M. Rainer Lepsius Interessen, Ideen und Institutionen M. Rainer Lepsius Interessen, Ideen und Institutionen Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Der Westdeutsche Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann International. Alle Rechte vorbehalten © 1990 Springer Fachmedien Wiesbaden Urspriinglich erschienen bei Westdeutscher Verlag GmbH, Opladen 1990 Das Werk einschlieGlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsge setzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere ffu Vervielfaltigungen, Obersetzungen, Mikroverfil mungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Titelbild: Hanns Schimansky: Beet. Tusche, Pinsel, gefaltet, 1988 ISBN 978-3-531-11879-6 ISBN 978-3-322-94352-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-94352-1 Inhalt Vorwort ................................................................................................ 7 Max Weber in Miinchen. Rede anliHSlich der Enthiillung einer Gedenktafel . ............... ..... .... ..... ..................... ....................................... 9 Interessen und Ideen. Die Zurechnungsproblematik bei Max Weber ....... 31 Uber die Institutionalisierung von Kriterien der Rationalitat und die Rolle der Intellektuellen .... ................ ............................................. 44 Modemisierungspolitik als Institutionenbildung: Kriterien institutioneller Differenzierung ........... ............. ...... ..... ............... 53 Die Pragung der politischen Kultur der Bundesrepublik durch institutionelle Ordnungen ............................... ........ ..... .... ....... ...... .... 63 Ungleichheit zwischen Menschen und soziale Schichtung ......................... 85 Kulturelle Dimensionen der sozialen Schichtung ........................... .............. 96 Soziale Ungleichheit und Klassenstrukturen in der Bundesrepublik Deutschland ............................................................ 117 Zur Soziologie des Biirgertums und der Biirgerlichkeit .............................. 153 Immobilismus: das System der sozialen Stagnation in Siiditalien ............. 170 Soziologische Theoreme iiber die Sozialstruktur der "Modeme" und die "Modemisierung" ...................................................... 211 Nation und Nationalismus in Deutschland .................................................... 232 "Ethnos" und "Demos". Zur Anwendung zweier Kategorien von Emerich Francis auf das nationale Selbstverstandnis der Bundesrepublik und auf die Europaische Einigung .............................. 247 5 Der europaische Nationalstaat: Erbe und Zukunft ....................................... 256 Kritik als Beruf. Zur Soziologie der Intellektuellen ....................................... 270 Gesellschaftsanalyse und Sinngebungszwang ............................................... 286 Drucknachweise .................................................................................................. 