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Individuelles Rebound-Verhalten in der Pkw-Mobilität PDF

255 Pages·2019·2.218 MB·German
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Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung Sophia Becker Individuelles Rebound-Verhalten in der Pkw-Mobilität Das Wechselspiel von Effizienzverbesserung und Nachfragesteigerung Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung Reihe herausgegeben von M. Gather, Erfurt, Deutschland A. Kagermeier, Trier, Deutschland S. Kesselring, Geislingen, Deutschland M. Lanzendorf, Frankfurt am Main, Deutschland B. Lenz, Berlin, Deutschland M. Wilde, Erfurt, Deutschland Mobilität ist ein Basisprinzip moderner Gesellschaften; daher ist die Gestaltung von Mobilität im Spannungsfeld von ökonomischen, sozialen und ökologischen Interessen eine zentrale Herausforderung für ihre Institutionen und Mitglieder. Die SMV Reihe versteht sich als gemeinsame Publikationsplattform für neues Wissen aus der Verkehrs- und Mobilitätsforschung. Sie fördert ausdrücklich interdisziplinäres Arbeiten der Sozial-, Politik-, Wirtschafts-, Raum-, Umwelt- und Ingenieurswissenschaften. Das Spektrum der Reihe umfasst Analysen von Mobilitäts- und Verkehrshandeln; Beiträge zur theoretischen und methodischen Weiterentwicklung; zu Nachhaltigkeit und Folgenabschätzungen von Verkehr; Mobilitäts- und Verkehrspolitik, Mobilitätsmanagement und Interventionsstrate- gien; Güterverkehr und Logistik. Reihe herausgegeben von Matthias Gather Martin Lanzendorf Verkehrspolitik und Raumplanung Institut für Humangeographie Fachhochschule Erfurt Goethe Universität Frankfurt am Main Andreas Kagermeier Barbara Lenz Freizeit- und Tourismusgeographie Institut für Verkehrsforschung Universität Trier Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Berlin Sven Kesselring Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Mathias Wilde Geislingen Institut Verkehr und Raum Fachhochschule Erfurt Weitere Bände in der Reihe http://www.springer.com/series/11950 Sophia Becker Individuelles Rebound-Verhalten in der Pkw-Mobilität Das Wechselspiel von Effizienzverbesserung und  Nachfragesteigerung Sophia Becker Potsdam, Deutschland Dissertation Universität Stuttgart (D 93), 2017 Die Dissertation wurde durch die Helmholtz Allianz ENERGY TRANS gefördert. Die Buchveröffentlichung wurde durch das Institut für transformative Nachhaltigkeitsfor- schung (IASS) ermöglicht. Fortgeführte Reihe Band 40 Ergänzendes Material zu diesem Buch finden Sie auf http://www.springer.com/978-3-658-20679-6 Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung ISBN 978-3-658-20678-9 ISBN 978-3-658-20679-6 (eBook) https://doi.org/10.1007/978-3-658-20679-6 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer VS © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH, ein Teil von Springer Nature 2019 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Der Verlag bleibt im Hinblick auf geografische Zuordnungen und Gebietsbezeichnungen in veröffentlichten Karten und Institutionsadressen neutral. Springer VS ist ein Imprint der eingetragenen Gesellschaft Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH und ist ein Teil von Springer Nature Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Vorwort Als ich die ersten Zeilen dieses Buches schrieb, war noch keine Rede vom soge- nannten Diesel-Skandal oder von weitreichenden Fahrverboten für Dieselautos in deutschen Städten. Die komplexe Diesel-Problematik ist jedoch Teil der grundsätzlicheren Frage, welchen Stellenwert Autos in der Mobilität der Zukunft haben sollen. Die vorliegende Studie kann als Beitrag zu dieser Debatte gelesen werden, denn sie beleuchtet das Verhältnis von Mensch und Auto. Der Fokus liegt dabei auf der Frage, ob und wie technische Effizienzver- besserungen des Autos mit einer Steigerung der Verbrauchernachfrage einherge- hen (Rebound-Verhalten). Zur Beantwortung dieser Frage habe ich u.a. Inter- views mit Autokäufern durchgeführt, um ihre Wahrnehmung von Effizienz, ihre Motive beim Autokauf und bei der Autonutzung zu analysieren. Dabei zeigte sich, dass fast alle Befragten sehr gut darüber Bescheid wussten, dass ihr neuer Pkw nicht den Energieverbrauch (in Liter Sprit auf 100 km) hat, der offiziell vom Hersteller angegeben wird: „Da muss man so ungefähr einen Liter drauf- rechnen“. Diese Interviews wurden im Jahr 2014 geführt, etwa ein Jahr vor Be- kanntwerden der Manipulationen von Abgasanlagen und Energieverbrauchswer- ten durch verschiedene deutsche Automobilhersteller und ihre Zulieferer. Doch nicht nur bei den Verbrauchern, sondern auch bei Forschungsinstitu- ten und Think Tanks wie dem International Council on Clean Transportation (ICCT) war bereits seit längerem bekannt, dass die realen Energieverbräuche und die damit stark korrelierenden