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Investitionsplanung und Investitionsentscheidung mit Hilfe der Linearprogrammierung PDF

168 Pages·1976·6.508 MB·German
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JIeO),. InvatitioDlplanung unel InvatitiollHntsdteieiung Prof. Dr. Herbert Jacob Investitionsplanung und Investitionsentscheidung mit Hilfe der Linearprogrammierung Dritte, durchgesehene und erweiterte Auflage Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH ISBN 978-3-409-30672-0 ISBN 978-3-663-13276-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-13276-9 Copyright by Springer Fachmedien Wiesbaden 1976 Ursprünglich erschienen bei Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler, Wiesbaden 1976. Softcover reprint of the hardcover 3rd edition 1976 Vorwort Die Entwicklung auf dem Gebiete der Investitionsrechnung verlief in den letzten Jahren recht stürmisch. Das Aufkommen neuer Rechenverfahren, insbesondere im Rahmen der Programmierungs- oder Optimierungs rechnung, eröffnete den Zugang zu Problemen, die bis dahin als nicht lösbar notgedrungen ausge klammert worden waren. Das Interdependenzproblem, die Verbindung von Pro duktions- und Investitionsplanung, Fragen der Investitionsfinanzierung, der Liquidität usw. können dank dieser Verfahren heute in wesentlich umfassen derer Weise berücksichtigt werden, als dies die klassischen Methoden der Investitionsrechnung zuließen. In der hier vorgelegten Schrift sind drei Aufsätze zusammengefaßt, die sich mit dem Thema "Investitionsplanung mit Hilfe der linearen Programmierungsrech nung" befassen. Sie stellt gleichzeitig die um zwei Arbeiten erweiterte zweite Auflage der Broschüre "Neuere Entwicklungen in der Investitionsrechnung" dar. Der erste Aufsatz: "Neuere Entwicklungen in der Investitionsrechnung", her vorgegangen aus einem Vortrag, gehalten auf der Tagung des Verbandes der Hochschullehrer für Betriebswirtschaft in Saarbrücken, Pfingsten 1964 (erst mals veröffentlicht in: ZfB, 34. Jg. (1964), S. 487 ff. und S. 551 ff.), befaßt sich in seinen ersten Abschnitten mit einer Untersuchung der klassischen Methoden der Investitionsrechnung, mit den Voraussetzungen, auf denen diese Methoden aufbauen, und mit ihrer Leistungsfähigkeit. Nach einer Darlegung des Inter dependenzproblems (Abschnitt IV) werden alsdann in den Abschnitten V und VI die oben genannten Verfahren der Programmierungsrechnung .auf die Fra gen und Probleme der Investitionsplanung angewandt mit dem Ziel, Modelle zu entwickeln, die den betrieblichen Gegebenheiten in gebührender Weise gerecht zu werden vermögen. Dabei ergab sich, daß bei einem entsprechenden Aufbau des Modells der Ansatz eines Kalkulationszinsfußes überflüssig wird und damit auch das Problem, in welcher Höhe dieser Zinsfuß anzusetzen ist, entfällt. Im Mittelpunkt der bei den folgenden Aufsätze: "Flexibilitätsüberlegungen in der Investitionsrechnung" (ZfE, 37. Jg. (1967), S. 1 ff.) und "Zum Problem der Unsicherheit bei Investitionsentscheidungen" (ZfB, 37. Jg. (1967), S. 153 ff.), steht das Problem der Datenunsicherheit: Investitionsentscheidungen müssen in der Regel ausgehend von mehr oder weniger unsicheren Voraussagen über die künftige Entwicklung der relevanten Daten getroffen werden. Angesichts dieser Tatsache erscheint es oft wünschenswert, dem aus den Investitionen hervor gehenden Produktionsapparat von vornherein einen bestimmten Grad an Flexi bilität zu verleihen, d. h. ihn so zu gestalten, daß er sich im Hinblick auf die übergeordnete