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Integriertes Umweltkostenmanagement: Bezugsrahmen und Konzeption für eine ökologisch nachhaltige Unternehmensführung PDF

415 Pages·2009·2.049 MB·German
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Heinz Karl Prammer Integriertes Umweltkostenmanagement GABLER RESEARCH nbf neue betriebswirtschaftliche forschung Band 369 Heinz Karl Prammer Integriertes Umweltkostenmanagement Bezugsrahmen und Konzeption für eine ökologisch nachhaltige Unternehmensführung RESEARCH Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Habilitationsschrift Universität Linz 2008 Gedruckt mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung in Wien 1. Auflage 2009 Alle Rechte vorbehalten © Gabler | GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden 2009 Lektorat: Claudia Jeske | Jutta Hinrichsen Gabler ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.gabler.de Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-8349-1690-7 Für Christoph Heinz Vorwort Geltender ökonomischer Logik folgend, schreitet die weltweite Übernutzung der natür- lichen Umwelt mit großen Schritten voran. Auch wenn zur Zeit andere Fragen die politische Diskussion dominieren, weist vieles darauf hin, dass die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen auf unserem Planeten Erde in diesem Jahrhundert zu einer existentiellen Herausforderung der Menschheit werden wird. Nach wie vor dominiert die Sichtweise, dass der Schutz von Natur und Umwelt nicht Aufgabe der Wirtschaft, sondern Aufgabe der Politik ist. Diese scheint aber insbesondere im Bereich der internationalen Umweltpolitik zu versagen, indem sie geeigneten Rahmen- bedingungen nicht oder nur zögerlich schafft. Im Rahmen der marktwirtschaftlichen Ordnung kommt deshalb gegenwärtig den Unternehmungen eine besondere Verant- wortung in den Bemühungen um die Neu- bzw. Rückgewinnung des „humanen Maßes“ in den Wirtschafts- und Lebensbeziehungen der Menschen zu. Vor allem große Unternehmungen betrachten diese Bemühungen – vielfach unter dem Stichwort „Corporate Sustainability“ thematisiert – bereits als ernstzunehmende gesellschaftliche Herausforderung. Der Schritt von der verbalen Anerkennung zur nachhaltigkeits- orientierten Leistung und Rechenschaftslegung wird jedoch nur schleppend vollzogen. In den letzten 20 Jahren wurden im Rahmen der Betriebswirtschaftslehre eine geradezu unübersehbare Fülle von Einzelbeiträgen zur umwelt- und nachhaltigkeitsorientierten Unternehmensführung verfasst. Ein tieferer Blick in die erschienenen (Lehr-)Bücher und Aufsätze offenbart ein mehr oder weniger unverbundenes Nebeneinander von unterschiedlichsten, auch „außerökonomischer“ Ansätzen; darunter auch Diskussionen zur Kernfrage: Warum sollen sich Unternehmen überhaupt nachhaltig verhalten? Die Chance einer nachhaltigkeitsorientierten Unternehmensführung liegt in der Zusam- menschau scheinbar konkurrierender Ansätze und Perspektiven. Ein Anliegen des vorliegenden Werkes ist es daher, einen Bezugsrahmen zur (ökologisch) nachhaltig- keitsorientierten strategischen Steuerung zu spannen sowie – darauf aufbauend – ein Konzept vorzustellen, das alle relevanten Teilbereiche des Unternehmens unter beson- derer Berücksichtigung des Rechnungswesen umfasst und diese hinsichtlich ihres Umwelt- und Nachhaltigkeitsbezugs zu diskutieren. Zu einem umfassendes Konzept gehört auch eine lehrgeschichtliche Einordnung des Bildes von „Natur“ und „Umwelt“ sowie der Versuch einer Übersetzung ihrer Wahrnehmung in Wirtschaft und Gesell- schaft in die Sprache der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften. Das vorliegende Buch ist die überarbeitete Fassung meiner Habilitationsschrift, die im Jahr 2008 an der Sozial- und Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Johannes VIII Kepler Universität Linz eingereicht wurde. Dieses Werk ist zum einen Bestandteil des Habilitationsverfahrens, zum anderen eine Art Zwischenbilanz über mehr als 15 Jahre wissenschaftliches Arbeiten zu den Verbindungslinien und Schnittmengen zwischen Ökologie und Betriebswirtschaftslehre. Ein erlesenes Glück wird demjenigen zuteil, der zu grundsätzlichen Fragen Antworten finden darf. Die nicht immer im Gegenstandsbereich der Betriebswirtschaftslehre liegenden Antworten haben mein Verständnis zu bestimmten Begriffen und Konzepten fundamental verändert. Rückblickend gilt: Der Weg (der Erkenntnis) war das Ziel. Auf diesem Weg haben mich viele Menschen begleitet, denen ich zu besonderem Dank verpflichtet bin. Herrn o.Univ.