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Infrastruktur und Herrschaftsorganisation im Imperium Romanum PDF

279 Pages·2014·6.294 MB·German
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AnneKolb(Hrsg.) InfrastrukturundHerrschaftsorganisationimImperiumRomanum Infrastruktur und Herrschaftsorganisation im Imperium Romanum Herrschaftsstrukturen und Herrschaftspraxis III Akten der Tagung in Zürich 19.–20.10.2012 Herausgegebenvon Anne Kolb ISBN 978-3-05-006031-6 eISBN 978-3-05-009469-4 LibraryofCongressCataloging-in-PublicationData ACIPcatalogrecordforthisbookhasbeenappliedforattheLibraryofCongress. BibliografischeInformationderDeutschenNationalbibliothek DieDeutscheNationalbibliothekverzeichnetdiesePublikationinderDeutschen Nationalbibliografie;detailliertebibliografischeDatensindimInternet überhttp://dnb.dnb.deabrufbar. ©2014AkademieVerlagGmbH,Berlin EinUnternehmenvonDeGruyter Gesamtherstellung:BeltzBadLangensalzaGmbH,BadLangensalza ♾GedrucktaufsäurefreiemPapier PrintedinGermany www.degruyter.com Inhalt Vorwort .................................................................... 7 Einführung AnneKolb InfrastrukturundHerrschaftsorganisationimImperiumRomanum ...... 9 AdministrativeundwirtschaftlicheStrukturen HelmuthSchneider InfrastrukturundpolitischeLegitimationimfrühenPrincipat .... 21 ChristopherP.Jones EarthquakesandEmperors ................................. 52 IsabellaTsigarida NordatlantischeSalzmarschenimInteresserömischerPolitik ...... 66 MichaelA.Speidel HerrschaftdurchVorsorgeundBeweglichkeit.Zuden InfrastrukturanlagendeskaiserzeitlichenrömischenHeeresimReichsinneren ........ 80 SystemederWasserdistribution ChristofSchuler FernwasserleitungenundrömischeAdministrationim griechischenOsten ........................................................... 103 FranciscoBeltránLloris IrrigationInfrastructuresintheRomanWest: Typology,Financing,Management ............................................. 121 AnnaWilli LandDivisionandWaterManagementintheWestoftheRomanEmpire 137 Verkehrsinfrastruktur PascalArnaud MaritimeInfrastructure.BetweenPublicandPrivateInitiative ........ 161 ChristinaKokkinia Rome,Ephesos,andtheEphesianHarbor:aCaseStudyin OfficialRhetoric ............................................................. 180 MichaelRathmann DerPrincepsunddieviaepublicaeindenProvinzen. KonstruktionundFakteneinesplanmäßigenInfrastrukturausbausdurch dieReichszentrale ............................................................ 197 JensBartels MeilensteineundBarbaren.DieStraßenbaupolitikaufdemBalkan unterMaximinusThraxundGordianIII. ........................................ 222 StephenMitchell Horse-BreedingfortheCursusPublicusintheLaterRomanEmpire 246 AutorenderBeiträge ..................................................... 262 Index Personen,Sachen,Orte ....................................................... 263 Quellen ..................................................................... 273 Vorwort IndemvorliegendenBandwerdendieBeiträgederinternationalenTagungvorgelegt, die vom 19.