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Innovationsuniversität Halle?: Neuheit und Innovation als historische und als historiographische Kategorien PDF

334 Pages·2020·4.578 MB·German
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Hallesche Beiträge 63 zur Europäischen Aufklärung Schriftenreihe des Interdisziplinären Zentrums für die Erforschung der Europäischen Aufklärung Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg Innovationsuniversität Halle? Neuheit und Innovation als historische und als historiographische Kategorien Herausgegeben von Daniel Fulda und Andreas Pečar De Gruyter Herausgeber: Thomas Bremer, Daniel Cyranka, Elisabeth Décultot, Jörg Dierken, Robert Fajen, Ottfried Fraisse, Daniel Fulda, Frank Grunert, Wolfgang Hirschmann, Heiner F. Klemme, Till Kössler, Andreas Pečar, Jürgen Stolzenberg, Sabine Volk-Birke Wissenschaftlicher Beirat: Anke Berghaus-Sprengel, Albrecht Beutel, Ann M. Blair, Michel Delon, Avi Lifschitz, Robert Louden, Laurenz Lütteken, Brigitte Mang, Steffen Martus, Laura Stevens Redaktion: Andrea Thiele Druckvorlage: Nancy Thomas ISBN 978-3-11-066820-9 e-ISBN (PDF) 978-3-11-068207-6 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-068221-2 ISSN 0948-6070 Library of Congress Control Number: 2020944109 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar © 2020 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck www.degruyter.com Inhalt DANIEL FULDA / ANDREAS PEČAR Innovationsuniversität Halle? Einleitende Bemerkung ................................................... 1 Vorstellungen und Wahrnehmungen von Neuerung/Innovation – historisch und historiographisch DANIEL FULDA Innovation durch Innovationsansprüche. Prä-, proto- und anti-aufklärerische Selbstpositionierungen in der Frühzeit der Fridericiana..............................................................................................................17 KAY ZENKER Novationes und Novatores. Zum Wandel in der Bewertung des Neuen im Kontext der Frühzeit der Universität Halle ....................................................................53 KLAUS VOM ORDE „Wie es denn leichter ist, eine neu angelegte academia in eine gute ordnung zu setzen als die alte zu reinigen“ – Philipp Jakob Speners Überlegungen zur Verbesserung der Kirche auf dem Weg zur Universität Halle als ‚Reformuniversität‘ ..................................................................................................89 KELLY J. WHITMER The Wunderkind, redefined: Jean-Philippe Baratier’s projects and Halle’s “culture of innovation” ................................................................................................105 MARIANNE TAATZ-JACOBI Die Fridericiana in der Krise? Frequenz und Flor als Kriterien für die Innovativität einer frühneuzeitlichen Universität am Beispiel der Alma mater hallensis ........................................................................................... ..127 Fakultäten und Lehrgebiete SIMON GROTE When Academic Innovation Goes out of Fashion: Joachim Lange’s (1670–1744) Lectures to Empty Benches .........................................................................................147 VI Inhalt FRANK GRUNERT Naturrecht als Grundlage. Die Naturrechtslehren in der Anfangsphase der Fridericiana ......................................173 ANDREAS PEČAR Die Universitäten Halle und Wittenberg – Aufbruch versus Beharrung? ein Vergleich der Vorlesungsverzeichnisse der Juristischen Fakultäten (1694–1740) .............................................................................................................. ..195 