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Isokrates' Enkomion auf Helena: Ein Kommentar PDF

340 Pages·2002·5.006 MB·German
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VaR Hypomnemata Untersuchungen zur Antike und zu ihrem Nachleben Herausgegeben von Albrecht Dihle, Siegmar Döpp, Dorothea Frede, Hans-Joachim Gehrke, Hugh Lloyd-Jones, Günther Patzig, Christoph Riedweg, Gisela Striker Band 139 Vandenhoeck & Ruprecht Sandra Zajonz Isokrates’ Enkomion auf Helena Ein Kommentar Vandenhoeck & Ruprecht Verantwortlicher Herausgeber: Christoph Riedweg Die Deutsche Bibliothek -- CIP-Einheitsaufnahme Zajonz, Sandra: Isokrates’ Enkomion auf Helena : ein Kommentar / Sandra Zajonz. — Göttingen : Vandenhoeck und Ruprecht, 2002 (Hypomnemata ; Bd. 139) Zugl.: Köln, Univ., Diss., 2000 ISBN 3-525-25238-2 © 2002, Vandenhoeck & Ruprecht in Göttingen. Internet: http://www.vandenhoeck-ruprecht.de Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeisung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Druck: Hubert & Co., Göttingen. Umschlagkonzeption: Markus Eidt, Göttingen. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Inhalt Vorbemerkung seseene tne stenti toten e tette tentent renentntnns 7 Einführung ................ sss iisse eene nente ttnte tenen tnteten entente sen entn teen teen tt enn 9 L Die Gestalt Helenas in der Literatur vor Isokrates ......................... 11 I. Die Helena des Isokrates. Aufbau, Inhalt und Argumentation .... 20 II. Die Helena des Isokrates. Das Problem ihrer Deutung ................. 37 1. Das Proömium als Interpretationsvorgabe für den Hauptteil ..................... sse 38 a) Die Helena als politisches Manifest ................ nee 38 b) Die Helena als Lob der Schönheit... 40 c) Die Helena als Lob der Beredsamkeit ................................. 47 2. Der Hauptteil als praktische Realisierung der im Proömium formulierten Theorie .................. sse 49 3. Der Hauptteil als Interpretationsvorgabe für das Proómium .................. esses entente ttn 51 IV. Datierung .......... esses eneentntn toten toto tostntn toten trennen esen into niente 58 V. Überlieferung 1... ρμρννμνννων 60 1. Der Urbinas (T) ............uuesssssssssesesnenenneeenensnnnnnesnennenn 60 2. Die Vulgathandschriften (BAIIN) ................. sese 61 3. Bewertung der Handschriften .................... sss 62 4. Papyri ρον 64 VL Die Lesarten der Handschriften II und N ...................... sess 65 VIL. Abweichungen von Drerups Text... 75 6 Inhalt Übersetzung und Erläuterungen ................. sss ttennntennttenntces 77 Proómium (δῷ 1-15) ....uesenesseessssenessenesenoenenenanenennnenenenenenenennnnnennnnnenennenennn 79 Helenas göttliche Abstammung ($8 16-17) .................... sse 147 Helena und Theseus (88 18-38) .............. sesenta 156 Helena und Paris (88 39-48) ............ eseeον νονν ονονννόνονν 213 Der Trojanische Krieg ($8 49—53) .................. sse 238 Das Lob der Schönheit ($8 54-60) .................. esses 253 Die Taten der vergóttlichten Helena ($8 61-65) ................................ 274 Epilog (88 66—69) «ρος 290 Verzeichnis abgekürzt zitierter Literatur ........................ sse 302 Register |... eee esisssetentntent nte tenente tetro tt tntt tote tans s tatem ente sen tn tnena 311 ΘΙ ἘΞ 311 2. Personen und Sachen ................... sese eet rtis 342 Vorbemerkung Im Unterschied zu manch anderen Bereichen der klassischen griechischen Literatur sind die Werke der attischen Redner -- von relativ wenigen Aus- nahmen wie z.B. Hermann Wankels monumentaler Arbeit zur Kranzrede des Demosthenes einmal abgesehen - insgesamt spärlich kommentiert. So liegen selbst zu den großen politischen Reden des Isokrates, eines her- ausragenden Vertreters der griechischen Beredsamkeit, bislang nur recht knappe sprachliche Erläuterungen vor, die Ende des 19. Jahrhunderts für den Schulgebrauch konzipiert wurden. Kleinere Reden blieben fast gänz- lich unbeachtet. Zu diesen kleineren Reden des Isokrates zählt auch sein Enkomion auf Helena. Der Mangel an einer durchgängigen und umfassenden Kommen- tierung wird hier besonders schmerzlich spürbar, da die Gesamtdeutung der Rede schwierig und bis heute umstritten ist. Nicht selten haben sich irrtümliche Auffassungen dadurch ergeben, daß die Argumentation auf sprachlichen Mißverständnissen aufgebaut oder die Betrachtung auf Teil- aspekte verengt wurde, ohne daß man sich deren spezifischer Funktion im Zusammenhang der Rede hinreichend bewußt war. Die vorliegende Arbeit soll einen Beitrag dazu leisten, die Diskussion über die Helena des Isokrates auf eine gesichertere Basis zu stellen. Im ersten Teil wird — auf der Grundlage der nachfolgenden Kommentierung - der Blick auf die Rede als ganze gerichtet: Auf ihre Einordnung in die Tradition des Helena-Stoffes folgt eine zusammenhängende Analyse von Inhalt und Aufbau der Rede, schließlich werden die verschiedenen An- sätze zur Gesamtdeutung vorgestellt, diskutiert, bewertet und um einen eigenen Lösungsvorschlag ergänzt. Den zweiten Teil bildet die fortlau- fende sprachliche, sachliche und gedankliche Einzelkommentierung. Um das Textverständnis auch in den nicht ausdrücklich erklärten Details deutlich zu machen, ist dem Kommentar zu den jeweiligen Paragraphen statt einer Inhaltsparaphrase eine möglichst wortgetreue Übersetzung vor- angestellt.* * Der Arbeit liegt der Text der Isokrates-Ausgabe von E. Drerup zugrunde, die in dieser Ausgabe nicht enthaltenen Reden des Isokrates werden nach Benseler/Blass zitiert; bei Werken des Isokrates wird in der Regel der Autorname nicht angegeben. — Kurzzitate (bei Werken, die mehr als einmal zitiert werden) verweisen auf das Litera- 8 Vorbemerkung Der vorliegende Kommentar ist die um die Berücksichtigung der Hand- schriften II und N erweiterte und geringfügig überarbeitete Fassung meiner Dissertation, die im Sommersemester 2000 von der Philosophischen Fakultät zu Köln angenommen wurde. Herrn Professor Dr. Michael Gronewald, der die Mühe des Korreferats auf sich genommen hat, verdanke ich zahlreiche wertvolle Hinweise; eben- so Herrn PD Dr. Stephan Schröder, der vor allem in der Anfangsphase ver- schiedene Einzelprobleme geduldig mit mir erörtert und mich so vor man- chem Fehler bewahrt hat. Herr Dr. Thomas Gärtner war so freundlich, die Druckfassung der Arbeit noch einmal kritisch durchzusehen. Hilfreiche Anregungen erhielt ich ferner von Herrn Professor Dr. Chri- stoph Riedweg, der das Manuskript mit großer Sorgfalt gelesen hat. Ihm und den anderen Herausgebern danke ich für die Aufnahme des Kommen- tars in die Reihe »Hypomnemata«. Von den zuständigen Mitarbeitern der Biblioteca Medicea Laurenziana (Florenz) und der Bibliothéque Nationale de France (Paris) wurden mir rasch und unbürokratisch Mikrofilme des Laurentianus 58,5 bzw. des Pari- sinus gr. 2932 zur Verfügung gestellt. Mathias Laubenheimer und Oliver Verlage haben sich klaglos bereitge- funden, mich beim Korrekturlesen zu unterstützen. Die Fehler, die aller An- strengung zum Trotz übersehen wurden, gehen selbstverständlich allein zu meinen Lasten. Mein ganz besonderer Dank gilt schließlich Herrn Professor Dr. Bernd Manuwald, der das Entstehen dieser Arbeit mit ermunterndem Zuspruch, präzisem fachlichen Rat und unendlicher Hilfsbereitschaft gefördert hat. Köln, im Februar 2001 S.Z. turverzeichnis. - Zur Abkürzung antiker Autorennamen und Werktitel vgl. Der Neue Pauly (Bd. III, pp. XXXVI-XLIV), zur Abkürzung von Zeitschriftentiteln L'année philologique. I. Die Gestalt Helenas in der Literatur vor Isokrates Mit Helena macht Isokrates eine der schillerndsten Frauengestalten der antiken Mythologie zum Gegenstand seines Enkomions. Von den Sparta- nern als Göttin verehrt,! tritt uns Helena in der Literatur als eine Frau ent- gegen, in der sich göttliche Schönheit und menschliche Schwäche in ver- hängnisvoller Weise vereinen: Indem sie, betört von den Reizen des orien- talischen Gastfreundes Paris, ihren Gatten Menelaos verläßt und dem Ge- liebten nach Troja folgt, gibt sie den Anlaß zum Trojanischen Krieg, der während seiner zehnjährigen Dauer unzählige Opfer fordert. Damit fällt ein Schatten auf ihre Person, der sich in den literarischen Bearbeitungen des Mythos über die Jahrhunderte hin zunehmend verdunkelt.? Ein noch recht wohlwollendes Helena-Bild ist in den Homerischen Epen gezeichnet. In der /lias wird Helena zwar mehrfach als »Streitobjekt« des Trojanischen Krieges erwähnt (vgl. u.a. 2,161.177; 3,128), der Vorwurf der Kriegsschuld ist daraus aber nicht abzuleiten. Priamos spricht sie sogar ausdrücklich von Schuld frei (3,164f. »Du bist mir nicht schuld, die Götter sind mir schuld, die den tränenreichen Krieg mit den Achaiern gegen mich erregt haben«?), und die Schlußszene des 3. Buches läßt sich als Versuch 1 Vgl. Komm. zu $61 ἀθανασίας ἔτυχεν. 2 Es kann an dieser Stelle nur ein auf das Wesentliche reduzierter Überblick ge- geben werden. Zu ausführlichen Behandlungen des komplexen Themas vgl. die Monographien von H. Homeyer, Die spartanische Helena und der Trojanische Krieg, Wiesbaden 1977; L.B. Ghali-Kahil, Les enlévements et le retour d'Héléne dans les textes et les documents figurés, Paris 1955; J.-L. Backes, Le mythe d'Héléne, Cler- mont-Ferrand 1984; G.B. Schmid, Die Beurteilung der Helena in der frühgriechi- schen Literatur, Freiburg i. Br. 1982 und M. Becker, Helena. Ihr Wesen und ihre Wandlungen im klassischen Altertum, Straßburg 1939; weitere Literatur bei Homeyer ] Anm. 1. Vgl. auch R. Kannicht (Hrsg.), Euripides. Helena, Heidelberg 1969, Bd. 1, 21-77. 