Christian Erk Sascha Spoun Integrativ managen Ein Modell für eine effektive Praxis der Unternehmensführung Integrativ managen Christian Erk · Sascha Spoun Integrativ managen Ein Modell für eine effektive Praxis der Unternehmensführung Christian Erk Sascha Spoun Universität St. Gallen (HSG) Leuphana Universität Lüneburg St. Gallen, Schweiz Lüneburg, Deutschland Universität St. Gallen (HSG) St. Gallen, Schweiz ISBN 978-3-658-30522-2 ISBN 978-3-658-30523-9 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-30523-9 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. © Der/die Herausgeber bzw. der/die Autor(en), exklusiv lizenziert durch Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von allgemein beschreibenden Bezeichnungen, Marken, Unternehmensnamen etc. in diesem Werk bedeutet nicht, dass diese frei durch jedermann benutzt werden dürfen. Die Berechtigung zur Benutzung unterliegt, auch ohne gesonderten Hinweis hierzu, den Regeln des Markenrechts. Die Rechte des jeweiligen Zeicheninhabers sind zu beachten. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informationen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag, noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Planung/Lektorat: Ulrike Lörcher Springer Gabler ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature. Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Vorwort Dieses Buch richtet sich an alle, die sich für die Tätigkeit interessieren, die gemeinhin „Managen“ genannt wird – sei es, weil sie diese selbst ausüben, weil sie mit Personen zu tun haben, die managen, oder weil sie sich im Rahmen eines Studiums auf eine Tätigkeit als Manager1 vorbereiten. Die nachfolgenden Ausführungen möchten diesen Personen besser verstehen helfen, was (gutes) Management ist und welche spezi- fische Wertschöpfung Manager für Unternehmen, aber auch andere soziale Systeme, erbringen (können). Die dem Buch zugrunde liegende Leitfrage ist die in ihrem Kern management-philosophische Frage nach dem Wesen von Management, nämlich „Was ist Management?“. Diese Frage beantwortend, möchte das Buch seinen Lesern Management in Form eines Modells greif- und verstehbar machen. Das vorliegende Buch möchte der Vielzahl an bereits vorhandenen Management- modellen jedoch nicht einfach ein weiteres unverbundenes Modell hinzufügen. Es hat nicht den Anspruch der nächsten Mode oder des ohrenkitzelnden Neuen, sondern des Grundsätzlichen und Wesentlichen. Es entstand aus der Überzeugung, dass das Wesen von Management am besten durch einen integrativen Blick auf das erfasst werden kann, was wichtige Managementdenker dazu gesagt haben. Für eine erfolgreiche Praxis der Unternehmensführung kommt es nicht so sehr auf aktuelle Trends an, sondern auf den Blick zurück auf und das Wissen um die überzeitlich stabilen und grundsätzlichen Erkenntnisse und Beiträge der Forschung aus den letzten Jahrzehnten. Entsprechend steht das Bemühen um die Beschreibung des grossen Ganzen von Management und nicht dessen Details im Mittelpunkt dieses Buches. Durch die Einnahme einer solch langfristig-integrativen Perspektive soll das Wesen von Management erkennbar und 1Aus Gründen der Lesbarkeit und grammatischen Korrektheit verwendet dieses Buch das grammatische ohne Verweis auf das biologische Geschlecht. Wenn im Text generisch maskuline oder generisch feminine Rollen-, Funktions- oder Berufsbezeichnungen verwendet werden, so umfassen diese grundsätzlich alle Menschen unabhängig von ihrem biologischen Geschlecht. Denn sowohl das generische Feminin als auch das generische Maskulin sind in Bezug auf das bio- logische Geschlecht grundsätzlich neutral. Sollte der spezifische Kontext eine Betonung des Sexus erheischen, wird dieses entsprechend gekennzeichnet. V VI Vorwort Bestehendes zu einem integrierenden Modell synthetisiert werden, das Managern einen Orientierungsrahmen für ihre herausfordernde Tätigkeit bietet. Die Grundlage für die Ausführungen dieses Buches bilden mehr als 20 Jahre Erfahrung der Autoren mit dem Thema Management im Rahmen von Forschung, Lehre und Praxis. Besonderen Einfluss auf die Entwicklung des in diesem Buch beschriebenen Managementverständnisses hatten die im Rahmen der Geschäftsleitung der Executive MBA Programme der Universität St. Gallen angestellten Überlegungen zur Systematisierung und Umsetzung einer effektiven Weiterbildung von Führungs- kräften. Einen wesentlichen Fundus sowie Reflexions- und Validierungshintergrund zu den Ausführungen in diesem Buch bildet des Weiteren die langjährige Erfahrung in der Führung einer komplexen und multirationalen Expertenorganisation wie der Leuphana Universität Lüneburg. Ausgangspunkt und Ziel unserer Arbeiten ist die Frage nach dem Beitrag für die Gesellschaft und dem dauerhaften Wert des (eigenen) Denkens und Handelns. Zu dem soll auch dieses Buch beitragen und sich in den nächsten Jahren weiterentwickeln. Ent- sprechend danken wir allen, die dazu direkt und direkt beigetragen haben, insbesondere unseren Kollegen und Wegbegleitern, aber auch unseren Studenten, sehr herzlich und freuen uns auf künftige Kritik und Anregungen. St. Gallen und Lüneburg Christian Erk September 2020 Sascha Spoun Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt und Verständnis von Management ............................. 