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Interaktion und Lebensweltgestaltung im fremdkulturellen Kontext: Interkulturalitätskonzepte zwischen Theorie und Praxis PDF

312 Pages·2020·2.124 MB·German
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Christina Henkel Interaktion und Lebensweltgestaltung im fremdkulturellen Kontext Interkulturalitätskonzepte zwischen Theorie und Praxis Interaktion und Lebensweltgestaltung im fremdkulturellen Kontext Christina Henkel Interaktion und Lebensweltgestaltung im fremdkulturellen Kontext Interkulturalitätskonzepte zwischen Theorie und Praxis Christina Henkel Göttingen, Deutschland Zgl. Dissertation an der Georg-August-Universität Göttingen, 2019. ISBN 978-3-662-61960-5 ISBN 978-3-662-61961-2 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-662-61961-2 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil von Springer Nature 2020 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. J.B. Metzler ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer-Verlag GmbH, DE und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 1 2 KonzeptionellerRahmenund(inter-)disziplinäreEinbettung 11 2.1 GermanistikalsKulturwissenschaft . . . . . . . . . . . . 11 2.1.1 Kulturbegriff:VerortungvonKultur–Kulturals Lebenswelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 2.1.2 Kulturthemenforschung–WanderndeBlickwinkel . 17 2.1.3 InterkulturelleGermanistikalsFremdheitsfach– XenologieundfremdkulturellerAlltag . . . . . . . 20 2.2 (Meta-)TheoretischerRahmen . . . . . . . . . . . . . . . 23 2.2.1 DasKonzeptderAlltagsweltenunddieKonstrukti- onvonWirklichkeit. . . . . . . . . . . . . . . . . 25 2.2.2 SymbolischerInteraktionismus–Interaktion, HandlungundBedeutung . . . . . . . . . . . . . 35 2.2.3 KonstruktivismusunddiekulturalistischeWende– DerinteraktionistischeKonstruktivismus . . . . . 41 2.3 Zusammenführung:Beobachter*inundBlickwinkel . . . . 47 3 GroundedTheoryMethodologie(GTM) 53 3.1 KonstruktivistischeGroundedTheoryMethodologie . . . 57 3.2 DieForscher*inalsBeobachter*in . . . . . . . . . . . . . 60 3.3 ForschungalsInteraktionundKonstruktion . . . . . . . . 62 3.4 Transkriptionssysteme–TranskribierenalsTätigkeit . . . 64 3.5 KodierenalsHerzstück . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 4 Synthese: Blickwinkel der Akteur*innen – Akteur*innen als Beobachter*innenunderzählendeKonstruktivist*innen 75 4.1 DiekonstruktivistischeBedeutungvonNarrationenfürdas Feld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 76 VI Inhaltsverzeichnis 4.2 Sample . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 4.2.1 DasFeld . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 4.2.2 DieGesprächspartner*innen . . . . . . . . . . . . 80 4.2.3 Die Gespräche – Interviewverlauf, Memos, Samp- ling,Reflexionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 84 5 InteraktionalsKernallerKonstruktionvonLebenswelt 89 5.1 VorstellungdesModellsderInteraktionsmatrix . . . . . . 90 5.2 Auswertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 93 5.2.1 Motivation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 95 5.2.2 „Chinabild“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 106 5.2.3 „Kulturschock“ . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 123 5.2.4 FremdheitunddieKonstruktionvonIdentität . . . 139 5.2.5 Raum–Quartier . . . . . . . . . . . . . . . . . . 156 5.2.6 Sozialwelt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 175 5.2.7 Kommunikation(Sprache) . . . . . . . . . . . . . 