Platz . Immobilien-Management Ju rgen Platz Immo bilien Management Prufkriterien zu Lage, Substanz, Rendite GABLER CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Platz, Jiirgen: Immobilien-Management - Prtifkriterien zu Lage, Substanz, Rendite / JUrgen Platz. - Wiesbaden : Gabler, 1989. Der Gabler Verlag ist ein Unternehmen der Verlagsgruppe Bertelsmann © Betriebswirtschaftlicher Verlag Dr. Th. Gabler GmbH, Wiesbaden 1989 Lektorat: Ulrike M. Vetter Das Werk einschlief3lich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschiitzt. Jede Ver wertung auf3erhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustim mung des Verlages unzullissig und strafbar. Das gilt insbesondere fUr Vervielflil tigungen, Ubersetzungen, Mikroverfilrnungen und die Einspeicherung und Ver arbeitung in elektronischen Systemen. Satz: Roddert Fotosatz, Mainz ISBN-13: 978-3-409·19123-4 e·ISBN·13: 978·3-322-85730-9 DOl: 10.1007/978-3-322-85730-9 Vorwort 1m Wein ist Wahrheit, mit beiden pflegt man anzustojJen. Peter Sirius Wahrend meiner jahrzehntelangen Tatigkeit im Bau- und Immobilienbereich eines groBen Versicherungsunternehmens habe ich Erfahrungen gesammelt, wie Liegen schaften aus der Sicht eines institutionellen Anlegers zu beurteilen sind und wie sie dort behandelt werden. Das Immobilien-Management hat sich mir aus zahlreichen Perspektiven - der juristischen, der steuerlichen, der wirtschaftlichen und der asthe tischen - als eine reizvolle Aufgabe erOffnet und die eigene positive Einstellung zu Kapitalanlagen in solchen sichtbaren Werten gepragt. Mein besonderes Interesse gilt in dies em Zusammenhang der Chance und den Mog lichkeiten zur dynamischen Gestaltung, sei es bei Neubauten oder Gebauden des Bestandes. Immobilien sollten aktiv betreut werden. Sie sind den standigen Wandlun gen und Anforderungen des Marktes anzupassen, die notwendigen Steuerungs-und Kontrollvorkehrungen sind einzurichten. Die Immobilie ist folgerichtig nicht als toter Anlageposten, sondern als Produktionsfaktor anzusehen und mit allen Aus wirkungen einem Profit-Center zu unterstellen. Wertgestaltung und -erhaltung sowie Erwirtschaftung von Ertragen sind Maximen, denen ich das Immobilien-Management stets gewidmet habe. Dabei hatte ich gern von Anfang an auf einen Leitfaden zuruckgegriffen, wie ich ihn mit diesem Werk zur Anleitung und Ausbildung in der Praxis schaffen mochte. Es geht mir nicht urn eine wissenschaftliche Arbeit, sondern darum, eine systematische Ubersicht und Unterstutzung fur die Praxis anzubieten und aus meinem Erfahrungsschatz Einblicke und Ausblicke in die Materie der Immobilien und ihre Handhabung im Wirtschafts und Geschaftsleben zu geben. Uber die geschichtliche Entwicklung von Immobilien und ihre Funktionen bringe ich dem Leser die stets wiederkehrenden Anforderungen an Gebaude naher: Es hat standig Komfortsteigerungen im Wohnbereich und Nachfrage nach Nutzungsviel faIt bei gewerblichen Gebauden gegeben; dieser Trend ist ungebrochen. Aktuell sind dabei die vielfaltigen Nutzungs- und Beteiligungsmoglichkeiten von Time- und Use Sharing bis Leasing oder Mietkauf. Fur den Nutzer des Leitfadens versuche ich, Merkmale und Methoden fur die Trans parenz einer Immobilie aufzuzeigen, sie gleichsam "glasern" zu machen. Hierfiir sind die Beurteilungskriterien zu Lage, Substanz, Ertrag und Rendite systematisch beschrieben und mit kopierfahigen Anlagen erganzt. 