Martin Zauner, Andreas Schrempf Informatik in der Medizintechnik Grundlagen - Software - Computergestlitzte Systeme 12.Dezember 2008 Springer Vorwort Die MedizintechnikleistetentscheidendeBeitrageindermodernenMedizin und fur die zukunftigeGesundheitsversorgung. Technologisch innovativeMedizingerateer offnen neue Moglichkeiten in der medizinischen Diagnostik und Therapie, sowie zunehmend in der Gesundheitsvorsorge, Rehabilitation und Pftege. Die Innovati onsdimensionen in der Medizintechnik umfassen dabei die Computerisierung, die Miniaturisierung und Molekularisierung. Mit ersterer wird sich dieses Werk tiefer auseinandersetzen. Durch dieAnwendungenderInformatik,sowiederInformations- undKommuni kationstechnologien, konnen die geforderten Funktionalitaten, der zuverlassige und sichere Betrieb, sowie der kostengilnstige Einsatz von computergestiltzten Medi zingeraten in dem heute bekannten und kunftig geforderten AusmaB gewahrleistet werden. Das vorliegende Werk zeigt die Potenziale, die durch die Anwendung der Informatik fur die Medizintechnik und damit im Weiteren in der modernen Medi zin moglich werden. Es schatlt eine bisher einzigartige Verbindung zwischen den Grundlagen der angewandtenInformatik und den Kenntnissen, die fur die Entwick lung und den Einsatzvon sichererSoftware, seiesfur dieMedizinprodukteentwick lung selbst, als auch fiir den Betrieb eines computergestiltzten Medizinproduktes oder eines medizinischenInformationssystems, notwendigsind. TrotzallderFaszinationundallderPotenziale,welchediemodernentechnischen Errungenschaften fiir die medizinische Leistungserbringung ermoglichen, mochten wir betonen, dass der Technikeinsatz ein Werkzeug ist. Er wird helfen, Qualitats standards sicherzustellen, patientenschonende und hochwertige Behandlungen zu ermoglichen, sowie den Aufwand und die Kosten fur Verwaltungsprozesse zu ver ringern. Er wird aber immer nur einen, wenn auch zunehmend wichtigen, Teil der Realitatunterstiltzen undabbildenkonnen.DieErhaltungundWiederherstellungder Gesundheitdes Menschen als wichtigstes Gut unserer modernen Gesellschaftmuss deshalb immer im Mittelpunkt der Betrachtung bleiben - die Technik ist nur eine Facettedavon. Wir mochten uns bei allen, die zum Gelingen dieses Buches beigetragenhaben, bedanken, insbesondere bei unseren Familien fiir ihr Verstandnis fiir die zeitlichen VI Vorwort Entbehrungen und bei Frau Siliva Schilgeriusvom SpringerVerlag fiir ihre wertvol len Anregungen und ihre ausgepragteGeduld. Besonders danken mochten wir auch der FH Oberosterreich fur die Ermogli chung der Rahmenbedingungen zur Erstellung dieses Werkes, sowie insbesonders Herrn FH-Prof. Univ.-Doz. Dipl.-Ing. Dr. Andreas Lindbaum fur den Abschnitt Computergestiitzte BildgebendeSysteme und FrauMartinaMitterwie auch Fraulise Gabathfiirdie Unterstiitzung beim Korrekturlesen bzw.Reinzeichnender Grafiken. Weitersmochtenwir dieVertreterunsererkooperierendenGesundheits- undFor schungseinrichtungen sowie Medizintechnik-Unternehmen fiir die zur VerfUgung Stellung von Bildmaterial und die vielen praxisrelevanten Diskussionen erwahnen, Wir danken dazu stellvertretend den Herren Ing. Peter Buhl (Leiter der Abteilung MedizintechnikAKhLinzGmbH) und Dipl.-Ing. FranzRichter(StrategieMedizin technik,gespag00),Dipl.-Ing.Dr.HubertEgger(LeiterStrategischesTechnologie management,OttoBockHealthcareProducts),MRDr.med.WolfgangEcker(Leiter der Abteilung Arzneimittel und Medizinprodukte, Bundesministerium fur Gesund heit, Familie und Jugend) und Dr.med. Heinz Brock, MBA, MPH (Medizinischer Direktorund GeschaftsfiihrerAKhLinzGmbH) sehr herzlichfiirIhreKooperation. Das vorliegendeWerk vermitteltdie berufsfeldrelevantenKapitel derInformatik, die aus Sichtder Medizintechnikfiir die Entwicklung und Anwendung von sicherer SoftwareundcomputergestiitztenSystemenvonBedeutungsind. DieKapitel,diefur die Medizintechnik-Ausbildung und als Grundlage fur die angewandte Forschung besondereWichtigkeithaben, werden umfassend behandelt. Sie werden erganzturn viele in der Praxis unmittelbar anwendbare Themen wie z.B. die Umsetzung der Software-Lebenszyklusprozesseinklusiveder zulassungsrelevantenAspekte. Wir wiinschen allen Leserinnen und Lesern, dass sie im Rahmen interessanter Anwendungsbeispiele neues Wissen erwerben oder bestehendes Wissen nachhaltig auffrischen konnen. Linz, Martin Zauner September2008 AndreasSchremp! Inhaltsverzeichnis TeilI Uberblick 1 Informatik undMedizintechnik. ................................. 