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Internationale Kaufverträge optimal gestalten: Leitfaden mit zahlreichen Musterklauseln PDF

252 Pages·1997·5.475 MB·German
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James Pinnells I Arndt Eversberg Internationale Kaufverträge optimal gestalten James Pinnells / Arndt Eversberg Internationale Kaufverträge optimal gestalten Leitfaden mit zahlreichen Musterklauseln GABLER Die Deutsche Bibliothek -CIP-Einbeitsaufnabme PinneUs, James: Internationale Kaufverträge optimal gestalten: Leitfaden mit zahlreichen Musterklausein / James Pinnells/Arndt Eversberg. -Wiesbaden: Gabler, 1997 ISBN 978-3-409-18889-0 ISBN 978-3-322-99719-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-99719-7 NE: Eversberg, Arndt: Es liegt in der Natur der Materie, daß die in diesem Buch trotz größter Sorgfalt erarbeiteten Musterklausein die in der Vertragspraxis zu meisternden Tatbestände nicht erschöpfend behandeln können. Der Benutzer ist daher aufgefordert, in eigener Verantwortung zu entscheiden, ob er von Fall zu Fall den zusätzlichen, individuellen Rat eines Fachmanns einholen muß. Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen der Bertelsmann Fachinformation. © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1997 Lektorat: Ulrike M. Vetter Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbe sondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Höchste inhaltliche und technische Qualität unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Produktion und Auslieferung unserer Bücher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch ist auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. ISBN 978-3-409-18889-0 Inhaltsverzeichnis Kapitell: Vertrag und Recht 1. Öffentliches Recht, Zivilrecht und Verträge .............................................................................. 2 Ein Blick über den Tellerrand ............................................................................................. 6 2. "Rechtsfamilien" und das anwendbare Recht ............................................................................ 8 Romanisches Recht (Continental Law) ............................................................................... 8 Anglo-amerikanisches Recht. .............................................................................................. 8 Islamisch-religiöses Recht. .................................................................................................. 9 Anglo-amerikanisches und romanisches Recht: Die Unterschiede ..................................... 9 Anglo-amerikanisches Recht: Zwei Länder mit gemeinsamen Traditionen ..................... 11 3. Die Wahl des anwendbaren Rechts ........................................................................................... 15 Prinzipien der Wahl ........................................................................................................... 15 Das Wiener Kaufübereinkommen ..................................................................................... 19 Kapitel 2: Vertragsauslegung 1. Unterschiedliche Auslegungsregeln ........................................................................................... 23 Auslegung nach deutschem Recht. .................................................................................... 23 Schritt 1: Grammatikalische Auslegung ......................................................................2 4 Schritt 2: Systematische Auslegung ............................................................................ 24 Schritt 3: Auslegung nach Sinn und Zweck ................................................................ 24 Schritt 4: Historische Auslegung ................................................................................ .25 Auslegung in den Vereinigten Staaten .............................................................................. 26 Regel 1: Die klare Bedeutung des Wortes ................................................................... 26 Regel 2: Die Intention der Parteien ............................................................................. 26 Regel 3: Die Auslegung von Begriffen ....................................................................... 26 Regel 4: Auslegung am Vertrag als Ganzes ................................................................ 27 Regel 5: Die Berücksichtigung des geschäftlichen Kontextes .................................... 27 Historische Auslegung und die "Parol Evidence Rule" .................................................... 27 Grenzen der Auslegung: Kein Vertrag .............................................................................. 29 2. Auslegung und Vertragsdokumente .......................................................................................... 32 3. Auslegung und Präambel ............................................................................................................ 36 4. Auslegung und Definitionen ....................................................................................................... 39 Möglichkeit 1: Festlegung der Bedeutung ....................................................................... .39 Möglichkeit 2: Definition einer Bedeutung. ..................................................................... .40 Kapitel 3: Vertrag oder kein Vertrag? Überblick ............................................................................................................................................ 45 Test 1: "Meeting of Minds" ............................................................................................................... 46 Fall 1: Irrtum .................................................................................................................... .46 Fall 2: Bedrohung ............................................................................................................. .46 Fall 3: Betrug ..................................................................................................................... 