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Innerbetrieblicher Funktionszusammenhang und Berufsqualifikation: Eine soziologische Leitstudie in Industrieausrüsterbetrieben des Maschinenbaus PDF

203 Pages·1962·7.201 MB·German
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WIGAND SIEBEL / HANS WILHELM HETZLER INNERBETRIEBLICHER FUNKTIONSZUSAMMENHANG UND BERUFSQUALIFIKATION DOR TMUNDER SCHRIFTEN ZUR SOZIALFORSCHUNG Herausgegeben von der Sozialforscbungsstelle an deT Universitat Munster - Sitz Dortmund Band 20 Wigand Siebel / Hans Wilhelm Hetzler Innerbetrieblicher Funktionszusammenhang und Berufsqualifikation Eine soziologische Leitstudie in Industrieausriisterbetrieben des Maschinenbaus SPRINGER F ACHMEDIEN WIESBADEN GMBH ISBN 978-3-663-00678-7 ISBN 978-3-663-02591-7 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-02591-7 Verlags-Nr. 043920 Ali. Rec:bte vorbehalten @ 1962 Spttnger Fachmed1en Wresbaden Urspriioglich e:rschienen bei Westdeutsche.1:Ve.dag, K6ln und Opladen 1962 VORWORT Vielfach wird verkannt, daB im Rahmen des fortschreitenden Rationali sierungs- und Automatisierungsprozesses in den entwickelten Industriellin dem die fiir die zukiinftige technische und soziale Entwicklung entscheiden den Produktionsbereiche nicht allein in der automatisierten Industrie zu su chen sind, sondem ebenso in den Betrieben, die Automationsanlagen herstel len. Die besondere, bisher kaum untersuchte Problematik dieser Ausriister betriebe war Gegenstand des Forschungsprojektes. Das engere Ziel der Un tersuchung bestand darin, den Zusammenhang zwischen den Anforderungen zu durchleuchten, die das betriebliche Sozialsystem an seine Mitglieder stellt, und den Voraussetzungen, die diese zur Bewaltigung der Anforderungen in ihren sozialen Funktionen (bzw. Arbeitsplatzen) im Betrieb benotigen. Die Vorbereitung des Forschungsvorhab~ns lief 1959 an. Die Erhebungen begannen gegen Ende des gleichen Jahres und reichten his Mitte 1960. Das Manuskript konnte ein Jahr spater abgeschlossen werden. Die Feldarbeit und die Materialauswertung trugen die Autoren gemeinsam. Die Erstellung des Manuskriptes wurde aufgeteilt, so daB selbstverstandlich jeder der Auto ren die von ihm geschriebenen Abschnitte zu vertreten hat. Wigand Siebel, der auch die Verantwortung fiir die Projektabwicklung iibemommen hatte, schrieb die Abschnitte I; III; IV; V, C; VI und VII. Hans Wilhelm Hetzler verfaBte die Abschnitte II; V,A und V,B. Das Forschungsvorhaben wurde von so vielen Seiten gefOrdert und unter stiitzt, daB es nicht moglich ist, aUe mit Dank zu erwahnen. Die Durchfiih rung der Untersuchung wurde durch die finanzielle Unterstiitzung der Deut schen Forschungsgemeinschafl: ermoglicht. Fiir die Hilfe bei der Auswahl und Gewinnung der Betriebe sind die Verfasser Herm Dipl.-Ing. R. Giesen yom Verein Deutscher Maschinenbauanstalten (VDMA) und verschiedenen Her ren yom Verein Deutscher Ingenieure (VDI) verpflichtet. Der VDMA hat auBerdem durch seine Abteilung Betriebswirtschafl: eine Reihe von statisti schen Unterlagen zur Verfiigung gestellt. An dieser Stelle sci auch der Dank an die Geschafl:sleitungen und die Mitarbeiter der untersuchten Betriebe wie derholt. Besonders hervorzuheben sind die Leiter und Sachbearbeiter der Personalbiiros, die teilweise erhebliche Mehrarbeit auf sich nahmen. 