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Intervalle 12 PDF

336 Pages·2009·3.85 MB·German
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Intervalle 12 Schriften zur Kulturforschung Begründet vom Wissenschaftlichen Zentrum für Kulturforschung der Universität Kassel Herausgegeben von Winfried Nöth (Kassel) Bilder beSchreiben Intersemiotische Transformationen Hg. Winfried Nöth und Peter Seibert kassel university press Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Intervalle 12 Schriften zur Kulturforschung Begründet vom Wissenschaftlichen Zentrum für Kulturforschung der Universität Kassel Herausgegeben von Winfried Nöth (Kassel) 2009, kassel university press GmbH, Kassel www.upress.uni-kassel.de ISBN print: 978-3-89958-710-2 ISBN online: 978-3-89958-711-1 URN: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0002-7119 Umschlaggestaltung: Bettina Brand Grafikdesign, München Redaktion, Satz und Umschlaggrafik: Marcel Pauluk Druck und Verarbeitung: Unidruckerei der Universität Kassel Printed in Germany Inhalt 7 Vorwort Winfried Nöth und Peter Seibert IIII MMMMeeeeddddiiiieeeennnn----BBBBiiiillllddddeeeerrrr bbbbeeeeSSSScccchhhhrrrreeeeiiiibbbbeeeennnn uuuunnnndddd ddddiiiieeee BBBBiiiilllldddd----MMMMeeeeddddiiiieeeennnn 19 Flüchtige Bilder Lucia Santaella 39 Bilder, die sich selbst beschreiben Winfried Nöth 61 Bertolt Brechts Kriegsfibel als Bildbeschreibung Peter Seibert 83 Filmbilder interpretieren – eine pragmatische Untersuchung Martin Lefebvre 111 Kinematografische Bildbeschreibungen Elize Bisanz IIIIIIII KKKKuuuunnnnsssstttt----BBBBiiiillllddddeeeerrrr bbbbeeeeSSSScccchhhhrrrreeeeiiiibbbbeeeennnn uuuunnnndddd ppppooooeeeettttiiiisssscccchhhheeee BBBBiiiillllddddeeeerrrr 133 Bild, Imagismus und das Kunstwerk Sharon Morris 181 Beschreibungslosigkeiten: Der Fall Andy Warhol Kai-Uwe Hemken 203 Das Visuelle und das Verbale in der zeitgenössischen Kunst Lucia Leão IIIIIIIIIIII LLLLiiiitttteeeerrrraaaattttuuuurrrr----BBBBiiiillllddddeeeerrrr bbbbeeeeSSSScccchhhhrrrreeeeiiiibbbbeeeennnn uuuunnnndddd BBBBiiiillllddddeeeerrrr----LLLLiiiitttteeeerrrraaaattttuuuurrrr 219 Bilder im Kopf – Bilder auf dem Kopf: Die Haube des rebellischen Bauernsohns Helmbrecht Claudia Brinker-von der Heyde 247 Bildbeschreibung, Authentizität und Identität in Peter Ackroyds Chatterton Folkert Degenring 273 Beschriebene Bilder und bildhafte Beschreibungen im französischen Roman des späten 18. Jh.s: Sénac de Meilhans L’Émigré (1797) Christof Schöch 303 “One empire only”: Derek Walcotts malerische Dichtung Daniel Göske 331 Autorinnen und Autoren Vorwort Winfried Nöth und Peter Seibert 8 Vorwort Bilder beSchreiben ist ein mehrdeutiges Thema. Die im Titel dieses Buches gewählte regelwidrige Schreibweise mit dem s des Verbums schreiben als Binnenmajuskel verdeutlicht die Affinitäten und Differenzen zwischen den Medien Bild und Schrift, zwischen Bildproduktion und Schreiben als Prozessen kultureller Semiose. BeSchreiben meint ja das Schreiben auf ei- nem Grund als Schreibfläche, aber ebenso wie das Wort be- Schreiben doppeldeutig ist, weil er zum einen die Deskription und zum anderen das Schreiben auf einem Grund meint, ist der Begriff des Grundes doppeldeutig. Wir schreiben auf dem einem und aus einem anderen Grund. Zumeist meint Bildbe- schreibung ja eine bestimmte Textsorte, die Texte umfasst, welche auf Grund von Bildern geschrieben wurden. Bilder können aber auch als Schreibgrund für Texte dienen, die ih- nen eingeschrieben sind oder aufgedruckt wurden. Bildbeschreibungen sind Produkte medialer Transformati- onen, denn als sprachliche Texte sind Bildbeschreibungen Übersetzungen von Bildern in Texte des Mediums Sprache. Bildbeschreibungen sind ferner mediale Metatexte, denn es sind sprachliche Texte über Bilder, die selbst gelegentlich auch als „visuelle Texte“ bezeichnet werden. Die Frage „Wie beschreiben wir welche Bilder mit wel- chem Ziel?