FRANCESCO PAOLO DE CEGLIA The Powers of the Soul. Tradition and Innovation in the Medicine of 18th Century Halle ......................................................................................................227 FRANK GRUNERT Historia literaria als Lehrfach an der Fridericiana ........................................................239 HEINER F. KLEMME „daß mich Gott der Universität gewiedmet hätte“. Christian Wolff und die Erfindung der allgemeinen praktischen Philosophie .............................................261 AXEL RÜDIGER Zwischen innovativem Republikanismus und orientalischem Atheismus. Zur (Vor-)Geschichte des Streites um die chinesische Philosophie in der Frühzeit der Universität Halle ...........................................................................275 Innovative Wirkungen in die Stadt hinein? ANDREA THIELE Freimeister und Entrepreneurs. Innovation und Konkurrenz in Wirtschaft und Gewerbe der jungen Universitätsstadt Halle .................................................................................................303 Abbildungsnachweis....................................................................................................321 Personenregister ..........................................................................................................323 DANIEL FULDA / ANDREAS PEČAR Innovationsuniversität Halle? Einleitende Bemerkungen Die Universität Halle ist, gemessen an ihrem Alter, innerhalb des Alten Reiches eine späte, die dreiunddreißigste Gründung. In Brandenburg-Preußen ist sie die viertälteste Universität, nach Frankfurt an der Oder (gegründet 1506), Königsberg (1544) und Duisburg (1655). Auch im unmittelbaren Umland gab es bereits promi- nente Universitäten: in Erfurt (1392), Leipzig (1409), Wittenberg (1502) und Jena (1558). Doch in der Universitätsgeschichte wird Halle nicht in die Tradition bereits bestehender Universitäten eingeordnet. Stattdessen sieht man in der 1694 gegrün- deten Fridericiana in Halle einen Neubeginn.1 Mit ihr sei die erste „Reformuniver- sität der Aufklärung“ ins Leben gerufen worden – später seien dann Göttingen (1737) und schließlich Berlin (1810) gefolgt.2 Dieser Neubeginn wird in desto helleren Farben gemalt, je schwärzer man an- sonsten den Zustand der deutschen Universitäten um 1700 beschreibt. Notker Hammerstein spricht für die Zeit um 1700 von der „dahinsiechenden Universität“ und von „verrufenen Anstalten“,3 auch in den Handbüchern zur Bildungsgeschich- te hat sich das Bild etabliert, die Universität sei zu Beginn des 18. Jahrhunderts eine sozial und intellektuell erstarrte Einrichtung gewesen, von der keine geistigen Impulse mehr ausgingen.4 Der Universität Halle und ihrem geistigen Gründer, Christian Thomasius, wurde die Rolle zuerkannt, dieser erstarrten Universität neues Leben eingehaucht zu haben: „Die Fridericiana wurde insoweit nicht nur Vorbild für alle protestantischen Universitäten des Reichs, sondern sie verjüngte, sie belebte die ‚verstaubte‘, ‚barbarische‘ abständig scheinende Institution Univer- sität insgesamt“.5 1 So zumindest Notker Hammerstein: Zur Geschichte der deutschen Universität im Zeitalter der Aufklärung, in: Ders.: Res publica litteraria. Ausgewählte Aufsätze zur frühneuzeitlichen Bildungs-, Wissenschafts- und Universitätsgeschichte, hg. v. Ulrich Muhlack u. Gerrit Walther. Berlin 2000, S. 11–42, hier S. 11. 2 So das historiographische Muster z.B. bei Anton Schindling: Die protestantischen Universi- täten im Heiligen Römischen Reich im Zeitalter der Aufklärung. In: Notker Hammerstein (Hg.): Universitäten und Aufklärung. Göttingen 1995, S. 9–19, hier S. 15–17, die Zitate S. 19. 