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Jahrbuch des Staatlichen Instituts Für Musikforschung, 1968 PDF

145 Pages·1969·12.391 MB·German
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Preview Jahrbuch des Staatlichen Instituts Für Musikforschung, 1968

JAHRBUCH DES STAATLICHEN INSTITUTS FÜR MUSIKFORSCHUNG Jahrbuch des Staatlichen Inltituts fürMufik- forfchung Preussifcher Kulturbefitz 1968 herausgegeben von DAGMAR DROYSEN mit 13 Abbildungen, 6 Tafeln und 11 Tabellen Wal ter de Gruyter kCo- BERLIN 1969 © Copyright 1969 by Walter de Gruyter & Co., vorm. G. J. Göschen'sehe Verlagshandlung — J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp., Berlin 30 — Alle Rechte, einschließlich der Rechte der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, von der Verlagshandlung vorbehalten — Archiv-Nr.: 13 92 691 Satz und Druck: Thormann & Goetsch, Berlin — Printed in Germany Ausstattung: Barbara Proksch VORWORT Die Musikwissenschaft umfaßt, verglichen an anderen geisteswissenschaftlichen Fächern, kein in sich fest umrissenes Gebiet. Ihre Forschungsrichtungen reichen vom Historischen und Philosophischen bis hin zu den Naturwissenschaften und Teilgebieten der Medizin. Es ist daher verständlich, daß die Idee einer zentralen Forschungsstätte für die ver- schiedenen Richtungen innerhalb des Faches Musikwissenschaft verwirklicht werden wollte. Hier sollten die vielseitigen Aufgaben, die an das Fach gestellt wurden, unter diversen Aspekten zu einer möglichst optimalen Lösung führen. Als erster Schritt in dieser Richtung kann die bereits im Jahre 1917 durch großzügige Unterstützung des Fürsten Adolf zu Schaumburg-Lippe in Bückeburg erfolgte Gründung des „Fürstlichen Instituts für musikwissenschaftliche Forschung" gelten. Die Arbeit dieses Instituts konzentrierte sich zunächst auf die deutsche Musikgeschichte sowie auf intensives Quellenstudium und Dokumentation. Mit dem neu gegründeten „Archiv für Musikwissen- schaft", der Veröffentlichungsreihe des Instituts, sollte ein Überblick über die wichtigsten Ergebnisse der derzeitigen Forschung gegeben werden. Finanzielle Schwierigkeiten in den Jahren nach der Inflation zwangen die Initiatoren, die so hoffnungsvoll begonnenen Pro- jekte wieder aufzugeben. Im Jahre 1935 unternahm man in Berlin erneut einen derartigen Versuch: Drei Institu- tionen wurden zum „Staatlichen Institut für deutsche Musikforschung" zusammengefaßt, von denen die erste, die historische Abteilung, aus dem Bückeburger Institut hervorging; hinzu kam die Abteilung Volksmusik, gleichfalls als Übernahme des seit 1917 in Berlin bestehenden „Musikarchivs der deutschen Volkslieder". Die dritte Abteilung bildete die bereits im Jahre 1888 durch den Staat Preußen gegründete und der Königlichen Akademi- schen Hochschule für Musik in Berlin angegliederte „Sammlung alter Musikinstrumente". Der Aufgabenbereich dieses neuen Instituts wurde dadurch wesentlich erweitert. Neben Quellenstudium und Dokumentation, die in Form der seit 1936 erscheinenden „Biblio- graphie des Musikschrifttums" herausgegeben wurde, richtete man nun das Haupt- augenmerk auf die Publikation nationaler Denkmäler, u. a. „Das Erbe deutscher Musik". 1945 bereitete das Kriegsende zunächst allen Bemühungen ein Ende. Zum großen Teil waren die Bestände des Instituts verloren oder lagerten irgendwo verstreut. Unter äußerst schwierigen Bedingungen begann 1947 der Wiederaufbau des Instituts mit den noch erhaltenen Beständen der Musikinstrumentensammlung. Neben den vielseitigen musealen Aufgaben und Studien zur Musikinstrumentenkunde, Aufgaben also, die mit einer solchen Sammlung verbunden sind, galt das besondere Interesse des damaligen „Instituts für Musikforschung", alte Publikationsreihen fortzuführen. 6 VORWORT Nach zwischenzeitlicher Verwaltung durch den Berliner Senat wurde das Institut 1962 als „Staatliches Institut für Musikforschung" in den Verband der Stiftung Preußischer Kulturbesitz eingegliedert und in seinen Aufgaben auf eine breitere Grundlage gestellt. Vielleicht darf man heute sagen, daß die alte Idee einer zentralen Forschungsstätte im Begriff ist, einer Realisierung nahezukommen. Zur Zeit umfaßt das Institut zunächst die alten Abteilungen, das Musikinstrumenten-Museum und die Abteilung für musikalische Volkskunde, deren Arbeitsgebiet sich über den ganzen europäischen Raum erstreckt. Von ihr wird das „Jahrbuch für musikalische Volks- und Völkerkunde" mit betreut. Die