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Intergruppenverhalten: Diskriminierung von Menschen verschiedener sexueller und geschlechtlicher Identitäten PDF

40 Pages·2014·0.862 MB·German
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essentials EssentialsliefernaktuellesWisseninkonzentrierterForm.DieEssenzdessen,wor- aufesals„State-of-the-Art“indergegenwärtigenFachdiskussionoderinderPraxis ankommt.Essentialsinformierenschnell,unkompliziertundverständlich – alsEinführungineinaktuellesThemaausIhremFachgebiet – alsEinstiegineinfürSienochunbekanntesThemenfeld – alsEinblick,umzumThemamitredenzukönnen. DieBücherinelektronischerundgedruckterFormbringendasExpertenwissenvon Springer-FachautorenkompaktzurDarstellung.SiesindbesondersfürdieNutzung alseBookaufTablet-PCs,eBook-ReadernundSmartphonesgeeignet. Essentials:WissensbausteineausWirtschaftundGesellschaft,Medizin,Psycholo- gieundGesundheitsberufen,TechnikundNaturwissenschaften.Vonrenommierten Autoren der Verlagsmarken Springer Gabler, Springer VS, Springer Medizin, SpringerSpektrum,SpringerViewegundSpringerPsychologie. Jan Westerbarkei Intergruppenverhalten Diskriminierung von Menschen verschiedener sexueller und geschlechtlicher Identitäten JanWesterbarkei Köln,Deutschland ISSN2197-6708 ISSN2197-6716(electronic) ISBN978-3-658-06621-5 ISBN978-3-658-06622-2(eBook) DOI10.1007/978-3-658-06622-2 DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschenNationalbiblio- grafie;detailliertebibliografischeDatensindimInternetüberhttp://dnb.d-nb.deabrufbar. SpringerVS © SpringerFachmedienWiesbaden2014 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustim- mungdesVerlags.DasgiltinsbesonderefürVervielfältigungen,Bearbeitungen,Übersetzungen, MikroverfilmungenunddieEinspeicherungundVerarbeitunginelektronischenSystemen. DieWiedergabevonGebrauchsnamen,Handelsnamen,Warenbezeichnungenusw.indiesemWerk berechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme, dasssolcheNamenim SinnederWarenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwärenunddaher vonjedermannbenutztwerdendürften. GedrucktaufsäurefreiemundchlorfreigebleichtemPapier SpringerVSisteineMarkevonSpringerDE.SpringerDEistTeilderFachverlagsgruppeSpringer Science+BusinessMedia www.springer-vs.de Einleitung NachdemöffentlichenBekenntniszurHomosexualitätdesehemaligenFußballpro- fisundNationalspielersThomasHitzlspergerimJanuar2014isteinesderletzten großenTabusimSportgefallen(EmckeundMüller-Wirth2014).DerProfifußball giltimmernochalsInbegriffeinerklassischenMännersportart, indemvermeint- lichmännlichkonnotierteTugendenwieKraft,Kameradschaft,Leistungsfähigkeit undDurchsetzungsvermögeneinenhohenStellenwerteinnehmen.EinComing-out ist somit für Profis gleichbedeutend mit Statusverlust (Eggeling 2010, S. 22 ff.). Allerdings konnte sich Hitzlsberger nach dem Bekenntnis zur gleichgeschlechtli- chenLiebevorLobkaumretten.VomDeutschenFußballbundbishinzuführenden Politikern und dem Regierungssprecher der Bundesregierung kommentierten al- le das Coming-out als mutigen und couragierten Schritt, der Respekt verdiene (SpiegelOnline 2014). Die Frage, die sich bei so viel Zustimmung auf höchster politischerundgesellschaftlicherEbenestellt,ist,obdieDebatteüberdieDiskri- minierungvonMenschenverschiedenersexuellerundgeschlechtlicherIdentitäten überhaupt noch zeitgemäß ist? Sind Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transsexuel- le, Transgender und Intersexuelle – kurz: LSBTTI1 – nicht schon längst in der Mitte der Gesellschaft angekommen? Bemerkenswert ist, dass nahezu zeitgleich mitdemComing-outHitzlspergersinBaden-WürttembergeinePetitionvondem RealschullehrerGabrielStänglemitdemNamen„Zukunft–Verantwortung–Ler- nen:KeinBildungsplan2015unterderIdeologiedesRegenbogens“(Stängle2013) initiiert wurde. Die Petition richtet sich gegen die geplante Bildungsreform in Baden-Württemberg,indemdieToleranzund„AkzeptanzsexuellerVielfalt“(Kul- tusministeriumBaden-Württemberg2013a,S.9)inallenSchulformenverpflichtend imUnterrichtgefördertwerdensoll.DiePetition,welchesichoffensexuellerVor- urteile und diskriminierenderArgumenten gegenüber LSBTTI bedient, erreichte 1EineausführlicheDefinitionvonLSBTTIbefindetsichinAnhang1. V VI Einleitung in ihrem kurzenVerlauf über 192.000 Unterzeichner aus ganz Deutschland. Die polarisierteDebatteüberdieAkzeptanzundDiskriminierungsexuellerVielfaltin DeutschlandscheintsomittrotzgroßerFortschritteaktuellerdennje. ZieldiesesEssentialsistes,dieVorurteileundBedrohungswahrnehmungender Petitionskommentare anhand der Integrated Threat Theorie (ITT) zu beleuchten unddievorgebrachtenArgumentederUnterstützermitdendreiBedrohungskate- gorienderTheoriezuklassifizierenundauszuwerten.DieAnnahmedabeiist,dass die Kommentare durch die ITT erklärt und die Intentionen der Kommentatoren durchdieAusführungenüberIntergruppenverhaltenentschlüsseltwerdenkönnen. AußerdemwirddieHypotheseausgearbeitet,dassdieBedrohungennuralssolche wahrgenommen werden, einer objektiven wissenschaftlichen Untersuchung aber nichtstandhaltenkönnen. ImerstenAbschnittwerdendieTheoriensozialerAusgrenzungvorgestellt.Dabei wirdzunächstaufdieTheoriedesrealistischenGruppenkonfliktsunddieTheorie der sozialen Identität eingegangen, da diese Ansätze theoretisches Hintergrund- wissen für die im Anschluss dargestellte ITT liefern. Der zweite Abschnitt des EssentialsbeschäftigtsichmitHomosexualitätundderDiskriminierunghomose- xuelllebenderMenscheninDeutschland,umdasdaraufaufbauendeFallbeispielder Bildungsplanreform2015unddieverfassteGegenpetitioninBaden-Württemberg besserindenGesamtkontexteinordnenzukönnen.NachderDarstellungallernot- wendigenInformationenfürdieAnalysederKommentarewirddieMethodikund Forschungshypothesepräsentiert.EsfolgtdieKategorisierungundAuswertungder KommentarederPetitiongegendieBildungsplanreform.Abschließendwerdendie wichtigstenErkenntnisseresümiertundmiteinemFazitabgeschlossen. Was Sie in diesem Essential finden können (cid:129) EineEinführungindiewichtigstenTheorienvonIntergruppenverhalten (cid:129) Einen Überblick über die Geschichte und Konzepte der Diskriminierung HomosexuellerinDeutschland. (cid:129) Die Ziele der Bildungsplanreform 2015 in Bezug auf die Akzeptanz von MenschenverschiedenersexuellerundgeschlechtlicherIdentitäten. (cid:129) Die Anwendung von Intergruppentheorien auf das Fallbeispiel der Online- PetitiongegendieBildungsplanreform2015. (cid:129) EineAnalysederBildungvorurteilsbehafteterunddiskriminierenderAussagen durchIntergruppenkonflikte. VII Inhaltsverzeichnis 1 DieTheoriensozialerAusgrenzung.............................. 1 1.1 DieTheoriedesrealistischenGruppenkonflikts................. 1 1.2 DieTheoriedersozialenIdentität ............................ 2 1.3 DieIntegratedThreatTheory(ITT) .......................... 4 2 HomosexualitätundDiskriminierungHomosexuellerin Deutschland .................................................. 7 2.1 KonzeptezurBeschreibungvonDiskriminierung............... 7 2.2 ZwischenDiskriminierungundEmanzipation:Homosexuellein Deutschland.............................................. 8 3 DieBildungsplanreform2015inBaden-Württemberg ............. 11 3.1 „KeinBildungsplan2015unterderIdeologiedesRegenbogens“ .. 12 3.2 MethodikundForschungshypothese.......................... 13 4 KategorisierungenderArgumentenachBedrohungswahrnehmung. 15 4.1 SymbolischeBedrohungen.................................. 15 4.2 Intergroupanxiety......................................... 16 4.3 RealistischeBedrohungen .................................. 17 5 ReineVorurteileoderfundierteKritik?.......................... 19 6 Fazit......................................................... 21 WasSieausdiesemEssentialmitnehmenkönnen .................... 23 Anhang ......................................................... 25 Literatur ........................................................ 31 IX 1 Die Theorien sozialer Ausgrenzung DieTheorienintergruppalenVerhaltenslegenimGegensatzzudenTheorienderin- terindividuellenUnterschiededenFokusaufdensozialenKontextvonVorurteilen undDiskriminierung.DiegrundlegendeAnnahmeist,dassIndividuennichtlosge- löstvonihremsozialenKontexthandeln,sondernsichunterbestimmtenUmständen ananderenMenschenoderGruppenorientierenunddanachihrsozialesHandeln ausrichten.IndividuellesHandelnwirddemnachbeiTheorienintergruppalenVer- haltensimZusammenspielmitderdenMenschenumgebendenUmweltbetrachtet (WhitleyundKite2010,S.325f.).ImFolgendenwerdenkurzdieTheorienvorge- stellt,ausderdieITThervorgegangenist,daeinekurzeEinführungertragreichfür dasVerständnisderITTundderspäterenAnalyseist. 1.1 DieTheoriedesrealistischenGruppenkonflikts Aufbauend auf der Erkenntnis der notwendigen Unterscheidung zwischen indivi- duellemVerhalten und demVerhalten von Individuen bei Identifikation mit einer Gruppe, wurdebereitsim20. JahrhundertdieTheoriedesrealistischenGruppen- konflikts entwickelt. Anhand einer Reihe von Feldexperimenten1 konnte belegt werden,dassWettbewerbzwischenGruppenummaterielleGüterundRessourcen dieBeurteilungderMitgliederderjeweilsanderenParteibeeinflusst.Vonentschei- dender Bedeutung war dabei dasVerhältnis der Gruppen untereinander. Standen 1Mehrdazusiehe:Sherif1966. ©SpringerFachmedienWiesbaden2014 1 J.Westerbarkei,Intergruppenverhalten,essentials, DOI10.1007/978-3-658-06622-2_1

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