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Ingenieurpädagogik: Grundlagen einer Didaktik des Technik-Unterrichtes PDF

160 Pages·1977·6.988 MB·German
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Ingenieurpädagogik Grundlagen einer Didaktik des Technik-Unterrichtes Adolf Melezinek Springer-Verlag Wien New York Ord. Univ.-Prof. Dipl.-Ing. Dr. phil. Adolf Melezinek Universität für Bildungswissenschaften, Klagenfurt Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdruckes, der Entnahme von Abbildungen, der Funksendung, der Wiedergabe auf photomechanischem oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. © 1977 by Springer-Verlag/Wien Softcover reprint of the hardcover 1s t edition 1977 ffiM-Composersatz: Springer-Verlag Wien; Umbruch und Offsetdruck: Ferdinand Berger & Söhne OHG, A-3580 Horn, NÖ. Mit 70 Abbildungen Library of Congress Cataloging in Publication Data. Melezinek. Adolf. Ingenieurpädagogik. Includes bibliographical refercnccs 1. Engineering-Study and !eaching. 2. Technology-S!udy and !eaching. I. Title. T 65.M 54 620' .001' I 77-9897 ISBN 978-3-211-81438-3 ISBN 978-3-7091-3290-6 (eBook) DOI 10.l007/978-3-7091-3290-6 Vorwort Das letzte Jahrhundert und insbesondere die letzten Jahrzehnte brachten eine enorme Entwicklung der Technik; diese Entwicklung wirkt sich auch auf das Bil dungssystem aus. Mit der Bedeutung der Technik nimmt auch die Bedeutung des technischen Unterrichts zu - in ihm werden ja die gewonnenen Erkenntnisse an die heranwachsende Generation weitergeleitet. Das Niveau des technischen Unterrichts muß dem Niveau der modemen Technik und der gesellschaftlichen Entwicklung entsprechen. Die Wiedergabe der zu unterrichtenden Sachverhalte muß einerseits fachwis senschaftlichen Kriterien standhalten, andererseits muß sich der Dozent mit den Fragen, die sich aus der Vermittlung der technischen Inhalte an seine Studenten und Schüler ergeben, befassen. Ein Charakteristikum des Technik-Unterrichtes ist daher ein Ineinander fachlicher und didaktischer Aspekte. Es genügt nicht, daß der Dozent den Stoff beherrscht - er muß auch Klarheit darüber haben, wie der Ler nende optimal zur Erkenntnis geführt werden kann. Um zur richtigen Systematik und Methodik des Unterrichtens zu gelangen, sind grundlegende Untersuchungen erforderlich. Zu grundsätzlichen Überlegungen bleibt aber dem praktizierenden Dozenten in der Fülle der täglich anfallenden Ar beit wenig Zeit. Die vorliegende Arbeit will dem Techniker, der das Lehramt ergreifen möch te, wie auch dem schon lehrenden Techniker eine praxisnahe Hilfestellung leisten. Das Buch soll einen Überblick über den Bereich der Lehre der Technik geben und gleichzeitig Hilfe für einen fachgerechten und erfolgversprechenden Unterricht technischer Fächer sein. Es soll nicht konkrete "Rezepte" liefern, sondern Anre gungen und Impulse für die schöpferische Gestaltung des Unterrichts durch die in dividuelle Lehrerpersönlichkeit. Dieses Buch möchte zur bewußten Gestaltung und damit zur Verbesserung der Lehre der Technik beitragen - und dies womöglich an allen technischen Ausbil dungsstätten, von der Berufsschule, über die mittleren und höheren technischen Lehranstalten bis zu den technischen Hochschulen und selbstverständlich auch an den verschiedenen Ausbildungsstätten der Industrie sowie weiterer Institutionen. Der Unterrichtsprozeß mit seinem vielschichtigen Zusammenspiel aller Ein flußgrößen bildet ein außerordentlich komplexes Erkenntnisobjekt und kann in ei ner Arbeit dieses Umfangs sicher nicht vollständig abgebildet werden. Für ein ver tiefendes und weiterführendes Studium sind darum zum Abschluß der einzelnen Kapitel dieses Buches jeweils einige Literaturangaben zusammengefaßt. Klagenfurt, im Sommer 1977 Adolf Melezinek Inhaltsverzeichnis 1 Gegenstand und Ansatz der Ingenieurpädagogik . . . . . . .. . . . .. .. .. . . . . . . . . . . . . . . . .. . . 1 1.1 Zum Gegenstand der Ingenieurpädagogik ............................... , . . . . . . 1 1.2 Zum Ansatz der Ingenieurpädagogik .......................................... 