CO -Emissionen deutlich über den Herstelleran- 2 gaben liegen. Deshalb habe ich in der vorliegenden Studie für die Schätzung der Sprit-Effizienz nicht die Herstellerangaben, sondern die mithilfe von spritmoni- tor.de ermittelten Realverbrauchsangaben verwendet (s. Kapitel 5.3.1). Somit bleiben die Ergebnisse zum Rebound-Verhalten auch nach dem Dieselskandal gültig. Gleichzeitig ist zu betonen, dass die Aussagekraft der Ergebnisse meiner Studie nicht davon abhängt, wie realistisch und genau diese Schätzungen ausfal- len. Sie geben Anhaltspunkte für die Größenordnung des jeweiligen Rebound- Verhaltens. Das Hauptgewicht der vorliegenden Studie liegt darin, einen Beitrag zum tieferen Verständnis des Zusammenwirkens von Mensch und Technik zu leisten und damit Ansatzpunkte für eine Reduktion des Energieverbrauchs der automobilen Gesellschaft aufzuzeigen. vi Vorwort Zur Entstehung der vorliegenden Doktorarbeit haben mehrere Personen entscheidend beigetragen. Mein besonderer Dank gilt Prof. Dr. Dr. h. c. Ortwin Renn, der durch seine konstruktive und kontinuierliche Betreuung die vorliegen- de Arbeit erst ermöglicht hat. Darüber hinaus hat Prof. Dr. Dirk Heinrichs durch die interdisziplinäre Zweitbegutachtung den Abschluss dieser Arbeit unterstützt und ermöglicht. Außerdem danke ich allen Befragten, die durch ihre Bereitschaft zum (zweimaligen) Interview, ihr Vertrauen und ihre Offenheit mir gegenüber zu dieser Forschungsarbeit essentiell beigetragen haben. Der Helmholtz Allianz ENERGY TRANS danke ich für die großzügige finanzielle Unterstützung dieser Arbeit in Form eines Promotionsstipendiums. Dem Institut für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) Potsdam danke ich für die freundliche Unter- stützung bei der Publikation dieser Arbeit. Dem Herausgebergremium der Reihe „Studien zur Mobilitäts- und Verkehrsforschung“ danke ich für die Möglichkeit, meine Forschungsarbeit im Springer VS Verlag zu veröffentlichen. Dabei waren mir insbesondere Dr. Mathias Wilde und Sabine Schöller mit ihrem präzisen Lektorat eine wichtige Hilfe. Mit vielen Kolleginnen und Freunden habe ich Ideen zur vorliegenden Ar- beit ausgetauscht. Ihnen danke ich für ihre Impulse, Anregungen, Kritikpunkte und Verbesserungsvorschläge. Besonders hervorzuheben ist hier Dr. Birgit Mack, die die Arbeit von Anfang an begleitet und gefördert hat. Ingrid Scherübl hat mich mit ihrer wunderbaren Schreibprozess-Expertise unterstützt, wofür ich ihr sehr dankbar bin. Weiterhin haben mir Bénédicte Meurisse, Jens Kouros, Dr. Judith Eckert, Dr. Julia Jarass, Karolin Tampe-Mai, Laura Henn, Manfred Schmid, Matthias Toups, Dr. Marco Sonnberger, Dr. Regina Schröter, Ricarda Scheele und Sigrid Prehofer mit ihren Perspektiven und ihrer Zeit für Diskussion und Austausch sehr weitergeholfen. Eva Tietjen, Kristin Meimberg und Simona Theoharova danke ich für ihre Freundschaft und ihre persönliche Unterstützung, auch in schwierigen Momenten. Meiner Mutter Renate danke ich für ihr kurzfris- tiges, ausdauerndes, genaues und konstruktives Lektorat von zahlreichen Kapi- teln dieser Arbeit. Mein größter Dank und meine Bewunderung gilt Clemens für seine Ruhe und Geduld, mit der er mich von der ersten bis zur letzten Zeile die- ses Buches begleitet hat. Berlin, im Juni 2018 Inhaltsverzeichnis 1. Einleitung ................................................................................................... 1 2. Stand der Forschung ................................................................................. 5 2.1 Die Idee des Rebound-Effekts ..................................................................... 6 2.2 Rebound-Effekte im Bereich der Pkw-Mobilität ...................................... 10 2.2.1 Der Rebound-Effekt in der Fahrleistung ........................................ 10 2.2.2 Der Rebound-Effekt in der Kaufentscheidung ............................... 15 2.2.3 Der Rebound-Effekt im Fahrstil .................................................... 22 2.3 Fazit aus dem Stand der Forschung ........................................................... 25 2.4 Definition und Dimensionen des individuellen Rebound-Verhaltens ....... 27 2.5 Forschungsfragen ...................................................................................... 30 3. Rahmenbedingungen .............................................................................. 33 3.1 Ausgewählte verkehrspolitische Steuerungsinstrumente .......................... 33 3.2 Zahlen zum Pkw-Besitz in Deutschland.................................................... 36 3.3 Zahlen zur Pkw-Nutzung in Deutschland.................................................. 40 4. Theorie ..................................................................................................... 