-Prof. Dr. Adolf Heinz Malinsky gebührt mein Dank an vordester Stelle. Er hat meine Arbeit seit dem Jahr 1992 als wissenschaftlicher Weg- weiser am Institut unterstützt und mir jenen inhaltlichen Freiraum eingeräumt hat, der zum Verfassen auch dieses Werkes erforderlich war. Weiters zu besonderem Dank ver- pflichtet bin ich Herrn Prof. Dr. Dr. h.c. Eberhard Seidel von der Universität Siegen, dessen wissenschaftliche Arbeiten als Wegweiser dienten und dessen positiv-kritische Begutachtung meiner Arbeit mir wertvolle Anregungen für mein künftiges Schaffen lieferte. Den weiteren Gutachtern, Herrn o.Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Nadvornik von der Alpen-Adria Universität Klagenfurt und Herrn o.Univ.-Prof. Dr. Gerhard Wührer (Institut für Handel, Absatz und Marketing) bin ich zu großem Dank verpflichtet. Herr o.Univ.-Prof. Dr. Reinbert Schauer (Institut für Betriebswirtschaftslehre der Gemein- wirtschaftlichen Unternehmen) ist an dieser Stelle als besonderer Wegbegleiter und Wegbereiter hervorzuheben: Er hat den Vorsitz der Habilitationskommission übernom- men und dieses Gremium äußerst umsichtig geführt. Mein Dank gilt auch allen wissenschaftlichen Mitarbeitern des Institutes, dem ich angehöre und die mit ihrer Diskussionsbereitschaft zum Gelingen dieser Arbeit beige- tragen haben. Frau Univ.-Ass. Mag.a Dr.in Petra Haider hat sich hier verdienstvoll gemacht, da sie die gesamte Arbeit mit kritischem Blick Korrektur gelesen hat. Ganz herzlich möchte ich mich bei Frau Univ.-Lektorin Dipl.-Ing.in Susanna Schiemer bedanken, die diese Arbeit mit großem Engagement und sprachwissenschaftlichem Verständnis durchgesehen und Korrektur gelesen hat. Meiner Familie danke ich für die verständnisvolle Unterstützung während des gesamten Entstehungszeitraumes insbe- sondere für den geduldig ertragenen Verzicht auf gemeinsame Freizeit. Heinz Karl Prammer Inhaltsverzeichnis Vorwort………………………………………………………………..………………VII Inhaltsübersicht………………………………………………………...……………… IX Abbildungsverzeichnis…………………………………………………..…………… XV Tabellenverzeichnis………………………………………………………………….XVII Formelverzeichnis…………………………………………………………….……... XIX 1 Einführung.................................................................................................................1 1.1 Problemstellung und Forschungsfragen..........................................................2 1.2 Zielsetzung und Gang der Untersuchung........................................................5 2 Betriebliche Schadschöpfung und ökologische Nachhaltigkeit – Betriebs- wirtschaftliche Analyse und interdisziplinäre Perspektiven zur Einordnung des Umweltkostenmanagements..............................................................................8 2.1 Von den Vorläufern der Ökonomie bis zur ökologieorientierten Betriebs- wirtschaftslehre - die natürliche Umwelt in aggregierten Modellen............9 2.1.1 Historischer Abriss von der Entstehung und vom Wandel des Naturbildes in Gesellschaft, Wirtschaft und Naturwissenschaft..............9 2.1.1.1 Vom Naturbild der Vorklassik und Klassik.............................10 2.1.1.2 Vom Naturbild der Physiokraten..............................................15 2.1.1.3 Von der Neoklassik und deren Naturbild – Entstehung und Kritik..............................................................16 2.1.2 Die Betriebswirtschaftslehre des 20. Jahrhunderts - „Opfer“ oder Korrektiv der historisch überkommenen Entwicklung zur Naturferne? 20 2.2 Die natürliche Umwelt und ihre anthropogene Zurichtung - Betrachtungen unter dem Blickwinkel eines moderaten Anthropozentrismus........................................................................................26 2.2.1 Ökosysteme und Technosysteme...........................................................36 2.2.2 Ökosphäre und Technosphäre - Räume natürlicher Ordnung und vom Menschen dominierter Ordnung....................................................42 X 2.3 Ökologische Nachhaltigkeit – Konzeptionsidee und strategische Anknüpfungspunkte........................................................................................46 2.3.1 „Schwache Nachhaltigkeit“ und „Starke Nachhaltigkeit“ - Die Bandbreite normativ geleiteter Konzepte zur Harmonisierung von Realökonomie und natürlicher