299 6 Vorwort Die hier zusammengefafSten Aufsatze wurden in den vergangenen 30 Jahren geschrieben; sie liegen zeitlich weit auseinander und stehen doch in einem Zusammenhang. Die Vermittlung von Interessen und Ideen durch Institutio nen ist das gemeinsame Thema. Auch wenn nicht immer auf Max Weber ausdriicklich Bezug genommen wird, so folgen diese Aufsatze doch der von ihm entwickelten Problemsteliung. Interessen sind ideenbezogen, sie bediir fen eines Wertbezuges fur die Formulierung ihrer Ziele und fur die Rechtfer tigung der Mittel, mit denen diese Ziele verfolgt werden. Ideen sind interes senbezogen, sie konkretisieren sich an Interessenlagen und erhalten durch diese Deutungsmacht. Institutionen formen Interessen und bieten Verfah rensweisen fur ihre Durchsetzung, Institutionen geben Ideen Geltung in be stimmten Handlungskontexten. Der Kampf der Interessen, der Streit iiber Ideen, der Konflikt zwischen Institutionen lassen stets neue soziale Konstella tionen entstehen, die die historische Entwicklung offen halten. Aus Interes sen, Ideen und Institutionen entstehen soziale Ordnungen, die die Lebensver haltnisse, die Personalitat und die Wertorientierung der Menschen bestim men. Max Webers Soziologie ist weitgehend Institutionenanalyse. Sein Interes se richtet sich auf die Ausbildung und Abgrenzung spezifischer Handlungs kontexte, innerhalb derer Wertbeziehungen eigener Art zur dominanten Verhaltensorientierung werden. Daraus ergibt sich dann die Art der metho disch reflektierten Verhaltensdisziplinierung fur das Individuum, die Aus wahl und Geltung von Kulturwerten und die inhaltliche Bestimmung der In teressenlagen von Individuen und Koliektiven. Nicht der Klassenkonflikt ist in dieser Perspektive das Agens der Entwicklung, sondem der Institutionen konflikt. Die gegenwartige Auflosung der politischen, wirtschaftlichen und sozialen Ordnung des Ostblocks zeigt die Mangel von Ordnungsvorstellun gen, die, von der Klassenanalyse ausgehend, keine differenzierte Institutio nenanalyse zu entwickeln vermochten. Durch die Auflosung, Homogenisie rung und politische Fusion von Institutionen wurden die Geselischaften des Ostblocks zunehmend okonomisch entwicklungsgehemmt, kulturell rituali stisch und in der Lebensfuhrung auf blofSe Fiigsarokeit diszipliniert. Das bestehende Institutionengefuge des Westens ist seinerseits nicht ohne Man gel. Doch im Vergleich mit dem Ostblock zeigt es, dafS die Ausdifferenzie rung, Heterogenitat und konfliktorische Koordination von Institutionen gro fSere Freiheit in der Lebensfuhrung, raschere Anpassungselastizitat in der Problemverarbeitung und hohere Differenzierung von Wertbeziehungen ermoglichen. Das war auch Webers Meinung und Hoffnung bei alier Be schworung der Dunkelheit einer biirokratischen Nacht. 7 Die Probleme stellen sich immer wieder neu. Welche Wertbeziehungen sol1en fUr welche Verhaltensfelder institutionalisiert werden? Wie solI der Gesamtzusammenhang des menschlichen Lebens in spezifische soziale Ord nungen eingebunden, dadurch fragmentiert und voneinander isoliert wer den? Uber welche Kriterien solI die methodische Lebensdisziplinierung und die Selbstrechtfertigung reflektiert werden? Welche Kultur- und Pers6nlich keitstypen werden dadurch geformt, und in welche Richtung verUiuft die Selbstdomestizierung des Menschen? Die pragmatische Antwort lautet: Trennung der Wertspharen und Institutionalisierung von spezifischen Ratio nalitatskritien, urn verschiedenen Wertbezugen eine Durchsetzungschance zu verleihen, und zugleich: Institutionalisierung der Konfliktaustragung zwi schen diesen Wertspharen, urn uber die Prozesse friedlicher Konkurrenz urn Markte, Stimmen und Wahrheiten die sozialen Ordnungen untereinander offen und in sich innovativ zu halten. Doch im Detail sind die Entscheidun gen schwierig und ihre Folgen unbestimmt: Institutionenpolitik bricht sich an Machtverhaltnissen und Interessenlagen, erfolgt zumeist ad hoc uber Kom promiB und aus Gelegenheit. Welche Entscheidungskompetenzen werden fUr wen und fUr welche Institution monopolisiert? Welche Rationalitatskrite rien bestimmen die Entscheidungen innerhalb von Institutionen mit welchen Folgen? Welche Folgen werden aus diesem Verursachungszusammenhang extemalisiert, und wer tragt die Kosten? Wie definieren wir sozial individuel Ie Verantwortung, und wie kann der einzelne sie tragen? Fur die Soziologie hat sich an der Problematik, die Weber formuliert, nichts geandert. Die Konstellationen von Interessen, Ideen und Institutionen sind noch immer ungenugend analysiert. 1m Mai 1990 M. Rainer Lepsius 8 Max: Weber in Miinchen Rede anlafSlich der Enthiillung einer Gedenktafel Am 5. Juli 1976 wurde am HallS SeestraBe 16 eine Gedenktafel fur Max Weber enthiillt. Von dem Graphiker Eugen WeiB gestaltet, tragt sie folgende In schrift: "In diesem Hause der Dichterin Helene Bohlau wohnte der bedeuten de Jurist, NationalOkonom, Politikwissenschaftler und Soziologe, Professor an der UniversWit Miinchen, Max Weber, geboren am 21. April 1864 in Erfurt, vom Juli 1919 bis zu seinem Tode am 14. Juni 1920".1 Angesichts des groBen Ansehens, das Max Weber international genieBt, und der vieWiltigen Bedeutung, die seinem Werk zugeschrieben wird, konnte man sich wundern, daB erst 56 Jahre nach seinem Tod die Stadt Miinchen sein Gedenken durch die Anbringung einer Tafel bekraftigt. Doch auch in Heidel berg, wo Weber studierte, von 1897 bis zu seiner Ubersiedlung nach Miinchen 22 Jahre gelebt und seine wichtigsten Arbeiten geschrieben hat, findet sich am Haus in der Ziegelhauser LandstraBe 17 kein erinnernder Hinweis. Das Heidelberger Haus war von Webers GroBvater Georg Friedrich Fallenstein 1847 erbaut worden, in ihm war seine Mutter aufgewachsen, dort hatte er von 1910 bis 1919 gelebt, dort wohnte Marianne Weber als Witwe bis zu ihrem Tode 1954, dort hatte sich sonntaglich ein weithin wirkender intellektueller Zirkel urn Max Weber versammelt, dort war er zum "Mythos von Heidel berg"2 geworden. Demgegeniiber ist das Haus in der Miinchener SeestraBe, in dem Weber unter den Bedingungen der Wohnungsknappheit im Nach kriegs-Miinchen eine provisorische Wohnung bezog, weniger bedeutungs vall. 3 Doch die Stadt Miinchen liegt mit ihrer Gedenktafel auch nach 56 Jahren noch vorn! 1 Den AnstoB fur die Anbringung der Gedenktafel gab der danische Weber-For scher Hans Henrik Bruun. Der langjahrige Stadtschulrat von Miinchen, Professor Anton Fingerle, griff diese Anregung auf und ..s etzte sie in der Stadtverwaltung durch. Ihm gebiihrt fur diese Initiative Dank. -Ubrigens hat der Max-Weber-Platz in Miinchen mit dem Soziologen Max Weber nichts zu tun. Er tragt den Namen des Magistratsrats Max Weber (7.6.1823 bis 26.4.1893). 2 P. Honigsheim, Max Weber in Heidelberg, in: R. Konig und J. Winckelmann (Hg.), Max Weber zum Gedachtnis, Opladen 1963, S. 161 f. 3 Das Vorlesungsverzeichnis der Universitat Miinchen fur das Winterhalbjahr 1919/20 weist als Anschrift Max Webers aus: Ludwigstr. 22a, Gartenheim. Diese Pension war die Wohnung Webers wahrend des Sommersemesters 1919. Das Vorlesungsverzeichnis fur das Sommer-Halbjahr 1920 gibt als Anschrift an: Kon radstr. 