2 1.2.1 Der Unterrichtsprozeß und seine Träger ................................. 3 1.2.2 Die Unterrichtsprozeß-Einflußgrößen . .. .. . .. . . .. . . . .. .... . .. . . . .. . . . . . . . 4 1.3 Zur Struktur dieses Buches .................................................. 6 Literaturangaben zu Kapitell. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 2 Lehr- und Lernziele im technischen Unterricht .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 2.1 Zur Terminologie .......................................................... 8 2.1.1 Unser Verständnis des Begriffes "Ziel" .................................. 8 2.1.2 Zu den Zieltypen . .. .. . . . .. . . . .. . . . . . .. . . . . . . . .. . .. .. . . . . . . . .. . . . . . .. . . 9 2.1.3 Zu den Zielkategorien ................................................. 10 2.2 Zur Festlegung von Zielen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 10 2.3 Merkmale eindeutiger Zielbeschreibung ....................................... 11 2.3.1 Beschreibung des Endverhaltens ........................................ 12 2.3.2 Beschreibung der notwendigen Bedingungen. . . . .. . . . . . . . .. . . . . .. . . . .. . . .. 13 2.3.3 Bestimmung des Beurteilungsmaßstabes . .. .. . .. .. . . .. . .. .. . . . . . .. . .. . . ... 13 2.4 Zum Zielniveau ............................................................ 14 2.4.1 Zieltaxonomien ....................................................... 15 2.4.2 Zur Taxonomie der Ziele im kognitiven Bereich ................... , . . . . .. 15 2.5 Zusammenfassung zur Präzisierung und Niveaubestimmung von Zielen. . . . . . . . . . .. 17 2.6 Zur Berechtigung operationalisierter Zielbeschreibungen ........................ 18 2.7 Zur Erfolgskontrolle und Leistungsmessung . . .. . .. .. .. .. . . . . . . . .. . .. . . .. . . . .. .. 19 2.7.1 Zum Zweck der Erfolgskontrolle und Leistungsmessung ................... 19 2.7.2 Zum Maßstab der Leistungsmessung ..................................... 19 2.7.2.1 Subjektive Leistungsmessung ........................... ......... 19 2.7.2.2 Relative Leistungsmessung ...................................... 20 2.7.2.3 Lernzielorientierte Leistungsmessung . . . .. . . .. . . . .. . . . .. . . . . . . . . .. 21 Literaturangaben zu Kapitel 2 ...... . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 22 3 Lehrstoff im technischen Unterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 24 3.1 Zum Lehrstoff-Zeit-Problem . . . .. . . .. . .. .. . . . . . .. .. . . . . . .. .. . .. . .. . . . . . . . .. .. 24 3.1.1 Allgemeine Entwicklung...................................... ......... 24 3.1.2 Entwicklung im Bereich der technischen Wissenschaften. . . . .. .. . . . .. . . . ... 26 3.2 Begriff und Skizze der Strukturtheorie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 28 3.2.1 Grundlegende Fakten und Phänomene................................... 29 3.2.2 Isolierte Fakten ....................................................... 29 3.2.3 Transfer .... :......................................................... 30 3.2.4 Emotionelle Befriedigung .............................................. 30 3.3. Der Beitrag der Strukturtheorie zur Lösung des Lehrstoff-Zeit-Problems ......... 31 3.3.1 Zur Makrostruktur .................................................... 32 3.3.2 Zur Mikrostruktur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 32 3.3.2.1 Familie der Maschinensysteme "Spannzeuge" ..................... 32 VIII Inhaltsverzeichnis 3.3.2.2 Zur Bildung von Wissenssystemen ............................... 35 a) Bildung vertikaler Verknüpfungen........ .. .... . .... ..... .. . .. 35 b) Hexibilisierung der vertikalen Verknüpfungen......... ......... 37 c) Bildung horizontaler Verknüpfungen .......................... 38 d) Vertiefung und Festigung des Wissenssystems .................. 39 3.4 Zu den Ergebnissen eines die stoffimmanente Struktur akzentuierenden Unterrichts 39 Literaturangaben zu Kapitel 3 .. ........ .. ....... .... .... ..... .... ..... ....... .. .. ... 