47 vi Inhaltsverzeichnis Angebot und Annahme ..................................................................................................... .48 Das Angebot ............................................................................................................... .49 Der Widerruf .............................................................................................................. .49 Annahme oder Gegenangebot ..................................................................................... 51 Test 2: Geschäftsrähigkeit ................................................................................................................. 55 Test 3: Rechtmäßigkeit ...................................................................................................................... 57 Problem 1: Verordnungen in Entwicklungsländern .......................................................... 57 Problem 2: Wettbewerbs-und Kartellrecht in entwickelten Ländern ............................... 58 Test 4: Der Austausch von Leistungen ............................................................................................ 60 Verzicht ............................................................................................................................. 61 Modifizierung eines Vertrags ............................................................................................ 63 Ein schwieriger Fall: Das "Memorandum of Understanding" ...................................................... 65 Das unverbindliche Memorandum .................................................................................... 67 Regel 1: Vermeidung vertragstypischer Sprache ........................................................ 67 Regel 2: Ausdruck von Absicht an Stelle von Verpflichtung ..................................... 67 Regel 3: KlarsteIlung am Ende des Memorandums .................................................... 68 Der verbindliche Vorvertrag ............................................................................................. 68 Kapitel 4: Bankgarantien 1. Was ist eine Bankgarantie? ........................................................................................................ 71 2. Verschieden Arten einer Bankgarantie ..................................................................................... 74 Risiko 1: Widerruf des Angebots - Bietungsgarantie ..................................................... 7 4 Risiko 2: Nichterfüllung - Erfüllungsgarantie ................................................................ 74 Risiko 3: Verlorene Vorauszahlung - Anzahlungsgarantie ............................................ 75 Risiko 4: Nichtzahlung - Zahlungsgarantie .................................................................... 75 Die Patronatserklärung ...................................................................................................... 7 5 3. Garantie auf erstes Anfordern - Demand Guarantee ........................................................... 77 4. Die Rückgarantie ......................................................................................................................... 82 KapitelS: Vertragsumfang und Lieferung 1. Einleitung ..................................................................................................................................... 85 2. Umfassende Lieferbeschreibung oder umfassende Lieferung? .............................................. 87 3. Die fünf Bausteine der Lieferklausel ......................................................................................... 89 Baustein 1: Incoterms ........................................................................................................................ 89 Korrekte Bezeichnung: Incoterms 1990. ........................................................................... 92 Widersprüche zwischen Vertrag und Incoterm ................................................................. 92 Baustein 2: Transport ........................................................................................................................ 94 Verpackung ....................................................................................................................... 94 Transportmarkierungen ..................................................................................................... 95 Transportdokumente .......................................................................................................... 97 Baustein 3: Risiko, Eigentum und Versicherung .......................................................................... 100 Risikoübergang ................................................................................................................ 100 Eigentumsübergang ......................................................................................................... 10 0 Versicherung ................................................................................................................... l 0 1 Das versicherbare Risiko ........................................................................................... l 02 Der Versicherungsnehmer ......................................................................................... l 03 Versicherungsart. ....................................................................................................... 10 3 Versicherungsumfang ................................................................................................ 104 Baustein 4: Ort der Lieferung ........................................................................................................ 106 Inhaltsverzeichnis vii Baustein 5: Zeitpunkt der Lieferung und Verzug ........................................................................ 108 Festlegung des Lieferdatums ........................................................................................... 109 Timing und Fixgeschäft. .................................................................................................. 111 Der "entschuldigte" Verzug ............................................................................................ 