fork möchte Bayer aber nicht nicht geplant sei. etc. des Build-Servers „Hudson“ hat eine sprechen, eher von einer Umbenennung, lange Vorgeschichte: Bedingt durch häu- da Hudson-Erfinder Kohsuke Kawaguchi fige Ausfälle der java.net-Systeme wurde mitgeht. Klingt gut, bleibt aber eine se- 24. Januar 2011 immer wieder der zumindest teilweise mantische Finte, auch wenn offenbar der Umzug zu anderen Plattformen diskutiert. Kern der Community geschlossen dahin- Brasilianische User Group SouJava Nach erneuten Ausfällen, insbesondere tersteht. Über den Vorschlag soll nun die für JCP nominiert auch im Zusammenhang mit missglückter Community abstimmen. Oracle hat die brasilianische User Group Kommunikation rund um die Migration SouJava, vertreten durch ihren ehemali- von java.net auf neue Infrastruktur (Kenai) gen Vorsitzenden Bruno Souza, für einen durch Oracle, will die Community nun end- 13. Januar 2011 der vakanten Sitze im Java SE/EE Executive gültig handeln. Hudson-Erfinder Kawagu- Committee des JCP nominiert. Ende 2010 chi schlägt vor, das Projekt auf GitHub zu Visage („the language formerly known war Oracle mit dem ersten Vorschlag, der migrieren. Ted Farrell, Oracle Senior Vice as JavaFX Script“) auf Android weitgehend unbekannten Partnerfirma President Tools and Middleware, versucht 2010 hat Steven Chin das Visage-Projekt Holigic, auf viel Skepsis gestoßen und sie davon zu überzeugen, dass Hudson un- gegründet, um JavaFX Script nach Oracles letztlich gescheitert. Generell wird ja arg- bedingt auf der java.net-Plattform bleiben Strategiewechsel hin zu einer reinen Java wöhnisch beobachtet, wie Oracle weiter soll. Oracle könne einen Fork nicht verhin- API weiterzuentwickeln. Jetzt berichtet er mit dem JCP verfahren wird. Aber eine User dern, werde Hudson aber auf java.net wei- in seinem Blog [http://javafx.steveonjava. Group beziehungsweise ihren Vertreter terentwickeln. Dabei erwähnt er auch, dass com], dass er daran arbeitet, Visage-Appli- einzubinden, ist definitiv ein gutes Signal. die Markenrechte für Hudson bei Oracle kationen auf Android laufen zu lassen, Die Entscheidung wird in der Community liegen, das heißt, der Fork müsste unter und zeigt ein erstes, gelungenes Beispiel. auch entsprechend positiv aufgenommen einem anderen Namen weiterlaufen. Das Was für Visage möglich ist, sollte auch für – einer erfolgreichen Wahl wird hier wohl kommt bei der Community gar nicht gut JavaFX selbst möglich sein. Ein Hoffnungs- nichts im Wege stehen. an – zumal sich wenige Tage später her- schimmer für geplagte Java-Mobile-Ent- ausstellt, dass Markenrechte für Hudson wickler? kurz vorher überhaupt erst beantragt 28. Januar 2011 wurden. Java SE 7 ist „Feature Complete“ Nach langen Verhandlungen mit Oracle Ganz knapp hinter dem Zeitplan, aber Das OpenJDK soll eine Satzung erhalten schlägt Lead-Entwickler Andrew Bayer nun nach dem jahrelangen Warten auf den Mark Reinhold, Java-Chef-Architekt bei vor, Hudson in „Jenkins“ umzubenennen, Nachfolger für Version 6 kommt es da- Oracle, schreibt in seinem Blog, dass er verbunden mit der Migration auf eine von rauf auch nicht mehr an: Oracles Java- bereits seit November 2010 in einem über- Java aktuell Q3-2011 | 7 i i ii i i i i i i i i greifenden Team an einer Satzung für das let-Containern reicht es, hier die besagte 30. Januar/1. Februar 2011 OpenJDK-Projekt arbeitet. Zahl zu verwenden, um einen Thread Mit dabei sind Vertreter von IBM und „abzuschießen“. Das ist wohl der Moment, der Eclipse Foundation und – Was für eine Oracle will Hudson vorantreiben in dem viele