41 4 Psychologische und soziologische Aspekte im technischen Unterricht. . . . . . . . . . . . . . . . .. 43 4.1 Zum Phänomen "Lernen" ................................................... 43 4.1.1 Abriß einiger Lemtheorien .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 43 4.1.1.1 Der assoziationspsychologische Ansatz.. .... ..... .. ..... .... . ..... 44 4.1.1.2 Der gestaltpsychologische Ansatz ................................ 45 4.1.1.3 Mehrstofige Lemtheorien ....................................... 46 4.1.1.4 Der informationspsychologische Ansatz......... ... .. .. ....... .... 46 4.1.2 Das Organogramm für den Informationsomsatz im Menschen ............... 47 4.1.2.1 Phänomenologischer Modellentwurf .............................. 47 4.1.2.2 Zur Quantifizierung des phänomenologischen Modellentwurfs . . . . . .. 48 4.1.2.3 Einige Konsequenzen für die Unterrichtsgestaltung .... .. ....... .. .. 51 4.2 Zum Vergessen und Behalten ....... :........................................ 52 4.2.1 Zum Phänomen des Vergessens ......................................... 52 4.2.2 Pädagogische Maßnahmen gegen Vergessen.............................. 54 4.3 Zur Lemmotivierung und Leistungsmotivation ................................. 56 4.3.1 Motivierung und Motivation. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 56 4.3.2 Leistungsmotivation ................................................... 56 4.3.3 Leistungsmotivation und Unterrichtsgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 57 4.4 Zur Aufmerksamkeit und Ermüdung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 58 4.4.1 Ermüdung und ihre Ursachen........................................... 58 4.4.2 Pädagogische Maßnahmen gegen Ermüdung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 60 4.5 Zur sozialen Interaktion im technischen Unterricht ............................. 61 4.5.1 Zur Organisationsstruktur .......................... : ..... .... .. ... .. ... 61 4.5.1.1 Allgemeine Gesichtspunkte ................. , ........... , ... .. . .. 61 4.5.1.2 Unterrichtliche Gesichtspunkte .................................. 62 4.5.2 Zum Führungsstil ..................................................... 63 4.6 Zur Persönlichkeit des Lehrers technischer Fächer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 66 4.6.1 Denkmodelle......................................................... 66 4.6.2 Verhaltensformen, Autorität.... ..... ..... ..... .. . ......... .. .. ..... .. .. 67 4.6.3 Diskussions-und Sprachgewandtheit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 67 Literaturangaben zu Kapitel 4 . . .. .. . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . .. . . .. . . . . . . . . . . . . . . .. 68 5 Unterrichtstechnologie im technischen Unterricht .................................. 70 5.1 Zum Gegenstand der Unterrichtstechnologie ................................... 70 5.2 Zur Struktur der unterrichtstechnologischen Geräte, Einrichtungen und Systeme ... 71 5.3 Die "visuelle" Gerätefamilie und ihr Einsatz im Unterricht ...................... 72 5.3.1 Reale Objekte .................................................... , ... 72 5.3.2 Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 72 5.3.3 Einrichtungen und Geräte für Versuche.. ......... .. .. . .. .. . .. . .... .... .. 73 5.3.4 Gedruckte Lehr-und Lembehelfe ....................................... 74 5.3.5 Tafeln ............................................................... 75 5.3.6 Projektionsflächen..................................................... 76 5.3.7 Projektoren........................................................... 78 5.3.7.1 Zu den raumbedingten Forderungen.............................. 78 5.3.7.2 Zu den bildseitigen Forderungen............... .. . . ... . ..... .. ... 79 5.3.7.3 Zur Aufstellung der Projektoren. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 80 Inhaltsverzeichnis IX 5.3.7.4 Zur Diaprojektion ............................................. 81 a) Zu den Informationsträgem .................................. 82 b) Zu den Projektoren ......................................... 