3 1.1 Einflihrung................................................ 3 1.2 Medizintechnik............................................ 5 1.3 InformatikinderMedizintechnik ..... ........................ 10 1.3.1 InnovationsdimensionComputerisierung 10 1.3.2 Zweckbestimmung................................... 10 1.3.3 Medizintechnikrelevante GebietederInformatik.......... 12 TeilII Grundlagen 2 InformationstechnikundCodierung 17 2.1 Analoge unddigitale Informationsdarstellung ................... 17 2.1.1 Analog-Digital-Wandlung............................. 18 2.1.2 Digitale Speichereinheiten. ............................ 21 2.2 Zahlensysteme............................................. 22 2.2.1 PolyadischeZahlensysteme. ........................... 22 2.2.2 Zahlenkonvertierung................................. 23 2.2.3 Dualsystem undNummerischeUnsicherheit. ............. 27 2.3 BoolescheLogik undBoolescheAlgebra. ...................... 35 2.3.1 BoolescheLogik ..................................... 35 2.3.2 BoolescheAlgebra. .................................. 35 2.4 Codes.................................................... 39 2.4.1 Information......................................... 39 2.4.2 Codierung.......................................... 41 2.4.3 Zahlencodes........................................ 43 2.4.4 AlphanummerischeCodes. ............................ 45 2.4.5 Strichcodes......................................... 47 2.4.6 Bilddaten-Codierung................................. 48 VIII Inhaltsverzeichnis 2.5 AngewandteCodierung 49 2.5.1 Fehlererkennende undfehlerkorrigierendeCodes. ......... 49 2.5.2 DatenkomprimierendeCodes .......... 52 2.5.3 Verschlusselung, digitale Signatur undAuthentisierung .... 56 2.5.4 StandardisierteDaten- undNachrichtenformate ........... 57 2.5.5 CodierungmedizinischerKrankheitsbilderundLeistungen. 60 3 DigitaleComputersysteme 63 3.1 Aufbau................................................... 63 3.1.1 Klassifikation....................................... 63 3.1.2 Rechnerarchitekturen................................. 64 3.1.3 Prozessorarchitekturen................................ 65 3.1.4 Prozessorarten....................................... 66 3.1.5 John vonNeumann Rechnerarchitektur .................. 67 3.1.6 Harvard-Architektur.................................. 79 3.1.7 RAID-Systeme 79 3.1.8 Network Attached Storage undStorage Area Network. .... 81 3.1.9 Spezielle Ein- undAusgabegerate 82 3.2 Kommunikationstechnik..................................... 83 3.2.1 Verdrahtete Kommunikation ........................... 84 3.2.2 DrahtloseKommunikation 84 3.3 Computernetzwerke........................................ 88 3.3.1 ISOIOSI-Referenzmodell............................. 88 3.3.2 Netzwerk-Topologien undZugritfsverfahren 90 3.3.3 Netzwerk-Verbindungskomponenten .................... 94 3.3.4 TCP/IP -TransmissionControl Protocol IInternetProtocol 97 3.3.5 Computernetzwerke und vernetzte Medizingerate inder Medizin ............................................ 100 3.3.6 Body Area Network 100 3.4 Netzwerksicherheit 101 3.4.1 Gefahrenpotenziale.................................. 101 3.4.2 Hardware- undSoftware-Schutzmal3nahmen 102 3.5 InternetundIntranet. ....................................... 106 4 Betriebssysteme................................................ 107 4.1 Betriebsarten.............................................. 107 4.1.1 Aufgaben........................................... 107 4.1.2 Architektur......................................... 109 4.2 PhysischerArbeitsspeicherundVirtueller Speicher .............. III 4.2.1 Organisationdes physischenArbeitsspeichers .. .......... III 4.2.2 Virtueller Speicher. .................................. 