Administratoren nervös wer- Überraschung: Doug Lea. Er war erst im Oracle verkündet, dass es Hudson mit ei- den. Oktober im Streit um die Zukunft des Java nem dedizierten Entwicklerteam weiter Community Process nicht mehr zur Wie- vorantreiben wird. Unterstützung be- derwahl in dessen Executive Committee kommt es dabei von Sonatype, einem 2. Februar 2011 angetreten. In einer Erklärung dazu hatte Unternehmen, das schon einiges in die er geschrieben, dass der JCP für ihn kei- Entwicklung des CI-Servers investiert hat And the winner is … Java Desktop!! ne Zukunft habe, dass das OpenJDK aber und dessen Gründer van Zyl in die Diskus- In einer aktuellen Umfrage auf java.net vo- zumindest auf den zweiten Blick eine Al- sionen um den drohenden Fork involviert tierte eine große Zahl der Teilnehmer für ternative sei: „At this point, a Linux-style war. Van Zyls Standpunkt war schon vorher Verbesserungen im Bereich Desktop. Die model for collaboratively developed com- recht klar, jetzt bekennt Sonatype sich of- Umfrage lautete: “Which area of Java/JVM mon source is likely to be more effective fiziell zur Hudson-Variante. Diese wird auf technology most desperately needs seri- in meeting upcoming challenges than is java.net zurückziehen – wobei Oracle-Mit- ous attention in 2011?” Hier die Top 3: the JCP.“ Auf den zweiten Blick ist seine arbeiterin Susan Duncan betont, dass dies Beteiligung also gar nicht mehr so über- nicht endgültig sein muss („We can also • Java on the desktop: 31 Prozent raschend. discuss moving this back to github once • JDK (Java 7, Java 8): 25 Prozent Grundlage der Satzung (Community we get things settled“). • Java on mobile platforms: 16 Prozent Bylaws) sind laut Reinhold die Entwürfe des „OpenJDK Interim Governance Board“, Java EE war als Vierter mit 7 Prozent schon das sich in den Jahren 2007 bis 2009 unter 31. Januar 2011 weit abgeschlagen. Über die Gründe wird Sun bereits einmal an dieser Aufgabe ver- nun natürlich allerseits spekuliert. Sind es sucht hatte. Java-DoS-Bug sorgt für Hektik ganz einfach die größeren „Schmerzen”, Ein erster Entwurf soll bald veröffentlicht bei Java-Anwendern die die Entwickler aus diesem Bereich an werden. Die schriftlichen Regeln sollen, so Anfang Januar hat Rick Regan im Blog „ex- die Wahlurne getrieben haben? Reinhold, das langfristige Wohlergehen ploringbinary.com“ über einen Fehler in Oder ist Java auf dem Desktop (und und Wachstum der OpenJDK Community PHP berichtet, der bei der Konvertierung auch Java für mobile Geräte) doch nicht so sicherstellen und seine Mitglieder befä- des Strings „2.2250738585072012e-308“ mausetot, wie z.B. von John Rhymer (http:// higen und ermutigen, offen, transparent in ein Double die Anwendung in eine End- blogs.forrester.com/john_r_rymer/11-01- und leistungsorientiert („meritocratic“) zu losschleife schickt. Am 31. Januar 2011 23-the_future_of_java) behauptet wird? agieren. Klingt gut und nach dem Gegen- ergänzt Konstantin Preißer in einem Kom- Wenn die Umfrage auch nur halbwegs teil dessen, was Oracle vielfach vorgewor- mentar dazu, dass dies auch für die Java repräsentativ ist, ist das eine Steilvorla- fen wird, wie etwa in der Hudson/Jenkins- Virtual Machine gilt. Den Defekt habe er ge für Oracle und JavaFX! Nutzt sie! Und Diskussion. bereits drei Wochen vorher an Oracle ge- vergesst bitte auch nicht „mobile” mit Die Reaktionen in der Community sind meldet – aber bislang nur eine Eingangs- immerhin 16 Prozent − auch dafür war teilweise positiv, es werden aber auch vie- bestätigung erhalten. JavaFX ja mal vorgesehen. Und