Neue Perspektiven der marktorientierten Unternehmensführung Ruth Stock-Homburg · Jan Wieseke Hrsg. Matthias Groß Innovationen im Zeitalter der Digitalisierung Chancen und Herausforderungen für Topmanager und Mitarbeiter Neue Perspektiven der markt orientierten Unternehmensführung Herausgegeben von R. Stock-Homburg, Darmstadt, Deutschland J. Wieseke, Bochum, Deutschland Der Reihe „Neue Perspektiven der marktorientierten Unternehmensführung“, die sich Konzepten des erfolgreichen Umgangs mit aktuellen und zukünftigen Ent- wicklungen in der Unternehmenspraxis widmet, liegt eine interdisziplinäre Per- spektive zugrunde. Der Interdisziplinarität wird dadurch Rechnung getragen, dass verschiedene Disziplinen innerhalb der Betriebswirtschaftslehre beleuchtet werden (insbesondere Marketing, Innovationsmanagement und Personalmanagement). Darüber hinaus erfährt die Schnittstelle zwischen verschiedenen Facetten der Be- triebswirtschaftslehre und der Psychologie (insbesondere Arbeits- und Organisa- tionspsychologie) besondere Bedeutung. Die in der Reihe „Neue Perspektiven der marktorientierten Unternehmensfüh- rung“ erscheinenden Arbeiten orientieren sich inhaltlich und konzeptionell an internationalen wissenschaftlichen Standards. Ausgehend von einer stringenten theoretischen Fundierung erfolgt die qualitative bzw. quantitative empirische Untersuchung des jeweiligen Forschungsgegenstands. Herausgegeben von Prof. Dr. Ruth Stock-Homburg Prof. Dr. Jan Wieseke Technische Universität Darmstadt Ruhr-Universität Bochum Weitere Bände in dieser Reihe http://www.springer.com/series/12610 Matthias Groß Innovationen im Zeitalter der Digitalisierung Chancen und Herausforderungen für Topmanager und Mitarbeiter Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Ruth Stock-Homburg Matthias Groß Rheinische Fachhochschule Köln, Deutschland Dissertation Technische Universität Darmstadt, 2017 D 17 Neue Perspektiven der marktorientierten Unternehmensführung ISBN 978-3-658-18952-5 ISBN 978-3-658-18953-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-18953-2 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. 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B. durch Anpassung von Unternehmensstrukturen bzw. die Förderung der Innovations- bzw. Kundenorientierung der Mitarbeiter), der Implementierung neuer Arbeitsformen (z. B. kundenbezogene und virtu- elle globale Teams), der langfristigen Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit von Führungskräften und Mitarbeitern (z. B. durch den Auf- und Ausbau interkultureller Kompe- tenzen bzw. gezielte Maßnahmen zur Förderung der Work-Life-Balance) bis hin zum dem Erhalt und Ausbau humaner Ressourcen (z. B. durch Personalmarketing- aktivitäten bzw. gezielte Maßnahmen zur Förderung älterer und weiblicher Mitarbeiter als Unternehmenspotenzial). Die Vielfalt möglicher Ansatzpunkte macht deutlich: Eine wissenschaftliche Auseinandersetzung allein aus einer einzigen betriebswirtschaftlichen Disziplin VI Vorwort der Reihenherausgeber heraus wird diesen mannigfaltigen Herausforderungen nur in Ansätzen gerecht. Der Reihe „Neue Perspektiven der marktorientierten Unternehmensführung“, die sich Konzepten des erfolgreichen Umgangs mit aktuellen und zukünftigen Ent- wicklungen in der Unternehmenspraxis widmet, liegt daher eine interdisziplinäre Perspektive zugrunde. Der Interdisziplinarität wird dadurch Rechnung getragen, dass verschiedene Disziplinen innerhalb der Betriebswirtschaftslehre beleuchtet werden (insbesondere Marketing, Innovationsmanagement und Personalma- nagement). Darüber hinaus erfährt die Schnittstelle zwischen verschiedenen Facetten der Betriebswirtschaftslehre und der Psychologie (insbesondere Ar- beits- und Organisationspsychologie) besondere Bedeutung. Die in der Reihe „Neue Perspektiven der marktorientierten Unternehmensfüh- rung“ erscheinenden Arbeiten orientieren sich inhaltlich und konzeptionell an internationalen wissenschaftlichen Standards. Ausgehend von einer stringenten theoretischen Fundierung erfolgt die qualitative bzw. quantitative empirische Untersuchung des jeweiligen Forschungsgegenstands. Die vorliegenden Titel setzen sich mit zentralen Fragestellungen der marktorien- tierten Unternehmensführung auseinander. Damit bieten die einzelnen Bände für Wissenschaftler neue Erkenntnisse und Anregungen für Forschungen in den jeweils behandelten Themengebieten. Für die Unternehmenspraxis liefern die verschiedenen Arbeiten Implikationen für den Umgang mit aktuellen und zu- künftigen Herausforderungen marktorientierter Unternehmensführung. Darmstadt und Bochum, im Mai 2017 Ruth Stock-Homburg und Jan Wieseke VII Geleitwort Im Zeitalter der Digitalisierung müssen sich Unternehmen zukünftig vollkom- men neuen Herausforderungen stellen. Neben den bekannten Veränderungstrei- bern, wie der Globalisierung oder dem gesellschaftlichen Wertwandel, erhöhen