3 Notker Hammerstein: Jus und Historie. Ein Beitrag zur Geschichte des historischen Denkens an deutschen Universitäten im späten 17. und im 18. Jahrhundert. Göttingen 1972, S. 148. 4 Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte, Bd. 2: 18. Jahrhundert: vom späten 17. Jahr- hundert bis zur Neuordnung Deutschlands um 1800, hg. v. Notker Hammerstein u. Ulrich Hermann. München 2005, S. 369–399. 5 Hammerstein: Die deutschen Universitäten im Zeitalter der Aufklärung, in: Ders.: Res publica litteraria, S. 160–174, hier S. 161. Ähnlich auch noch Steffen Martus: Aufklärung. Das deutsche 18. Jahrhundert – ein Epochenbild. Berlin 2015, S. 107. Siehe auch: Günter Schenk u. Regina Meÿer: Die Philosophische Fakultät der Fridericiana: von ihrer Gründung 1694 bis zur Schließung 1806 – ein Überblick. Halle 2011 (mit nützlichen Kurzbiographien, einer Aufstellung der von den Professoren herausgegeben Zeitschriften und weiteren Listen). https://doi.org/10.1515/9783110682076-001 2 Daniel Fulda und Andreas Pečar Es werden in der Universitätsgeschichte ganz unterschiedliche Bereiche genannt, in denen der Universität Halle innovative, modernisierende Impulse zugeschrieben werden, und unterschiedliche Akteure identifiziert, denen man Reform- und Neue- rungsabsichten unterstellt. 1. War es die Absicht des Gründungsherrn und Namensgebers der Universität, Friedrichs III., mit der Gründung der Universität zugleich ein Reformprojekt zu verwirklichen? Steffen Martus deutet die Gründung der Universität Halle als „poli- tisches Experiment“ und sieht in ihr eine Einrichtung, die gut zu den „Reformideen Friedrichs III. passte“.6 Das Kurfürstentum sieht er bestimmt durch eine „neue Politik auf dem Weg zur Aufklärung“, und der Universität Halle schreibt er für diese neue Politik eine zentrale Rolle zu.7 Ältere Deutungen zur Gründungsge- schichte der Universität Halle betonen in diesem Zusammenhang gleichfalls die Reformabsichten von Landesherrn und Regierung in Brandenburg-Preußen, legen den Akzent aber besonders auf die Förderung praktisch wirksamer Frömmigkeit im Zeichen des Pietismus.8 2. Als der eigentliche Urheber innovativer Reformideen, die bei der Gründung der Universität in Halle Wirklichkeit wurden, wird in der Forschung beinahe uni- sono Christian Thomasius genannt. Für Hammerstein ist er aufgrund der von Halle ausgehenden Innovationen ein „zweiter Praeceptor Germaniae“, dem die deutschen Universitäten letztlich ihre Rettung verdankten.9 Ihr besonderes Profil und das schnell erworbene Renommee habe die Universität Halle gerade dadurch gewon- nen, dass sie bewusst anders konzipiert worden sei als die bereits etablierten Lan- desuniversitäten: mit einem galanten Wissenschaftsideal, mit einem an Praxistaug- lichkeit und Nützlichkeit orientierten Lehrprofil, mit einer Zurückweisung des exklusiven Wahrheitsanspruchs der Theologie, insbesondere seitens der lutheri- schen Orthodoxie.10 3. Die neuen Verhältnisse an der Universität Halle zeigen sich, folgt man der gängigen Universitätsgeschichtsschreibung, auch darin, dass jahrhundertelange Traditionen ins Wanken gerieten und neue Hierarchien sich etablierten. Dies wird insbesondere für die Hierarchie der Fakultäten und den damit einhergehenden epistemologischen Status der in Halle gelehrten akademischen Fächer beha uptet. 6 Martus: Aufklärung, S. 107. 7 Ebd. S. 110. 