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Inside Wall Street: Im Machtzentrum des Kapitalismus PDF

224 Pages·2000·4.466 MB·German
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Ulrich Stockheim . Inside Wall Street Ulrich Stockheim Inside Wall Street 1m Machtzentrum des Kapitalismus Ulrich Stockheim . Inside Wall Street Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Ein Titeldatensatz fur diese Publikation ist bei Der Deutschen Bibliothek erhaltlich 1. Auflage September 2000 AIle Rechte vorbchalten © Bctriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 2000 Lektorat: Jens Schadendorf, Ulrike M. Vetter Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen der Fachverlagsgruppe BertelsmannSpringer. Das Werk einschlielllich aller seiner Teile ist urheberrechtlich ge schutzt. J ede Verwertung aullerhalb der engen Grenzen des U rhe berrcchtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulassig und strafbar. Das gilt insbesondere fur Vervielfaltigungen, Dber setzungen, Mikroverfilmungcn und die Einspcicherung und Ver arbeitung in elektronischen Systemen. www.gabler.de Hochste inhaltliche und technische Qualitat unserer Produkte ist unser Ziel. Bei der Pro duktion und Verbreitung unserer Bucher wollen wir die Umwclt schonen: Dieses Buch ist auf saurefreicm und chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt. Die Einschweillfolie besteht aus Polyathylen und damit aus organischen Grundstoffen, die weder bei der Herstellung noch bei der Verbrennung Schadstoffe freisetzen. Die Wicdergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in die sem Werk berechtigt auch ohnc besondere Kennzcichnung nicht zu der Annahmc, dass solche Namen im Sinne der Warcnzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu bctrachtcn waren und daher von jedermann benutzt werden durften. U mschlaggestaltung: Schrimpf und Partner, \XTicsbaden Satz: Fotosatz L Huhn, Maintal ISBN-13: 978-3-322-82277-2 e-ISBN-13: 978-3-322-82276-5 DOl: 10.1007/978-3-322-82276-5 Fur mein Amerika Vorworl Die letzten Zeilen dieses Buches schreibe ich im Arbeitszimmer meiner Kol ner Wohnung. Aus dem Fenster schaue ich - am Computer sitzend - auf den Rhein. Welch ein krasser Unterschied zum Blick aus dem Fenster meiner Wohnung in New York, in der sich auch mein Korrespondentenburo be fand. Auf der Upper West Side arbeitete und lebte ich 44 Stockwerke hoch uber Manhattan. Ein umwerfender Blick auf den Central Park und Midtown Manhattan, zur Linken das Lincoln Center mit der Metropolitan Oper. Grandiose Wolkenkratzer, Leuchtreklamen, tausende Lichter in den Fens tern der Wohnungen urn mich herum, end lose Scheinwerferketten der Yel low Cabs auf den Stra6en. Niemals Stillstand. Irgendwann habe ich meinen Computer an die Seite gedreht, damit das Pa norama mich nicht standig yom Schreiben ablenkte. Dort oben, hoch uber den Dachern New Yorks und doch mitten drin in der Weltfinanz-Haupt stadt, musste ich mich zwangslaufig "on top of the world" fuhlen. Und das Erlebnis gibt New York jedem, der hier lebt und arbeiten darf: Es ist ein toI les Gefuhl, das Mut und Zuversicht vermittelt. Es gibt nichts Besseres. Und doch: 1m Alltag der Metropole und gerade im Finanz-Business wird je dem schnell klar: In New York bist du eine kleine Nummer. Ganz klein. In jeder Beziehung. Egal, wie dein Status in Deutschland ist - in New York bist du ein kleines Licht. Die Horror-Miete, die ich selbst nur fur ein Drei-Zim mer-Apartment in Brooklyn hatte zahlen mussen, bestreiten andere, die hier vornehmlich in der Finanzindustrie arbeiten, aus der Westentasche. Und zu cken nicht mit der Wimper, wenn sie fur einen Tiefgaragenplatz 400 Dollar im Monat zahlen sollen. Das gleiche Prinzip gilt im Job. Wall Street ist ubermachtig. Hier arbeiten die besten Banker der Welt - warum sollen sie mit Ulrich from Germany, dessen Namen sie noch nicht mal aussprechen konnen, ihre Zeit vergeuden? Capital, mein damaliger Arbeitgeber, war und ist Deutschlands gro6tes Vorwort 7 Wirtschaitsmagazin. In New York kannten es die wenigsten. Autlage tast 300000? Egal, Deutschland