1 1.1 Management: Erste Annäherungen ............................... 3 1.2 Aufbau dieses Buches ......................................... 6 1.3 Zu Managementmodellen ...................................... 10 2 Unternehmenskonzept ............................................ 13 2.1 Systemtheoretische Grundlagen .................................. 13 2.1.1 Ganzheit .............................................. 14 2.1.2 Elemente. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 2.1.3 Begrenzung und Umwelt ................................. 17 2.1.4 Vernetzung: Interne und externe Beziehungen ................ 18 2.1.5 Ordnung und Organisation ................................ 21 2.1.6 Zweckverantwortung .................................... 23 2.1.7 Zusammenfassung: Sechs Dimensionen des Systembegriffs ..... 26 2.2 Systeme und ihre Komplexität ................................... 27 2.2.1 Einfache und komplizierte Systeme ......................... 30 2.2.2 Komplexe Systeme ...................................... 30 2.3 Unternehmen als produktive soziale Systeme ....................... 34 2.3.1 Unternehmen als soziale Systeme .......................... 34 2.3.2 Unternehmen als komplexe Systeme ........................ 37 2.3.3 Unternehmen als produktive Systeme ....................... 38 2.4 Typen von Unternehmen ....................................... 47 2.5 Kultur ...................................................... 55 2.5.1 Drei Ebenen von Kultur .................................. 58 2.5.2 Gesamtkultur und Subkulturen ............................ 64 2.5.3 Analyse von Unternehmungskultur ......................... 66 2.5.4 Kultur und Management ................................. 70 2.6 Unternehmenskonzept im Managementmodell ...................... 71 VII VIII Inhaltsverzeichnis 3 Managementkonzept .............................................. 75 3.1 Zweck der Funktion „Management“ .............................. 75 3.2 Managementaufgaben ......................................... 81 3.2.1 Gestalten und Planen .................................... 97 3.2.2 Menschen führen ....................................... 199 3.2.3 Lenken ............................................... 221 3.2.4 Weiterentwickeln ....................................... 229 3.2.5 Normatives, strategisches und operatives Management .......... 235 3.3 Managementpraxis ............................................ 241 3.3.1 Kommunikation ........................................ 241 3.3.2 Entscheiden ........................................... 252 3.4 Managementkonzept im Managementmodell ....................... 268 4 Managementsystem ............................................... 271 4.1 Managementsysteme als arbeitsteilige soziale Systeme ............... 273 4.2 Management des Managementsystems ............................ 273 4.3 Managementsysteme als Entscheidungssysteme ..................... 275 4.4 Organisation des Managementsystems ............................ 278 4.4.1 Aufbauorganisation des Managementsystems ................. 279 4.4.2 Ablauforganisation des Managementsystems ................. 283 4.5 Führungskräfteentwicklung ..................................... 288 4.6 Managementsystemkonzept im Managementmodell .................. 289 5 Umweltkonzept .................................................. 291 5.1 Märkte ..................................................... 293 5.2 Umweltsphären .............................................. 296 5.3 Stakeholder ................................................. 302 5.4 Umweltkonzept im Managementmodell ........................... 311 6 Zusammenfassung: Managementmodell ............................. 317 Literatur ........................................................... 321 Abbildungsverzeichnis Abb. 1.1 Können und Wollen als Voraussetzung für menschliches Handeln .... 5 Abb. 1.2 Managementmodell (Management-, Unternehmens-, Umwelt- und Managementsystemkonzept) .............................. 8 Abb. 2.1 Stufenweise Auflösung eines Systems mithilfe des Auflösungskegels .......................................... 16 Abb. 2.2 Künstliche und natürliche Systeme ............................ 