–20.Oktober 2012 am Historischen Seminar der Universität Zürich unter demTitel„InfrastrukturalsHerrschaftsorganisation?InteraktionvonStaatundGemein- den im Imperium Romanum“ stattgefunden hat. Im Anschluss an die Tagung konnten erfreulicherweisenochvonzweiTeilnehmernBeiträge,diedasThemagrundlegendthe- matisierenundergänzen,indiesenBandaufgenommenwerden. Für die Finanzierung der Tagung und Drucklegung des Bandes habe ich die ange- nehme Pflicht einer Reihe von Sponsoren zu danken: dem Schweizerischen National- fonds, der Hochschulstiftung der Universität Zürich, dem Zürcher Universitätsverein, dem Historischen Seminar der Universität Zürich sowie der Georg Fischer AG (Schaff- hausen). Mein herzlicher Dank geht zunächst an meine Mitarbeiter und Kollegen in Zürich, Dr.JensBartelsundAnnaWillilic.phil.,diebeideaktivanderRedaktionderBeiträgefür dieDrucklegungmitgearbeitetundmichdabeihervorragendunterstützthaben;ebenso hat Monika Pfau mit ihrem engagierten und unermüdlichen Einsatz wesentlich zum Abschluss der Arbeiten beigetragen. Außerdem danke ich im Hinblick auf die Arbeiten amTagungsbandDr.JoachimFugmann(Konstanz)undDr.ChristinaKokkinia(Athen) sowieBenjaminHartmannlic.phil.undNikolasHächlerlic.phil.,dieauchzumGelingen derTagungbeigetragenhaben. SchließlichgiltmeinDankauchKerstinProtzundDr.MirkoVondersteinvomVerlag deGruyterfürdieproduktiveZusammenarbeit. Zürich,September2013 AnneKolb Einführung InfrastrukturundHerrschaftsorganisationimImperium Romanum „IntheHistoryofRomeundertheCaesarsasinRomeoftheRepublic,therhythmof developmentisslowandsteady.Itcreatesakindofpatternthatmaytempttheunwaryto discerndesignorpolicywhennoneisthere.Thechangeinthecompositionofthehierar- chyoverseveralcenturiescanberecoveredinoutline:andinoutlineitisharmoniousand intelligible.Aboutdetails,thereisobscurityanddebate.“1 Mit diesen Worten legt Sir Ronald Syme die Erforschung der historischen Entwick- lung des Imperium Romanum als eine Art Minenfeld offen. Dennoch bleibt es in der Geschichtswissenschaftunbestritten,dassdiesesReichunterdenStaatswesenderantiken WeltdasbedeutendsteBeispieleinesImperiumbildet,einPhänomen,demdieForschung in den vergangenen Jahren verstärkt Aufmerksamkeit gewidmet hat.2 Antike Histori- ographen wie Dionysios von Halikarnassos resümierten am Ende des ersten Jahrhun- dertsv.Chr. oder auch Appian im 2.Jahrhundertn.Chr., dass es bis in ihre Gegenwart nochkeinReichzusolcherGrößeundDauergebrachthabe.3Tatsächlichhattedieseraus- gedehnteTerritorialstaatmitca.50–80MillionenBewohnernaufeinemGebietvonrund 6MillionenQuadratkilometerndurchseinevieleJahrhundertedauerndeGeschichteeine bis dahin unbekannte Kontinuität und Stabilität erlangt, die angesichts der Größe des Reichessowiedererheblichengesellschaftlichen,wirtschaftlichenundkulturellenHete- rogenitätseinerBewohnererstaunenmuss.4 Aus der historischen Entwicklung lässt sich resümieren, dass die außergewöhnliche Stabilität des Imperium Romanum einerseits auf charakteristischen politischen, mili- 1 Syme1999,6(ZitatausseinemManuskriptderJahre1934–36). 2 ZurDiskussionvonImperienbzw.ihremKonzeptvonderAntikebiszurModerneDoyle1986; Hardt/Negri2000;Münkler2005.ZumForschungsstandvonantikenImperienundihrerAus- prägungsiehejüngstHarrison2009;Morris/Scheidel2009;Scheidel2009;Bang/Bayly2011; Bang/Scheidel2013. 3 App.pr.8etc.;sieheebensoDion.Hal.ant.1,2,1. 4 DiegrundsätzlicheFragenachdenUrsachender„GrößeRoms“behandelnschonMontesquieu 1734 und Gibbon 1781: „(…) [I]nstead of inquiring why the Roman empire was destroyed, we should rather be surprised that it had subsisted so long.