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Innovationsökonomie und Technologiepolitik: Forschungsansätze und politische Konsequenzen PDF

299 Pages·1993·9.555 MB·German
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Technik, Wirtschaft und Politik Frieder Meyer-Krahmer Innovationsökonomie und Technologiepolitik Forschungsansätze und politische Konsequenzen TECHNIK, WIRTSCHAFT und POLITIK 1 Schriftenreihe des Fraunhofer-Instituts ftir Systemtechnik und Innovationsforschung (lSI) Frieder Meyer-Krahmer (Hrsg.) Innovationsokonomie und Technologiepolitik Forschungsansatze und politische Konsequenzen Mit 22 Abbildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH Dr. habil. Frieder Meyer-Krahmer Leiter des Fraunhofer-Instituts fUr Systemtechnik und Innovationsforschung (ISI) Breslauer StraBe 45 D-76139 Karlsruhe ISBN 978-3-7908-0689-2 ISBN 978-3-662-12072-9 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-12072-9 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Ubersetzung, des Nachdruckes, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Ta· bellen, der Funksendungen, der Mikroverfilmung oder der Vervielfaltigung aufanderen We gen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, biei ben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Ei ne Vervielfaltigung dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechts gesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September 1965 in der Fassung vom 24. Juni 1985 zuliissig. Sie ist grundsiitzlich vergiitungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechtsgesetzes. © Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1993 Urspriinglich erschienen bei Physica-Verlag Heidelberg 1993 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, daB solche Na men im Sinne der Warenzeichen-und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wii ren und daher vonjedermann benutzt werden diirften. 8817130-543210-Gedruckt auf siiurefreiem Papier Inhaltsverzeichnis BegriiBung Ludwig Baumgarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 Kann die Technologiepolitik von der Innovationsokonomie lernen? Einleitung und Uberblick Frieder Meyer-Krahmer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 I. Industrieokonomik und Innovationstheorie: Forschungsfragen, Defizite und neue Ansatze Neuere Ansatze in der Innovationstheorie und der Theorie des Technischen Wandels- Konsequenzen fUr eine lndustrie- und Technologiepolitik Horst Hanusch und Uwe Cantner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 Neuere Ansatze der Industrieokonomik-Konsequenzen fUr eine lndustrie- und Technologiepolitik Dietmar Harhoffund Heinz Konig . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 Evolutionare Ansatze zu Innovationen, Marktprozessen und Institutionen sowie einige Konsequenzen fUr die Technologiepolitik Giovanni Dosi . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68 II. Erfolgsfaktoren im Innovationswettbewerb Die "Zweite Revolution in der Autoindustrie" - eine ver gleichende Analyse und ihre Schwachen Alfred Kieser . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 103 Erfolgsfaktorenforschung tiber Produktinnovationen Volker Trommsdorf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135 VI Inhaltsverzeichnis Okologische Innovationen als Differenzierungschance im international en W ettbewerb Hans-Gerd Servatius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 150 III. Internationalisierung von FuE: Nationale Innovationssysteme und strategische Selektion Die Herausforderung des "Techno-Globalismus": Auf dem Weg zu neuen Spielregeln Luc Soete . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 171 Theorie der strategischen Handelspolitik und neue Wachstumstheorie als Grundlage flir eine Industrie und Technologiepolitik Henning Klodt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 196 Freiheit und strategische Hochtechnologiepolitik: Wer verletzt die Regeln? Gunter Muller . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 231 Strategische Sektoren der Bundesrepublik Deutschland - Empirische Befunde und Vermutungen Frieder Meyer-Krahmer und HariolfGrupp . . . . . . . . . . . . 247 IV. Zusammenfassung der Ergebnisse aus den drei ThemenblOcken Berichterstattung zu Abschnitt I Klaus F. Zimmermann . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 277 Berichterstattung zu Abschnitt II Ernst HelmsUidter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 285 Berichterstattung zu Abschnitt III Harald Legler . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 291 An hang Liste der Workshop-Teilnehmer 299 BEGRUSSUNG Ludwig Baumgarten Bundesministerium fi.ir Forschung und Technologie Heinemannstr. 