112 4.2.3 Generierung undBerechnung vonAdressen 112 4.2.4 SeitenverwaltungundAuslagerung 115 4.3 Prozesse.................................................. 117 4.3.1 Prozesszustande 117 Inhaltsverzeichnis IX 4.3.2 Sequentielleundparallele Prozesse ..................... 118 4.3.3 Prozesskommunikation............................... 119 4.4 Betriebsmittelverwaltung undScheduling 120 4.4.1 Betriebsmittelverwaltung.............................. 120 4.4.2 Scheduler........................................... 121 4.4.3 Scheduling-Strategien................................ 122 4.5 Echtzeit................................................... 125 4.6 Das Ein- undAusgabekonzept................................ 126 4.7 Dateisystem 127 4.7.1 FAT, NTFS, UNIX, Unix 128 4.7.2 DateistrukturenundZugriffsmethoden 129 4.7.3 DateiattributeundVerzeichnisstrukturen ................. 131 4.8 Ubersicht tiberBetriebssysteme. .............................. 132 5 Datenbanken. ................................................. 135 5.1 Architekturprinzipien....................................... 135 5.2 RelationaleDatenbanksysteme 136 5.2.1 Terminologie........................................ 136 5.2.2 Relationen 138 5.2.3 Anomalien.......................................... 139 5.2.4 Normalformen 141 5.2.5 Entwurf eines konzeptionellen, relationalen Datenbankmodells ................................... 143 5.2.6 FunktionsprinzipienrelationalerDatenbanksysteme 146 5.2.7 Praktische Aspekte beim Einsatz relationaler Datenbanksysteme 149 5.2.8 SQL 149 5.3 Einsatzgebiete 151 5.3.1 Datenbank-Produkte 151 5.3.2 Technische Datenbanken .............................. 151 5.3.3 MedizinischeDatenbanken 152 TeilIII SoftwareinderMedizinprodukt-Herstellung 6 Programmierung. .............................................. 157 6.1 Programmiersprachen....................................... 157 6.1.1 Maschinennahe undhohere Programmiersprachen. ........ 157 6.1.2 ParadigmenderProgrammierung ....................... 160 6.2 Programm-Ubersetzung 161 6.2.1 Programm 161 6.2.2 Assembler 164 6.2.3 Compiler 165 6.2.4 Interpreter.......................................... 167 6.3 Programm-Entwurfstechniken ................................ 167 X Inhaltsverzeichnis 6.3.1 Diagrammtechnik.................................... 168 6.3.2 ModellbasierteEntwurfssprachen. ...................... 170 6.4 Codierungsempfehlungen amBeispiel der ProgrammierspracheC.. 172 6.4.1 Schlusselworter,..................................... 172 6.4.2 EinfacheDatentypen 173 6.4.3 Struktur, Zeigerund Gilltigkeitsbereich.................. 176 6.4.4 Prozedur,Funktion undRekursion ...................... 181 6.5 Algorithmen............................................... 183 6.6 Beispiele.................................................. 183 6.6.1 Matrix............................................. 184 6.6.2 Stapelspeicher(stack) 185 6.6.3 Warteschlange(queue) 185 7 Software-Engineering. ......................................... 187 7.1 Medizinprodukte-Software................................... 187 7.1.1 SoftwarealsMedizinprodukt 187 7.1.2 Konforrnitatserklarung nach Medizinprodukte-Klassen. .... 189 7.1.3 Software-Sicherheitsklassifizierung..................... 189 7.2 Software-Sicherheit......................................... 191 7.2.1 Software-Qualitat.................................... 192 7.2.2 Software-Testund Verifikation ......................... 194 7.2.3 Software-Validierung ................................. 197 7.2.4 Software-Entwicklungsumgebung ...................... 197 7.2.5 Qualitatsmanagementund Risikomanagement ............ 198 7.2.6 GxP-konforme Systemumgebungen 200 7.3 Software-Lebenszyklusprozesse 200 7.3.1 SicherheitsrelevanteSysteme und Software 202 7.3.2 Software-Architektur 204 7.3.3 Software-Entwicklungsprozess und Software- Entwicklungsmodelle. ................................ 