6 Vorwort Der durch dieSozialforschungsstelle gewahrteRiickhalt uod das Vertrauen ihres Direktors, zu Beginn der Untersuchung Professor Dr. W. G. Hoff mann, spater Professor Dr. H. Schelsky, waren Grundvoraussetzungen fUr das Gelingen des Unternehmens. Professor Dr. G. Ipsen, der als zustandiger Abteilungsleiter den Autoren in groBziigiger Weise bei der Durchfiihrung des Forschungsauftrages weitgehend freie Hand lieB, unterzog das Manuskript einer kritischen Wiirdigung. Wichtige Anregungen fUr die Gestaltung des Manuskripts verdanken wir auBerdem Herrn Professor Dr. ]. Chr. Pa palekas, der den der Untersuchung zu Grunde liegenden Bezugsrahmen der organisationssoziologischen Theorie auch einer anregenden Seminar-Diskus sion aussetzte. Wigand Siebel Hans Wilhelm Hetzler INHALT I. FRAGESTELLUNG UND METHODEN. • • • • • • • • • • • • •• 9 II. DIE UNTERSUCHTEN BETRIEBE • . • • . . . . • . . . • . • .• 14 A. Oberblick. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 14 B. Die einzelnen Betriebe . . . . . . • . . • . . . . . . . . . . . .. 23 III. GRUNDZOGE DES INNERBETRIEBLICHEN FUNKTIONSZUSAMMENHANGES • • • • • • • • • • • • • . •• 27 A. Begriff und Problematik. • . • . • . . . . . . . . . . . . . . .. 27 B. Die Grundfunktionen: Planung, Ausfiihrung und Kontrolle. .. 31 C. Tedmismer Wandel und betrieblime Funktionen. . . . . . . .. 40 D. Die Hauptfunktionen des Industrieausriisters . . . . . . . . .. 44 IV. ARBEITSPLATZ UND BERUFSQUALIFIKATION • • • • • • •• 53 A. Grundsatzlimes . . . . • • • . . . • • . . . . . . • . . . . . .• 53 B. Durmfiihrung der Erhebung ......•............ 58 C. Arbeiter ........................•..... 60 D. Angestellte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 69 E. Fiihrungskrafte •...............•......... 83 F. Berufswechsel .....•...........•......... 90 V. TECHNISCHE HAUPTFUNKTIONEN UND PERSONALBESETZUNG ••••.••• • • • • • • • • • . . • •• 97 A. Technisme Planung •••..•.•. . . . . . . • . . . . . . .. 97 1. Oberblick • • • . • • • . • • • • • • • • • . . . . . . . . . .. 97 2. Normenstelle •.•.••••••.•••..•......... 106 3. Technismes Biiro •...•..•••........•...... 109 4. Materialdisposition ....................... 121 8 Inhalt 5. Arbeitsablaufplanung. . . . . . . . . . . . . . ... 123 6. Terminplanung • . . . . . . . . . . . . . . . . ... 128 B. Fertigung .............................. 131 1. Funktionsbereic:he ........................ 131 2. Fiihrungsfunktionen ...................... 140 3. Personalbesetzung ........................ 148 C. Tec:hnische Kontrolle ....................... 154 1. Oberblick ............................ 154 2. Zeic:henpriifung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 3. Terminkontrolle ........................ 161 4. Betrieblic:he Qualitatskontrolle . 167 VI. ZUSAMMENFASSUNG 175 ANHANG VII. WIRTSCHAFTLICHE UND SOZIALE GRUNDDATEN DES MASCHINENBAUS ••.•.•......••••••..•• 186 SACHVERZEICHNIS •......•..•.•.•....•....... 199 I. FRAGESTELLUNG UND METHODEN Die vorliegende Studie faBt die Ergebnisse einer Untersuchung zusammen, die ihre Fragestellung Dberlegungen verdankt, die aus vorhergehenden For schungen im Gebiet der sozialen Auswirkungen der Automation entstanden sind. Diese Dberlegungen fiihrten zu der Dberzeugung, daB das Phanomen der Automatisierung in seiner vollen sozialen Wirksamkeit nicht erfaBtwer den kann, solange in Theorie und Forschung der Bli<kpunkt allein auf den Industriebetrieben liegt, die die Automationsanlagen einsetzen, d. h. mit ihrer Hilfe die eigene Produktion rationalisieren. Zu einer Beurteilung der Automation und ihrer Folgen auf gesamtgesellschaftlichem Gebiet gehort notwendig auch eine Berii<ksichtigung der Situation derjenigen Industriebe triebe, die die Automationsanlagen herstellen, und somit die automatisierte Fertigung