112 Der "unentschuldigte" Verzug und seine Folgen ............................................................ 115 Pauschalierter Schadensersatz ohne Schaden? ................................................................ 119 Pauschalierter Schadensersatz ohne Verschulden? ......................................................... 119 Zahlung von Schadensersatz als Alternative zur Vertragserfüllung? ............................. 120 Schadensausgleich trotz pauschaliertem Schadensersatz? .............................................. 121 Kapitel 6: Preis und Bezahlung 1. Die Preisklausel .......................................................................................................................... 125 2. Zahlung: Drei Verhandlungsschritte ...................................................................................... 126 3. Die Zahlungsweise ..................................................................................................................... 127 Das Problem der Zahlungssicherheiten ........................................................................... 127 Das Problem der Kosten .................................................................................................. 129 4. Zeit, Ort und Transfer der Zahlung ........................................................................................ 131 Absicherung früher Zahlung bei Lieferungen gegen offene Rechnung .......................... 131 Die Festlegung des Zahlungsortes ................................................................................... 132 5. Entschuldigter/unentschuldigter Verzug und die Folgen ...................................................... 134 6. Zahlung gegen offene Rechnung .............................................................................................. 136 Die Exportkreditversicherung .......................................... , .............................................. 136 Die Zahlungsgarantie ...................................................................................................... 137 7. Zahlung durch Inkasso ............................................................................................................. 139 Dokumentäres Inkasso (Documentary Collection) ......................................................... 139 Einfaches Inkasso (Clean Collection) ............................................................................. 140 8. Akkreditive: Grundlagen .......................................................................................................... 143 Selbständigkeit des Akkreditivs ...................................................................................... 146 Genaue Erfüllung ............................................................................................................ 147 9. Das Akkreditiv: Unwiderruflich, bestätigt und auf Sicht zahlbar. ....................................... 149 Widerruflich und unwiderruflich ..................................................................................... 150 Bestätigt und unbestätigt ................................................................................................. 150 Der "Stand-by Letter of Credit" ...................................................................................... 152 Das Sichtakkreditiv und seine Alternativen .................................................................... 152 10. Die Vereinbarung der Akkreditivbedingungen ...................................................................... 155 11. Das Akkreditiv und die damit verbundenen Dokumente ...................................................... 158 Handelsrechnung ............................................................................................................. 158 Transportpapiere .............................................................................................................. 159 Versicherungsdokument. ................................................................................................. 159 Andere Dokumente. ......................................................................................................... 161 Ursprungszeugnis ...................................................................................................... 161 Untersuchungszertifikat.. ........................................................................................... 162 Besondere Bedingungen ............................................................................................ 162 Vlll Inhaltsverzeichnis Kapitel 7: Gewährleistung 1. Qualitätshürden ......................................................................................................................... 165 Produktbeschreibung/Spezifikationen ............................................................................. 165 Wareninspektion vor Lieferung durch den Käufer. ......................................................... 165 Warenuntersuchung vor Lieferung durch eine Agentur. ................................................. 167 Wareninspektion durch den Spediteur bei Lieferung ...................................................... 168 Untersuchung bei Ankunft (Open Package Inspection) .................................................. 168 Ansprüche während der Gewährleistungsfrist ................................................................ 169 2. Terminologie .............................................................................................................................. 170 3. Die Bausteine der Gewährleistungsklausel. ............................................................................ 172 Baustein 1: Untersuchung, Annahme oder Ablehnung ................................................................ 173 Das Recht auf die Inspektion der Waren ......................................................................... 173 Gesetzliche Gewährleistung - "Implied Warranties" ................................................... 174 Implied W arranty 1: Vertragsgemäßer Zustand ........................................................ 