Rohrboch Interaktives Teleshopping GABLER EDITION WISSENSCHAFT Markt- und Unternehmensentwicklung Herausgegeben von Professor Dr. Arnold Picot und Professor Dr. Dr. h.c. Ralf Reichwald Der Wandel von Institutionen, Technologie und Wettbewerb prägt in vielfältiger Weise Entwicklungen im Spannungsfeld von Markt und Unternehmung. Die Schriftenreihe greift diese Fragen auf und stellt neue Erkenntnisse aus Theorie und Praxis sowie an wendungsorientierte Konzepte und Modelle zur Diskussion. Peter Rohrbach I ntera ktives Teleshopp i n9 Elektronisches Einkaufen auf dem Informationhighway Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Arnold Picot DeutscherUniversitäts Verlag Die Deutsche Bibliothek -ClP-Einheitsaufnahme Rohrbach, Peter: Interoktives Teleshopping : elektronisches Einkoufen ouf dem Informotionhighwoy / Peter Rohrboch. Mit einem Geleilw. von Arnold Picot. -Wiesboden : Dt. Univ.-Verl. ; Wiesboden : Gobler, 1997 (Gobler Edition Wissenschoft : Morkt- und Unternehmensenlwicklung) Zugl.: Munchen, Univ., Diss., 1996 u.d.T.: Rohrboch, Peter: Interoktives Teleshopping ouf dem Informotionhighway ISBN 978-3-8244-6389-3 ISBN 978-3-322-95415-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-322-95415-2 Der Deutsche Universiti:its-Verlog und der Gobler Verlog sind Unternehmen der Bertelsmonn Fochinformotion. Gobler Verlog, Deutscher Universităts-Verlog, Wiesboden © Betriebswirtschoftlicher Verlog Dr. Th. Gobler GmbH, Wiesboden 1997 Lektorot: Claudia SpliHgerber Dos Werk einschlieBlich oller seiner Teile ist urheberrechrlich geschutzt. Jede Verwertung ou&rholb der engen Grenzen des Urheberrechtsge setzes isi ohne Zuslimmung des Verloges u.~zuIăssig und strofbar. Dos gill insbesondere Fur Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, MikroverRI mungen und die Einspeicherung unCl Verorbeitul~g in elektronischen Systemen. H&hste inholrliche und technische Quoliti:it unserer Produkte isi unser ZieI. Bei der Produklion und Auslieferung unserer Bucher wollen wir die Umwelt schonen: Dieses Buch isi auf săurefreiem und chlorfrei gebleichtem Popier gedruckl. Die Wiedergobe von Gebrauchsnamen, Handelsnomen, Worenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigl auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, doB solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wăren und daher von jedermann benutzt werden durften. ISBN 978-3-8244-6389-3 v Geleitwort Unter den vielen neuen Möglichkeiten, die eine neue leistungsflihige informations-und kOimnunikationstechnische Infrastruktur bietet, wird insbesondere in der internatio nalen Diskussion das Teleshopping, also der Einkauf über räumliche Distanz zwn Anbieter oder Händler mit Hilfe elektronischer Medien, intensiv erörtert. Im Versandhandel und Telefonkaufhat das Teleshopping bereits seit Jahren bekannte Vorläufer. Interaktives Teleshopping mit Hilfe multimedialer Verknüpfung auf der Grundlage breitwandiger Kommunikationssysteme geht einen Schritt weiter. Es bietet dem Nachfrager auf verschiedenen Ebenen Interaktion mit dem Anbieter an (von aktiver Informationsrecherche über Simulation der Produktanwendung auf Wunsch des Nachfragers bis hin zu Kauf und Zahlungsabwicklung auf elektronischer Ebene). Insofern entsteht eine neue Qualität des Telekaufs, über deren wirtschaftliche sowie verhaltensbezogene Möglichkeiten und Grenzen bisher erst wenig bekannt ist. Gleich wohl wird darüber viel spekuliert, und es wird auch investiert (z.B. in elektronische Einkaufstraßen oder spezialisierte Teleshopping- Fernsehkanäle). Die positiven Prognosen zur zukünftigen Bedeutung des Teleshopping schießen gegenwärtig wie Pilze aus dem Boden. Die Gefahr besteht, daß wieder einmal - ohne ausreichende Kenntnis der Zusammenhänge -überzogene Erwartungen geweckt werden könnten. Vor diesem Hintergrund setzt die vorliegende Arbeit an. Ihr explizites Ziel ist es, auf der Basis heute bewährter und für die Problemstellung geeigneter Erkenntnisse und Theorien die Determinanten des interaktiven Teleshopping aufzudecken und vertieft zu analysieren. Daraus sollen die Potentiale, aber auch die Hindernisse auf den Weg zu diesem neuen Dienst freigelegt werden. Neben einer gründlichen Klärung der technischen Basis des interaktiven Teleshopping sind vor allem die in dieser Form wohl neuartigen Überlegungen des Verfassers zu den produktbezogenen, konswnen tenbezogenen und anbieterbezogenen Determinanten des Teleshopping von beson derem Interesse. Dem Verfasser gelingt es, auf der Basis theorie- und erfahrungsgestützter Argumentationen eine Analyse dieser drei Determinanten (Produkt, Konsument, Anbieter) für die Entfaltungspotentiale des Teleshopping zu entwickeln und daraus deutliche Leitlinien für die Zukunft dieser innovativen Anwendungsform VI multimedialer Technologien abzuleiten. Für eine derart neuartige technologisch gestützte Dienstleistung kommt das Instnnnent der empirischen Forschung nicht in Frage, weil