noch le kritische Fragen gestellt. Eine der deut- Die Nachricht verbreitet sich in Win- ein Wunsch hinterher: Die Sache mit der lichsten: Wenn alles offen und transparent deseile und es entwickelt sich eine leb- JavaFX-Runtime-Lizenz sollte auch noch sein soll, warum wird dann erst mal meh- hafte Diskussion im Blog. Schon einen Tag geregelt werden. Gibt es dafür eigentlich rere Monate in einer kleinen Gruppe gear- später ist klar: Erstens ist das Problem seit schon ein Twitter hashtag? #ceterumCen- beitet, ohne die Community einzubinden 2001 bekannt und wurde von Sun als „low seo oder so? oder auch nur zu informieren? priority“ eingestuft – daher nach fast zehn Jahren noch kein Fix! Zweitens ist das Be- drohungspotenzial, insbesondere für Web- 3. Februar 2011 29. Januar 2011 Applikationen, alles andere als „low“. Selbst Applikationen, die keine Nut- Draft der OpenJDK-Satzung Die Entscheidung ist gefallen: zer-Eingaben akzeptieren und in Doub- veröffentlicht Hudson wird Jenkins les umwandeln, können gefährdet sein: Mark Reinhold veröffentlicht einen Ent- Die Hudson-Gemeinde hat sich mit über- HTTP sieht bei einigen Header Values wurf der OpenJDK-Satzung unter http:// wältigender Mehrheit (214 zu 14 Stim- die Möglichkeit der Priorisierung in einer cr.openjdk.java.net/~mr/bylaws/draft- men) für die Umbenennung von Hudson Liste anhand eines „quality factors“ vor openjdk-bylaws-07.html. Gleichzeitig gibt zu Jenkins entschieden. Damit ist der Fork (zum Beispiel „Accept-Charset: iso-8859- er in seinem Blog die Zusammensetzung perfekt. 5, unicode-1-1; q=0.8“). Bei einigen Serv- des „Initial Governing Board“ bekannt 8 | i i ii i i i i i i i i (wohlgemerkt: Initial, nicht Interim). Die- 14. Februar 2011 und bieten eine Menge von Features für ses besteht im Prinzip aus den Mitglie- Failover, Hochverfügbarkeit und Load Ba- dern des Teams, das an dem Entwurf ge- Hudson zieht auf GitHub um, wird geforkt, zieht lancing. Damit hat Oracle das im Frühjahr arbeitet hat. auf java.net um, zieht auf GitHub um 2010 in der Roadmap gegebene Verspre- Das Governing Board wird nach der Sat- Der Titel mag ein wenig verwirrend klin- chen eingelöst, die Hochverfügbarkeits- zung aus einem Vorsitzenden, einem Stell- gen, aber genau so ist es. Was Susan Features nachzuziehen, die in GlassFish 2 vertreter sowie einem „OpenJDK Lead“ Duncan direkt nach dem Fork als Option noch vorhanden waren, in 3.0 aber fehl- bestehen. Der Stellvertreter wird von IBM in Aussicht gestellt hatte, wird nun von ten. ernannt, die beiden anderen von Oracle. den verbleibenden Hudson-Entwicklern Daneben sind zwei freie Mitglieder („at- beschlossen. Das Projekt wird wieder auf java.net-Migration auf neue Infrastruktur abge- large members“) vorgesehen, die von den GitHub umziehen. Auf java.net verbleibt schlossen OpenJDK-Mitgliedern für jeweils ein Jahr ein Mirror. Das hat auf den ersten Blick et- Seit mehreren Monaten wurden die Seite gewählt werden. was Ironisches, da der Streit, der zum Fork java.net und die unzähligen enthaltenen Vier Wochen lang soll der Entwurf nun führte, sich an der Infrastruktur entzündet Projekte von CollabNet auf die Kenai- über eine OpenJDK-Mailingliste diskutiert hatte. Aber in diesem Punkt wäre man sich Infrastruktur migriert. Dabei wurde wohl und überarbeitet werden, danach soll eine wohl einig geworden – am Ende waren es auch alter Ballast entfernt (Projekte muss- Abstimmung erfolgen. Die ersten kritischen die bei Oracle liegenden Markenrechte, die ten sich aktiv für die Migration anmelden). Fragen lassen nicht lange auf sich