174 Implied Warranty 2: Handelsübliche Qualität... ........................................................ 175 Implied Warranty 3: Brauchbarkeit für beabsichtigte Verwendung ......................... 176 Der Ausschluß der Gewährleistung ................................................................................. 176 Teil-und Gesamtablehnung ............................................................................................ 178 Das Recht des Verkäufers auf Neulieferung/Nachbesserung .......................................... 181 Baustein 2: Definition - Mangel oder kein Mangel? .................................................................. 183 Was ist ein Mangel? ........................................................................................................ 183 Mangelhafte Herstellung, Materialien, Konstruktion ................................................ 183 Was ist kein Mangel? ...................................................................................................... 184 Übliche Abnutzung, Mißbrauch ................................................................................ 184 Kein Mangel zum Lieferzeitpunkt .................................................................................. 184 Wartungsabrede und Haltbarkeitshaftung ....................................................................... 185 Eine Muster-Gewährleistungsklausel .............................................................................. 186 Baustein 3: Zeitablauf der Gewährleistung ................................................................................... 188 Zeitrahmen 1: Die Gewährleistung ................................................................................. 188 Zeitrahmen 2: Die Benachrichtigungsfrist ...................................................................... 191 Zeitrahmen 3: Die Reparaturfrist .................................................................................... 192 Zeitrahmen 4: Die Verjährungszeit ................................................................................. 192 Baustein 4: Mängelbeseitigung ....................................................................................................... 195 Möglichkeit 1: Reparatur durch Verkäufer ..................................................................... 195 Möglichkeit 2: Käufer repariert auf Verkäuferkosten ..................................................... 195 Möglichkeit 3: (Teil-) Austausch .................................................................................... 195 Möglichkeit 4: (Preis-) Minderung .................................................................................. 196 Möglichkeit 5: Wandelung .............................................................................................. 196 Pauschalierter Schadensersatz: Ein Sicherheitsnetz ........................................................ 198 Baustein 5: Mangelfolgeschäden .................................................................................................... 201 Kapitel 8: Der rechtliche Rahmen 1. Die Vertragsparteien ................................................................................................................. 208 Identität. ........................................................................................................................... 208 Die Existenz des Exporteurs ...................................................................................... 208 Die Rechtsidentität des Auslandspartners ................................................................. 209 Unterschriftsberechtigung ......................................................................................... 209 Namen und Bezeichnungen im Vertrag .......................................................................... 209 Benachrichtigung. ............................................................................................................ 21 0 Abtretung von Rechten und Pflichten ............................................................................. 212 Inhaltsverzeichnis ix 2. Der Status des Vertrags ............................................................................................................ 214 Der Vertrag als "einziges Dokument" ............................................................................. 214 Die Beendigung eines Vertrags ....................................................................................... 215 Termination ............................................................................................................... 216 Cancellation ............................................................................................................... 217 Unmöglichkeit und Wegfall der Geschäftsgrundlage ............................................... 218 Der Sonderfall: Gemeinsame Aufhebung ................................................................. 220 Die Vertragssprache ........................................................................................................ 221 Maßeinheiten ................................................................................................................... 221 3. Behebung von Meinungsverschiedenheiten ............................................................................ 223 Außergerichtlicher Vergleich und Schlichtung ............................................................... 223 Gerichtliche Entscheidung .............................................................................................. 224 Schiedsgerichtsverfahren. .............. , ................................................................................. 225 Die Vollstreckung von Urteilen ...................................................................................... 227 Kapitel 9: Hajtungsbegrenzung Taktik 1: Eine Obergrenze setzen .................................................................................................. 231 Taktik 2: Blockade durch ein Hindernis ........................................................................................ 