5 AuBerdem widme ich mich dem vorgenannten Hauptanliegen des Bestandsmanage ments, wozu einerseits die Pflege und Erhaltung des Grundbesitzes, andererseits die dynamische Verwaltung gehOren. Der moderne Immobilienmanager hat steuernd darauf hinzuwirken, daB die Nutzbarkeit der Immobilie erhalten und an aktuelle Marktforderungen angepaBt wird. Mit speziellen AusfUhrungen zu Aufsichtsbestimmungen fUr GrundstUcksanlagen bei Versicherungsunternehmen und Steuerfragen befasse ich mich im letzten Teil. tIber die SprichwOrter mag der Leser schmunzeln oder nachdenken. Dortmund, im Marz 1989 JUrgen Platz 6 Inhalt Vorwort .. 5 Einfiihrung 11 1. Geschichte ond Fonktionen von Immobilien 15 1.1 Immobilienentwicklung durch die Jahrhunderte . 15 1.2 EinfluB der Architektur . . . . . 16 1.3 Wohnen ........... 18 1.3.1 Geschichtliche Entwicklung . 18 1.3.2 Materialwandel und Typenvielfalt 18 1.3.3 Komfortsteigerungen und QualiUitsanforderungen 20 1.3.4 Versorgungs-und Entsorgungstechniken . . . 21 1.3.5 Wohnung und Arbeitsplatz . . . . . . . . . 23 1.3.6 Nutzerorientierte Wohn-und Siedlungsformen 24 1.3.7 Mehrgenerationenwohnen . . . . 27 1.4 Wirtschaftliche Nutzung von Immobilien 27 1.4.1 Systematik gewerblicher Immobilien 27 1.4.2 Mischformen mit Beispielen 28 1.4.3 Entwicklungstendenzen 34 1.5 Ausblicke zum Eigentumserwerb an Immobilien . 36 1.5.1 Aktiengesellschaften . 36 1.5.2 Time-Sharing. . . . . . . . . . . . . 37 1.5.3 Kombiprodukte. . . . . . . . . . . . 38 1.5.4 Eigentumsbeteiligung/Nutzformen/Us e-Sharing 39 1.5.5 Anlageverhalten in der deutschen Lebensversicherung . 41 2. Transparenz: Die gUiserne Immobilie . . 45 2.1 Die Lage: Makro-und Mikrostandort 45 2.2 Substanz . . . . . . . . . . . . 47 2.2.1 Allgemeine Merkmale zur Beurteilung von Grundstiicken und Gebauden . . . . . . . . . . . . . 47 2.2.2 Bedeutung von Altlasten bei der Beurteilung . 48 2.2.3 Bodenwert . . . 52 2.2.4 Gebaudewert . . 52 2.3 Ertrag und Ertragswert 53 2.3.1 Reinertrag . . . 53 2.3.2 Ertragswert 55 2.3.3 Musterbeispiel einer Ertragswertberechnung . 57 7 2.4 Rendite . . . . . . . . . . . . . . . 58 2.4.1 Formel zur Berechnung der Rendite 58 2.4.2 Jahrlicher Reinertrag 59 2.4.3 Investitionssumme ...... . 59 2.4.4 Renditevorgaben . . . . . . . . 62 2.4.5 Musterbeispiel einer Rendite-Ermittlung 63 2.4.6 Ermittlung des Soll-Kaufpreises . . . . 65 3. Bestandsmanagement - Pflege des Grundbesitzes 67 3.1 MaBnahmen zur Erhaltung der Gebaude . . 67 3.2 Planung der Instandhaltungsaufwendungen 69 3.2.1 Strategie ............ . 69 3.2.2 Finanzieller Rahmen. . . . . . . . 70 3.2.3 Planungszeitraum und Planungszeitpunkt . 71 3.2.4 Feststellung des Erhaltungsbedarfs. . . . 72 3.2.5 Aufstellung des MaBnahmen-und Kostenplans 72 3.2.6 Vergaben, Uberwachung ..... 73 3.3 EDV- gestfitztes Instandhaltungsprogramm 74 3.3.1 Allgemeines 74 3.3.2 Voraussetzungen 74 3.3.3 Funktionen 75 3.4 Schonheitsreparaturen 77 3.5 Die gepflegte Immobilie - Imagepflege . 77 3.6 Zusammenfassung ........ . 78 4. Dynamisches Bestandsmanagement 81 4.1 Objektmanagement. . . . . 83 4.2 Vermietungsmanagement .. 84 4.3 Werbe-und PR-Management 85 4.4 Computerunterstfitzung der Verwaltung 86 4.5 Kostenmanagement. . . . . . . . . 88 4.5.1 Analysen der Kostenarten und -entstehung 88 4.5.2 Kostensenkungsanregungen ...... . 89 4.5.3 Aktivierung von Ressourcen und Ertragen 91 4.5.4 Renditeprogramm . 92 4.5.5 Kostenbudgetierung ..... 93 4.6 Controlling . . . . . . . . . . . 94 4.6.1 Controlling im operativen Sinne 94 4.6.2 Strategisches Controlling 95 4.6.3 Strategisches Radar . . . . . 95 8 5. Aufsichtsbestimmungen fUr Grundstiicksanlagen bei Versicherungs- untemehmen . . . . . . . . . . . . . 97 5.1 Zufiihrung zum gebundenen Verm6gen . . . . . 97 5.2 Funktionsausgliederungen . . . . . . . . . . . 98 5.3 Umsatzsteuerfragen bei ImmobilienverauBerungen 99 5.3.1 Allgemeine Leitsatze. . . . . . . 99 5.3.2 Wirtschaftliche Vorteile und Folgen . . . . 100 5.3.3 Modelle . . . . . . . . . . . . . . . . 