iiberhaupt erst ermoglichen. Das Fertigungsprogramm dieser In dustriebetriebe enthalt jedoch nicht allein Automationsanlagen, sondern auch andere hochrationalisierte Produktionsanlagen, wie sie etwa fUr die hoch qualifizierte Einzelfertigung benotigt werden. Durch die Entwi<klung neuer Typen von Produktionsanlagen, Maschinen und Bauteilen und durch ihre Anpassung an die speziellen technischen Fertigungserfordernisse des Kunden in Konstruktion und Ausfiihrung der Maschine, sind sie Trager eines erheb lichen Teiles des technischen Rationalisierungsprozesses in der Industrie. Da der Herstellerbetrieb von hochrationalisierten Produktionsanlagen in betrlichtlichem Umfang Art und MaB des technischen Fortschritts bestimmt, drangt sich die Frage auf, wie sich der technische Fortschritt in diesem In dustriebereich selbst auswirkt. Es ware denkbar, daB mit fortschreitender Automatisierung in diesen Betrieben mit durchgreifenden technischen und damit verbunden sozialen Strukturwandlungen zu rechnen ist. Die Hypo these, daB dieser teilweise noch von handwerklichen Gesichtspunkten her be stimmte Industriezweig mit vorwiegender Einzel- und Kleinserienfertigung in seiner eigentiimlichen Struktur im wesentlichen kaum yom technischen Fortschritt betroffen werden wird, ist aber nicht von der Hand zu weisen. Von hier aus wurde das Ziel der Untersuchung bestimmt, namlich Ansatz punkte fUr eine Beurteilung des sozial wirksamen Einflusses des fortschrei tenden Rationalisierungsprozesses auf die Struktur solcher Betriebe zu ge- 10 I. Fragestellung und Methoden winnen, die in ihrer Produktion ausschlieBlich oder iiberwiegend Anlagen und Maschinen herstellen, die als hochqualifizierte Investitionsgiiter in an deren Industriebetrieben wichtige Teile des technischen Produktionsprozes ses bilden. Diese Betriebe wurden "Industrieausriisterbetriebe" genannt. Da der Maschinenbau einen groBen Anteil von Betrieben umfaBt, die dem Schwergewicht der Produktion nach als Ausriisterbetriebe anzusprechen sind, in anderen Industriezweigen (z.B. elektrotechnische Industrie) die Aus riistertatigkeit im Rahmen des Fertigungsprogramms oft nur eine geringe Rolle spielt, wurde die Auswahl fUr die UntersuchungaufMaschinenbetriebe begrenzt. Fachzweige des Maschinenbaus wie Biiromaschinen-, Nahmaschi nen-, Landmaschinenfertigung und Automobilbau (der, obwohl sachlich da zugehorend, nicht zum Maschinenbau gerechnet wird), schieden unter diesen Voraussetzungen aus. Die Definition des Industrieausriisters konnte nicht enger gefaBt werden, da es kaum einen Industriebetrieb im Maschinenbau geben diirfte, der ausschlieBlich Automationsanlagen erstellt. Dadurch ent fie! auch die Notwendigkeit, den Begriff der automatisierten Anlage scharfer zu umgrenzen. Um das Forschungsziel zu errekhen, wurden zwei Aspekte der betrieb lichen Sozialstruktur in den Vordergrund geriickt: 1. Die wichtigsten innerbetrieblimen Funktionen, d. h. Struktur und Wir kungsweise der innerbetrieblichen Hauptfunktionszentren; 2. Die Personalbesetzung, d. h. insbesondere die Berufsqualifikationen in ihrem Verhaltnis zur Arbeitsplatzstruktur. Der erste Aspekt sollte zu einer Erfassung des typischen GefUges des In dustrieausriisters und zu einer genaueren Bestimmung der temnismen Ein fluBfaktoren fiihren. Daher wurden vor allem diejenigen Hauptfunktionen analysiert, die in besonderem MaB unter dem EinfluB der Temnik stehen. AuBerdem wurde erwartet, daB von hier aus die Personalbesetzung in ihrer betrieblichen Relevanz genauer bestimmt werden konnte. Der zweite Aspekt soUte