2 5300 Bonn 2 Sehr geehrte Damen und Herren, ich mochte Ihnen die besten GrUBe von Herrn Minister Riesenhuber zu diesem Workshop tiberbringen. Minister Riesenhuber bedauert es, an dieser Veranstaltung nicht personlich teilnehmen zu konnen. Er wtinscht der Tagung einen fruchtbaren Verlauf. Einen Workshop dieser Art unter Beteiligung des Bundesrninisteriums ftir Forschung und Technologie (BMFT) hates in den vergangenen Jahren nicht gegeben. Ein Grund hierft.ir mag sein, daB der Dialog zwischen wirtschaftswissenschaftlicher Politikberatung und der Forschungs-und Technologiepolitik in den vergangenen Jahren zwar sehr reiz voll, aber auch nicht immer ganz spannungsfrei war. Die Forschungs-und Technologie politik nimmt in vielen Bereichen wesentliche Aufgaben an der Nahtstelle zwischen Wissenschaft und technologischer Entwicklung und darnit an der Nahtstelle von priva ter, unternehmerischer und staatlicher Verantwortung in unserer Wirtschaftsordnung wahr. Diese Verantwortung zu definieren, ist eine stetige Aufgabe, die aufbauend bei spielsweise auf der Theorie des Marktversagens oft nur im Einzelfall moglich ist und einem Wandel der Herausforderungen unterliegt. In den USA erleben wir gegenwii.rtig eine Debatte urn die neue Rolle des Staates gegen tiber einer erodierenden technologischen Wettbewerbsfiihigkeit. Dies ist ein deutlicher Wandel gegentiber dem Rtickzug auf die zweckfreie Grundlagenforschung, der Anfang der 80er Jahre in einer anderen gesamtpolitischen Situation das forschungs- und techno logiepolitische Denken auf der anderen Seite des Atlantik bestimmte. In wachsendem MaBe wurde in Deutschland in den vergangenen J ahren von Wirtschaft und Politik der Wunsch an die Technologiepolitik herangetragen, den Dialog zu Per- 2 spektiven des technologischen Wandels zu initiieren und moderieren. Es besteht ein wachsender Bedarf an Orientierungswissen von Untemehmen, Wissenschaft und Staat im intemationalen Innovationswettbewerb. Die Innovationsforschung kann hierzu viel beitragen. Die wirtschaftswissenschaftliche und insbesondere die volkswirtschaftliche Diskussion des technologischen Wandels in Deutschland konzentriert sich jedoch allzu haufig auf ordnungspolitische Aspekte der staatlichen Forderung privater FuE-Aufwendungen. Sie tibersieht dabei den tatsachlichen Urnfang staatlicher Finanzzuwendungen an private Untemehmen, der mit 1,7 Mrd. DM aus dem Budget des BMFf im Jahr 1991 auBerst begrenzt war. Mit 500 Mio. DM floB ein GroBteil dieser Mittel an kleine und mittlere Unternehmen, die im Innovationswettbewerb vor besonderen Herausforderungen stehen. Ein GroBteil der verbleibenden Mittel sind Aufwendungen fiir den Bau und die Errichtung von Forschungsgeraten sowie Verbundprojekte, in denen groBe und kleine Untemehmen zur Bewaltigung von Forschungsaufgaben zusammengebunden werden und Aufgaben im Bereich der Vorsorgeforschung, wie der Umwelt- und Energiefor schung. Der Anteil der Grundlagenforschung am Budget des BMFf betragt heute 40%. Ein intensivierter weltweiter Wettbewerb auf Hochtechnologiemarkten birgt heute viele Chancen, er kann aber auch aufgrund einer wachsenden Bedeutung von "First-mover Vorteilen" zu strukturellen Verwerfungen ftir jenen fiihren, der mit diesem Wettbewerb nicht erfolgreich ist. Die Internationalisierung von Forschung und Technologie wirft viele Fragen mit hoher Relevanz fiir die Technologiepolitik und Untemehmensstrategien auf. Zu nennen ware dabei die Frage nach der Qualitat des Forschungs und Technolo giestandorts Deutschland, fiir den sich in der Innovationsforschung zunehmend der Begriff des "National System oflnnovation" durchsetzt. Welche Rolle nimmt beispiels weise die staatlichen FuE-Infrastruktur hierbei ein, insbesondere in den neuen Bundes landem? Zu nennen ware aber auch die Diskussion urn die Bedeutung der Struktur und GroBe von Heimatmarkten angesichts einer wachsenden Intemationalisierung von Tech nologiemarkten oder Deterrninanten und Perspektiven der technologischen Spezialisie rung der Bundesrepublik Deutschland, die bekanntermaBen ihre Starken auf den soge nannten Markten der hoherwertigen Technologien hat, aber Wettbewerbsschwachen im Bereich mancher Spitzentechnologien aufweist. Das Phanomen des technologischen Wandels, das sich sehr vielfaltig auf unterschied lichen Markten vollzieht, stellt eine formalisierende und quantifizierende Wissenschaft wie die Okonomie vor Probleme. Bekannt sind die Diskussionen urn Outputindikatoren 3 wie die Patentanalyse. Die okonomische Forschung kann zu Schliisselfragen des inter nationalen lnnovationswettbewerbs jedoch trotzdem viel beitragen. Auf der internationalen Ebene entstand in den vergangenen Jahren