3 οὔ τί μοι αἰτίη ἐσσί, θεοί νύ μοι αἴτιοί εἰσιν, / oí μοι ἐφώρμησαν πόλεμον πολύδακρυν ᾿Αχαιῶν. A. Schmitt (Selbständigkeit und Abhängigkeit menschlichen Handelns bei Homer, Stuttgart 1990), der in der Bewertung von Helenas Eigenver- antwortlichkeit insgesamt zu einem etwas anderen Ergebnis kommt, sieht diese Äußerung durch Helenas Selbstanklagen entkräftet (89). Daß Helena ihr Handeln rückblickend als verhängnisvoll erkennt und daher als falsch empfindet, bedeutet aber nicht notwendig, daß sie damals nach freiem Willen eine andere Entscheidung hätte treffen können (vgl. auch Il. 6,349, wo Helena selbst das Geschehen auf gött- lichen Ratschluß zurückführt). Der von Schmitt (ebd.) angestellte Vergleich mit Phaidra, die sich in ähnlicher Situation der Macht der Aphrodite durch Selbstmord 12 Einführung interpretieren, den inneren Konflikt Helenas vor der Fahrt nach Troja zu spiegeln und ihr damaliges Handeln als eine außerhalb der freien Willens- entscheidung liegende schicksalhafte Notwendigkeit zu erklären.* Gleich- wohl wird Helena selbst von Schuldgefühlen gequält (vgl. 3,172-176; 6, 344-358) und setzt den Haß ihrer Umwelt als gewiß voraus (von den Dioskuren 3,241f. »Nun aber sind sie nicht bereit, sich in die Schlacht der Männer zu stürzen, aus Furcht vor der großen Schande und Schmach, die mir anhaftet«;? von Menelaos 3,403f. »Weil Menelaos nach dem Sieg über den edlen Alexandros mich Verhaßte heimführen will ...«;6 von den Tro- janern 24,774 »Denn im weiten Troja habe ich keinen anderen, der gütig und freundlich ist, sondern alle erschaudern vor mir«?). Diese Erwartungen finden aber innerhalb des Epos keine objektive Bestätigung. Auf griechi- scher Seite läßt sich lediglich Achill in seiner Trauer um Patroklos zu einer Beschimpfung der Helena hinreißen (19,325 »Um der abscheulichen Hele- na willen kämpfe ich gegen die Trojaner«®), der ausgewogene Kommentar der trojanischen Greise berücksichtigt die Ambivalenz der Figur, verrát aber zugleich, daß der Glanz von Helenas Schönheit durch das von ihr verursachte Unheil überschattet wird: »Es ist nicht zu tadeln, daß die Tro- janer und die wohlbeschienten Achaier für eine solche Frau lange Zeit Lei- den auf sich nehmen: Stark gleicht sie den unsterblichen Góttinnen im Phaidra, die sich in áhnlicher Situation der Macht der Aphrodite durch Selbstmord entziehe, ist nicht sehr glücklich, da, um nur diesen einen Punkt zu nennen, Phaidra in ihrem ursprünglichen Selbstmordplan ja gerade scheitert und der schließlich durch- geführte Selbstmord wesentlich durch die inzwischen eingetretene Situation (und nicht mehr durch den Widerstand gegen Aphrodite) motiviert ist. Die Möglichkeit, sich als Mensch dem Willen einer Gottheit zu widersetzen, wird durch Phaidras Beispiel nicht bewiesen, da sie durch ihr Handeln den übergeordneten Plan der Aphrodite, Hippolytos zu bestrafen, nicht vereitelt, sondern im Gegenteil befórdert. 4 Vgl. O. Lendle, Paris, Helena und Aphrodite. Zur Interpretation des 3. Gesan- ges der Ilias, A&A 14, 1968, 71. Eine explizite Antwort auf die Frage, ob Helena Paris freiwillig oder unter Zwang gefolgt ist, wird in der Ilias nicht gegeben; vgl. M. Reichel, Die homerische Helenagestalt aus motivgeschichtlicher und motivverglei- chender Sicht, in: Euphrosyne. Studies in Ancient Epic and its Legacy in Honour of Dimitris N. Maronitis, ed. by J.N. Kazaris u. A. Rengakos, Stuttgart 1999, 291—307, hier 292ff. _ 5 νῦν avt οὐκ ἐθέλουσι μάχην καταδύμεναι ἀνδρῶν, / αἴσχεα δειδιότες xoi ὀνείδεα πόλλ᾽ ἅ μοί ἐστιν. 6 οὕνεκα δὴ νῦν δῖον ᾿Αλέξανδρον Μενέλαος / νικήσας ἐθέλει στυγερὴν ἐμὲ οἴκαδ᾽ ἄγεσθαι .... 7 οὐ γάρ τίς μοι ἔτ᾽ ἄλλος ἐνὶ Τροίῃ εὐρείῃ / ἤπιος οὐδὲ φίλος, πάντες δέ με πεφρίκασιν. 8 εἵνεκα ῥιγεδανῆς Ἑλένης Τρωσὶν πολεμίζω.

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