234 Taktik 3: Der "Eiserne Vorhang" .................................................................................................. 236 Taktik 4: Den "Schwarzen Peter" weitergeben ............................................................................ 238 Problem: Die Gültigkeit der Haftungsbeschränkungen ............................................................... 239 Unangemessenes Verhalten ............................................................................................. 239 Wesentlicher Vertragsbruch ...................................................................................... 239 Täuschung ................................................................................................................. 240 .. Verstoß gegen Treu und Glauben .............................................................................. 240 Offentliches Interesse ...................................................................................................... 241 Vertrags gestaltung .......................................................................................................... .241 Contra Proferentem ......................................................................................................... 241 Literatur ............................................................................................................................................ 245 Die Autoren ...................................................................................................................................... 247 Kapitel 1: Vertrag und Recht Exportgeschäfte sind einfach - es ist nur schwierig, heutzutage damit Geld zu verdie nen. Exporteure aus einem Hochlohn-Land wie Deutschland müssen, um auf den Weltmärkten konkurrenzfähig zu sein, mit äußerst geringen Gewinnspannen kalkulie ren. Konnten bis vor einigen Jahren noch Lieferpreise mit Sicherheitszuschlägen ver langt werden, so sind die Preise mittlerweile so niedrig, daß auch kleinere Probleme bereits zu bedenklichen Verlusten fUhren. Diese schwierige Lage setzt die Verantwortlichen fUr Verhandlung und Abschluß von Verträgen unter enormen Druck, den erwünschten Vertrag fUr ihr Unternehmen optimal zu gestalten. Fehler bei der Erstellung der Lieferbedingungen, dem Verfassen der Zahlungskonditionen oder der Vereinbarung der Gewährleistung können schnell zum Desaster fUhren. Heute müssen internationale Verträge daher von Profis verhan delt werden, die ihr Geschäft verstehen: Verständnis von geschäftlichen Abläufen und Vorgängen, Kenntnis des allgemeinen Rechts und internationaler Vertragspraxis - und schließlich das Zusammenspiel aller drei Aspekte. Das nötige Wissen ist nicht einfach zu erlangen. Vertragsverantwortliche müssen fähig sein, ihre vertraglichen Möglichkeiten zu erkennen und sie durch Verhandlungen im Vertrag umzusetzen. Sie müssen Risiken erkennen und die nötigen vertraglichen Vorkehrungen treffen. Auch fUr den Importeur hat sich die Welt verändert. Outsourcing ist ein prägnan tes Beispiel dafUr. Viele deutsche Hersteller verlagern ihre Produktion oder gewisse Teile davon in die Niedriglohn-Länder Asiens oder der ehemaligen Sowjetunion - die schnellste und effektivste Art, Herstellungskosten zu sparen. Dort sind die Preise niedrig und die Qualität ist zufriedenstellend. Leider haben viele Einkäufer wenig Ahnung und Erfahrung mit den Rechtssystemen dieser Länder und ihren Praktiken. Das Ergebnis ist häufig ein schlechter, unvollständiger Vertrag, der dem Importeur nicht genügend Schutz bei verspäteter oder mangelhafter Lieferung bietet. Und das ist nicht alles: Ein wasserdichter Vertrag allein schützt Ihre Firma noch nicht gegen Verluste im internationalen Geschäft. Neues Denken ist gefragt. Geschäftsleute im Verkauf und Einkauf müssen fUr Probleme des internationalen Geschäfts sensibler werden, um Auseinandersetzungen mit Kunden und Lieferanten zu vermeiden-Auseinandersetzungen, die vertane Zeit, verschwendetes Geld und all zu oft verlorene Kundschaft bedeuten. Die traditionelle deutsche Vertragspraxis hilft Ihnen dabei nicht weiter - sie fUhrt Sie sogar aufs Glatteis. Wie jeder weiß, denken z.B. Amerikaner und Deutsche unterschiedlich über den Prozeß der Vertragsverhand lung und das zu erreichende Ziel. Und sitzen am Verhandlungstisch erst japanische oder indische Geschäftskollegen, kommen völlig neue Überlegungen ins Spiel. Es gibt nur wenige international geteilte Ansichten über Verträge. Mißverständnisse 2 Kapitell ruhren zu Schwierigkeiten und Verlusten, die beide Seiten nicht wollen und sich nicht leisten können. Es geht um Sensibilisierung. Um Ihnen ein besseres Geruhl rur internationale Vertrags praxis zu geben, lassen Sie uns nicht mit detaillierten Klauseln, sondern mit einem Einblick ins Recht und dem Platz Ihres Vertrags in der Systematik des Rechts beginnen. 1. Öffentliches Recht, Zivilrecht und Verträge Die Verfassung (constitution) eines Landes setzt die rechtlichen und ethischen Werte des Zusammenlebens seiner Bürger fest. Sie ist damit die Grundlage rur staatliche Gesetzgebung. Das bedeutet, daß Gesetze einerseits von ihr ausgehen müssen und andererseits nicht gegen sie verstoßen dürfen. Diese Gesetze wiederum definieren, vereinfacht dargestellt, zwei Arten von kor respondierenden Rechten und Pflichten: • die Rechte und Pflichten zwischen Staat und Bürger und • die Rechte und Pflichten zwischen den Bürgern selbst. Das Verhältnis von Staat und Bürger bestimmt das Öffentliche Recht (public law), Rechtsbeziehungen zwischen Individuen sind im Zivilrechtl (private law) geregelt. PRIVATRECHT Durch öffentliches Recht regelt der Staat zum Beispiel seine Steuereinnahmen, den Straßenverkehr, die Gründung von Gesellschaften und alle weiteren Bereiche, in denen er Einfluß auf die Handlungen seiner Bürger nehmen will oder muß.2 Das Zivilrecht zielt dagegen auf das Rechtsverhältnis zwischen Personen (Privatpersonen und Firmen, sog. "Juristischen Personen"). Ein wichtiger Teil des Zivilrechts3 ist das Vertragsrecht (contract law), das im Geschäftsleben von großer Bedeutung ist.

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