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Informatik und „Dritte Welt“: Berichte und Analysen PDF

302 Pages·1988·9.01 MB·German
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lnformatik-Fachberichte 158 Herausgegeben von W. Brauer im Auftrag der Gesellschaft für Informatik (GI) G. Cyranek A. Kachru H. Kaiser (Hrsg.) Informatik und "Dritte Welt" Berichte und Analysen Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH Herausgeber GoCyranek Institut für Informatik Eidgenössische Technische Hochschule, ETH-Zentrum CH -8092 Zürich, Schweiz A.Kachru c/o 75 DDA Flats Sheikh Sarae Malauianagar Neu-Delhi 110017, Indien HO Kaiser Management Development Branch International Labour Organisation Bangkok, Thailand CR Subject Classifications (1987): J.4, K0300, Ko3om, K.4 ISBN 978-3-540-18651-9 CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Informatik und "Dritte Welt" : Berichte uo Analysen I Go Cyranek 00 0 (Hrsgo)o (lnformatik-Fachberichte; 158) ISBN 978-3-540-18651-9 ISBN 978-3-642-52518-6 (eBook) DOI 10.1007/978-3-642-52518-6 NE: Cyranek, Günther [Hrsgo]; GT Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabel len, der Funksendung, der Mikroverfilmung oder der VervielfältigunQ auf anderen Wegen und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Eine VervielfältigunQ dieses Werkes oder von Teilen dieses Werkes ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes der Bundesrepublik Deutschland vom 9. September1965 in der Fassung vom 24.Juni 1985 zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestim mungen des Urheberrechtsgesetzes. © by Springer-Verlag Berlin Haideiberg 1988 Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag Berlin Haideiberg New York 1988 2145/3140-543210 Vorwort des Reihenherausgebers Informatik beschränkt sich nicht allein auf Hard- und Software sowie Theorie und An wendungen; es gehören dazu auch Überlegungen und Untersuchungen zu Ein satzmöglichkeiten und sozio-ökonomischen Wirkungen. Auch die zivilisatorischen und kulturellen Auswirkungen des massenweisen Einsatzes der Produkte der Infor matikindustrie sind gründlicher Analysen wert-zumal für Länder der Dritten Welt. In der Bundesrepublik Deutschland haben sich bisher recht wenige Informatiker mit dieser Problematik in bezugauf die Dritte Welt befaßt. In vielen Entwicklungsländern jedoch, ebenso wie in internationalen Organisationen und Gremien ist -insbesondere aufgrund der Initiative der Entwicklungsländer - klar geworden, daß nicht nur den sozio-ökonomischen Wirkungen, sondern auch den zivilisatorischen und kulturellen Auswirkungen der Informatik besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden muß, ja daß zum Teil von diesen her der Einsatz der Informatik überhaupt zu planen ist. Denn es hat sich schon seit längerem gezeigt, daß die Informatisierung nicht allein mit der Anschaffung von Hard- und Software zu erreichen ist, sondern daß es vor allem ankommt auf eine dem Charakter des jeweiligen Entwicklungslandes adäquate Ausbil dung auf allen Niveaus und für weite Bevölkerungskreise, auf eigenständige Software produktion und auf spezifischen Bedürfnissen entsprechende Anwendungsverfahren und Einsatzformen der Informatik, die auf der Grundlage der eigenen Kultur und Tradition entwickelt sind. Aktuell geworden sind die damit zusammenhängenden Überlegungen, Pläne und Probleme erst jetzt aufgrund der drastischen Verbilligung der Hardware und der Vielfalt ihrer Kombinationsmöglichkeiten sowie der Fortschritte im Bereich der Program mierung. Den Entwicklungsländern bietet sich nun die Chance, die Informatik intensiv anzuwenden und für ihre eigenen Zwecke weiter zu entwickeln, und viele von ihnen nutzen diese Chance. Diese Situation der Informatik in der Dritten Welt führt auch zu neuen Aufgaben