8 Carl Hinrichs: Preußentum und Pietismus. Der Pietismus in Brandenburg-Preußen als religiös- soziale Reformbewegung. Göttingen 1971; Klaus Deppermann: Der hallesche Pietismus und der preußische Staat unter Friedrich III. (I.). Göttingen 1961; hierzu skeptisch Veronika Abrecht Birkner, Udo Sträter: Lutherische Orthodoxie in Halle – theologische Profile, Frömmigkeit und die Auseinandersetzung mit den Pietisten. In: Werner Freitag, Andreas Ranft (Hg.): Geschichte der Stadt Halle. Bd. 1–2. Halle 2006, Bd. 1, S. 333–349, hier S. 344–346; Marianne Taatz-Jacobi: Erwünschte Harmonie. Die Gründung der Friedrichs-Universität Halle als Instrument brandenburg-preußischer Konfessionspolitik – Motive, Verfahren, Mythos (1680–1713). Berlin 2014. 9 Hammerstein: Jus und Historie, S. 149. 10 Ebd., S. 148–155. Innovationsuniversität Halle? 3 In Halle habe die Juristische Fakultät die Theologische Fakultät an der Spitze abgelöst, so lautet eine immer wiederkehrende These, die mit der höheren Besol- dung der Juraprofessoren begründet wird.11 In Halle seien ferner neue Fächer und Inhalte zum Durchbruch gelangt – Naturrecht, Reichsgeschichte, Kameralistik, Pädagogik – und hätten damit über ein Jahrhundert lang die Lehre an allen protes- tantischen Universitäten geprägt.12 Die Universität Halle wurde zur Verkörperung zeitgenössischer Strömungen und Weltbilder erklärt, von denen sich insbesondere das Begriffspaar Aufklärung und Pietismus als Beschreibung des Markenkerns dieser Universität bis heute durchgesetzt hat.13 In Halle hätten sich schließlich neue, zukunftsweisende Einrichtungen etabliert wie das Seminarium Praecepto- rum, das innerhalb des neu gegründeten hallischen Waisenhauses der Lehreraus- bildung diente.14 4. Zur Erzählung von der Reformuniversität Halle in der Universitätsgeschichte gehört allerdings auch, dass die Zeitspanne, in der man Halle Innovation und Neu- erungsimpulse für die deutschen Universitäten insgesamt bescheinigte, begrenzt war. Je nach Autor endete die Glanzzeit der Universität entweder 1723 mit der Vertreibung des Mathematikprofessors und Philosophen Christian Wolff aus Halle und Preußen oder aber mit Beginn der 1730er Jahre. Als Krisenursachen werden ausgemacht: die Beschneidung der akademischen Lehrfreiheit durch die hallischen Pietisten im Zusammenspiel mit einem hochschulpolitisch überforderten König, Friedrich Wilhelm I. von Brandenburg-Preußen, der Tod der großen Heroen der Universität, allen voran Christian Thomasius’ und August Hermann Franckes, sowie weiterer großer Gelehrter aus der Gründungsgeneration, die nicht mehr adäquat ersetzt werden konnten, und schließlich der Verlust des eigenen Status als aufgeklärter Leuchtturm; eine Funktion, die in der Mitte des 18. Jahrhunderts an die neue Universität Göttingen übergegangen sei.15 * * * 11 Vgl. Notker Hammerstein: Halles Ort in der deutschen Universitätslandschaft der Frühen Neuzeit. In: Günter Jerouschek u. Arno Sames (Hg.): Aufklärung und Erneuerung. Beiträge zur Geschichte der Universität Halle im ersten Jahrhundert ihres Bestehens (1694–1806). Zur Dreihundertjahrfeier im Auftrag des Rektors hg. unter Mitarb. von Michael Beintker [u.a.]. Hanau, Halle 1994, S. 18–29, hier S. 25 sowie den Beitrag von Andreas Pečar in diesem Band. 12 Handbuch der deutschen Bildungsgeschichte, Bd. 2, S. 376f. 13 Vgl. Norbert Hinske (Hg.): Zentren der Aufklärung I: Halle. Aufklärung und Pietismus. Heidelberg 1989. 14 Vgl. hierzu Berthold Ebert: Das „Seminarium praeceptorum“ August Hermann Franckes. Zur Geschichte der Lehrerbildung in den Franckeschen Stiftungen, in: Schulen machen Geschichte. 300 Jahre Erziehung in den Franckeschen Stiftungen zu Halle. Halle (Saale) 1997, S. 105–121. 