82 c) Zum Einsatz der Diaprojektion im Unterricht .................. 83 5.3.7.5 Zur Overheadprojektion ........................................ 84 a) Zu den Informationsträgem ......... , ........................ 85 b) Zu den Projektoren ......................................... 87 c) Zum Einsatz der Overheadprojektion im Unterricht ............. 88 5.3.7.6 Zur Epiprojektion ............................................... 90 a) Zu den Informationsträgem .................................. 90 b) Zu den Projektoren.. .. .. .... . .. .. ... .. .. . ... . .. .. .... . .. ... 91 c) Zum Einsatz der Epiprojektion im Unterricht .................. 91 5.3.7.7 Zur Filmprojektion . . .... ..... ... . .. .. . .. .. .. . ... . .. .. . .. .. .. . .. 92 a) Zu den Informationsträgem .................................. 92 b) Zu den Projektoren ......................................... 93 c) Zum Einsatz der Filmprojektion im Unterricht ................. 93 5.4 Die "auditive" Gerätefamilie und ihr Einsatz im Unterricht ................ : . . . .. 95 5.5 Die "audiovisuelle" Gerätefamilie und ihr Einsatz im Unterricht ................. 96 5.5.1 Die Tonbildschau ..................................................... 96 5.5.2 Der Tonfilm ........................................................... 97 5.5.3 Das Bildungsfemsehen ................................................. 97 5.5.3.1 Zum öffentlichen Fernsehen. ..... .. ... .. .. .... . .. .. ... .. .. . ..... 97 a) Elektronische audiovisuelle Speicher.. ..... ... ... . .. ...... . .. . .. 98 b) Zum Sichtbereich beim Fernsehen ............................ 98 5.5.3.2 Zum klassen-bzw. hörsaalintemen Fernsehen..................... 99 5.5.3.3 Zum schul- bzw. universitätsintemen Fernsehen ................... 100 5.5.3.4 Zum gebietsintemen Femsehen .................................. 101 5.5.3.5 Zur Fernseh-Unterrichtsmitschau ................................ 101 5.5.4 Zur Gewichtigkeitsverteilung auditiver und visueller Präsentation ........... 101 5.6 Adaptive unterrichtstechnologische Geräte, Einrichtungen und Systeme ........... 102 5.6.1 Geräte für den Einzelunterricht ......................................... 103 5.6.2 Geräte für den Parallel-bzw. Gruppenunterricht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 104 5.6.3 Computerunterstützter Unterricht ....................................... 105 5.7 Zur Leistungsfähigkeit der unterrichtstechnologischen Geräte, Einrichtungen und Systeme ............................................................... 105 Literaturangaben zu Kapitel 5 ...................................................... 107 6 Lebrmethoden im technischen Unterricht ................ ; ......................... 110 6.1 Zur induktiven und deduktiven Lehrmethode .................................. 110 6.1.1 Zur Terminologie ..................................................... 110 6.1.2 Zur Erarbeitung eines Gesetzes im Unterricht ............................ 111 6.1.2.1 Deduktive Ableitung ........................................... 112 a) Ableitung mit der Symbolischen Rechnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. 112 b) Ableitung mit der Differentialrechnung ........................ 113 c) Ableitung durch allgemeine Berechnung mit dem Differenzen- quotienten .................................................. 113 d) Ableitung durch stückweise Berechnung mit dem Differenzen- quotienten .................................................. 115 e) Ableitung in Worten ......................................... 116 6.1.2.2 Induktive Ermittlung ........................................... 117 a) Ermittlung von Versuchen ausgehend .......................... 117 b) Ermittlung von Versuchsergebnissen ausgehend ................. 118 6.1.2.3 Weitere Erarbeitungsmöglichkeiten ............................... 118 a) Schrittvertausch bei den einzelnen Methoden ................... 118 b) Kombination der Methoden .................................. 118 c) Nennung des Gesetzes mit Angabe der Herkunft ................ 