16/4. Dies war die Wohnung von Edgar Jaffe. MarianneWeber berichtet: 9 GewHs kann man die Bedeutung und Wirkung von Gelehrten nicht an der Zahl ihrer Gedenktafeln abschiitzen, und doch kommt auch in ihr die Rezep tionsgeschichte des Werkes und seine offentliche Anerkennung zum Aus druck. Vielleicht ist die heutige Enthiillung einer Gedenktafel nicht der Aus druck einer Verspatung, sondem vielmehr ein Zeichen der emeuten Aktuali tat, die Webers Werk in der Tat in den letzten Jahren wieder gewonnen hat.4 Man darf wohl sagen, daB die systematische und umfassende Rezeption des intellektuellen Erbes dieses Mannes noch keineswegs abgeschlossen ist und die Weber-Forschung noch viele Aufgaben vor sich hat. Webers Ansehen bei seinen Zeitgenossen, sein schon zu Lebzeiten er worbener Ruhm beruhten weitgehend auf der Faszination durch seine Per sonlichkeit. Seine Erscheinung, seine Sprache, die Breite des Wissens und die Entschiedenheit der Urteile, seine kiimpferische Bereitschaft zu personlichem Einsatz haben aIle, die ihm begegneten, tief beeindruckt.5 Manchmal scheint es, al5 ob die ihm zuteil gewordene Verehrung sich weit mehr auf die bei ihm wahrgenommene oder ihm zugeschriebene moralische Haltung, ein Ethos des politischen Handelns und wissenschaftlichen Forschens bezieht al5 auf "Die Gefahrten wohnten erst provisorisch in den schon vertrauten Raumen der Freunde und ziehen dann in das dieht am englischen Garten gelegene Hauschen von Helene Bohlau" (Marianne Weber, Max Weber. Ein Lebensbild, Tiibingen, 1926, S. 680). Der Einzug in das Haus an der SeestraBe, das damals die Hausnum mer 3 trug, erfolgte iibrigens erst am 1. Dezember 1919, die Zeitangabe auf der Gedenktafel: Juli 1919, ist irrig. 4 Ein wesentliches Hemmnis fUr eine systematische und umfassende Rekonstruk tion und Rezeption des Werkes von Max Weber ist das Fehlen einer historisch kritischen Gesamtausgabe. In diesem Sinne hat Friedrich H. Tenbruck (Wie gut kennen wir Max Weber? Zeitschrift fUr die gesamte Staatswissenschaft, 131. Bd. 1975) auf den Zusammenhang zwischen Textedition, Werkinterpretation und theoretischer Rezeption hingewiesen. Die dort geforderte historisch-kritische Textpriifung wird bereits durch die Initiierung einer historisch-kritischen Ge samtausgabe der Werke und Briefe Max Webers begonnen. In Zusammenarbeit mit dem Verlag J.CB. Mohr (Paul Siebeck) in Tiibingen und der Bayerischen Akademie der Wissenschaften hat ein Herausgeberkreis die Arbeit aufgenom men. 1m iibrigen ist die Polemik Tenbrucks gegen die langjahrigen Bemiihungen urn das Werk Webers von Johannes Winckelmann unangemessen, da Winckel mann nie vorgegeben hat, historisch-kritische Ausgaben vorzulegen, sein Bestre ben vielmehr dahin ging, durch Textbereinigungen und die Herausgabe von Studienausgaben und Textkommentaren die Verbreitung und Lesbarkeit des Weberschen Werkes zu fordem und dies in Jahren, in denen das systematische Interesse an Weber in Deutschland noch sehr begrenzt war. Seinen Editionen und seiner Arbeit fUr das Max Weber Archiv in Miinchen ist es mit zu verdanken, wenn heute ein breiteres Interesse besteht. 5 Die Faszination, die von seiner Person ausging, spiegelt sich in den Erinnerungen und Nekrologen, die Konig und Winckelmann, a.a.O., 1963 gesammelt haben. Vg l. auch Salin, Max Weber und seine Freunde, Die Zeit von 24.4.1964 und K. Loe wenstein, PersOnliche Erinnerungen an Max Weber, in: K. Engisch, B. Pfister, J. Winckelmann (Hg.), Max Weber, Berlin 1966. 