interessiert uns nicht. "Wir rufen zuriick", horte ich anfangs bei meinen Recherchen immer wieder - und doch blieb das Tele fon oft still. Also: selbst wieder anrufen. Penetrant sein. Der direkte Weg zum Vorstand, der mir bei Recherchen fur Capital in Deutschland meistens offen stand - in New York scheint er unerreichbar. Muhsam, Kontakte auch nur mit weniger wichtigen Leuten der New Yorker Szene zu knupfen. "Schicken Sie doch bitte Ihren Lebenslauf", horte ich oft, bevor mich dann der Assistent des Pressesprechers zum 15-Minuten-Gesprach empfing. Eine Ochsentour - aber die spannendste, die ich je gemacht habe. Irgendwann aber klappt es dann doch. Hat man in den unteren Abteilungen einen guten Eindruck gemacht, viele Besuche absolviert, einige Leute manchmal auch per Zufall oder uber Kontakt kennen gelernt, geht es plotz lich auch mit den oberen Etagen. Wie einen Lottogewinn empfand ich da mals die Moglichkeit, als erster deutscher Journalist den Investmentbanker Frank Quattrone interview en zu konnen. Auf den Mann hatte die Deutsche Bank all ihre Hoffnungen fur die Boom Region Silicon Valley gesetzt - Quattrone hatte zuvor bei Morgan Stanley Dean Witter unzahlige Borsen-Highflyer wie etwa Amazon.com entdeckt. Nach zwei Jahren in Diensten bei der Deutschen Bank kundigte der Spit zenbanker uber Nacht gemeinsam mit seinem kompletten 130-kopfigen Team und heuerte beim groBen Konkurrenten Credit Suisse First Boston (CSFB) an. Wie ein Soldner - dotiert mit einem Vertrag in dreistelliger Mil lionenhohe. In den Frankfurter und New Yorker Buros der Deutschen Bank war die Holle los. Die Presse spottete uber die Deutschen, deren Hightech Bankingaktivitaten furs Erste gescheitert waren. "Du kannst ihn sprechen", signalisierte mir ein Vorstandsmitglied der CSFB, zu dem ich einen engen Kontakt aufgebaut hatte und der Quattrone davon uberzeugte, dass es doch gut sei, nun der deutschen Presse die Aktion zu erklaren. Ich flog nach Palo Alto ins Silicon Valley und hatte meine erste groBe Banken-Story aus den USA. Und mit der Geschichte im Gepack konnte ich nun auch andere GroBen der Wall Street treffen: David Komansky, Chef von Merrill Lynch, Byron Wien, Star-Analyst bei Morgan Stanley Dean Witter, oder Borsen-Guru Ralph Acampora. Auch fur andere mach tige Industriefuhrer war das Netzwerk, das immer schneller wuchs, plotz lich gut. Donald Trump, Immobilien-Mogul, Multimilliardar, Society-Lowe 8 Inside Wall Street und Grogmaul, nahm mich in seinem Privatjet mit. Kurz vor meiner Abreise aus New York zuriick nach Deutschland gelang auch noch ein Interview mit dem Vorstandschef von Bell Atlantic, Ivan Seidenberg, der sich selten der Presse stellt. Diese klein en Erfolge hatte ich allein in New York nie errungen. Danken will ich an erster Stelle vor allem meiner Ehefrau Ute, die mich auf meinem bisherigen Weg unterstutzt und immer gut beraten hat. Das war gerade auch in New York wichtig. Sie ist mit nach Amerika gegangen und hat spontan "Ja" gesagt, als Capital-Chefredakteur Ralf-Dieter Brunowsky mir das An gebot machte, erster Korrespondent der Zeitschrift an der Wall Street zu werden. Dabei stand Ute zu dem Zeitpunkt kurz vor der Unterzeichnung eines Anstellungsvertrages mit einer Anwaltskanzlei. Ich weiB: Sie hat den Schritt nie bereut. Fur uns beide wurde New York zur wertvollsten Zeit un seres Lebens, die uns tief gepragt hat. Auch meinen Eltern Lilli und Konrad Stockheim danke ich fur die Offenheit, mit der sie meine vielen Amerika reisen schon als Schuler und meinen weiteren beru£lichen Weg unterstutzt haben. Hervorheben mochte ich zudem Henry "Hank" Meyer-Oertel von Gruner + Jahr in New York, der seit vielen Jahren im Big Apple lebt und von dessen Erfahrungen ich vieles lernen konnte fur den Umgang mit Amerikanern. Er sagte mir gleich zu Beginn meines Aufenthaltes: "Versuche nicht, New York zu verandern. Es wird dich verandern." Wie wahr. Dank gilt auch Werner Walbrol, dem Prasidenten cler German American Chamber of Commerce, Inc. - ein Meister des Networking. Er hat mich fruhzeitig in die Zirkel ein gefuhrt, in die Deutsche in New