43 4.1 Goal-Framing Theorie ............................................................................... 45 4.1.1 Herleitung und Entwicklung der Goal-Framing Theorie ............... 46 viii Inhaltsverzeichnis 4.1.2 Anwendung der Goal-Framing Theorie auf umweltrelevantes Verhalten ........................................................................................ 56 4.1.3 Würdigung und Kritik der Goal-Framing Theorie ......................... 59 4.2 Moral Licensing Prozesse ......................................................................... 61 5. Methoden ................................................................................................. 67 5.1 Qualitatives Forschungsdesign mit zwei Erhebungszeitpunkten .............. 67 5.2 Das problemzentrierte Interview und die Interviewleitfäden .................... 69 5.2.1 Gesprächsleitfaden für das t1-Interview ........................................ 71 5.2.2 Gesprächsleitfaden für das t2-Interview ........................................ 72 5.3 Operationalisierung von Effizienz und Nachfrage-Verhalten ................... 73 5.3.1 Herstellerangaben und Realverbrauch ........................................... 75 5.3.2 Ein Punkteschema für die Veränderung von Effizienz und Nachfrage ....................................................................................... 79 5.4 Qualitativer Stichprobenplan ..................................................................... 82 5.5 Ablauf der Erhebung und Evaluation der Rekrutierungsstrategien ........... 85 5.6 Auswertungsmethodik ............................................................................... 87 5.6.1 Transkription und Anonymisierung des Interviewmaterials .......... 88 5.6.2 Kodierung des Interviewmaterials ................................................. 89 5.6.3 Der Prozess der mehrdimensionalen Typenbildung nach Kelle und Kluge .............................................................................................. 91 5.7 Gütekriterien ............................................................................................. 94 5.8 Beschreibung der Stichprobe .................................................................... 96 6. Ergebnisse ................................................................................................ 99 6.1 Kaufrebound-Verhalten ........................................................................... 100 Inhaltsverzeichnis ix 6.1.1 Deskriptive Ergebnisse zum Kaufrebound-Verhalten .................. 100 6.1.2 Goal-Frames der Kaufentscheidung ............................................. 101 6.1.3 Typologie in Bezug auf Kaufrebound-Verhalten ......................... 106 6.1.3.1 Der optimierende Typ ........................................................ 109 6.1.3.2 Der wachstumsdominierte Typ .......................................... 115 6.1.3.3 Der gesättigte Typ .............................................................. 123 6.1.3.4 Der preisfixierte Typ .......................................................... 132 6.1.4 Subjektives Effizienzverständnis ................................................. 138 6.1.5 Zusammenfassung der Ergebnisse zum Kaufrebound-Verhalten 142 6.2 Fahrleistungsrebound-Verhalten ............................................................. 144 6.2.1 Deskriptive Ergebnisse zum Fahrleistungsrebound-Verhalten .... 144 6.2.2 Fördernde Faktoren für Fahrleistungsrebound-Verhalten ............ 145 6.2.3 Hemmende Faktoren auf Fahrleistungsrebound-Verhalten ......... 154 6.2.4 Weitere Einflussfaktoren auf die Fahrleistung ............................. 158 6.2.5 Zusammenfassung der Ergebnisse zum Fahrleistungsrebound- Verhalten ...................................................................................... 162 6.3 Fahrstilrebound-Verhalten ...................................................................... 164 6.3.1 Deskriptive Ergebnisse zum Fahrstilrebound-Verhalten ............. 164 6.3.2 Einflussfaktoren auf Fahrstilrebound-Verhalten und weitere Änderungen des Fahrstils ............................................................. 165 6.3.3 Zusammenfassung der Ergebnisse zum Fahrleistungsrebound- Verhalten ...................................................................................... 177 6.4 Moral Licensing und Umweltschutzmotivation ...................................... 177 6.4.1 Eine starke Umweltschutzmotivation wirkt Moral Licensing entgegen ....................................................................................... 178 6.4.2 Eine moderate Umweltmotivation kann mit Moral Licensing einhergehen .................................................................................. 181 6.4.3 Zusammenfassung........................................................................ 183

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