einen Einblick in den Zusammenhang zwismen betrieblimen Anforde rungen und personlichen Qualifikationen, vorwiegend nach der Berufsaus bildung und in die Grundziige der Verteilung dieser Merkmale im Industrie ausriister vermitteln. Gleimzeitig sollte iiber diesen Aspekt versucht werden, den moglichen Wandel der Zusammensetzung der Belegschaft zu verfolgen. Als zu erhebende Merkmale bei der Gesamtbelegschaft waren hauptsachlich vorgesehen: Arbeitsplatz und Berufsausbildung, ferner der Berufswerde gang (Berufswechsel und innerbetriebliche Umsetzung) und die wichtigsten Sozialdaten. Die Abgrenzung der von den tedmischen Anforderungen her zu verste henden Hauptfunktionsbereime - die Produktion und ihre technischen Vor- I. Fragestellung und Methoden 11 und Nachraume - stand nicht von vornherein fest. Zunachst wurden das Technische Buro, die Arbeitsvorbereitung und die Fertigung als die wichtig sten technischen Funktionseinheiten fixiert. Um jedoch den komplexen Ge samtrahmen der betrieblichen Organisation in ihren wesentlichen Kompo nenten und der Interdependenz ihrer Bereiche ubersehen zu konnen, wurde jeweils auch die formale Organisationsstruktur in den wichtigsten Hinsich ten in Erfahrung gebracht und die Personalpolitik in ihren Grundzugen auf genommen. Nach den so gewonnenen Einsichten konnte spater eine genauere Umgrenzung der spezifisch mit dem technischen Fortschritt verbundenen Funktionsbereiche vorgenommen werden. In den folgenden Ausfiihrungen wird zunachst uber die verwendeten Er hebungstechniken berichtet. Den nachsten Abschnitt bildet eine Darstellung der untersuchten Betriebe in ihren kennzeichnenden Merkmalen und in den wichtigsten Sozialdaten ihrer Belegschaft. Die daran anschlieBenden drei Ab schnitte des Hauptteils enthalten eine allgemeine theoretische Analyse des innerbetrieblichen Funktionszusammenhanges und des Verhaltnisses zwi schen Arbeitsplatz und Berufsqualifikation sowie eine darauf fuBende Dar stellung der Situation in den untersuchten Betrieben nach Verteilung der Arbeitsplatze, der Berufsausbildungen und der Personalbesetzung der Be legschaften auf dem Hintergrund von Stellung und Wirksamkeit der wich tigsten technischen Funktionszentren. 1m SchluBabschnitt findet sich eine Zu sammenfassung der Ergebnisse. Aus Grunden des Vergleichs und der Uber sicht wurden im Anhang einige soziale und wirtschaftliche Grunddaten des Maschinenbaus zusammengestellt. Wichtigste Techniken waren fur die Erhebung der Personalbesetzung die Auswertung betrieblicher Unterlagen, insbesondere von Personalkarteien. Zur Erfassung der strukturellen Dimension der untersuchten Betriebe dien ten Schliisselgesprache mit den Fuhrungskraften von der Geschaftsleitung bis zur Meister- und Vorarbeiterebene, dazu kamen ortliche Unterrichtungen mit teils langer dauernden Beobachtungszeitraumen, besonders im Ferti gungsbereich. Aus den Personalkarteien wurde grundsatzlich die gesamte Belegschaft herausgezogen, um auch die nur gering vertretenen Berufsqualifikationen genau erfassen zu konnen. Ein Zeitvergleich lieB sich uberhaupt nur auf Grund der vorhandenen Personalunterlagen durchfiihren. Vorteile dieser Techniken gegenuber einer Befragung der Belegschaft waren der relativ ge ringe Erhebungsaufwand und die Vermeidung vonsubjektiven Verzeichnun gen durch die Befragten. Nachteilig war, daB die Vollstandigkeit des vor handenen Materials in den Personalburos fur den Erhebungszweck oft zu wunschen ubrig lieK Die Betriebe wurden zwar auch nach der Art und der

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