118 d) Methodisch falsche Lösungen .. . .. . .. .. .. .. .. .. . . .. .. . .. .. .. .. 119 X Inhaltsverzeichnis 6.1.3 Zur Abhängigkeit der induktiven und deduktiven Lehrmethode vom Stoff ... 119 6.1.3.1 Der logische Aspekt ............................................ 119 6.1.3.2 Der gnoseologische Aspekt ...................................... 120 6.1.4 Zur Abhängigkeit der induktiven und deduktiven Lehrmethode vom Stand des Wissens und Könnens der Adressaten ................................ 121 6.1.5 Zur Abhängigkeit der induktiven und deduktiven Lehrmethode vom Zeitfak- tor ................................................................... 122 6.2 Zum EJ>periment im Unterrichtsgeschehen ..................................... 124 6.2.1 Zur Methodik des Experimentierens ..................................... 124 6.2.1.1 Problemstellung ............................................... 124 6.2.1.2 Hypothesenbildung ............................................. 125 6.2.1.3 Das eigentliche Experiment ..................................... 125 6.2.1.4 Ergebnis - Erkenntnis .......................................... 125 6.2.2 Zum Unterricht im Labor .............................................. 126 6.2.2.1 "Starre" Laborübungen ......................................... 126 6.2.2.2 "Freie" Laboriibungen .......................................... 128 a) Auswahlübungen ..................................... , ...... 128 b) übungen mit freier Themenwahl .............................. 129 6.3 Zur Rolle der Analogie im technischen Unterricht .............................. 130 6.3.1 Die Analogie als Gegenstand des Unterrichts ............................. 130 6.3.2 Die Analogie als Lehrmethode .......................................... 130 6.4 Zur Methode "Programmierter Unterricht" .................................... 132 6.4.1 Die wichtigsten Thesen des Programmierten Unterrichtes (PU) ............. 133 6.4.2 Die technische Realisierung des Programmierten Unterrichtes .............. 134 6.4.3 Der Einsatz des Programmierten Unterrichtes ............................. 136 6.5 Zur Kommunikation im technischen Unterricht ................................. 137 6.5.1 Die sprachliche Kommunikation ........................................ 137 6.5.1.1 Verbale Kommunikation ........................................ 138 a) Redeunterlagen ............................................. 138 b) Umgang mit den Redeunterlagen ............................. 140 c) Das eigentliche Reden ......................................" . 141 6.5.1.2 Nichtverbale Kommunikation .................................... 141 6.5.2 Die nichtsprachliche Kommunikation .................................... 142 6.5.2.1 Mimik ........................................................ 143 6.5.2.2 Blick ......................................................... 143 6.5.2.3 Gestik ........................................................ 143 6.5.2.4 Distanz ....................................................... 144 6.5.2.5 Äußere Erscheinung ............................................ 144 6.5.3 Zur überprüfung des Verhaltens ........................................ 144 6.6 Zur Unterrichtsplanung ...................................................... 144 6.6.1 Der Rahmen-Gesamtplan für ein Unterrichtsfach ......................... 145 6.6.2 Die Planung einzelner Unterrichtseinheiten ............................... 146 6.6.3 Unterrichtsentwurf "Die Ermittlung des Firmenwertes eines Unterneh- mens" ................................................................ 147 Literaturangaben zu Kapitel 6 ...................................................... 