und Möglichkeiten der Kooperation der Industriestaaten (und insbesondere Deutschlands) mit den Entwicklungsländern. Deshalb halte ich es für wichtig, daß ein Arbeitskreis der Gesellschaft für Informatik sich mit dem Thema "Informatik und Dritte Welt" befaßt und begrüße, als erstes Ergebnis, diese Sammlung von Untersuchungen engagierter junger Informatiker und Sozialwissenschaftler, auch wenn sie sich vornehmlich mit möglichen negativen Aspekten der Informatikanwendungen befassen. Dieser Band soll zu kritischem Nachdenken Anlaß geben. VI Es ist zu wünschen, daß diese Publikation weitere Veröffentlichungen zum Thema "Informatik und Dritte Welt" in deutschen Büchern und Zeitschriften anregt. München, im August 1987 Wilfried Brauer Vertreter der GI in der Generalversammlung der "International Federation for Information Processing" (IFIP), Vorsitzender des Fachausschusses TC3 "Ausbildung" der IFIP Vorwort Der Fachbereich 8 "Informatik und Gesellschaft" der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) will mit seinen Fachausschüssen und Arbeitskreisen zur Aufdeckung von Bedingungen und Auswirkungen des Einsatzes der Informatik in der Gesellschaft beitragen. Im gesellschaftlichen Spannungsfeld von Chancen und Risiken des Einsatzes der Informatik ist der Fachbereich eine Plattform für eine pluralistische, engagierte, wissenschaftliche Aufarbeitung. Die Herausforderungen und die Betroffenheit der Beteiligten, sei es im Unternehmen, in der Verwaltung, sei es als Bürger im Angesicht der sich formenden, auf Informatik gestützten Infrastrukturen des Staates spiegeln sich in den Themen wider. Aber nicht nur die Aufgaben in der Bundesrepublik und in der industriellen Welt, auch die Probleme der "Dritten Welt" berühren uns. Sei es, daß an unseren Hochschulen Studenten der "Dritten Welt" mit unseren Problemen und wir mit ihren konfrontiert werden, sei es, daß die wirtschaftlichen und kulturellen Verbindungen auch dieses Problem nicht undiskutiert lassen können. Die Probleme der "Dritten Welt" können durch die Informatik vermindert oder verstärkt werden. Die Arbeit des Arbeitskreises "Informatik und Dritte Welt" des FB 8 der GI hat sich in jahrelanger engagierter Arbeit intensiv mit den Problemen auseinandergesetzt. Analysen und Diskussionen mit Informatikern der "Dritten Welt" haben zu den Denkanstößen, Berichten und Aktionen geführt, die im vorliegenden Bericht beschrieben sind. Der Dank des FB 8 gilt allen an dieser Arbeit Beteiligten. Der Dank gilt auch dem Vor stand und der Geschäftsstelle der GI für die große Unterstützung. Die Arbeit und Diskussion hat erst begonnen. Sie wird weitergeführt in einer Arbeits tagung im Herbst 1987. Ihr und den folgenden Arbeiten wünschen wir eine tiefe Wirkung zum Wohle aller Menschen dieser Welt. Heinz Winkler Sprecher des Fachbereichs 8 "Informatik und Gesellschaft" der GI Inhaltsverzeichnis Aufgabenstellung des GI-Arbeitskreises Informatik und "Dritte Welt" 1 Günther Cyranek und Heidrun Kaiser Einführung 7 Hans-Hermann Büsselmann, Jörg Meyer-Stamer und Petra Schlapp 1. Theoretische Grundlagen 15 Technologietransfer und Unterentwicklung - Gesellschaftliche Bedingungen für Transfer und Einsatz der Informationstechnik in der Dritten Welt 17 Michael Paetau Industrialisierungs-Strategie vs. Basic-Needs-Strategie zur Entwicklung 38 Susanne Daniels-Herold 2. Fallstudien 45 Technology is Power - Use it oder Computereinsatz auf den Philippinen 47 Heidrun Kaiser SCAPA, ein landwirtschaftliches Informationssystem in Malaysia 64 Edda Stegmann, Burckhardt Platz und Bemward Kaatz Half Speed Toward Hi-Tech - Computer in Thailand 75 Edda Stegmann, Burckhardt Platz und Bemward Kaatz Autonome Informatikpolitik Indiens - Ein Modell für die sog. Dritte Welt? 95 Asha Puma Kachru Computer im Iran - Eine kritische Betrachtung 106 Bijan Atashgahi Die Entwicklung der Informatik in Algerien 112 Said Hadjerrouit EDV-Einsatz und Informatik-Ausbildung in Nicaragua: Computer für die Revolution? 