Zielsetzung des Unternehmens möglichst gut an unterschiedliche, für möglich erachtete Entwicklungen anpassen läßt. Wie dies geschehen kannj ist im zweiten Beitrag dargelegt. Der dritte Aufsatz schließlich befaßt sich generell mit dem Phänomen der Datenunsicherheit bei Investitionsentscheidungen. Es wird gezeigt, daß eine in geeigneter Weise ausgestaltete Investitionsrechnung auch unter diesen erschwe renden, leider wirklichkeitsnahen Voraussetzungen Ergebnisse zu liefern ver mag, die in ihrer Gesamtheit eine tragfähige Grundlage für rationale Entschei dungen darstellen. Anwendungsmöglichkeiten und Arbeitsweise der entwickelten Modelle sind an Hand von Zahlenbeispielen erläutert. Ich danke meinen Mitarbeitern am Institut für UnternehmenRforschung der Universität Hamburg, insbesondere Herrn Dipl.-Math. Dr. rer. pol. Chris!iä,n Gerhardt. für ihre tatkräftige Hilfe bei der Ausarbeitung und Ausrechnung der praktischen Beispiele und manche wertvolle Anregung. HERBERT JACOB Vorwort zur dritten Auflage Die hier vorliegende dritte Auflage wurde um einen Beitrag ergänzt, der die erweiterte ins Deutsche übertragene Fassung eines Vortrages: "Die Anwendung der gemischt-ganzzahligen Programmierung auf Investitionsprobleme in der Erdölindustrie" ("Application of Mixed Integer Programming to Capital Invest ment Problems in the Oil Industry"), gehalten auf dem VIII. Welterdölkongreß in Moskau, darstellt. Um die Lösung praktischer Probleme zu ermöglichen, muß der im ersten Auf satz dieses Bandes entwickelte Lösungsansatz auf den jeweils zu behandelnden konkreten Fall zugeschnitten und unter Ausnutzung der spezifischen Gegeben heiten dieses Falles möglichst vereinfacht werden. In der genannten Arbeit ist dies im Hinblick auf die Investitionsprobleme einer bestimmten Branche, näm lich der erdölverarbeitenden Industrie, geschehen. Zusätzlich mußte, da saiso nale Absatzschwankungen hier eine erhebliche Rolle spielen, der Einfluß sol cher Schwankungen auf die Investitionsentscheidung untersucht und im Rah men eines in geeigneter Weise erweiterten Modells erlaßt werden. Die drei bereits in der zweiten Auflage enthaltenen Aufsätze wurden über arbeitet und in einigen Punkten ergänzt. Außer meinem früheren Mitarbeiter, Herrn Dr. Christian Gerhardt, danke ich insbesondere den Herren Dr. August-Wilhelm Scheer, jetzt Professor an der Universität des Saarlandes, und Dr. Karrenber~ Wisa~nschaftlicher Oberrat am Institut für Unternehmensforsch_un,S der Univel'$ität Hamburg, für ihre un ermüdliche Hilfe vor allem bei der Entwicklung der für die praktische Rechnung notwendigen Programme und für viele wertvolle Hinweise und Anregungen. Mein Dank gilt ferner den Mitarbeitern des Verlages, denen die Betreuung und Gestaltung dieser dritten Auflage oblag. HERBERT JACOB Inhaltsverzeichnis Neuere Entwiddungen in der Investitionsredmunl 9 I. Das Problem . . . . . . . . . . . . . . . . 9 11. Die klassischen Methoden der Investitionsrechnung 11 1. Die Beurteilung der Vorteilhaftigkeit einer Investition und das Wahlproblem 12 2. Das Ersatzproblem 15 111. Investition und Finanzierung 19 IV. Das Interdependenzproblem 24 V. Beschreibung des Modelltyps I . 29 1. ... unter der Voraussetzung starrer Absatzgrenzen . 29 2. ... unter Berücksichtigung variierbarer Absatzgrenzen 43 3. Ein Beispiel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Exkurs: Die Berücksichtigung steigender Betriebskosten und zukünftiger technischer Fortschritte . . . . . . . . . . . . . . . 