151 1 Gegenstand und Ansatz der Ingenieurpädagogik 1.1 Zum Gegenstand der Ingenieurpädagogik Was meint der Begriff "Ingenieurpädagogik" ? Wenn wir uns vorerst auf eine pragmatisch gewonnene Definition beschränken, auf eine Definition, die das beschreiben will, was in der Realität des technischen Schulwesens vorzufinden ist und auf was es aus der Sicht der Lehre der Technik prinzipiell ankommt, kann, kurz gesagt werden: Die Ingenieurpädagogik meint alle auf die Verbessernng der Lehre der Technik gerichteten und auf deren Ziele, Inhalte und Formen bezo genen Aktivitäten. Schon das Wortgefüge "Ingenieurpädagogik", die Verbindung der Worte "Ingenieur" und "Pädagogik", kennzeichnet das Symptomatische dieser wissen schaftlichen Disziplin, nämlich die Interaktion der Technik, der technischen Wis senschaften mit der Pädagogik, mit dem Bildungswesen. Das notwendige tech nische Wissen bieten der Ingenieurpädagogik die einzelnen technischen Wissen schaften, z. B. also die Elektrotechnik, das Maschinenwesen, das Bauingenieur wesen, usw. Die Erkenntnisse der Pädagogik (Didaktik) werden bei der Bildung entsprechender Wissenssysteme Hir den Unterricht sowie bei der Unterrichtsge staltung allgemein eingesetzt, wobei auch die Erkenntnisse weiterer Wissenschaf ten, wie z. B. der Psychologie, Soziologie, Informationstheorie, u. a. zur Geltung kommen (s. Abb. I). PS!Jc/J%gie Abb. I 1 Melezinek, Ingenieurpädagogik 2 Gegenstand und Ansatz der Ingenieurpädagogik Die Wiedergabe der zu unterrichtenden Sachverhalte muß einerseits fach wissenschaftlichen Kriterien standhalten, andererseits muß sich der Lehrende mit Fragen, die sich aus der Vermittlung der technischen Inhalte an Lernende erge ben, befassen. Ein Charakteristikum jedes Fachunterrichtes ist daher das Ineinan der fachlicher und didaktischer Aspekte. Wir wollen im weiteren global als Gegenstand der Ingenieurpädagogik die wissenschaftliche Untersuchung und praktische Realisierung der Ziele und In halte technischer Fächer und Unterrichtsgegenstände sowie des Prozesses. in dem der Lehrstoff durch bestimmte Medien unter dem Einfluß einer bestimmten soziokulturellen Umwelt mit Hilfe bestimmter Lehrmethoden in Wissen bestimm ter Adressaten umgewandelt wird, bezeichnen. 1.2 Zum Ansatz der Ingenieurpädagogik Die wissenschaftliche Pädagogik ist durch verschiedene Schulen, durch ver schiedene Strömungen gekennzeichnet, wobei vereinfacht und sehr allgemein zwei Hauptströmungen unterschieden werden können. Die eine Strömung ver tritt mehr oder weniger traditionell den "philosophisch-geisteswissenschaftlichen Ansatz" .und verwendet überwiegend phänomenologisch-verstehende Methoden, um Einsicht in die Gegebenheiten des Unterrichtsprozesses zu gewinnen. Die zweite Strömung wird durch Wissenschaftler repräsentiert, die in einem größe ren oder kleineren Ausmaß den "kybernetischen Ansatz" vertreten und über wiegend kalkülhafte Methoden verwenden. Obwohl innerhalb dieser beiden Strö mungen ein weites Spektrum von Schulen vorkommt, sind ihnen gewisse Schlüs selideen gemeinsam, die sie gleichzeitig voneinander trennen. Im deutschen Sprachraum können u. a. z. B. folgende Schulen unterschie den werden: - die "Berliner Schule" (Heimann, Otto, Schutz) - die "Aachener Schule" (Zielinski, Schöler, Tulodziecki sowie Zifreund, Wille u. a.) - die "Gießener Schule" (Correll u. a.) - die "kybernetische Schule" (Frank, Arlt, Graf, Lahn, L/msky, Lehnert, Riedei, Rollett, Schmid, Von Cube, Weltner, u. a.) Der in diesem Buch vertretene ingenieurpädagogische Ansatz baut zwar auf den Erkenntnissen der traditionellen philosophisch-geisteswissenschaftlichen Pädagogik, akzentuiert aber stark - ausgehend von den Spezifika der technischen Wissenschaften und der Techniker - den auf dem Begriff der Information mit ihrem quantitativen Maß und dem Konzept des Regelkreises aufbauenden Ansatz der kybernetischen Pädagogik. Der ingenieurpädagogische Ansatz versucht eine integrale Betrachtungsweise im Sinne einer "Wissenschaft sowie einer Kunst" zu realisieren, die Wissenschaft des Unterrichts mit der Kunst des Lehrers - mit. der Lehrerpersönlichkeit - zusammenzuführen. Der Unterrichtsprozeß soll wissenschaftlich, womöglich kal külhaft, durchdrungen werden - die Unterrichtstätigkeit sinnvoll algorithmiert werden, aber der Mensch und mit ihm die Kunst, die den Unterricht inspiriert und ihm schöpferischen Charakter verleiht, sollen ihre Rolle im Unterrichtsge-

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