195 5.2.8 Blickwinkel–VerstehenundAnerkennung . . . . 215 5.2.9 Nachhaltigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238 6 Fazit 267 6.1 Integration–Interaktion–Inklusion . . . . . . . . . . . . 267 6.2 RahmenbegriffeundihreBedeutungenfürdenStudienauf- enthaltimAusland . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269 6.3 GeltungsbereichderInteraktionsmatrix . . . . . . . . . . 277 7 Literaturverzeichnis 279 8 Anhang: Zusammensetzung des Sampling (Verzeichnis der Gesprächspartner*innen) 301 Abbildungsverzeichnis Abbildung1:InteraktionsmatrixalsErfahrungsschema . . . . . 91 Abbildung2:Kodenetzwerk . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 94 Abbildung3:TriaszurLebensweltgestaltung . . . . . . . . . . 158 Abbildung4:Gulou-Campus. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 163 1 Einleitung MenschenverlassenausdenunterschiedlichstenGründenundmitdiversen MotivationenihreLebenswelt,umsichentwederineineranderennurkurz- fristigaufzuhaltenoderaberauchlangfristiganzusiedeln.Inderklassischen MigrationstheorieunterscheidetmanzwischendensogenanntenPush-und Pull-Faktoren,dieinderRegelvoneinerdauerhaftenMigrationinKombi- nationmitIntegrationund/oderAssimilierungausgehen.Selbstdiemoder- ne Migrationsforschung, die sich auf transnationale soziale Räume fokus- siert,gehtvoneinemdauerhafteren,wennauchflexiblenZustandaus(vgl. Pries1998:79f.).DeutscheStudent*innenimBachelorundMasterstudium ziehtesimmerwiederinsAusland,umsowohldieWeltkennenzulernenals auchihrenLebenslaufaufzuwertenundanschließendwiederzurückzukeh- ren. Für sie sind Auslandsaufenthalte essenziell. Nicht nur der eigene Le- benslauf, sondern auch die Globalisierung erscheint gestaltbar. Abgesehen vom Erwerb so genannter „hard skills“ beziehungsweise formaler Qualifi- kationengehtesumdenGewinnvonSchlüsselqualifikationenwiezumBei- spielInterkulturellerKompetenz(vgl.Reimann2017:27f;Lüsebrink2016: 8f.;Bolten2012;Heringer2012;Treichel/Mayer2011:273f.).Wierlacher schreibtdazu, „[...] interkulturelle Kompetenz sei die Fähigkeit, sich adäquat und flexibelgegenüberdenErwartungenderKommunikationspartneraus anderenKulturenzuverhalten,sichderkulturellenDifferenzenund InterferenzenzwischeneigenerundfremderKulturundLebensform bewusst zu werden und in der Vermittlung zwischen den Kulturen mitsichundseinerHerkunftreflektierendidentischzubleiben“ (Wierlacher2003a:258). InterkulturalitätisteindynamischesKonzept,dassichnachBolten„[...]im WesentlichenaufdieDynamikdesZusammenlebensvonMitgliedernunter- © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer-Verlag GmbH, DE, ein Teil von Springer Nature 2020 C. Henkel, Interaktion und Lebensweltgestaltung im fremdkulturellen Kontext, https://doi.org/10.1007/978-3-662-61961-2_1 2 1 Einleitung schiedlicherLebensweltenaufihreBeziehungzueinanderundihreInterak- tion untereinander bezieht“ (Bolten 2012: 39). Kompetenz bedeutet in die- semZusammenhangdieFähigkeit,wahrzunehmenundzubeobachten,das AufgenommenezuverarbeitenundimIdealfallangemessendurchKommu- nikation und Interaktion zu handeln. Immer mehr Student*innen entschei- densichdaherfüreinenAuslandsaufenthaltinderHoffnung,entsprechende ErfahrungenzusammelnundsichsofürdenglobalenArbeitsmarktzuqua- lifizieren.Denn,soWierlacher: „AnvielenOrtenzugleichfremdundheimischzusein,zähltzuden Grunderfahrungen unserer Zeit. [...] Viele Menschen werden in Zu- kunft freiwillig oder unfreiwillig einer Berufstätigkeit innerhalb ei- nerfürsiefremdenKulturnachgehenundtagtäglichmitAusländern interagieren und kooperieren müssen. [...] Folglich wird die