warten. einem großen Teil der Community nicht Jetzt ist die Migration komplett, CollabNet Unter anderem geht es um rechtliche Fra- behagten. ist „read-only“ und wird wohl bald abge- gen: Ein „Contributor“ muss einen Vertrag schaltet. mit Oracle abschließen, das eigentlich ja nur eines der Mitglieder ist, wenn auch ein 22. Februar 2011 „primus inter pares“. Auch die Zusammen- 8. März 2011 setzung des Boards wird kritisch gesehen, Java SE 7 Developer Preview verfügbar zum einen die Übermacht von Oracle und Jetzt ist auch die Developer Preview für die JSR für Java EE 7 registriert IBM, zum anderen das Fehlen von RedHat, Java SE 7, die im Sommer herausgebracht Java EE 6 kommt gerade richtig in Schwung, das im Gegensatz zu IBM viel in das Open- werden soll, veröffentlicht worden. Damit jetzt wird der Specification Request für JDK investiert hat. ist nun die Community aufgefordert, das den Nachfolger beim JCP registriert. Da- neue Java intensiv zu testen und Feedback mit wird die Lücke zwischen Version 6 und zu geben. 7 bei Java EE (hoffentlich) nicht so groß 8. Februar 2011 wie bei Java SE. Das Leitmotiv für Release 7 wird gleich zu Beginn des Requests klar- Java-DoS Bug – die Erlösung 23. Februar 2011 gestellt: „The main theme for this release is Nachdem der DoS-Bug seit der „Wieder- the Cloud.“ entdeckung“ am 31. Januar 2011 viel Auf- NetBeans 7.0 Beta 2 ist da! Bestandteil des Schirm- oder besser merksamkeit erhalten hat, geht es recht Und nun ist auch NetBeans 7, Beta 2 ver- Mantel-JSRs („Umbrella“ JSR 342) sollen schnell: Am 8. Februar 2011 veröffentlicht fügbar. Nichts spektakulär Neues im Ver- mehrere aktualisierte APIs sein: Servlets Oracle ein „Java Critical Patch Update“, das gleich zur Beta 1, aber Unterstützung für 3.1, Expression Language 3.0, JMS 2.0 und den Fehler behebt. Zumindest vereinzelte die Versionskontrolle Git (Preview) und JSF 2.2; die jeweiligen JSRs wurden gleich- Attacken auf Web-Applikationen werden viele Performance- und Qualitätsverbesse- zeitig zum Umbrella registriert (JSRs 340, bereits bekannt. Bevor die Lage schlim- rungen. 341, 343 und 344). Außerdem sollen die mer wird, werden wohl an den darauffol- JSRs „Concurrency Utilities for Java EE“ und genden Tagen viele Betriebsabteilungen „JCache“ neu aufgenommen werden. Bei- damit beschäftigt sein, das Patch auszu- 28. Februar 2011 de sind noch in ihrer Anfangsphase und rollen. seit Jahren inaktiv – sie müssten erst ein- Das Rennen gegen die PHP-Entwickler GlassFish 3.1 ist freigegeben – mal wiederbelebt werden. Zwei weitere hat Oracle zwar verloren − dort wurde von Hochverfügbarkeit inklusive APIs werden darüber hinaus als optionale der Existenz des Bug am 30. Dezember Die neue Version 3.1 des Open Source Kandidaten genannt: Java Web Sockets 2010 berichtet und am 3. Januar 2011 der GlassFish Application Servers ist freigege- API und Java JSON API. Fix eingespielt. Für einen großen Konzern ben. Insbesondere für Planer und Betrei- Jetzt wird erst einmal bis zum 14. März wie Oracle ist die Reaktionsgeschwindig- ber größerer Applikationen werden viele 2011 innerhalb des Executive Committee keit jedoch sicher nicht schlecht, wenn Wünsche erfüllt. Unter anderem arbeiten diskutiert und abgestimmt, sowie Bewer- man die zehn Jahre nicht mitrechnet, die die Server im Cluster (müsste es hier nicht bungen für das Spezifikations-Team von der Bug-Report erst bei Sun, dann bei eigentlich „Schwarm“ heißen?), sind zen- Mitgliedern des JCP entgegengenommen Oracle im Keller schlummerte. tral − auch über SSH − administrierbar (das sind noch