historische Abteilung soll neben musikhistorischen Dokumentationen eine umfassende Geschichte der Musiktheorie neu erarbeiten. Wie schon früher werden in der „Biblio- graphie des Musikschrifttums" bibliographische Angaben zumeist aus dem deutsch- sprachigen Gebiet jahrgangsweise veröffentlicht; darüber hinaus erfaßt und redigiert die westdeutsche Redaktion des Répertoire International de Littérature Musicale (RILM) die in der Bundesrepublik und in West-Berlin erscheinenden musikwissenschaftlichen Publika- tionen. In der 1965 neu gegründeten Abteilung für musikalische Akustik wird eine moderne musikalische Klangforschung betrieben, die unter Einbeziehung elektronischer Meß- und Analysierverfahren sowohl die akustischen als auch die psychologischen Bedin- gungen berücksichtigt. In den 1967 begonnenen „Veröffentlichungen des Staatlichen Instituts für Musik- forschung Preußischer Kulturbesitz" erscheinen selbständige, vom Institut betreute oder geförderte musikwissenschaftliche Studien. Mit dem ersten Band dieses Jahrbuchs wird darüber hinaus ein eigenes Fachorgan des Instituts eröffnet, das für kürzere Beiträge bestimmt ist. Damit ist der Anschluß an das Konzept einer zentralen musikwissenschaft- lichen Forschungsstelle auch im Hinblick auf seine Publikationsmittel wieder hergestellt. Berlin, im März 1969 DAGMAR DROYSEN INHALT Vorwort 5 MOTTE-HABER, HELGA DE LA Zum Problem der Klassifikation von Akkorden 9 DAENICKE, WILFRIED Bewertung von Intervallbeobachtungen an Hand der Frequenzdistanz 29 — Ein Versuch zur Rangordnung musikalischer Intervalle — JOST, EKKEHARD Der Einfluß des Vertrautheitsgrades auf die Beurteilung von Musik 65 DROYSEN, DAGMAR Zum Problem der Klassifizierung von Harfendarstellungen in der Buchmalerei des frühen und hohen Mittelalters 87 KRICKEBERG, DIETER Studien zu Stimmung und Klang der Querflöte zwischen 1500 und 1850 99 ERNST, FRIEDRICH Der Instrumentenbauer Johann Andreas Stumpff Ein Freund Beethovens 119 Namen- und Sachregister 129 Lebensläufe 131 ZUM PROBLEM DER KLASSIFIKATION VON AKKORDEN HELGA DE LA MOTTE-HABER AN STELLE EINER EINLEITUNG Eine umfassende Übersicht über die verschiedenen Klassifikationen von Akkorden läßt sich auf engem Raum nicht erstellen. Daher werden in loser Aufeinanderfolge hier nur einige Gedanken abgehandelt, deren Klärung für diese Arbeit notwendig erscheint. 1. Akkorde lassen sich beschreiben hinsichtlich ihres Umfangs, ihrer Lage, Binnen- gliederung, Farbe und anderer Eigenschaften mehr. Angesichts der Einteilung „konsonant — dissonant" werden diese Merkmale zu akzessorischen, die nur Nuancen kennzeichnen, aber keine wesentlichen Unterschiede betreffen. Konsonanz — Dissonanz ist ein Klassifikations- prinzip, das jedoch vorwiegend für Intervalle tauglich ist; schon Dreiklänge werden damit in geringerem Maße charakterisiert. Für eine Musik allerdings, deren Hauptelement der Drei- klang bildet, ist weniger eine differenzierte, graduelle Abstufung von Bedeutung als viel- mehr nur der spezifische Unterschied zwischen konsonanten und dissonanten Akkorden; ja, eine Dichotomisierung scheint zur Notwendigkeit zu werden, zumindest insofern, als sie die Formulierung der Grundsätze einer dem Prinzip der Konsonanz unterworfenen musikali- schen Syntax erleichtert. Restriktion der Kategorien schafft, so widersprüchlich es scheint, im allgemeinen zugleich wiederum Differenzierung, die als eine Art von Durchformung dieser Kategorien zu ver- stehen ist. Die Durchformung der beiden Kategorien „konsonant — dissonant" erwächst aus dem Gebrauch der durch sie bestimmten Akkorde im musikalischen Zusammenhang1. Kon- sonanz und Dissonanz werden mit weiteren Attributen assoziiert oder von diesen so über- lagert, daß die Verarmung, die die Reduzierung auf einen spezifischen Unterschied mit sich bringt, wieder aufgehoben wird. Schwerlich läßt sich vom Sextakkord sagen, er sei minder konsonant als der Grundakkord. Daß ihm im Konsonanzgrad doch eine geringere Voll- kommenheit eingeräumt wird2 und er somit vom Grundakkord abgehoben erscheint, bedingt die Assoziation von Konsonanz mit Stabilität oder der Möglichkeit zur Schlußbildung u. a. Deutlicher noch als bei diesem Beispiel zeigt sich in der Bezeichnung „charakteristische 1 Zur Überformung des Konsonanz-Dissonanzprinzips insbesondere durch die Funktionstheorie vgl. DAHLHAUS (1958) Sp. 1511. 2 Vgl. etwa SCHÖNBERG (1911), S. 70.

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