129 Klaus-Dieter Hess Informatikpolitik in Kolumbien oder Die Reise ins Informationszeitalter - Ein Erfahrungsbericht 141 Bettina Lutterheck X Die brasilianische Informatikpolitik: Modell für die Dritte Welt? 155 Jörg Meyer-Stamer Zum Stand der Informatik in Chile 172 Rene Gonzales Rojas 3. Ausgewählte Problemfelder 193 Institutionen und Projekte zur Ausbildung und zum Transfer von Informationstechnologie in Entwicklungsländer 195 Günther Cyranek und Heidrun Kaiser Informationstechnologie-Anwendungen in Niederlassungen von multinationalen Unternehmen 221 Susanne Daniels-Herold Frauenarbeit und Informationstechnik in der sog. Dritten Welt 227 Asha Puma Kachru Ausbildung anband von Fallstudien im Fachgebiet Informatik und "Dritte Welt" 233 Günther Cyranek Krankenpfleger und Expertensysteme im Busch 243 Said Hadjerrouit 4. Dokumentation 255 Ausbildungskonzepte für den Bereich Informations technologie und "Dritte Welt" - Dokumentation eines Round-Table-Gesprächs an der TU Berlin 257 mit Tzöl Zae Chung Wolfgang von Fumetti Doris Habermann Klaus Jamin Leitung: Günther Cyranek und Michaela Reisin Eine Diskussion zum Einsatz der Computertechnologie in Nicaragua 285 Thomas Dey-Menzl 5. Literaturhinweise 293 Autorenverzeichnis 299 AUFGABENSTELLUNG DES GI-ARBEITSKREISES INFORMATIK UND "DRITTE WELT" Günther Cyranek & Heidrun Kaiser Der GI-Arbeitskreis Informatik und "Dritte Welt" wurde 1983 in Harnburg auf der Ar beitstagung Computer in der "Dritten Welt" von "Dritte Welt"-Erfahrenen und -Interes sierten im Hinblick auf Fragen der Entwicklungszusammenarbeit und des Technologie transfers gegründet. Danach war es zunächst notwendig, den Rahmen für Aktivitäten abzustecken und inhaltliche Positionen zu erarbeiten. Informationstechnologien dringen immer mehr in den Alltag ein -auch in den Ländern, die als "Dritte Welt" bezeichnet werden. Die Industrienationen der sog. "Ersten Welt", die in starkem Maß Informationstechnologien entwickeln und exportieren, sind ursäch lich an dieser Entwicklung beteiligt und damit gerade für negative Folgen in diesen Ländern mitverantwortlich. Die eigenen negativen Erfahrungen der Industrieländer sollten der '\Dritten Welt" frühzeitig vermittelt werden. Vor dem Hintergrund der Nicht-Befriedigung der Grundbedürfnisse der Menschen in der "Dritten Welt" halten wir einen unkritischen Einsatz der Informationstechnologie für verantwortungslos, da eine Verstärkung negativer Tendenzen wie • Abhängigkeit der Dritten Welt • Arbeitsplatzverluste • Einschränkung demokratischer Rechte durch verschärfte staatliche Kontrolle zu befürchten ist. Ebenso sollen positive Erfahrungen aufgearbeitet und vermittelt wer den. Der Arbeitskreis ist ein Forum für den Austausch von Informationen, Literatur und Kontakten und bringt seine Erfahrung mit den Problemen der Informatikanwendungen in der "Dritten Welt" in den Fachbereich 8 "Informatik und Gesellschaft" der GI ein. Es besteht Einigkeit darüber, daß die Thematik Informatik und "Dritte Welt" nur in inter disziplinärer Zusammenarbeit der Informatiker z.B. mit Ökonomen, Soziologen und Politologen zu behandeln ist. Für die Formulierung von Fragestellungen sollte jedoch das Interesse an der Informatik im Vordergrund stehen.

Description:
Der vorliegende Band gibt einen Einblick in Situation und Anwendungen der Informatik in der "Dritten Welt"; er ist aus der dreijährigen Arbeit des entsprechenden GI-Arbeitskreises hervorgegangen. Als Einstieg nicht nur für den Leser, der sich bislang mit Entwicklungsländern nur wenig auseinanderg
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