54 1. Die Berücksichtigung steigender Betriebskosten . . . . . . .. 54 2. Die Berücksichtigung eines zukünftigen technischen Fortschritts. 57 VI. Beschreibung des Modelltyps 11: Ausschaltung des Kalkulations- zinsfußes ........ 59 1. Der Aufbau des Modells 59 2. Ein Beispiel. . . . . . 65 VII. Investition und Unsicherheit. 69 Verzeichnis der Symbole . . . . 71 Flexibilititsüberlegungen in der Investitionsrechnung 73 I. Das Problem 73 11. Beschreibung des Lösungsansatzes . 78 111. Ein Beispiel . . . . . . 88 .- 1. Die Ausgangssituation 88 2. Das Ergebnis . . . . 92 3. Vergleichende Betrachtungen. 97 4. Flexibilitätsmessung 104 Verzeichnis der Symbole 106 Zum Problem der Unsicherheit bei Investitionsentscheidungen 107 I. Das Problem .... 107 1. Die Ausgangslage 107 2. Einige grundsätzliche Bemerkungen. 110 H. Gleichzeitige Berücksichtigung mehrerer möglicher Datenkonstellationen . . 113 1. Chancen und Risiken . . . . . . . . . . . . 113 2. Gleichzeitige Berücksichtigung mehrerer Absatzsituationen bei der Bestimmung des optimalen Produktionsapparates 124 Anhang 132 Die Anwendung der gemischt-ganzzahligen Programmierung auf Investitionsprobleme in der Erdölindustrie 137 I. Das Grundmodell 137 1. Das Problem . 137 2. Produktion und Distribution im Rahmen eines Raffinerie unternehmens . . . . . . . . . . . . 139 a) Die Zielfunktion . . . . . . . . . 143 b) Die Finanzierungsnebenbedingungen 147 c) Die Fließgleichungen . . . 150 d) Die Transportbedingungen . . . 152 e) Die Bedarfsbedingungen . . . . 152 f) Die Kapazitätsnebenbedingungen 153 g) Die Investitionsbedingungen 154 3. Zur Länge des Planungszeitraumes und der Anzahl der Planperioden . . . . . . . . 154 a) Das Ein-Perioden-Modell . . . . 155 b) Das Zwei-Perioden-Modell . . . 156 c) Drei- und Vier-Perioden-Modelle 158 H. Die Berücksichtigung von Saison schwankungen 158 1. Das Problem und mögliche Maßnahmen . 158 2. Darstellung des saisonalen Ergänzungsmodells 159 3. Verknüpfung von Grund- und Ergänzungsmodell 163 Verzeichnis der Symbole .............. . 164 Neuere Entwicklungen in der Investitionsrecbnung J. Das Problem Um produzieren zu können, muß zuvor investiert werden. Die Investitionspolitik der Unternehmung wird damit zu einem Angelpunkt betrieblichen Geschehens. Von ihr hängt es weitgehend ab, ob und wie ein Unternehmen den Anforderun gen des Marktes gerecht zu werden vermag, ob es in der Lage ist sich durch zusetzen, zu wachsen und zu gedeihen, oder ob es über kurz oder lang seinen Platz anderen, stärkeren überlassen muß. Hier Hilfestellung zu leisten, ist die Aufgabe der Investitionsrechnung. Sie be müht sich um eine - im Hinblick auf die Zielsetzung des Unternehmens - optimale Gestaltung der Investitionstätigkeit. Nicht auf Grund vager Hoffnungen und gefühlsbetonter Erwägungen sollen Investitionsentscheidungen getroffen werdp.n, sondern, soweit das überhaupt möglich ist, auf der Grundlage rationaler Durchdringung der Zusammenhänge und Gegebenheiten. Die Verfahren, die eine solche rationale Beurteilung investitionspolitischer Maßnahmen ermöglichen sollen, sind unter dem Begriff "Investitionsrechnung" zusammengefaßt. Wenn nun im folgenden einige neuere Entwicklungen auf diesem Gebiet der betrieblichen Planungsr echnung dargestellt und weitere Entwicklungsmöglich keiten aufgezeigt werden sollen, so erscheint es nützlich und angebracht, sich vorher kurz zu vergegenwärtigen, welches die Probleme sind, die mit Hilfe der Investitionsrechnung angegangen, gelöst oder doch einer Lösung niher gebracht werden sollen. Grundsätzlich lassen sich drei Fragenkomplexe unterscheiden: 1. Das Problem der Beurteilung einer einzelnen Investition. Hier wird die Frage gestellt, ob eine bestimmte Investitionsmöglichkeit unter dem Gesichtspunkt der Gewinnerzielung vorteilhaft ist oder nicht. Mit ande ren Worten: Lohnt sich der Einsatz des für das Investitionsobjekt benötigten Kapitals? Oder noch anders ausgedrückt: Erbringt das eingesetzte Kapital eine Verzinsung, die mindestens einem bestimmten geforderten Zinssatz ent spricht? 