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Inter-organisationales Lernen: Eine empirische Analyse von Lernprozessen in Unternehmenskooperationen PDF

278 Pages·2003·5.103 MB·German
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Roman Grunwald Inter-organisationales Lernen GABLER EDITION WISSENSCHAFT Roman Grunwald Inter-organisationales Lernen Eine empirische Analyse von Lernprozessen in Un te rn eh m e nskoo peration en Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Dr. h.c. Alfred Kieser Deutscher Universitats-Verlag Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet uber <http://dnb.ddb.de> abrufbar. Dissertation Universitat Mannheim, 2002 1. Auflage Februar 2003 Aile Rechte vorbehalten © Deutscher Universitats-Verlag GmbH, Wiesbaden, 2003 Lektorat: Brigitte Siegel / Stefanie Loyal Der Deutsche Universitats-Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. www.duv.de Das Werk einschlieBlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschutzt. Jede Verwertung auBerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verla.9s unzulassig und strafbar. Das gilt insbe sondere fur Vervielfaltigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden durften. Umschlaggestaltung: Regine Zimmer, Dipl.-Designerin, Frankfurt/Main Gedruckt auf saurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier ISBN-13: 978-3-8244-7801-9 e-ISBN-13: 978-3-322-81490-6 001: 10.10071 978-3-322-81490-6 Geleitwort Strategische Allianzen haben in den 80er und 90er Jahren sowohl an Zahl als auch an Bedeu tung zugenommen und ein Ende dieser Entwicklung ist nicht absehbar. Viele solcher Unter nehmenskooperationen werden mit der Intention eingegangen, in gemeinsamen Projekten das jeweilige Wissen der Partner neu zu kombinieren und so Produktinnovationen zu schaffen. Die dabei zwischen den Unternehmen stattfindenden Lernprozesse stehen im Mittelpunkt der vorliegenden Arbeit; insbesondere geht es urn die Frage, wie viel die beteiligten Spezialisten der kooperierenden Unternehmen voneinander lernen miissen. Herr Grunwald hat seiner Arbeit ein innovatives Konzept zugrunde gelegt. Er schwimmt an gegen den machtigen Strom der international herrschenden Meinung, dass intensives Vonein ander-Lernen ("Cross-Learning") die angemessene Vorgehensweise bei gemeinsamen Pro jekten zwischen Unternehmen sei. Diese Position verletzt jedoch das elementare Prinzip der organisationalen Spezialisierung, das von zentraler Bedeutung fur die Leistungsfahigkeit eines Unternehmens ist. Sie blendet dariiber hinaus die Wirkung der begrenzten Rationalitat von Individuen aus und die daraus resultierende Uberfordemng durch Cross-Learning. Die empirischen Ergebnisse zu den von Herrn Grunwald analysierten Innovationsprojekten stiitzen die herrschende Meinung nicht. Sie zeigen auf, dass Wissen nur sehr selektiv und probleminduziert ausgetauscht wurde und andere, effektivere Wege der Wissensintegration beschritten werden. Es ist Herrn Grunwald hoch anzurechnen, dass es ihm gelungen ist, nati onale und internationale Kooperationen der SAP mit anderen Technologieuntemehmen als empirische Untersuchungsobjekte zu gewinnen. Basierend auf den empirischen Befunden wird ein Rahmenmodell des Transaktiven Inter organisationalen Lernens entwickelt, fUr das intensives Cross-Learning zwischen den Partnern keine Voraussetzung fUr Produktinnovationen in Allianzen darstellt. Das Rahmenmodell besteht aus drei Mechanismen, die die Gehirne der Spezialisten bei der Speicherung, Lokali siemng und Rekombination des fUr die Innovation benotigten Wissens entlasten. Als effi ziente Speicherrnedien au13erhalb der Kopfe der Spezialisten fungieren codifizierte Artefakte wie produktbezogene Konzeptpapiere, Prototypen und das Endprodukt. Die Lokalisiemng des V relevanten Wissens und der darUber verfligenden Experten findet innerhalb von Transactive Memory-Systemen statt, die ein gemeinsames Gedachtnis simulieren. FUr das einzelne Pro jektmitglied bedeutet dies, dass nicht das gesamte Wissen innerhalb des Projektteams geteilt werden muss, sondem nur ein Verzeichniswissen: Es reicht jemanden zu kennen, der Uber das relevante Wissen verfligt, oder jemanden, der jemand anderen kennt, der es weill. Der Mecha nismus zur Rekombination des Wissens baut auf dem Konzept von March et al. (1991) der Simulation von Erfahrungen auf und basiert auf wiederholten Trial-and-Error-Prozessen auf der Basis von Produktkonzepten und -prototypen. Diese werden von Spezialisten erstellt, die in hohem Malle unabhangig voneinander und modular arbeiten. Die Resultate aus den durch geflihrten Intensivfallstudien zeigen zudem, dass ein begrenzter Grundstock an gemeinsamem Wissen hilfreich flir eine effektive Zusammenarbeit in innovativen Projekten ist. 1m Gegensatz zu den vorherrschenden Konzepten besteht die Essenz des Transaktiven Inter organisationalen Lemens darin, dass Spezialisten aus unterschiedlichen Firmen Cross Learning soweit wie m6glich reduzieren mUssen, urn effizient zu kooperieren. Herr Grunwald arbeitet Uberzeugend heraus, dass die Herausforderung beim Inter-organisationalen Lemen nicht darin liegt, soviel wie moglich voneinander zu lemen, sondem Wege zu finden, dieses wechselseitige Lemen so we it wie m6glich zu begrenzen. Von dies em Buch k6nnen aile profitieren, die sich mit der Integration von Wissen zu neuen Produkten innerhalb von Koope rationen