207 7.3.4 Software-Wartungsprozess 213 7.3.5 Software-Risikomanagementprozess 213 7.3.6 Software-Konfigurationsprozess 214 7.3.7 Software-Problemlosungsprozess 214 7.4 Software-Projektabwicklung 214 7.4.1 Projektorganisation................................... 215 7.4.2 Lastenheft,Pflichtenheftund technischeDokumentation ... 216 7.4.3 Projektstrukturplan................................... 217 7.4.4 Projektplanungund Projektsteuerung. ................... 218 8 Modellbildung und Simulation 223 8.1 Systembegriff.............................................. 224 8.2 Modell undModellbildung. .................................. 225 8.2.1 MathematischesModell 226 8.2.2 KlassischeModellbildung und Systemidentifikation 226 Inhaltsverzeichnis XI 8.3 Ebenen derModellbildung ................................... 227 8.4 Der Modellbildungs- undSimulationsprozess 229 8.4.1 Modellbeschreibungssprachen undComputermodell ....... 231 8.4.2 Computerprogramm.................................. 234 8.4.3 NummerischeIntegrationsverfahren 235 8.5 Simulationsprogrammeund -umgebungen ...................... 239 8.5.1 Funktionalebene 239 8.5.2 Verhaltensebene..................................... 240 8.5.3 Komponentenebene.................................. 241 8.6 Anwendungsbereiche....................................... 243 8.7 Software- undHardware-in-the-Loop 244 8.8 PotenzialeundGrenzen 246 8.8.1 VorteilederModellbildung undSimulation 246 8.8.2 ProblemebeiderModellbildung undSimulation 246 9 ComputergestiitzteFertigungund Rapid Prototyping .............. 249 9.1 ComputergestiitzteFertigung 249 9.2 Rapid Prototyping .......................................... 251 9.2.1 Rapid Prototyping-Verfahren 251 9.2.2 Rapid Prototyping inderMedizintechnik 253 TeilIV ComputergestiitzteMedizinprodukte 10 MedizinischeGeratetechnik 257 10.1 Biosignalerfassung und-verarbeitung 257 10.1.1 Herzrate 258 10.1.2 Elektromyogramm ................................... 266 10.2 ComputergestiitzteBildgebendeSysteme. ...................... 268 10.2.1 Rontgen-Projektions-Radiografie ....................... 268 10.2.2 Rontgen-Computertomografie.......................... 270 10.2.3 Magnetresonanztomografie............................ 271 10.2.4 Hybridverfahren ..................................... 272 10.2.5 Sonografie.......................................... 273 10.3 ComputergesteuerteProthesen 274 10.3.1 Myoelektrisch angesteuerte Handprothese 275 10.3.2 ComputergesteuerteBeinprothese 279 10.4 Medizinischgenutzte Manipulatoren undRoboter ............... 281 10.4.1 ComputergestiitzteChirurgie 282 10.4.2 Chirurgieroboter..................................... 283 11 MedizinischeSoftware 287 11.1 Mess- undAnalyse-Software. ................................ 287 11.1.1 Labor- undFunktionsdiagnostik........................ 287 11.1.2 Bildarchivierung und-kommunikation 289 XII Inhaltsverzeichnis 11.2 SoftwaregestlitzteDiagnoseund Therapieplanung .......... 290 11.2.1 MedizinischeBildverarbeitung 290 11.2.2 Patientendatenilberwachungssystem..................... 293 11.2.3 BildgestiltzteNavigation undintraoperativeBildgebung.... 295 11.2.4 SoftwaregestiltzteTherapieplanung ..................... 295 11.2.5 EntscheidungsunterstiltzendeSysteme ................... 296 11.3 Virtuelle Realitat undTrainingssysteme ........................ 298 TeilV Informationssysteme 12 ComputergestiitzteKrankenhaus-Informationssysteme 303 12.1 Administrative Systeme ..................................... 304 12.1.1 Verwaltungs- undLogistik-Systeme 304 12.1.2 Facility Management-Systeme 306 12.2 Patientenverwaltungssystem 306 12.2.1 Patientendatenverwaltung ..... 306 12.2.2 ElektronischePatientenakte 306 12.3 MedizinischeLeistungsstellen-Informationssysteme 307 12.3.1 Radiologieinformationssystem 307 12.3.2 Laborinformationssystem 308 12.3.3 Operationssaal-Planungs- und -Dokumentationssystem 309 12.4 Pflegeinformationssystem. ................................... 309 12.5 Lernplattformen............................................ 310 Literaturverzeichnis ................................................ 311 Sachverzeichnis .................................................... 313
Description: