TECHNIK, WIRTSCHAFf und POLITIK 40 Schriftenreihe des Fraunhofer-Instituts fur Systemtechnik und Innovationsforschung (lSI) Christiane Hipp Innovationsprozesse im Dienstleistung s sektor Eine theoretisch und empirisch basierte Innovationstypologie Mit 36 Abbildungen und 26 Tabellen Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH Dr. Christiane Hipp SchellingstraBe 134 80797 Munchen ISBN 978-3-7908-1264-0 ISBN 978-3-642-57662-1 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-57662-1 093 Oie Oeutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Hipp, Christiane: Innovationsprozesse im Dienstleistungssektor: eine theoretisch und empirisch ba sierte Innovationstypologie/Christiane Hipp. - Heidelberg: Physica-VerI., 2000 (Technik, Wirtschaft und Politik; Bd. 40) Oieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Oie dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung auf anderen Wegen und der Speiche rung in Oatenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Oeutschland vom 9. September 1965 in der jeweils geltenden Fassung zullissig. Sie ist grundsatz Iich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheber rechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2000 Originally published by Physica-Verlag Heidelberg 2000 Oie Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten waren und daher von jedermann benutzt werden diirften. SPIN 10750005 88/2202-5 4 3 2 1 O Vorwort DievonFourastiebereits 1954fonnulierte These, indererden Dienstleistungssek tor als ,,grandespoirenfin de siecle" (Fourastie 1954) bezeichnet, scheint grund satzlichnoch immerGiiltigkeitzu haben: 1mDienstleistungssektorsind bereits seit einigen Jahren die Mehrzahl aller Beschaftigten angesiedelt und der Anteil am Weltsozialproduktlag 1994bei65% (Beyeret al. 1998,78). Lander miteinemho hen Dienstleistungsanteil-wiebeispielsweisedie USA und GroBbritannien -konn teneinhOheresWirtschaftswachstumrealisierenalsLandermiteinemgeringeraus gepragtentertHirenSektor(z.B.Deutschland,Japan). Auch wenn sich der Trend zur Dienstleistungsgesellschaftseitden 60erJahren un gebrochen fortsetzt, haben friihere Analysen inzwischen an Erklarungskraft verlo reno Beispielsweisegeltendie Resistenzdes dritten SektorsgegeniiberRationalisie rung und Produktivitatssteigerung, die These der iiberdurchschnittlichen Einkom menselastizitatnach DienstleistungsgiitemoderdaskraftigeEinkommenswachstum und die damit einhergehende Ausweitung von Dienstleistungskonsum und -arbeit nicht mehr. Deraktuelle Strukturwandel hangtehermitneuen regulativen Rahmen bedingungen, einerzunehmenden Interdependenzvon Industrie und Dienstleistung, derEntwicklung und intelligentenNutzung modemer(luK-)Technologien, derGlo balisierung und Wissensintensivierung von Wirtschaft und Gesellschaft sowie der damit verbundenen Neugestaltungqualitativ hochwertiger Arbeitsplatze zusammen (Beyeretal. 1998,79). DiesenneuenTrends nachzugehen und dabei dieRolle von Dienstleistungsuntemehmen im Innovationsgeschehen zu untersuchen, war die spannendeAufgabedervorliegendenAnalyse. DieArbeitentstandimRahmenmeinerTatigkeitalsWissenschaftlerinamFraunho fer Institut ffir Systemtechnik und Innovationsforschung (FhG-ISI) in Karlsruhe. Das Institut ist in der gliicklichen Lage, iiber Projekte Primardaten im Bereich der Innovationsforschungerheben und aufspezielleFragestellungenbin fokussieren zu konnen. In einemdieser Projektewurde gemeinsam mitdem ZentrumfurEuropai sche Wirtschaftsforschung (ZEW) sowie dem Institut fur Angewandte Sozialfor schung (infas) eine mehrjahrige Studie zum Thema "Innovationsverhalten im Dienstleistungssektor" durchgefiihrt. Das Problem, das sich bei diesen empirischen Arbeiten zeitweise ergibt, ist die aus Zeitmangel und Kostengriinden nicht zu leis tende Einbindung in groBere theoretische Zusammenhange. Eine