nicht einmal 1500 Perso- Java aktuell Q3-2011 | 9 i i ii i i i i i i i i nen, Firmen und Institute – obwohl die Die Göttinger Source Talk Tage von 30. August bis 1. September 2011 sind seit Jahren Mitgliedschaft prinzipiell jedem offen der Technologie-Kongress im IT-Bereich mitten in Deutschland. Die Teilnehmer steht und für persönliche Mitglieder auch erwartet eine dreitägige Mischung aus intereressanten, einmaligen Spezialtagungen nichts kostet). sowie Tracks und Trainings zu Basis-Technologien wie Java, Web-Anwendungen, Datenbanken und Betriebssystemen. k l 14. März 2011 a T Source Tage Java EE 7 bekommt 13 Mal ein „Ja“ Der „JSR Review Ballot“ für Java EE 7 ist ab- geschlossen, alle 13 Mitglieder des Execu- tive Committes haben mit „Ja“ gestimmt – sowohl für den „Umbrella“-JSR als auch für Das Programm 2011 die anderen neuen Einzel-Spezifikationen (JMS, JSF etc.). Specification Leads für den • Strömungen berechnen – straft das Leben, und wer sich nicht in- Mantel-JSR sind Roberto Chinnici und Bill OpenFOAM voranbringen, formiert, verliert den Anschluss. Shannon von Oracle. Daneben sitzen in der Dr. Gerd Rapin, Volkswagen • Weiterbildung organisieren – Expert Group mit Adam Bien und Werner OpenFOAM (Open Field Operation and Stud.IP entwickeln, Keil zwei deutsche Java-Kapazitäten. Die Manipulation) ist ein in C++ geschriebe- Marco Bohnsack, data-quest Expert Groups für die anderen JSRs sind nes numerisches freies Simulationsoft- Bei dem webbasierten Ausbildungs- noch dünn besetzt und können sicher ein ware-Paket für kontinuumsmechanische management sind die Open-Source- paar Freiwillige vertragen. Wir wünschen Probleme. Das Hauptaugenmerk liegt Lösungen besonders beliebt, da hier viel Erfolg! dabei auf dem Lösen von Strömungs- die Anpassung an eigene Anforderun- problemen. Im Rahmen des Source Talk gen kostengünstig realisiert werden findet ein Arbeitsgruppentreffen statt. kann. Gleichzeitig steht professionel- 28. März 2011 • Mathematik erlernen – ler Support zu angemessenen Preisen Mathematik & eLearning umsetzen, zur Verfügung. Die zweitägige Stud.IP- James Gosling geht zu Google Prof. Dr. Christian von Bothmer, Mathe- Jahrestagung bringt deutschsprachige Java-Erfinder und Sun-Urgestein James matisches Institut Göttingen Anwender und Entwickler aus Unter- Gosling fängt nach einem Jahr Schaffens- Hier kommen die Aktiven an der Schnitt- nehmen und Hochschulen zum Erfah- pause heute bei Google an, verkündet stelle zwischen Technik und Didaktik rungsaustausch zusammen. ein Eintrag in seinem Blog. Da er nach der zusammen, um das Thema „eLearning“ • Jobs anbieten – Mitarbeiter finden schnellen Trennung von Oracle im Rah- in der Mathematik voranzubringen. Ausgewählte Firmen stellen sich vor men der Sun-Übernahme und dem einige • Systeme verwalten – und zeigen Zukunftsperspekitven in ih- Zeit später begonnenen Android-Streit Netzwerke beherrschen, rem Unternehmen auf. bereits Position für Google bezogen hatte, Dr. Georg Pagendarm, DNW • Mobil bleiben – Apps erstellen, ist der Schritt vielleicht nicht mehr ganz so Die moderne Systemwelt ist heterogen Dr. Jens Trapp, Google überraschend. Aber nach eigener Auskunft und vernetzt. Welche Tools helfen, die Eine der wichtigsten Entwicklungen im weiß er selbst noch nicht genau, was sei- Übersicht zu behalten und Netzwerke IT-Bereich finden in der mobilen Welt ne Aufgabe sein wird. Hoffen wir, dass er zu beherrschen? statt. Es ist Zeit sich mit den Grundlagen dort sein schöpferisches Potenzial zuguns- • Java trinken – und aktuellen Trends zu beschäftigen. ten von