10 die Ergebnisse seiner Arbeit, seine materialen Aussagen, die Anwendbarkeit seiner Kategorien.6 Nur wenige aber verbindet heute noch personliehe Erin nerung mit Max Weber, und nur diesen kann seine Person noch direkt erfahrenes, moralisches und inteHektuelles Beispiel sein. Fur uns, die Junge ren, besteht zu Max Weber keine zeitgenossenschaftliche Vertrautheit mehr; wir miissen die Briicke uber die 56 Jahre erst schlagen, die uns von seinem letzten Lebensjahr in Munchen trennen. Die Annahme des Munchner Rufes -im Marz 1919 -bedeutete fur Weber im Alter von 55 Jahren den Wiederbeginn einer akademischen Tatigkeit, aus der er praktisch 1899 und forrnlich mit seinem Rucktritt von der Heidelberger Professur 1903 ausgeschieden war. Nach einer Unterbrechung von rund 20 Jahren hatte er wieder die volle Tatigkeit eines Universitatslehrers auszuu ben, V orlesungen und Seminare abzuhalten, Doktoranden zu betreuen, an Priifungen und an der Selbstverwaltung teilzunehmen. Seine gesundheitli che Labilitat hatte ihn vor diesen Pflichten bisher zuriickschrecken lassen, doch jetzt hatte er sieh zu diesem Wagnis und Neuanfang entschlossen. Schon im Jahre 1918 hatte sieh Weber wieder fur eine hauptamtliehe SteHung an einer Universitat interessiert. Es war ihm klar, daB er nach dem Krieg nieht mehr von Kapitalrenten werde leben konnen. Zunachst hatte er ein Angebot nach Gottingen abgelehnt, dann im Sommer 1918 gewisserrnaBen "probewei se" ein Semester in Wien gelesen und im Winter 1918/19 konnte er wahlen zwischen Angeboten aus Munchen, Bonn, Berlin und Frankfurt a. M. In Berlin stand eine Professur an der Handelshochschule zur Debatte, an der auch Hugo Preuss, der Vater der spateren Weimarer Reiehsverfassung, lehrte. Das Amt in Berlin Mtte fur Weber die Ruckkehr in seine Vaterstadt und zugleieh die ortliche Nahe zu den EinfluBzentren der Reichspolitik bedeutet. In Frank furt bestand die Moglichkeit, eine Hochschultatigkeit zu verbinden mit der Beteiligung an der Redaktion der Frankfurter Zeitung, dem Blatt, das Weber seit Jahren die Platt form fur seine offentliche Wirksamkeit geboten hatte. Hier waren seine Kritiken am Kaiserreieh, an der Kriegspolitik, seine VorschUige 6 Ein gutes Beispiel dafiir bietet die Wurdigung von K. Jaspers, Max Weber. Politi ker, Forscher, Philosoph, Munchen 1958, zuerst 1932. Jaspers schreibt: "Max Weber war der gr615te Deutsche unseres Zeitalters" (5. 7). "Er war der modeme Mensch, der sich keine Verschleierung gestattet, in dieser Wahrhaftigkeit den Schwung seines Lebens findet, kein Ausweichen in Verzweiflung zuliiBt. Er war, wie die Vemunft seIber, erfUllt und wiedergewonnen aus der gro15en Unruhe von den andrangenden Fluten der Geschichte und den Erschutterungen des eigenen Lebens" (5. 9). Wir haben keinen gro15en Mann mehr, der in dieser Weise uns zu /I uns selbst brachte. Er war der letzte. Daher unser Leben im Hinblick auf ihn sich auch jetzt noch orientiert, wo er schon langsam in die Geschichte zurUckgleitet. Gegenwart nur fur die, die ihn kannten, als er lebte" (5. 88). Was Jaspers zwischen diesen einleitenden und abschlie15enden Satzen schildert, ist immer wieder die moralische Haltung Webers, sein Ethos als Politiker, als Forscher, als Philosoph, wogegen nur beispielsweise und oberflachlich auf den Inhalt seiner wissenschaft lichen Arbeit eingegangen wird. Der Mann wird gepriesen, das Werk bleibt verhullt. 11