York hineinkommen mussen. Mein Freund Jim Rogers, in den siebziger Jahren einer der erfolgreichsten Investoren an Wall Street und heute bekannter Aktienguru, schmiss sofort nach unserer Ankunft in New York zwei Partys auf der Dachterasse seiner Villa am Ri verside Drive in Manhattan. So lernte ich gleich einige wichtige Wall-Street GroBen kennen. Besser kann der Einstieg nicht sein. Von den vielen Pressesprechern, die mir nach zahem Start dann doch halfen, seien vor allem Kimberly Williams von der New York Stock Exchange, Pen Pendleton von CSFB und Timothy Gilles von Merrill Lynch genannt. Dar uber hinaus danke ich meiner Assistentin Simone R. Daniela Reger beim Verlag Das Wertpapier, die unzahlige Bander fur die Entstehung dieses Bu ches £link geschrieben hat. Au6erdem sind einige Freundschaften entstan- Vorwort 9 den, die ich nicht mehr missen will, wie etwa zu Barbara und Michael Bau mann, Katja und Stefan Hafke sowie Conny und Martin Halusa. Neben den Interviews und Treffen mit den Big Names gab es unzahlige Ge sprache mit Fondsmanagern, Brokern und Analysten iiber das Thema, das die Leser in Deutschland natiirlich am meisten interessierte: geldwerter Nutzwert, handfeste Aktientipps, klare Prognosen. Antworten auf die Fra ge "Wie geht es an der Wall Street weiter?" Heute - zurUck in Deutschland wei6 ich: An der Wall Street geht es we iter aufwarts - mit den Aktienkursen an der realen Wall Street ebenso wie mit der Geisteshaltung, die hinter der globalen Wall Street steht. Wie das System funktioniert und wie das Machtzentrum des Kapitalismus arbeitet, beschreibt dieses Buch. Es kann nach einer begrenzten Zeit meines Aufenthalts in New York auch nur einen kleinen Ausschnitt dessen schil dern, was Wall Street ausmacht. Ich hoffe, dass "Inside Wall Street" Ihnen einen Einblick in das Machtzentrum des Kapitalismus gibt. Ich habe be wusst versucht, klar und in einfacher Sprache das System zu erklaren. Denn wenn sich immer mehr Menschen auch in Deutschland fiir Aktien und da mit auch fiir Wall Street interessieren, solI sie Fachchinesisch, wie es leider viel zu viele Vertreter der Finanzszene sprechen, nicht von ihrer Begeiste rung abhalten. Koln, im August 2000 Ulrich Stockheim 10 Inside Wall Street Inhalt Vorwort 7 1. Wall Street: 1m Machtzentrum des Kapitalismus 13 2. The Street: Die gro6e Geschichte einer kieinen Stra6e 27 Der Handel mit "stocks" und "options" beginnt 29 Eisenbahnen bringen den Borsen-Boom 33 Ende der Euphorie beim Crash 1929 43 Mehr Kontrolle, scharfere Regeln 45 3. Money-Machine: Wie das System Wall Street funktioniert __ 51 NYSE: Das Herz der Wall Street 52 Die Broker: Auf der Jagd nach Commissions 57 Investmentbanker: Die Geburtshelfer 59 Die Analysten: Knallhart und einflussreich 67 Borsen-TV als Teil des Alltags 69 Die Wachter des Wall Street Journal 72 4. Big Banks: Womit "The Big Three" ihr Geld verdienen 79 Merrill Lynch: 1m Zeichen des Bullen 81 Morgan Stanley Dean Witter: Krake am Broadway 85 Goldman Sachs: Eine Klasse fur sich 89 5. Die Borsen: NYSE kontra Nasdaq 101 PR-Maschine Richard Grasso 104 Computerborse Nasdaq greift an 108 ECN: Die Alternativ-Borsen 114 Die Borsen gehen selbst an die Borse 118 Inhalt 11 6. Die Online-Broker: Bedrohung aus dem Internet 123 Per Mausklick auf das Borsenparkett 124 Das Merrill-Imperium schlagt zuruck 129 Die nachste Bastion Wit: Investmentbanking 136 Die Day-Trader: Kamikaze am Computer 141 7. Borsenpolizei. Die gro6e Schlagkraft der SEC 147 Auferstanden aus Ruinen 149 Das Mochtegern-Pendant in Deutschland 153 Herausforderung Internet 158 8. Investmentfonds: Die Macht des kleinen Mannes 163 Fonds-Fabrik Fidelity 168 Die Pfennigfuchser-Fonds 175 9. Dealmaker: Die Geschafte der Super-Investoren 181 Die Erfolgsrezepte der Fondsmanager 182 Die Strategien der Dealmaker 187 10. New Economy: Warum US-Aktien weiter steigen 195 Die Segnungen des Cyber-Cash 200 New Economy treibt die Aktienkurse hoch 204 Von der Dampfmaschine zum Mikro-Chip 207 Literatur 211 Glossar 213 Der Autor 231 12 Inside Wall Street

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