Java ausleben kann und sich nicht objektorientiert programmieren, • Weiterbildungs- und Seminarmanage- doch wieder mit juristischen Planspielen Frank Schwichtenberg, FIZ Karlsruhe ment über Intranet und Internet auseinandersetzen muss. Java ist aus der modernen IT-Welt nicht Das Training im Umfang einer Stud.IP- Kontakt: wegzudenken. Neben der Sprache an Adminschulung gibt einen Überblick Andreas Badelt sich hat sich die Plattform in vielen Ein- über die administrativen Möglichkei- [email protected] satzgebieten bewährt. Entwickler, die ten beim Einsatz der Open-Source-Ma- den Umgang mit Java als Sprache und als nagement-Plattform Stud.IP. Andreas Badelt ist Berater und Softwareentwick- Plattform beherrschen sind gesucht. Pro- • Projekt entwickeln – ler / -Architekt bei der CGI Information Systems fis lassen sich hier in die Karten schauen. Datenbank auswählen and Management Consultants (Deutschland) • Auftritt verbessern – Webserver Das Training soll helfen bei der Auswahl GmbH. Sein Schwerpunkt ist die Realisierung von optimieren, der Datenbank für ein Projekt die richti- großen eCommerce-Systemen, insbesondere für die Telekommunikationsbranche. Daneben or- Dr. Robert Zorres, wer-kennt-wen.de gen Entscheidungen zu treffen. ganisiert er seit 2001 die Special Interest Group Webtechnologien sind Zukunftstech- (SIG) Development bzw. SIG Java der DOAG. nologien. Wer zu spät kommt, den be- Infos unter http://www.sourcetalk.de/2011 10 | i i ii i i i i i i i i Kommt es zum Bruch? iJUG e.V. Aus der deutschen Java-Community wurde die Idee an den iJUG e.V. herangetragen, aus dem Apache Harmony-Projekt und einem Fork des OpenJDK eine eigenständige Sprache zu entwickeln, die weitest- gehend unabhängig von Oracle und dem „Original-Java“ ist. Für die weitere Diskussion wird zwischen Nach der Sun-Übernahme ist viel Bewe- von alten Zöpfen befreit werden. Einen der reinen Sprache Java (festgelegt in gung in das Java-Ökosystem gekommen. ersten zaghaften Ansatz gab es in Java EE der Language Specification) und der Java Es häufen sich sowohl die negativen als 6. Das Thema sollte auf jeden Fall für neue Plattform (JVM, APIs) unterschieden. Auf auch die positiven Schlagzeilen. Negative, JSRs immer wieder auf den Tisch kommen. der JVM lassen sich auch andere Sprachen weil klar geworden ist, dass Oracle nicht Es wird nicht einfach sein, aber mit verein- verwenden, die außerhalb der Kontrolle nur ungeliebte Strategien von Sun fort- ten Kräften kann es klappen. des JCPs frei definiert werden können, al- setzen wird, sondern Java noch stärker Die reine Drohung kann Oracle viel- lerdings innerhalb der technischen Gren- dominieren und ihm eine konsequentere leicht dazu bringen, stärker auf die Open- zen, die die verfügbaren JVMs setzen. In kommerzielle Ausrichtung geben wird – Source-Community zuzugehen, einen un- dieser Diskussion geht es um die Plattform, was in weiten Teilen der Community nicht verzichtbaren Teil des Ökosystems. Aber insbesondere um die Java Platform Stan- gut ankommt. Positive, weil endlich wieder ihre Umsetzung sollte die „ultima ratio“ dard Edition. Bewegung in die technische Weiterent- sein, da sie für alle Beteiligten negative Der diskutierte Vorschlag hätte in jedem wicklung gekommen ist und es zumindest Konsequenzen hätte. Die im Interessen- Fall ein Aufsplitten des „Java-Ökosystems“ für die wichtigsten Bereiche wieder eine verbund der Java User Groups e.V. orga- zur Folge. Ein Teil würde sich dem Aufbau klare Roadmap – und nicht nur Ideen – nisierten Gruppen wünschen sich daher einer neuen Plattform