15 Vgl. nur exemplarisch die klassische Darstellung zur Universitätsgeschichte; Wilhelm Schrader: Geschichte der Friedrichs-Universität zu Halle, 2 Bde. Berlin 1894, hier Bd. 1, S. 219–226 und 269. Vgl. ferner den Beitrag von Marianne Taatz-Jacobi in diesem Band. 4 Daniel Fulda und Andreas Pečar Wenn im Zusammenhang mit der Universität Halle von der „damals modernsten Universität“16 die Rede ist und man sie, wie gerade dargelegt, in Zusammenhang mit Innovation in zahlreichen unterschiedlichen Bereichen bringt, dann sollte eine Erörterung dieser Annahme mit einer vorläufigen Klärung der verwendeten Begrif- fe beginnen. Das Diktum von der „damals modernsten Universität“ in Deutschland rückt die neugegründete Universität in Halle in einen Zusammenhang mit einem neuzeitli- chen Universitätsverständnis, das diese Institution untrennbar verknüpft sieht mit der Einheit von Forschung und Lehre, mit der Vorstellung von der Freiheit der Wissenschaft, mit der akademischen Aufgabe, kritisches Denken zu fördern, also dadurch Erkenntnis zu generieren, dass althergebrachte Traditionen, Ansichten und Routinen sowie Autoritäten geprüft und gegebenenfalls auch in Frage gestellt werden. Erstmalig wird die Verwirklichung einer solchen Konzeption von Univer- sität und Wissenschaft für die Berliner Friedrich-Wilhelm-Universität angenom- men, die nach den Vorstellungen Wilhelm von Humboldts gegründet worden sei. Diese Universität verdanke sich, so die gängige Erzählung in der Universitätsge- schichte, zwei älteren Vorläufern, nämlich Halle und Göttingen. Wenn Halle um 1700 die „damals modernste Universität“ gewesen sei, so wird dies um 1750 für Göttingen behauptet und um 1810 für Berlin. Um diese Genealogie einer kritischen Prüfung zu unterziehen, müsste man neben der Universität Halle auch die Univer- sitäten in Göttingen und in Berlin in die Betrachtung mit einbeziehen. Dies war nicht die Aufgabenstellung des hier vorliegenden Bandes. Uns geht es im Folgenden darum, das Phänomen und den Begriff der Innovati- on zur Beschreibung akademischer Diskurse und Praktiken in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts genauer in den Blick zu nehmen. Die etablierte Erzählung von der besonderen Rolle der Universität Halle für die Modernisierung der Universitäten insgesamt, wie sie bereits dargelegt wurde, fußt auf zahlreichen Innovationsbe- hauptungen. Der Begriff Innovation selbst wird indes nur selten verwendet, und eine Reflexion dieses Begriffs und der mit ihm einhergehenden Implikationen findet gleichfalls nicht statt. Daher bedarf es hier einiger grundsätzlicher Überle- gungen. Innovation heißt zunächst schlicht Erneuerung. Belegt ist der Begriff bereits in der Frühen Neuzeit, aber er wird zunächst nicht mit emphatischem Akzent ver- wendet, sondern hat einen pejorativen Beiklang.17 Terminologisch scheint der 16 Michael Stolleis: Reichspublizistik und Policeywissenschaft: 1600–1800 (Geschichte des öffentlichen Rechts in Deutschland, Bd. 1). München 1988, S. 298f. 17 Vgl. beispielsweise Wolf Helmhard von Hohberg: Georgica Curiosa […]. Nürnberg 1682, Bd. 1, S. 34: „Unter den Regalien/ die/ vom Landes-Fürsten/ den Land-Ständen und Vasallen verliehen werden/ sind die Land-Gerichte/ Forst-Recht/ Wild-Bahn/ Fischereyen/ Mauten/ Affterlehenschafften und dergleichen/ doch daß bey den alten hergebrachten Gebräuchen sein Verbleiben/ auch keiner Macht habe/ neue Mauten und Zöll/ oder sonst einige Innovationen anzurichten.“ Mehr zur frühen Begriffsgeschichte im Beitrag von Daniel Fulda.

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