101 5.3.4 Umsatzsteuer bei Immobilienverkaufen aus der Sicht von Verkaufer und Kaufer 107 Anlagen (1-23) ... 109 Stichwortverzeichnis 151 9 Verzeichnis der Anlagen Seite Anlage 1 Priifliste Immo bilienerwerb 111 Anlage 2a Checkliste Grundstiicks-/Hauserwerb 112 Anlage 2b Merkblatt fUr Erwerber von Offentlich geforderten Wohnungen 116 Anlage 2c Vordruck fiir eine Anfrage an die Gemeinde- oder Kreisverwaltung 118 Anlage 3a Technische Beurteilung des Objekts 119 Anlage 3b Beschreibung der Gebaude 119 Anlage 4 Bodenwertermittlung 120 Anlage 5 Verfahren zur Bauwertermittlung (Blanko-Muster) 121 Anlage 6 Verfahren zur Bauwertermittlung (Musterbeispiel) 123 Anlage 7 Bei der Ermittlung des Reinertrages zu beriicksichtigende Aufwendungen 125 Anlage 8 Ertragswertermittlung 126 Anlage 9 Renditeanforderungen beim Immobilienerwerb 127 Anlage 10 Rendite-Ermittlungsbogen fUr Immobilien 128 Anlage 11 Kaufpreisermittlung bei einer bestimmten Renditevorgabe 129 Anlage 12 Mangelkarte (pro Haus) 129 Anlage 13 MaI3nahmenplanung mit Kostenschatzung (pro Haus) 130 Anlage 14 Instandhaltungskosten fUr den gesamten Grundbesitz 130 Anlage 15 Kostenplanung und Etatabgleichung 131 Anlage 16 Vorlaufige Planungstechnik 131 Anlage 17 Arbeitsformular fUr Angebotszusammenstellung 132 Anlage 18a Maskenaufbau "Budget" 134 Anlage 18b Maskenaufbau "MaI3nahme" 134 Anlage 18c Maskenaufbau "SolI/1st" 134 Anlage 19 Druckliste Kostenaufstellung 135 Anlage 20 Dialogverkehr Instandhaltungsprogramm 136 Anlage 21 Immosoft Wohnungsverwaltungs-Ablaufdiagramm 138 Anlage 22 Untersuchung des Immobilienbestandes 139 Anlage 23 Maskenaufbau "Rendite" 149 10 Einfiihrung Alles sallte so einfach wie m6glich gemacht werden, aber nicht einfacher. Albert Einstein Wer beruflich intensiv mit Immobilien umgeht, wird zu der Feststellung kommen, daB sich einige wesentliche Merkmale und Beurteilungskriterien der Immobilien regelmaBig wiederholen, so daB dem erfahrenen Immobilienmanager die Einordnung auch der unterschiedlichsten Objekte nach Raster-Kategorien moglich ist, zum Beispiel - nach Struktur und Nutzungskriterien: Jedes Gebaude verrat aus Baujahr und auBerer Gestalt vorab seine Verwendungsfahigkeit und laBt die Einordnung nach Nutzungsschwerpunkten und Marktbedarf zu; - nach Substanz und Erhaltungsfahigkeit: Die Besichtigung erMfnet dem Immo bilienfachmann von vornherein Einblicke in die Bausubstanz; aus der Erfah rung weill er, daB Materialien aus den 50er J ahren auswechslungsbedurftig sind und daB ein angegriffenes Stahl-Beton-Gerippe kaum noch sanierungsfahig sein wird; - nach Anpassung und Modernisierung: Vorkriegsgebaude konnen nach Art der Materialien durchaus modernisierungsWOrdig sein; - nach Wirtschaftlichkeit: Die Uberlegungen zur Rentabilitat eines Gebaudes bewegen sich ausnahmslos in Richtung auf das Verhaltnis zwischen Aufwand und Ertrag. Wegen dieser inhaltlichen Gleichartigkeit lassen sich also - bezogen auf eine Vielzahl von Immobilien - allgemeine Ableitungen und Nutzprogramme entwickeln. Sie erleichtern den Umgang mit Immobilien deshalb, weil Einordnungen moglich und Einzelbehandlungen erspart werden. Von Bedeutung ist des weiteren jeweils die Frage, aus welcher Motivation heraus die Beschaftigung mit einer Immobilie erfolgt, wie die internen Zielsetzungen und die auBeren EinfluBfaktoren sind, die hier zunachst kursorisch aufgeftihrt und anschlie Bend detailliert dargestellt werden: - Operative und strategische Anlagepolitik des Hauses - Anlagebedarf - Anlagelogistik - Pflege des Grundbesitzes - Dynamisches Immobilien-Management - Schnittstellenpflege - Controlling, operativ, strategisch und praventiv - Renditevorgaben - Wirtschaftlichkeit und Verantwortung 11