10 Neuere Entwicklungen in der Investitionsrechnung 2. Das Wahlproblem. Der Investor habe die Möglichkeit, zwischen mehreren Investitionsobjekten zu wählen. Es entsteht die Frage: Welche dieser Möglichkeiten ist für ihn am günstigsten? Der Umstand, daß der Investor von mehreren möglichen und an sich vorteil haften Investitionen nur eine oder einige zu realisieren vermag, kann auf folgenden Ursachen beruhen: a) Der für Investitionszwecke verfügbare Betrag ist begrenzt; er reicht nicht für alle möglichen vorteilhaften Investitionen aus. b) Einige der möglichen Investitionen sind technische Alternativen, d. h. sie erfüllen die gleichen oder doch ähnliche technische Funktionen und schließen sich damit gegenseitig aus. Wird das eine Investitionsobjekt ver wirklicht, so wäre es von der Zielsetzung des Unternehmens her gesehen sinnlos, auch die Alternativobjekte zu realisieren. 3. Das Ersatzproblem. Während im Falle des Wahlproblems davon ausgegangen wird, daß noch keine der sich darbietenden Investitionsmöglichkeiten realisiert ist, stellt sich das Ersatzproblem dar als ein Vergleich zweier oder mehrerer Alternativen, von denen eine bereits verwirklicht ist. Es geht also um die Frage, ob eine im Betriebe befindliche und installierte Anlage durch eine neue, jetzt auf dem Markte angebotene, funktionsgleiche Anlage ersetzt werden soll oder nichL Bei näherem Zuschauen ist leicht zu erkennen, daß sich die unter 1. und 2. ge nannten Fragestellungen ohne Mühe auf einen Nenner bringen lassen: Das Urteil, eine Investition ist vorteilhaft oder ist nicht vorteilhaft, beruht letzten Endes ebenfalls auf einem Vergleich zweier Alternativen, nämlich der Alter native, den verfügbaren Betrag - es möge sich um Eigenmittel handeln - zu investieren, d. h. Produktivfaktoren dafür zu kaufen oder einer Bank oder einem sonstigen Kreditnehmer gegen Zinsen zu überlassen. In der wirtschaftlichen Wirklichkeit werden die hier aufgezeigten Fragen nicht einzeln und fein säuberlich getrennt auftreten; vielmehr werden regelmäßig alle drei Fragenkomplexe so eng miteinander verflochten sein, daß sie sich weder exakt voneinander abgrenzen lassen, noch demzufolge isoliert behandelt werden können. Man stelle sich ein produzierendes Unternehmen vor und die Inve stitionsentscheidungen, vor die sich ein solches Unternehmen gestellt sieht. In der Regel wird es hier kaum möglich sein, eine eindeutige Grenze zwischen Erweiterungs- und Ersatzinvestition zu ziehen. Die Anschaffung eines neuen Aggregates, einer neuen Anlage, kann gleichzeitig Kapazitätserweiterung und Ersatz einer alten Anlage bedeuten. In diesem Falle sind das Problem der Beurteilung einer einzelnen Investition und das Ersatzproblem untrennbar miteinander verbunden. Könnten in dem hier betrachteten Beispiel für die gleiche produktive Auf gabe unterschiedliche Anlagen eingesetzt werden, so muß die günstigste An lage herausgefunden werden. Es handelt sich dabei um ein Wahlproblem,

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