eine Reihe von For schungsansatzen, die fiir die technologiepolitische Diskussion reizvoll sind. lch denke dabei an eine evolutionare Wirtschaftstheorie, die Entwicklungspfade von Technologien hervorhebt. lch denke aber auch an neue Wachstums- und AuBenhandelstheorien, die die Bedeutung von Ausbildung, Know-how und ldeen sowie kumulierende und irrever sible Effekte im Technologiewettbewerb in das Zentrum ihrer Analyse stellen. Vielfal tige Ergebnisse der lndustrieokonomik, wie der Spill over-Forschung, haben zu diesen Forschungsfeldem erheblich beigetragen. Angeregt durch das japanische Beispiel gab es in den vergangenen Jahren eine breite Diskussion urn neue Formen des Technologie managements in Hochtechnologiesektoren. Auf die sen Gebieten sind deutsche Forscher nicht gleichwertig vertreten. Arbeiten, die eine breite intemationale Beach tung gefunden hatten, gab es meines Wissens eher selten. Angesichts der Bedeutung einer hohen lnnovationsdynamik fiir die deutsche Volkswirt schaft, die bekanntermaBen auf einem hohen Kostenniveau arbeitet, sehe ich auf diesem Gebiet in der okonomischen Forschung weite Forschungsfelder. Dieser Workshop kann ein erster Schritt dazu sein, den Dialog zu den oben angefiihrten Fragen auszubauen und Forschung anzuregen. Ein wesentliches Ergebnis dieses Semi nars sollte der Meinungsaustausch dariiber sein, auf welchen Gebieten erfolgverspre chende Forschungskonzepte klar erkennbar sind. Von besonderem Interesse sind auch sole he Gebiete, auf denen sich innovationstheoretische und empirische Arbeiten starker verkniipfen lassen. Das BMFT hat in den vergangenen Jahren zum Teil umfangreiche empirische Arbeiten unter anderem beim Fraunhofer-lnstitut fiir Systemtechnik und Innovationsforschung (lSI) und beim Ifo-lnstitut flir Wirtschaftsforschung durchfiihren lassen und finanziert teilweise die Erhebungen zur FuE in der Wirtschaft beim Stifter verband. Die so geschaffenen Datengrundlagen werden in den kommenden Jahren wei terentwickelt. Damit ist eine gute Grundlage fiir eine kreative okonomische Innovations forschung geschaffen. lch wiirde mich freuen, wenn diese Grundlage in den kommen den Jahren auch durch Teilnehmer dieses Workshops vermehrt genutzt wiirde. Das Bundesforschungsministerium wird irn Rahmen seines Ressortauftrags hierbei helfen. In diesem Sinne wiinsche ich der Veranstaltung einen fruchtbaren Verlauf, viele interes sante Diskussionen und zukunftsweisende Ergebnisse. KANN DIE TECHNOLOGIEPOLITIK VON DER INNOVATIONS OKONOMIE LERNEN? - EINLEITUNG UND UBERBLICK Frieder Meyer-Krahmer Fraunhofer-Institut fiir Systemtechnik und Innovationsforschung (lSI) Breslauer Str. 48 7 500 Karlsruhe Aile Denkschulen in den Wirtschaftswissenschaften haben inzwischen die zentrale Rolle von technischen und organisatorischen Innovationen ftir die Wettbewerbsfahigkeit von Untemehmen und Nationen und ftir die llingerfristige Entwicklung der Weltwirtschaft erkannt. In der ersten Halfte dieses Jahrhunderts widmete allerdings die Mehrheit der Okonomen dem Studium des technischen Wandels nur geringe Aufmerksamkeit und iiberlieB dies vomehmlich den Historikem und Naturwissenschaftlem. Schumpeter war einer der wenigen fiihrenden Okonomen, der lnnovationen bereits in das Zentrum seiner klassischen Arbeit iiber die Theorie der okonomischen Entwicklung (1912) stellte. Die Situation hat sich in der zweiten Halfte dieses Jahrhunderts drastisch gewandelt. Wiihrend noch zu Beginn der 60er Jahre z.B. im Bereich der Diffusionsforschung die Pionierarbeiten von Rogers diesen Forschungsbereich zt>gerlich beginnen lieBen, sind 25 Jahre spiiter eine uniibersehbare Zahl von okonomischen Arbeiten iiber die Diffusion von Innovationen, insbesondere im Bereich der industriellen Produktion, verfiigbar. Ahnliches gilt fiir Analysen iiber Forschung und Entwicklung in Untemehmen, die Quellen und Anstt>Be fiir Innovationen, die Rolle des Patentsystems sowie die Aus wirkungen von Innovationen auf den AuBenhandel, das Produktivitiitswachstum und die Beschiiftigung. In diesen und weiteren Gebieten hat sich eine groBe Vielfalt von empiri schen und theoretischen Arbeiten entwickelt. Das wachsende Interesse an dieser Forschung gewann in den 60er Jahren insbesondere in den USA an Dynamik, angespornt und angestoBen durch die Arbeiten von Mansfield, Nelson, Rosenberg und Scherer. Wahrend noch in dem von Rosenberg 1971 heraus gegebenen Reader iiber "The economics of technological change" kein einziger Beitrag von einem Okonomen stammte, der nicht in den USA lebte, hat sich diese Situation in den letzten 20 Jahren erheblich verlindert, indem europiiische Okonomen substantielle

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