Dissertationkann einenWegaus diesemDilemmaaufzeigen. DievorliegendeArbeitbietetsomiteine theoretische Einfiihrung in die Innovations- und Dienstleistungsthematik und rei chert die Erkenntnisse mit Primardaten aus zwei fiir Deutschland reprasentativen InnovationserhebungenimDienstleistungssektorderJahre 1995und 1997an. Ganz herzlich bedanken mochte ich mich an dieser Stelle zunachst bei meinem Doktorvater Prof. Dr. H. Majer sowie Prof. Dr. F. Meyer-Krahmer fiir die Uber- VI nahme des Koreferats. Genauso bedanken mochte ich mich bei Dr. habil. Stefan Kuhlmann, der mir wahrend der gesamten Dissertation mit wertvollen Tips und RatschHigenzurSeitestand. 0hnedietatkraftigeUntersttitzungseitensdes Sekreta riats, der ISI-Bibliothekund meinerwissenschaftlichenHilfskraftElkeJochnerwa re diese Arbeitnichtsoschnell undreibungslosentstanden. Ganzbesonders bedan ken mochteichmichbeiProf. IanMilessowiedemDAAD,die mireinen mehrmo natigen AufenthaltamCentre for Research on Innovation and Competition (CRIC) derUniversityofManchester(UK)ennoglichten,dermirenormeninhaltlichenund motivatorischen Auftriebgab. Mein Dankgiltauchallen DoktorandInnenund Kol legInnen, die meinen Horizont mit Anregungen und Diskussionen standig erweitert haben. Dr. Gunnar Mtintgab mirden ersten AnstoB fUr diese Thematik. Seine Be geisterung fur den Dienstleistungssektor hat sich auf mich tibertragen und ist bis heute nicht verfiogen. Der groBte Leidtragende meiner standigen physischen und geistigenAbwesenheitwarJoachimHirzel,demichdieseArbeitwidme. Nun bleibt mir nur noch, Ihnen viel SpaB und interessante Stunden mit der vorlie gendenUntersuchung zuwtinschen. Falls SieAnregungenoderFragenhaben, kon nenSiejederzeitgeme mitmirKontaktaufnehmen. Ichfreue michaufeinenregen Meinungsaustausch. Karlsruhe, imSommer1999 Inhaltsverzeichnis Abbildungsverzeichnis XI Tabellenverzeichnis•..•••••.•••....•.•.....••••.•••••..•••••...•••••..••••.•••••••.•••••••••..••••.•••••••••••••XIV Abkurzungsverzeichnis••••••••••••••.•••••••••••••.••••••••••••••••••••..••••••••••••.••••••••••••••••••••••.XVI I.Teil: EinfuhrungundStandderForschung 1 1 Einleitung 1 1.1 ProblemstellungundZielsetzung 1 1.2 HistorischeBedeutungundEntwicklungdes Dienstleistungssektors 3 1.3 Ausgangshypothesen 6 1.4 AufbauderArbeit 7 1.5 ZumVerstandnis vonInnovationundDienstleistung 9 1.6 CharakteristischeDienstleistungsmerkmaleundderen AuswirkungenaufdasInnovationsverhalten 18 2 TheoriendesInnovationsprozesses:EinUberblick•••••.••••••••.••••••••.••.••.••••••.•21 2.1 EinfiihrungindieProzesstheorie 22 2.2 InnovationsprozessalsvereinfachtesPhasenkonzeptinder Innovationstheorie 25 2.3 InnovationsgetriebeneZyklusmodelle 32 2.4 SystemtheorieundInnovationsprozess 35 2.5 NetzwerkansatzeundderenBeitragzur Innovationsforschung 42 VIII 2.6 InnovationenalsErgebnisundtreibendeKraftvon WettbewerbundtechnischemWandel.. 52 2.7 ZusammenfassungundkritischeWiirdigung 55 3 DerDienstleistungssektorimSpiegelunterschiedlicherDisziplinen 59 3.1 Strukturwandelsozio-okonomischerFunktionen: EntwicklungzurDienstleistungsgesellschaft 61 3.2 Strukturwandelokonomisch-technischerFunktionen 64 3.2.1 TheorienzorsektoralenwirtschaftlichenEntwicklung 64 3.2.2 Produktivitlitsdebatte 67 3.2.3 Arbeitsmarktdebatte 72 3.2.4 ArbeitsteilungzwischenIndustrieundDienstleistung 79 3.2.5 ManagementvonDienstleistungsuntemehmen 84 3.3 ZusammenfassungundkritischeWiirdigung 88 4 InnovationsprozesseimDienstleistungssektor:Eine theoretische undempirischeEinfiihrung•..•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••..