“ stellt sich in vielen Wissenschaften. Sie beschäf- tigt Kunst-, Bild- und Medienwissenschaften, wenn diese die Bedeutungen der Bilder, Gemälde, Zeichnungen, Fotos, Dia- gramme oder Filme zu ergründen suchen. In Literatur- und Textwissenschaft stellen sich Fragen nach den mentalen Bil- dern, die in Texten, Erzählungen, Romanen, Gedichten oder Dramen sprachlich evoziert werden. Hier wird untersucht, wie in literarischen und anderen Texten über reale Bilder ge- sprochen wird, wie sie beschrieben sind und welche Reflexi- onen über sie angestellt werden. In den Sprach- und Kogniti- onswissenschaften wird untersucht, wie visuelle Kognitionen 9 mental und verbal verarbeitet werden. Insbesondere interes- sieren sich die Kognitionswissenschaften auch dafür, welche mentalen Prozesse die Verwendung sprachlicher Bilder und Metaphern bestimmen. In den Sozial- und Geschichtswissen- schaften stellt sich schließlich die Frage, welches die den Bil- dern eingeschriebenen soziokulturellen und historischen Kon- ventionen sind. Der Begriff des Bildes ist vieldeutig. Erstens meint er mate- riell fixierte und dauerhaft sichtbare Artefakte wie Gemälde, Fotos, Zeichnungen, Lithografien, Kupferstiche etc. Auf Wän- den, Decken, Fußböden, Papier, Leinwänden, Stoffen oder Ob- jekten sind sie in gemalter, gezeichneter oder gedruckter Form stets sichtbar. Zweitens gibt es Bilder, die von bloß flüchtiger Gestalt sind. Als Licht- und Schattenbilder auf Fußböden, Leinwänden, Bildschirmen oder Projektionswänden ist ihre Wahrnehmungszeit begrenzt und kann allenfalls durch Wie- derholung ihrer flüchtigen Projektionen verlängert werden. Drittens gibt es die inzwischen allgegenwärtigen digitalen Bil- der. Sie sind sogar ganz buchstäblich beschriebene Bilder, denn die alphanumerischen Kodierungen, welche zur Erzeugung dieser Bilder dienen, sind nichts anderes als Be- oder Ein- schreibungen von Lichtpunkten und deren optischen Werten, welche Sensoren als Aufnahme registrieren und als Wiedergabe darstellen. Last, but not least gibt es die mentalen Bilder unserer Seh-Eindrücke, Erinnerungen, Vorstellungen, Imaginationen, Phantasien und Träume. Sie sind das Bindeglied zwischen der äußeren Welt der beständigen oder flüchtigen Bilder und ihrer verbalen Beschreibung, denn nur das kann verbalisiert werden, was zuvor ein mentales Bild gewesen ist. Bilder beSchreiben verweist schließlich auch noch auf die Hybridität der Bildmedien, die immer weniger als „reine“ Bil- der zu sehen sind, etwa als Gemälde, Zeichnungen oder Foto- grafien und immer mehr in komplexen multimedialen Bot- 10 Vorwort schaften als mediale Hybridformen in Verbindung mit Dia- grammen, sprachlichen Kommentaren, Geräuschen und Mu- sik in Erscheinung treten. Schließlich ist das Bild, jedenfalls in den Massenmedien, ein zumeist bereits im wörtlichen Sinne beschriebener Text, ein Bild-Text, in dem das Bild mit einer Legende versehen ist, von einer ÜberSchrift, UnterSchrift oder InSchrift begleitet ist und sprachliche Inskriptionen, Ein- Schreibungen oder Bedruckungen aufweist. Die in den vorangehenden Absätzen formulierten Thesen und Leitfragen zum Thema Bilder beSchreiben waren der Aus- gangspunkt eines Internationalen Kolloquiums, welches die Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Kulturforschung und der Fachbereich Sprach- und Literaturwissenschaften im Juli des Documenta-Jahres 2007 an der Universität Kassel durchführte. Der vorliegende Band dokumentiert einige der Ergebnisse dieses Kolloquiums unter seinem Titel Bilder beSchreiben: Inter- semiotische Transformationen. Mit dem Epitheton intersemiotisch können sich vor allem die Autorinnen und Autoren der aus- wärtigen Gäste dieses Kolloquiums identifizieren, deren An- sätze zur Bildwissenschaft von zumeist semiotischen Prämis- sen bestimmt sind. Die Transformationen, die der Titel des Bu- ches thematisiert, meinen die Prozesse der Übersetzung der externen visuellen Bilder in mentale Bilder und dieser menta- len Bilder in sprachliche Beschreibungen. Mit dem Trans- formationsbegriff knüpfte das Kolloquium, und nunmehr auch das Buch, an die programmatischen Ziele des Promoti- onskollegs des Fachbereichs Sprach- und Literaturwissen- schaften der Universität Kassel an, die unter dem Leitthema „Kulturelle Transformationen“ zusammengefasst sind. In ei- nem Workshop in Verbindung mit diesem Kolloquium ha- ben Mitglieder dieses Promotionskollegs Ausschnitte aus ih- ren Promotionsarbeiten zu den Themen In Bildern denken – mit Bildern sprechen – über Bilder schreiben zur Diskussion ge-

Description:
Raum zu nutzen, um spezifisches Wissen in Form von mathe- matischen Biografien und auch den hybriden Formen bei Ackroyd eines gemein: . (Ackroyd 1993: 11). Im Porträtierten meint Charles Thomas Chatterton im mittle- ren Alter zu erkennen. Von dieser Deutung und von der Au- thentizität
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