Befä- higungzurqualifizierteninterkulturellenKommunikationfürimmer mehrMenschenzueinerArt’intellektuellerGrundausstattung’wer- den“(Wierlacher1993:9). DievorliegendeArbeitbeschäftigtsichanhandeinerFallstudiemitdenEr- fahrungen und Wahrnehmungen von 30 deutschen Student*innen während ihresAuslandsstudiumsinChina.DafürbietetdieInterkulturelleGermanis- tik (im Folgenden auch IKG) einen Komplex unterschiedlicher Konzepte, die im Verlauf der Arbeit diskutiert werden sollen. Theoretische Überle- gungen zur Konstruktion von Wirklichkeit und zu interaktionistischen An- sätzenermöglicheneineAnnäherungdaran,weroderwasaufwelcheWeise Einflussaufdieobengenannte„intellektuelleGrundausstattung“ausübt. Im Zuge der Globalisierung gehört der Wettbewerb um die klügsten Köp- fe in der internationalen Hochschullandschaft zum täglichen Geschäft der Hochschulen. Auf struktureller Ebene wird viel dafür getan, um jungen Akademiker*innen Auslandserfahrung und Austausch zu ermöglichen, denn Student*innen sollen auf die globalisierte Welt vorbereitet werden. Als potenzielle Führungskräfte sollen sie zukünftig dabei helfen, zusam- men mit internationalen Partner*innen Lösungen für die unterschiedlichs- ten Probleme der Globalisierung, wie zum Beispiel Ressourcenknappheit, Umweltfragen und Nahrungsverteilung zu finden. Zudem sollen sie durch 1 Einleitung 3 diese Integration in internationale Forschungsdiskurse die Synergieeffek- tekulturellerVielfaltalsForschungsressourcenutzen.Und„[...]vonimmer mehrMenschenwirdeineMehrsprachen-undMehrkulturenkompetenzund ein begründetes Wissen von Eigenheit, Andersheit und Fremdheit als Teil ihrer intellektuellen Grundausstattung benötigt und erwartet“ (Wierlacher/ Albrecht 2003: 280). Denn unterschiedliches Denken fördert neue Lösun- genundStrategien. Deutschland und China haben im Vergleich sehr auslandsmobile Student* innenundsindbeliebteGastländerfürdieStudent*innendesjeweilsande- renLandes(vgl.Fritsche2011:4).DieGruppechinesischerStudent*innen istdiegrößteGruppederausländischenStudent*inneninDeutschland1.Im Jahr2014studiertediebishergrößteZahldeutscherStudent*inneninChi- na, nämlich 8.193 (vgl. Statistisches Bundesamt 2017: 31). Es gibt bereits einigeVeröffentlichungenvorallemchinesischerDeutschland-Alumni,die chinesische Student*innen in Deutschland zum Thema machen (vgl. Zhou 2010; Sun 2010; Guan 2007). Größere Untersuchungen speziell zu deut- schen Student*innen in China und ihren Erfahrungen wurden bisher aller- dingsnichtdurchgeführtoderveröffentlicht,abgesehenvoneinerFallstudie übervierStudent*innenbeziehungsweisePraktikant*innen,dieinQingdao in Gastfamilien lebten (vgl. Lauterbach 2010). Seit den 1990er Jahren gibt es keine wissenschaftlichen Publikationen zu deutsch-chinesischen Hoch- schulkooperationenaußerhalbdesBroschürenbereichs2.„ChinesischeUni- versitäten als ,strategische Partner‘ gefragt“ titelt ein Artikel der Außen- stelle Peking des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), der das Programm des DAADs zur Förderung der Vertiefung internationa- 1 Vgl.Fritsche(2011:4):China:ca.548.000,Indien:ca.185.000,Südkorea:ca.115.000 undDeutschland:94.000. 2 DiesergabeineLiteraturrechercheimGemeinsamenVerbundkatalog(GVK)zuden entsprechenden Stichworten „China“, „Deutschland“, „Studierende“, „Studenten“, „Studium“(Stand:Januar2013). 2019erschiendas„JahrbuchAngewandteHochschulbildung2016“,dasDeutschland undChinaalsstrategischePartnerimBereichderangewandtenHochschulbildungthe- matisiert(vgl.Cai/Lackner:2019).

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