24 Abb. 2.3 Grafisches Modell eines Systems .............................. 26 Abb. 2.4 Dimensionen des Systembegriffs .............................. 27 Abb. 2.5 Kennzahlen zur Ermittlung des Komplexitätsgrads eines Systems .................................................. 29 Abb. 2.6 Einfache, komplizierte und komplexe Systeme ................... 31 Abb. 2.7 Charakteristika einfacher, komplizierter und komplexer Systeme ..... 33 Abb. 2.8 Hilfsmittel der Tätigkeit der menschlichen Systemelemente ......... 35 Abb. 2.9 Typologie der Wirtschaftsgüter ............................... 41 Abb. 2.10 Typen von Unternehmen .................................... 48 Abb. 2.11 Unterscheidung zwischen Produkt und Dienstleistung ............. 49 Abb. 2.12 Abgrenzung von Organisationsformen anhand ihrer primären Einkommensquelle und Zielausrichtung ........................ 50 Abb. 2.13 Gesellschaftsformen nach schweizerischem Recht (OR, ZGB) ....... 52 Abb. 2.14 Idealtypische Phasen des Unternehmenslebenszyklus .............. 53 Abb. 2.15 Fünf Phasen unternehmerischen Wachstums ..................... 54 Abb. 2.16 Kultur und ihre Ebenen ..................................... 63 Abb. 2.17 Unternehmenskonzept ...................................... 73 Abb. 3.1 Die Managementaufgaben und ihr Kerngehalt .................... 87 Abb. 3.2 Managementaufgaben und ihr Bezug zu den Dimensionen des Systembegriffs ......................................... 88 Abb. 3.3 Managementaufgaben in der Managementliteratur ................ 89 Abb. 3.4 Fünf Aufgaben von Management .............................. 94 Abb. 3.5 Kreislauf der Managementaufgaben ........................... 95 Abb. 3.6 Hierarchie von Unternehmenszielen ........................... 102 IX X Abbildungsverzeichnis Abb. 3.7 Bestandteile des normativen Zielsystems bzw. der normativen Positionierung ............................................. 104 Abb. 3.8 Bestandteile des strategischen Zielsystems ...................... 115 Abb. 3.9 Bestandteile eines Geschäftsmodells ........................... 116 Abb. 3.10 Pyramide der Nutzenelemente ................................ 118 Abb. 3.11 Geschäftsmodelltypologie nach Linz et al. (2017, S. 19) ........... 120 Abb. 3.12 BCG-Matrix .............................................. 121 Abb. 3.13 Ansoff-Matrix ............................................. 122 Abb. 3.14 Wertschöpfungsnetzwerk .................................... 126 Abb. 3.15 Negative Strategie .......................................... 130 Abb. 3.16 Geplante, emergente und realisierte Strategie .................... 132 Abb. 3.17 Erfolge und Misserfolge von Strategien ......................... 133 Abb. 3.18 „Kano-Modell“ der Kundenzufriedenheit ....................... 137 Abb. 3.19 Strategische Erfolgs- bzw. Formalziele des Unternehmens .......... 138 Abb. 3.20 Bestandteile des operativen Zielsystems ........................ 140 Abb. 3.21 Bestandteile des Zielsystems eines Unternehmens ................ 143 Abb. 3.22 Zielsysteme und Unternehmensebenen ......................... 144 Abb. 3.23 Checkliste zur Konkurrentenanalyse ........................... 145 Abb. 3.24 Tabelle zur strukturierten Ermittlung der relativen Stärken und Schwächen eines Unternehmens („Stärken-Schwächen-Profil“) ...... 146 Abb. 3.25 SWOT-Analyse ............................................ 147 Abb. 3.26 Von der Gesamtaufgabe zur (Gesamt-)Organisation ............... 150 Abb. 3.27 Aufgabengliederungsbaum als Ergebnis der Aufgabenanalyse ....... 154 Abb. 3.28 Schema einer Stellenbeschreibung ............................. 159 Abb. 3.29 Kriterien zur Abteilungsbildung und daraus resultierende Organisationsformen ....................................... 163 Abb. 3.30 Zusammenhang zwischen Leitungsspanne und Leitungstiefe ........ 166 Abb. 3.31 Arten von Verbindungswegen zwischen Stellen ................... 168 Abb. 3.32 Einliniensystem und Mehrliniensystem ......................... 169 Abb. 3.33 Vor- und Nachteile von Einlinien- und Mehrliniensystemen ......... 171 Abb. 3.34 Organigramm ............................................. 172 Abb. 3.35 Funktionendiagramm ....................................... 176 Abb. 3.36 Versorgungs-, Vollzugs- und Managementsystem ................. 180 Abb. 3.37 Funktionsbereiche bzw. funktionale Subsysteme des Systems „Unternehmen“ ............................................ 181 Abb. 3.38 Zusammenspiel der Organisationseinheiten bei der Abwicklung eines Auftrags ............................................. 182 Abb. 3.39 Beispiel eines Ablaufplans ................................... 185 Abb. 3.40 Beispiel einer Ablaufkarte ................................... 186 Abb. 3.41 Auszug aus einer „Process Flowchart“ .......................... 187