Umwelt..........................................46 2.3.2 Effizienzstrategie und Kompatibilitätsstrategie – Grundlegende Managementstrategien für eine „kritische ökologische Nachhaltigkeit“.......................................................................................60 2.4 Das Unternehmen als ökologisch-ökonomisches Subsystem.......................64 2.4.1 Vom Zusammenhang zwischen ökologischer und ökonomischer Knappheit...............................................................................................65 2.4.2 Betriebliche Tätigkeit im Spannungsfeld zwischen ökologischer Nachhaltigkeit und ökologisch negativen Umweltwirkungen...............69 2.4.2.1 Betriebliche Tätigkeit als Auslöser betrieblicher Umweltwirkungen....................................................................70 2.4.2.1.1 Direkte und indirekte Umweltwirkungen als Betrachtungsobjekt..................................................72 2.4.2.1.2 Die Hauptarten betrieblicher Umwelteinwirkungen..............................................74 2.4.2.1.3 Die Hauptarten betrieblicher Umweltauswirkungen..............................................77 2.4.2.1.4 Die Bewertung von Umweltwirkungen im Kontext der „kritischen ökologischen Nachhaltigkeit“.........80 2.4.2.1.5 Zu betrieblicher Schadschöpfung und ökonomischem Schaden als unerwünschte Ergebnisse betrieblicher Tätigkeit...........................87 2.4.3 Zur Berücksichtigung unerwünschter Outputkomponenten in betriebs- wirtschaftlichen Modellen der Produktions- und Kostentheorie............90 2.4.3.1 Der Einbezug von Umweltaspekten in umweltbezogen adaptierte Modelle der klassischen Produktions- und Kostentheorie und deren Grenzen im Hinblick auf die Abbildung ökologisch nachhaltiger Aspekte...........................92 2.4.3.2 Unerwünschte Outputkomponenten betrieblicher Produktion und deren begriffliche und systematische Einordnung............98 2.4.3.3 Einbezug der physischen Komponenten der ökologischen Nachhaltigkeit in das Input-Output-Modell der Produktion- Reduktion ...............................................................................106 XI 2.4.4 Umweltbilanzen und betriebswirtschaftliche Ansätze zur verur- sachungsgerechten Abbildung von betrieblichen Umweltwirkungen..112 2.4.4.1 Zur Abbildung der mengenmäßigen Komponente betrieblicher Umweltwirkungen.............................................113 2.4.4.1.1 Direkte und indirekte Umweltwirkungen des betrieblichen Leistungsprozesses - Entstehung und Ansatzpunkte zur Reduktion..........................114 2.4.4.1.2 Umweltbilanzen als Instrumente zur Abbildung direkter und indirekter Umweltwirkungen............120 2.4.4.1.2.1 Zur Unterscheidung von Umweltbilanzen nach Abbildungstiefe und Abbildungsbreite...................................122 2.4.4.1.2.2 Die Ökobilanz – ein Instrument zur Abbildung und Bewertung produktbezogener Umweltwirkungen..................127 2.4.4.1.2.3 Kritische Würdigung und weitere Vorgangsweise.................134 2.4.4.1.3 Ansatz und verursachungsgerechte Zurechnung von Stoff- und Energieflüssen auf Prozesse und Produkte – Lösungsansätze der Betriebswirt- schaftslehre und der Ökobilanzforschung.............135 2.4.4.1.3.1 Zur Umweltstückliste - ein betriebswirtschaftlicher Lösungs- ansatz zur verursachungsgerechten Zurechnung von Umwelt- wirkungen auf Einsatzstoffe, Prozesse und Produkte.............136 2.4.4.1.3.2 Zur Problematik der verursachungsgerechten Zurechnung von Stoff- und Energieflüssen auf Prozesse und Produkte im Rahmen der Ökobilanzierung............................................137 2.4.4.2 Zur Bewertung des Mengengerüsts betrieblicher Umwelt- wirkungen - Verfahren zur Bewertung internalisierter und externalisierter Umweltwirkungen.........................................142 2.4.4.2.1 Von den Möglichkeiten und Grenzen der Abbildung betrieblicher Umweltwirkungen durch umweltökonomische Instrumente...............142 2.4.4.2.2 Monetäre umweltorientierte Bewertungsverfahren............................................148 2.4.4.2.3 Relativ abstufende ökologische Bewertungsverfahren............................................150 2.4.4.2.4 Exkurs: Naturwissenschaftlich fundierte ökologische Bewertungsverfahren........................152 2.4.4.2.5 Fazit zur Bewertung des Mengengerüsts betriebl. Umweltwirkungen und weitere Vorgangsweise...182

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