•••••••••••••••••••••91 4.1 DerInnovationsprozessalsWissensgenerierungsprozess 92 4.2 EinbindungvonDienstleistungsuntemehmeninrliumliche Innovationsnetzwerke 97 4.3 ZusammenhangzwischentechnologischemWandelund Dienstleistungen 99 4.4 InnovationsprozessealsumgekehrteProduktlebenszyklen..........107 5 SchlussfolgerungenfUrdieweitereUntersuchung ll1 IX II. Teil: ReduktionderKomplexitiitdurchTypenbildung 115 6 EineInnovationsprozesstypologiefUrden Dienstleistungssektor••••••••••••115 6.1 TheoriederTypenbildung 115 6.2 TypologieninderInnovationsforschung 121 6.3 AufrissverschiedenerDienstleistungstypologien 126 7 VertiefendeAnalyseundEvidenztypischer InnovationsverUiufe••••••••••.135 7.1 EinftihrungindiemethodischeVorgehensweise 136 7.2 Wissensintensive,unternehmensnahe Dienstleistungsunternehmen 141 7.2.1 HerleitungundDefinitionwissensintensiver, unternehmensnaherDienstleistungsunternehmen 141 7.2.2 IndikatorenzurBestimmungwissensintensiver Dienstleistungsunternehmen 147 7.2.3 InterneTWissensgenerierungsprozessundexterne EinbindunginNetzwerkstrukturen 149 7.2.4 BeitragzumtechnologischenWandel... 154 7.2.5 AuswirkungenderInnovationsaktivitliten 156 7.2.6 ZusammenfassungundkritischeWtirdigung 159 7.3 NetzwerkbasierteDienstleistungsunternehmen 160 7.3.1 HerleitungundDefmitionnetzwerkbasierter Dienstleistungsunternehmen 160 7.3.2 IndikatorenzurBestimmungnetzwerkbasierter Dienstleistungsunternehmen 167 7.3.3 InternerWissensgenerierungsprozessundexterne EinbindunginNetzwerkstrukturen 170 7.3.4 BeitragzumtechnologischenWandel... 174 7.3.5 AuswirkungenderInnovationsaktivitaten 177 7.3.6 ZusammenfassungundkritischeWtirdigung 180 7.4 SkalenintensiveDienstleistungsunternehmen 181 7.4.1 HerleitungundDefmitionskalenintensiver Dienstleistungsunternehmen 181 x 7.4.2 IndikatorenzurBestimmungskalenintensiver Dienstleistungsunternehmen 187 7.4.3 InternerWissensgenerierungsprozessundexterne EinbindunginNetzwerkstrukturen 190 7.4.4 BeitragzumtechnologischenWandeI... 195 7.4.5 AuswirkungenderInnovationsaktivitaten 198 7.4.6 ZusammenfassungundkritischeWiirdigung 202 7.5 ZulieferdominierteDienstleistungsunternehmen 203 7.5.1 HerleitungundDefinitionzulieferdominierter Dienstleistungsunternehmen 203 7.5.2 IndikatorenzurBestimmungzulieferdominierter Dienstleistungsunternehmen 209 7.5.3 InternerWissensgenerierungsprozessundexterne EinbindunginNetzwerkstrukturen 212 7.5.4 BeitragzumtechnologischenWandeI... 216 7.5.5 AuswirkungenderInnovationsaktivitiiten 218 7.5.6 ZusammenfassungundkritischeWiirdigung 221 7.6 ZurEvidenzderInnovationstypologiefurden Dienstleistungssektor 221 8 Abschlie8endeBemerkungenundAusblick 233 Zusammenfassung 237 Literaturverzeichnis 239 Anhang: FragebogenderErhebung1995und1997 275 Abbildungsverzeichnis Abbildung 1.2-1: ErwerbsllitigenachWirtschaftsbereichen (Angabeninv.H.) 5 Abbildung2.1-1: DerProzessalsFolgeunterschiedlicher Ereigniskombinationen 24 Abbildung2.2-1: EntwicklungderInnovationsprozesstheoriebei Schumpeter 26 Abbildung2.2-2: InnovationsprozessalsvereinfachtesPhasenkonzept... 29 Abbildung2.2-3: Chain-linkedModelvonKlineundRosenberg (vereinfachteDarstellung) 30 Abbildung2.2-4: InteraktionsmodelldesInnovationsprozesses 32 Abbildung3.1-1: EbenendesstrukturellenWandels 59 Abbildung3.2-1: Beschiiftigungsindexdersozialversicherungspflichtig BeschliftigteninDeutschlandzwischen 1982und 1996 = (1982 100%) 74 Abbildung3.2-2: ZulieferbeziehungenzwischendenSektorenin Westdeutschland-Vergleichzwischen 1978und 1990, Anteileinv.H 83 Abbildung3.2-3: Trichter-ModellderSelektionerfolgversprechender Innovationen 87 Abbildung4.1-1: UmwandlungundGenerierungvonWisseninForm einerWissensspirale- dasModellvonNonakaund Takeuchi 95 Abbildung4.1-2: Fiinf-PhasenModellderWissensgenerierungnach NonakaundTakeuchi 97 Abbildung4.3-1: BedeutungeinzelnerTechnologienfUrdie InnovationstatigkeitvonUnternehmenim Dienstleistungsgewerbe 102 Abbildung4.3-2: FuE-treibendeDienstleistungsinnovatorennach BranchenimJahre1996,Anteileinv.H 103 Abbildung4.3-3: StrukturderInnovationsaufwendungenvon Dienstleistungsunternehmen,Anteileinv.H 104 Abbildung4.4-1: DerumgekehrteProduktlebenszyklusbeiBarras 108