vor allem die neuen Möglichkeiten der Digitalisierung den Innovationsdruck. Im Speziellen senkt die Digitalisierung die Eintrittsbarrieren für neue innovations- starke Marktteilnehmer (z.B. wendige Start-ups), wodurch insbesondere langjäh- rig am Markt etablierte Anbieter zukünftig stärker auf Innovationen angewiesen sind. Vor dem Hintergrund dieser neuen Herausforderungen müssen Unterneh- men die Innovationspotenziale ihrer Topmanager und Mitarbeiter bestmöglich ausschöpfen. Mit der vorliegenden Arbeit liefert Herr Matthias Groß neue Er- kenntnisse zur Beantwortung der Frage, welche Umsetzungsbeiträge auf Füh- rungs- bzw. Mitarbeiterebene zur Stärkung der Innovationskraft von Unterneh- men geleistet werden können. Dieser Arbeit liegen zwei Forschungsziele zugrunde. Das erste Forschungsziel manifestiert sich in der theoriegeleiteten Entwicklung von zwei Forschungsmo- dellen, die untersuchen, wie Topmanager und Mitarbeiter Innovationen im Zeit- alter der Digitalisierung fördern können. Hierzu fasst der Verfasser den aktuellen Stand in den jeweiligen Forschungsströmen zusammen und stellt relevante Theo- rien dar, die einen Erklärungsbeitrag zur Erfolgswirksamkeit der beiden bedeu- tenden Innovationstreiber leisten können. Aus Topmanagerperspektive wird herausgearbeitet, welches Führungsverhalten in zunehmend dezentralen Arbeits- VIII Geleitwort und Organisationsformen besonders erfolgversprechend ist. Hierbei wird vor allem auf die Erfolgsauswirkungen und Rahmenbedingungen der Führung zur Selbstführung (Empowering Leadership) eingegangen. Aus Mitarbeiterperspek- tive steht die Bereitschaft von Mitarbeitern soziale Technologien im Arbeitskon- text zu nutzen (Social Technology Readiness) und deren Auswirkung auf das Technologienutzungsverhalten im Fokus. Das zweite Ziel liegt in der empirischen Überprüfung der theoretisch hergeleite- ten Forschungsmodelle. Seine Erkenntnisse zieht Herr Groß aus zwei großzahli- gen empirischen Studien. Studie 1 stützt sich auf dyadische Daten von 163 Top- managern und ihren Mitarbeitern aus Unternehmen verschiedener Branchen. Der Verfasser zeigt, dass Empowering Leadership die informationelle Unterstützung der Mitarbeiter fördert und somit die organisationale Innovativität indirekt stei- gert. Zudem wird nachgewiesen, dass die Effektivität dieses relativ neuen Füh- rungsphänomens durch unterschiedliche Topmanager- und Arbeitscharakteristika beeinflusst wird. So verstärken eine hohe Macht der Topmanager und eine hohe IT-Unterstützung den Effekt, während eine hohe Vermeidungsorientierung der Topmanager sowie eine hohe Spezialisierung der Arbeit die positive Wirkung abschwächen. Studie 2 weist einen indirekten, durch das Technologienutzungsverhalten medi- ierten Einfluss der Social Technology Readiness auf die individuelle Innovativi- tät der Mitarbeiter nach. Während die Social-Technology-Readiness-Motivatoren Optimismus und Experimentierfreude einen positiven Effekt auf das explorative Nutzungsverhalten aufweisen, zeigt sich für die technologiebezogene Unsicher- heit erwartungsgemäß ein negativer Effekt. Die Ergebnisse unterstreichen die hohe Bedeutung einer differenzierten Betrachtung des mehrdimensionalen Kon- strukts Social Technology Readiness. Insgesamt bleibt festzuhalten, dass die Erkenntnisse von Herrn Groß die Innova- tionsforschung wesentlich bereichert haben. Basierend auf den theoretisch- konzeptionellen Überlegungen und den empirischen Ergebnissen aus zwei um- Geleitwort IX fassenden Studien werden gleichermaßen bedeutende wie interessante Implikati- onen für die Wissenschaft und die Unternehmenspraxis abgeleitet. So ist für Topmanager festzustellen, dass Empowering Leadership – insbesondere in digi- talen Arbeitskontexten – einen erfolgversprechenden Führungsstil darstellt, um den unternehmensweiten Informationsaustausch und das Generieren von Innova- tionen zu stimulieren. Demnach sollten Unternehmen ihre Manager beispielswei- se durch Führungskräftecoachings bei der nachhaltigen Implementierung eines solchen Führungsstils unterstützen. Da die Bereitschaft von Mitarbeitern, soziale Technologien im Arbeitskontext zu nutzen, deren individuelle Innovativität beeinflusst, sollten Unternehmen Rahmenbedingungen schaffen, welche die Motivation zur Technologienutzung stärken. Beispielsweise können Unterneh- men durch ein gelebtes Datensicherheitsmanagementsystem die technologiebe- zogene Unsicherheit von Mitarbeitern minimieren und so das Experimentieren mit neuen Technologiefunktionen fördern. Zusammenfassend zeichnet sich die von Herrn Groß vorgelegte Arbeit durch ihre wissenschaftliche Fundierung, ihre tiefgreifenden empirischen Analysen sowie impulsgebenden Implikationen für die Wissenschaft und die Unternehmenspra- xis aus. Der Arbeit ist eine weite Verbreitung in Wissenschaft und Praxis zu wünschen. Darmstadt, im Mai 2017 Ruth Stock-Homburg