“ (Zitat nach der Gibbon-Ausgabe Bd.4, 19256,161). 10 AnneKolb tärischen und sozialen Strukturen, andererseits auf religiös und rechtlich fundierten Merkmalen beruhte, welche die enorme Integrationsfähigkeit der römischen Zivilisa- tionermöglichten.NachderEroberungundBefriedungdesHerrschaftsraumes,indem ein globales Netzwerk von Gemeinden als administrative Basis etabliert und juristische Diversitätennachundnachbeigelegtwurden,entstandeineinheitlicherWirtschaftsraum miteinerGesellschaftsordnung,diesichamrömischenModellorientierte.Dadurchwar esmöglich,dieFührungsschichtenzahlreicherEthnienundKulturenderunterschiedli- chengeographischenundklimatischenRegionenanderPolitikundVerwaltungdesRei- cheszubeteiligen.InderAdministrationspraxisverhalfensowohlpragmatischeZieleund VorgehensweisenalsauchspezifischeStrukturenzueinemhohenGradanDurchsetzung derrömischenPolitik.5DieseHerrschaftspraxiserkanntenantikeAutorenalseinespezi- fischeEigenartderRömer–imGegensatzzuanderenReichen–undbezeichnetensieals „Kunst zu herrschen“6. Ihre Ausprägung und Funktionsweise findet seit einigen Jahren verstärktneuesInteresseinderalthistorischenForschung.7 ImRahmenderDiskussionüberdieOrganisationderrömischenHerrschaftbildetdie materielleInfrastrukturindenProvinzendesReicheseinenbisherwenigberücksichtig- tenFaktor.Zuverstehensindunter„materiellerInfrastruktur“imantikenKontextBauten und Anlagen, die prinzipiell den Austauschprozessen der Gesellschaft, d.h. Produktion und Verteilung von Gütern sowie Kommunikation, aber auch der allgemeinen Verbes- serungderLebensumständedienten.8DazuzählteninbesonderemMaßeVerkehrswege undzugehörigeEinrichtungen(Brücken,Häfenetc.)sowieBautenderWasserversorgung, EntsorgungundBewässerung.InaugusteischerZeitbetrachtetederausdempontischen Amaseia stammende Strabon die Errichtung solcher Anlagen als Besonderheit, die die RömervondenGriechenunterschiedenhabe.SoberichteterüberdieStadtRom:9 „DieseGlücksgabenschenktdieNaturdesLandesderStadt.IhnenhabendieRömer nochdieGabenderVorsorgehinzugefügt.WährendnämlichdenGriechenvorallemeine glückliche Hand bei ihren Gründungen nachgesagt wurde, weil sie ihr Augenmerk auf Schönheit,natürlicheBefestigung,HäfenundwohlbeschaffenesLandrichteten,warensie vorallembedachtaufdieDinge,umdiejenesichwenigkümmerten:Anlagevongepflas- tertenStraßen,HerbeileitungvonWasserundunterirdischeGänge,dieimstandewaren 5 FürBewertungenundPerspektivenderjüngerenForschungsiehebes.Eck1999;Ando2000;Höl- keskamp2007. 6 Aristeid.26,51.58. 7 NachdengrundlegendenArbeitenvonMommsen1888undHirschfeld1905sindfürdieneu- ereForschungimHinblickaufHerrschaftspraxisundStrukturendieStudievonMillar1992und zahlreicheBeiträgevonEckvonRelevanz,gesammeltinEck1995–1998;s.jüngstEck2010,zuletzt mitallgemeinererPerspektiveinBezugaufAugustusEck2012.WeiterhinsindausderFülleder ForschunghiernureinigejüngereSammelbändeundwichtigeEinzelstudienzunennenwieEich 2005;Kolb2006;Kolb2010;Baroni2007;Haensch/Heinrichs2007;Schmidt-Hofner2011. 8 ZurDefinitionSchneider1986,44Anm.3;Schneider1992,171;Walter1998,993–994;Schnei- der2011,60undpassim;fernerSchneiderindiesemBandalsersterBeitrag. 9 Strabo5,3,8inÜbersetzungvonRadt2007.Vgl.dazuSchneider2011,61–62,ferner63–65zuden vermutlichindenunterschiedlichennaturräumlichenGegebenheitenliegendenGründen.

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