beschaftigen. Ich wtinsche dieser innovativen, theoretisch und empirisch fundierten Arbeit eine breite Resonanz. Alfred Kieser VI Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 2002/2003 von der Fakultat fUr Betriebs wirtschaftslehre der Universitat Mannheim als Dissertation angenommen. Ich habe vielen Personen, die mir wahrend der Promotionszeit hilfreich zur Seite standen, Dank zu sagen. Herrn Professor Dr. Dr. h.c. Alfred Kieser mochte ich fUr die intensive Betreuung dieser Arbeit danken. Ich danke ihm flir die vielen konstruktiven und kritischen Anregungen zu meiner Arbeit und seine unterstutzende Rolle im Forschungsprozess, aber auch fUr das breite Spektrum an Themen und Fragestellungen, das ich in meiner Zeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl fUr Allgemeine BWL und Organisation bearbei ten konnte. Herm Professor Dr. Walter Oechsler danke ich fUr seine Bereitschaft, als Zweit gutachter zur VerfUgung zu stehen. Fur wertvolle Anregungen und Hinweise mochte ich meinen Kollegen am Lehrstuhl Thomas Armbruster, Claudia GroB, Beatrice Hurrle, Ulrich Koch, Achim Oberg, Christian Queva, Michael Woywode und Tino Scholl hom sowie Peter Walgenbach herzlich danken. Insbeson dere mochte ich Ulrich Koch hervorheben, dem ich viele kritische und weiterfUhrende Impul se verdanke. Ausdriicklich mochte ich mich auch bei Waltraud Leininger bedanken, der fan tastischen Lehrstuhl-Sekretiirin. Fur die gewissenhafte Transkription der Interviews gebuhrt Laura Brinkmann und Diana Womer und fUr die Formatierungshilfe Maren Bauer ein herzli ches Dankeschon, ebenso wie allen anderen Famulanten des Lehrstuhls, die mich und meine Arbeit unermudlich unterstutzt haben, namentlich Janet Zinke und Judith Eichner. Dank schulde ich Christoph Moos und Uwe Schwellbach fUr ihr Korrekturlesen und ihre wertvollen Verbesserungsvorschlage. Zu groBem Dank verpflichtet bin ich den Entscheidungstragem der SAP AG, die ohne Beriih rungsiingste die wissenschaftliche Erforschung von Kooperationsprojekten ihrer Firma er moglichten, insbesondere Herrn Professor Dr. Claus Heinrich, Mitglied des Vorstands, und Herrn Stephan Rossius, Senior Vice President Global Partner Management. Mit Rat und Tat standen mir zudem stets Bob Cummings, Katrin Fritzsche und Dr. Sven Weissmann zur Seite - Sven verdient dabei ein ganz spezielles "Mille Grazie!". Ebenso danke ich den Entscheidem VII aus den anderen an der Untersuchung beteiligten Untemehrnen fur ihre Unterstiitzung, insbe sondere Herm Dr. Michael Meyer, Herm Hans Zehetmaier (Vorstandsvorsitzender der MSG Systems AG) und Herm Christoph Petznik (MSG-Bereichsleiter SAP Consulting & Deve lopment). Ich bedanke mich zudem bei den Interviewpartnem, die ausdauemd meine Fragen beantwortet haben - leider kann ich sie wegen der ihnen zugesicherten Anonymitat an dieser Stelle nicht namentIich erwiihnen. Weiterhin verdient die Stiftung Rheinische Hypothekenbank eine besondere Erwiihnung, die mir durch ihre groJ3ziigige finanzielle Unterstiitzung die Umsetzung meiner empirischen Untersuchungen wesentIich erleichterte; aus den gleichen Grunden gilt mein Dank der Deut schen Forschungsgemeinschaft bzw. dem Sonderforschungsbereich 504 "Rationalitatskon zepte, Entscheidungsverhalten und okonomische Modellierung" an der Universitat Mann heim. Besonderer Dank gilt meiner Freundin Katja Heuer - fUr ihr sorgfaltiges und kritisches Kor rekturlesen, vor allem aber fUr ihre ansteckende sonnige Lebensfreude, durch die sich auch die Harten im Promotionsmarathon relativierten. Schliel3lich mochte ich mich bei meinen Eltem, Veronica und Dr. Klaus-Dieter Grunwald, bedanken, die mich durch ihren Riickhalt und ihr Vertrauen stets unterstiitzt haben und denen ich diese Arbeit widme. Roman Grunwald VI!! Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis .......................................................................................................... .xm Tabellenverzeichnis ................................................................................................................. XV Abkiirzungsverzeichnis ....................................................................................................... .xVII A GRUNDLAGEN .................................................................................................................. 1 Problemstellung und Aufbau der Arbeit... ......................................................................... 1 2 Untemehmenskooperationen ............................................................................................. 6 2.1 Konzepte, Begriffe und Abgrenzungen ...................................................................... 6 2.1.1 Kooperation - eine Begriffsbestimmung ........................................................... 6 2.1.2 Abgrenzung verschiedener Formen der Kooperation ........................................ 7 2.2 Erkliirungsperspektiven flir Kooperationen .............................................................. 10 2.2.1 Der Wissensbasierte Ansatz: Kooperationen als Leminstrumente .................. 10 2.2.2 Alternative Ansatze .......................................................................................... 16 3 Die Integration spezialisierten Wissens in Organisationen (intra-organisational) .......... 21 3.1 Organisationales Lernen - eine Skizze zum Stand der Forschung ........................... 