sich noch keine relevanten Pilotfelder, geschweige denn eine breite Anwendung als Untersuchungsfeld heranziehen ließen. Deswegen kommt der systematischen, theoriegestützten Argumentation besondere Bedeutung zu. Dem Velfasser gelingt es, auf diese Weise nicht nur potentielle Hürden, sondern vor allem auch ArIwendungsfeider und Anwendungsvoraussetzungen einer solchen Marktform herauszuarbeiten. Ohne hier auf Einzelheiten einzugehen, ist festzustellen, daß alle, die sich mit der Gestaltung des Teleshopping beschäftigen, aus dieser Arbeit viele interessante Anregungen und Hilfestellungen ableiten können. Es ist deshalb zu hoffen, daß die Arbeit in der Fachwelt entsprechende Ressonanz fmdet und dazu beiträgt, eine nutzenbringende Ausschöpfung neuer Informations- und Kommunika tionstechnologien ohne zu große Investitionsumwege oder schmerzliche Lernprozesse zu fördern. Prof. Dr. A. Picot VII Vorwort Der Infonnationhighway ist zur Zeit in aller Munde. Insbesondere das zukünftige interaktive Teleshopping gilt als eine besonders attraktive Anwendung. Aufgrund der zweifellos vorhandenen technischen Potentiale wittern eine Vielzahl von Wissenschaftlern und Unternehmen riesige ökonomische Potentiale hinter dieser Zukunftstechnologie. Während jedoch die technischen Möglichkeiten und Grenzen dieser Vision offensichtlich scheinen, wird die aktuelle Diskussion um die ökonomi schen Potentiale des interaktiven Teleshopping (wie auch vielen anderen Anwendungen auf dem Infonnationhighway) weitgehend von spekulativen Aussagen und Prognosen beherrscht. Im allgemeinen werden weder die Grundlagen noch die Methoden der Prognosen aufgedeckt, womit die jeweiligen Schlußfolgerungen für den kritischen Betrachter kaum nachvollziehbar bleiben. Der Grund für diesen fundamen talen Mangel liegt meines Erachtens darin, daß über die Zusammenhänge und Kausalitäten in interaktiven Diensten kaum fundiertes Wissen vorliegt. Natürlich kann zum aktuellen Zeitpunkt, zu dem der Infonnationhighway lediglich eine (wenn auch konkrete) Vision darstellt, kein empirisch bestätigtes Wissen vorliegen. Sollen trotz dem solide und glaubhafte Prognosen getroffen werden, bedarf es einer theoretisch fundierten Basis, welche die Zusammenhänge im interaktiven Teleshopping aufdeckt. Diese Basis zu schaffen ist Anspruch der vorliegenden Arbeit, in der versucht wird, auf der Grundlage eines bewährten theoretischen Konzepts einen interaktiven Dienst der Zukunft zu analysieren. Ich hoffe, daß dieser Anspruch eingelöst werden kann und die Arbeit zu einer fundierteren und realistischeren Diskussion um die Potentiale des interaktiven Teleshopping beitragen kann. Die Arbeit entstand während meiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Betriebswirtschaftliehe Infonnations- und Kommunikationsforschung der Ludwig-Maximilians-Universität München. Insofern gebührt mein erster Dank unserem Vater Staat und damit der Gesellschaft, da ökonomische Unabhängigkeit eine nicht unwesentliche Voraussetzung flir das Gelingen der Arbeit war. Bei meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. Amold Picot möchte ich mich herzlich für die schöne Zeit am Lehrstuhl bedanken und im besonderen seine stets wohlwollende Förderung und Unterstützung der Arbeit hervorheben. Herrn Prof. Dr. Dres. Witte gebürt mein Dank für die Übernahme des Korreferats. Ich möchte allen meinen Kollegen danken, VIII deren stete Diskussionsbereitschaft Ansporn und Anregung zugleich waren. Besonders hervorheben möchte ich meinen Kollegen Dipl.-Kfm. Sven Scheuble, der das Manus kript in unermüdlicher Geduld immer wieder korrekturgelesen und wertvolle Hinweise gegeben hat. Ich hoffe, mich flir diese freundschaftliche, kreative und zeitintensive Arbeit irgendwann einmal revanchieren zu können. Aber auch meine Kollegen Dr. Heiner Röhrl und Dipl.-Vw. Nicola Sennewald haben durch ihre kritischen und immer aufmunternden Anregungen zum Gelingen der Arbeit beigetragen. Einen besonderen Dank schulde ich jedoch meinen Eltem, die es durch ihre langjährige Unterstützung überhaupt erst ermöglicht haben, daß diese Arbeit entstehen konnte. Meine Lebensgefährtin Gabriele hatte jedoch die größte Bürde und mich in der Entstehungszeit dieser Arbeit nahezu klaglos ertragen. Ohne ihre Rückendeckung und liebevolle Unterstützung wäre die Arbeit in der vorliegenden Form nicht zustande gekommen. Peter Rohrbach Inhalt IX Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis .................................................................................... XIII Abkürzungsverzeichnis .................................................................................... XV Einleitung ........................................................................................................ 1 1.1 Problemstellung und Ziel der Arbeit... ....................................................... 1 1.2 Gang der Arbeit. ....................................................................................... .5 2 Grundlagen des Teleshopping .......................................................................... 7 2.1 Der Begriff Teleshopping und seine Einordnung in das Direkt-Marketing ....................................................................................... 7 2.2 Teleshopping heute ................................................................................... 9 2.2.1 Telefonmarketing ............................................................................. 9 2.2.2 TV-Teleshopping ........................................................................... 10 2.2.3 Teleshopping in Mehrwertdiensten ................................................. 14 2.3 Interaktives Teleshopping ........................................................................ 15 2.4 Abgrenzungen des Begriffs interaktives Teleshopping ............................. 18 2.5 Definition von interaktivem Teleshopping für die weitere Arbeit ............. 20 3 Der Inforrnationhighway als technische Basis von interaktivem Teleshopping ................................................................................................. 23 3. 1 Der Begriff des Inforrnationhighway ....................................................... 23 3.2 Die Entwicklung von Multimedia ............................................................ 24 3.3 Multimediafahige Server und Endgeräte .................................................. 26 3.4 Telekommunikationsnetze ....................................................................... 28 3.4.1 Der Begriff der Bandbreite ............................................................. 28 3.4.2 Übertragungsmedien ....................................................................... 31 3.4.3 Verrnittlungstechnik ....................................................................... 39 3.4.4 Die Rolle von ISDN im Inforrnationhighway ................................. .42 3.5 Inforrnationhighway versus Internet ....................................................... .42 3.6 Weitere Dienste auf dem Inforrnationhighway ........................................ .45 3.7 Zeitlicher Horizont fur die Realisierung des Inforrnationhighway ........... .47 x Itlhalt 4 Theoretischer Bezugsrahmen zur Analyse von interaktivem Tel eshopping ........................................................................................ , ........ 49 4.1 Ausgangspunkt: Interaktives Teleshopping ist ein InfOlmationsproblem ............................................................................... 49 4.2 Beiträge verschiedener Theorien zur Analyse von interaktivem Teleshopping ........................................................................................... 51 4.2.1 Informationsökonomik .................................................................... 51 4.2.2 Transaktionskostentheorie .............................................................. 59 4.2.3 Konsumentenforschung .................................................................. 62 5 Das Produkt bei interaktivem Teleshopping ................................................... 63 5.1 Teleshopping-geeignete Produkte aus Sicht der Praxis ............................ 65 5.2 Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Begriff Produkt ................................................................................................... 66 5.2.1 Produktanalytischer Ansatz ............................................................ 67 5.2.1.1 Klassifikationen ..... :. ........................................................... 67 5.2.1.2 Typologien .......................................................................... 72 5.2.2 Produkte in der Infonnationsökonomik ........................................... 76 5.3 Die Eignung von Produkten für den Handel im interaktiven Teleshopping ........................................................................................... 82 5.3.1 Teleshoppingprodukte .................................................................... 95 5.3.2 Unterschiedliche Einsatzfonnen von interaktivem Teleshopping .................................................................................. 98 5.4 Zusammenfassung ................................................................................. 101 6 Die Nutzung von interaktivem Teleshopping durch den Konsumenten ........ 103 6.1 VOlieile des interaktiven Teleshopping aus Sicht des Konsumenten ........................................................................................ 104 6.2 Typen und Stufen von Kaufentscheidungen ........................................... 107 6.2.1 Konsumentenforschung ................................................................ 107 6.2.2 Informationsökonomik. ................................................................. 110 6.3 Detenninanten des KaufverhaItens bei interaktivem Teleshopping ........ 115