widmen, ähnlich der gibt. Inzwischen hat Oracle auch gezeigt, grundsätzlich eine gemeinsame Zukunft Java-Plattform, aber prinzipiell unabhän- dass es die Roadmap ernst nimmt und mit Oracle. gig und stärker Open-Source-getrieben. die angekündigten Innovationen zügig Beispiele wie Linux zeigen, dass ein Der andere Teil bliebe bei der ursprüngli- vorantreibt. Bei allem Streit um einzelne Ökosystem mit einer zentralen Figur funk- chen Plattform, die demgegenüber stärker Teile und Projekte sollte die offensichtlich tionieren kann – solange alle letztlich kommerziell getrieben wäre, insbesondere immer noch vorhandene große Energie im profitieren. Klar ist dann aber, dass die von den großen Konzernen wie Oracle Java-Ökosystem möglichst gebündelt und Rahmenbedingungen für alle Beteiligten und IBM. Beide Teile würden nicht mehr damit zum Vorteil aller genutzt werden. stimmen müssen – auch und besonders die volle Unterstützung des heutigen Das gilt für alle Beteiligten. Die Spaltung für das OpenJDK. Hier muss Oracle sich zur großen Ökosystems erfahren. Und mit Si- einzelner Projekte wie Hudson lässt sich Community bekennen. Es rechnet wohl cherheit wäre es ein großer Umbruch, der sicher verschmerzen. Aber auch Oracle niemand mehr damit, dass das TCK ohne viele Mitglieder auch dazu bewegen könn- kann kein Interesse daran haben, dass das Restriktionen freigegeben wird. Aber te, sich komplett neu zu zu orientieren. Das Java-Ökosystem sich insgesamt aufspaltet. beim Thema OpenJDK „Governance“ und Risiko besteht, dass am Ende alle verlieren. Einige Signale lassen hoffen, dass diese „Oracle Contributor Agreement“ (OCA) Die Schwierigkeiten, die ein solches Botschaft langsam dort ankommt. muss Oracle zeigen, dass es die Einbin- Unterfangen mit sich bringt, sollten eben- Ein Argument, das pro Java Fork vorge- dung der Community ernst nimmt: Das falls nicht unterschätzt werden. Reicht ein bracht wird, ist die Möglichkeit der „Redu- „Governing Board“ des OpenJDK darf kein Ersatz für Java SE (entsprechend der Basis zierung von Altlasten“. Mit anderen Wor- Abnick-Gremium werden. Und es muss Harmony und OpenJDK-Fork) aus? Sollte ten, ein Fork soll dafür genutzt werden, klargestellt werden, dass das OpenJDK nicht auch Java EE berücksichtigt werden, Teile von Java zu entfernen, die nur aus nicht in ein „Open Core“-Modell driften das gerade eine Renaissance erlebt? Darü- Kompatibilitätsgründen noch im Sprach- kann, das am Ende alle Beteiligten von ber hinaus ist das Risiko einer juristischen umfang enthalten sind, aber die weitere Oracle abhängig macht. Indem es alle we- Auseinandersetzung nicht zu unterschät- Entwicklung eher behindern. Dieses Argu- sentlichen Funktionen anbietet und nicht zen, da hier viele Beteiligte viel zu verlieren ment ist nicht ganz von der Hand zu wei- von Oracle durch Add-ons unter einer haben. Das könnte das Innovationspoten- sen. Eine Bereinigung des Sprachumfangs anderen (nicht Open-Source-) Lizenz aus- zial beider Seiten deutlich beeinträchtigen, ist im Rahmen eines Forks natürlich viel gehöhlt wird; am besten aber durch eine auch hier wäre das „Scheidungsopfer“ Java einfacher – Kompatibilität wäre sowieso Änderung des bzw. Ergänzung zum OCA, wieder der Leidtragende. nur zweitrangig. Aber auch so sollte Java die dies sicherstellt. Java aktuell Q3-2011 | 11

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Stud.IP entwickeln. Strömungen berechnen -. OpenFOAM voranbringen. Auftritt verbessern - WindowBuilder Pro. Jürgen Thierack. 25 Scala
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