21 3.2 Ebenen des Lernens und die Verbindung zwischen ihnen ....................................... 29 3.2.1 Cross-Learning implizierende Ansatze ............................................................ 31 3.2.2 Der Ansatz des Transaktiven Organisationalen Lernens ................................. 40 4 Die Integration spezialisierten Wissens in Kooperationen (inter-organisational) .......... .49 4.1 Inter-organisationales Lernen -eine Arbeitsdefinition ........................................... .49 4.2 Stand der theoretischen Forschung: Dominanz der kognitiven Perspektive ............................................................................................................... 50 4.2.1 Kognitive Perspektive ...................................................................................... 51 4.2.2 BehavioraIe Perspektive ................................................................................... 58 4.3 Stand der empirischen Forschung ............................................................................ 61 B EMPIRISCHE UNTERSUCHUNG .................................................................................. 69 Gestaltung der empirischen Untersuchung ...................................................................... 69 1.1 Spezialisierung und begrenzte Rationalitat als "conditiones sine qua non" ................................................................................................................... 69 1.2 Forschungsleitende Fragestellung und Ziele ............................................................ 71 IX 1.3 Exkurs: Koordinations-vs. Kooperationsprob1em ................................................... 74 2 Methodik .......................................................................................................................... 77 2.1 Methodisches Design ............................................................................................... 77 2.1.1 Qualitative empirische Sozialforschung .......................................................... 77 2.1.2 Fallstudie als Forschungsmethode ................................................................... 80 2.2 Forschungsvorgehen ................................................................................................. 83 2.2.1 Auswah1 der Hille ............................................................................................ 84 2.2.2 Ablauf der Datengewinnung und eingesetzte Erhebungsinstrumente ............. 88 2.2.3 Datenauswertung .............................................................................................. 94 3 Darstellung der untersuchten Projekte ............................................................................. 99 3.1 Fallstudie zum Entwicklungsprojekt "Provisionssysteme" (MSG und SAP) .................................................................................................................. 99 3.1.1 Vorstellung des Entwicklungsprojekts ............................................................. 99 3.1.2 Organisationsstruktur des Projekts ................................................................. 100 3.1.3 Projektablauf .................................................................................................. 103 3.2 Fallstudie zum Entwicklungsprojekt "Business Routing" (Elecktron und SAP) .............................................................................................. 10 5 3.2.1 Vorstellung des Entwick1ungsprojekts ........................................................... 105 3.2.2 Organisationsstruktur des Projekts ................................................................. 106 3.2.3 Projektab1auf .................................................................................................. 109 3.3 Fallstudie zum Entwicklungsprojekt "Asian Language Support" (IBM und SAP) ...................................................................................................... 111 3.3.1 Vorstellung des Entwicklungsprojekts ........................................................... 112 3.3.2 Organisationsstruktur des Projekts ................................................................. 113 3.3.3 Projektablauf .................................................................................................. 117 3.4 Fallstudie zum Entwicklungsprojekt "Integration von D&B-Daten in SAP BW" (Dun & Bradstreet und SAP) ............................................................ 119 3.4.1 Vorstellung des Entwicklungsprojekts ........................................................... 119 3.4.2 Organisationsstruktur des Projekts ................................................................. 121 3.4.3 Projektablauf .................................................................................................. 123 3.5 Synoptische Darstellung der untersuchten Hille .................................................... 125 4 Lernstrategien ................................................................................................................ 127 4.1 Theoretische Grundlagen ....................................................................................... 127 4.2 Empirische Analyse ................................................................................................ 128 x

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