Identitätsforschung in der Praxis Diana Lindner Anja Gregor (Hrsg.) Identitätsfor- schung in der P raxis Lehrforschungsberichte von Studierenden für Studierende Herausgeberinnen Diana Lindner Anja Gregor Institut für Soziologie Institut für Soziologie Universität Jena Universität Jena Jena Jena Deutschland Deutschland ISBN 978-3-662-54586-7 ISBN 978-3-662-54587-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-662-54587-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Spektrum © Springer-Verlag GmbH Deutschland 2018 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. 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Planung: Sarah Koch Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Spektrum ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer-Verlag GmbH Deutschland Die Anschrift der Gesellschaft ist: Heidelberger Platz 3, 14197 Berlin, Germany V Vorwort: Forschen und Lehren als Resonanzgeschehen Forschung und Lehre stellen die beiden kardinalen Aufgaben der modernen Uni- versität dar, so weit herrscht Einigkeit unter allen, die mit Bildung und Wissenschaft und mit der Hochschulpolitik befasst sind. Wissen soll neu generiert und zugleich weitergegeben werden. Der Streit beginnt dann allerdings sogleich über die Frage, wie denn Forschung und Lehre am besten zu leisten und zu betreiben sind. Strikte Qualitätskontrolle, stetige Evaluation, evidenzbasierte Steuerung und konsequente Outputorientierung lauten die Hauptworte für die politischen Versuche, die Ergeb- nisse und Leistungen der Universitäten in Forschung und Lehre zu verbessern. Das aus ihnen gebildete Mantra des Wettbewerbs und der Optimierung ist deutschlandweit, europaweit, ja weltweit zum Inbegriff effizienter Hochschulpolitik geworden. Allein, es basiert auf völlig falschen Annahmen über das Wesen von beiden, von Forschung und von Lehre, und ähnelt daher eher einer Blaupause für Irreführung als einem verheißungsvollen Plan für gute und tragfähige Wissenschaft. Sowohl das Forschen als auch das Lehren bezeichnen essenzielle, ja existenzielle For- men der Weltbeziehung oder der Weltbegegnung. Wer etwas erforschen will – sei es in den Natur-, den Geistes- oder den Sozialwissenschaften – lässt sich auf etwas noch Unbestimmtes, Unverfügbares, Offenes ein: Wissenschaft entsteht aus der Begegnung mit einem sperrigen, unbekannten, unvorhersagbaren Anderen. Wann dieses Andere zu sprechen beginnt, ja sogar: ob es sich jemals zum Sprechen bringen lässt, lässt sich niemals sicher vorausbestimmen. Mehr noch: Was in der Interaktion zwischen den Forschenden und dem begegnenden „Stoff“ passiert, lässt sich mit keiner Methodo- logie der Welt unter Kontrolle bringen. Wenn ein Gegenstand „zu sprechen beginnt“ und wenn die Forschenden dann darauf antworten, begeben sich gleichsam beide auf ein offenes, waghalsiges, neues Terrain. In meinem Buch Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung (2016) habe ich versucht, solche Begegnungen als Resonanzprozesse zu beschreiben. Resonanz bedeutet, dass ein (in diesem Falle: forschendes) Subjekt von einer Sache oder einem „Stoff“ berührt und bewegt wird, dass es darauf zu antworten versucht, dass sich im Verlauf dieser Begegnung beide Seiten, das fragende Subjekt und der begegnende Gegenstand, transformieren und dass dieser Prozess sowohl in seinem Verlauf als auch in seinem Ergebnis unverfügbar ist. Die heutige drittmittel- basierte Wissenschaft ist in großer Gefahr, diese Resonanzqualität von Wissenschaft systematisch und zielstrebig zu zerstören: Wer ein Forschungsprojekt beantragt, muss genau und haarklein angeben, was er in welchem Zeitraum, in welchen aufeinander folgenden Schritten, mit welchen Mitteln, mit welchem Design und mit welchen erwart- baren Ergebnissen zu tun gedenkt. Das Unverfügbare genuiner Wissenschaft soll so verfügbar gemacht, unter Kontrolle gebracht, qualitativ und methodisch gesichert, optimiert und gesteigert werden. Kein Wunder, dass viele der so produzierten Studien in allen Hinsichten resonanztaub zu sein scheinen. VI Vorwort: Forschen und Lehren als Resonanzgeschehen Traurigerweise wiederholt sich dieses Dilemma, oder soll man sagen: diese Tragödie?, im Blick auf das Lehren und Lernen in nahezu identischer Weise. Was Lehre, wenn sie gelingt, leisten kann, lässt sich als das Zum-Sprechen-Bringen und damit als das Anverwandeln eines Weltausschnitts – das heißt, akademisch gesprochen, eines Stoff- gebiets oder auch einer Sinnprovinz – verstehen. Lernende haben eine Theorie oder eine Methode oder einen Sachverhalt nicht dann begriffen oder gelernt, wenn sie sich die Formeln und Begriffe eingeprägt und die entsprechenden Kompetenzen angeeig- net haben, sondern erst dann, wenn sie sich die jeweiligen Materien „anverwandelt“ haben. Das heißt, wenn sie sich diese so zu eigen gemacht haben, dass sie durch und mit jener Theorie oder Methode „sehen“ und „sprechen“ gelernt haben. Auch hier ist unverkennbar Resonanz im Spiel: Wann im Prozess des Lehrens und Lernens ein Stoff – zum Beispiel eine Identitätstheorie – in diesem Sinne „zu sprechen beginnt“ und für wen, lässt sich nicht vorhersagen. Und wenn sich eine Resonanz dieser Art ereignet, gehört es ganz sicher zum Bereich des Unverfügbaren, was genau der oder die Lernende daraus macht, was daraus entsteht. Gewiss ist: Wer sich eine Theorie, wie sie etwa Judith Butler, George Herbert Mead, Irving Goffman oder Michel Foucault formuliert haben, wirklich „anverwandelt“, der verändert sich dabei: Sie ist hinterher eine andere als vorher. Lernen wird dabei gewissermaßen selbst zur Identitätsarbeit. „Der Stoff“ erweist sich in der Forschung wie in der Lehre als irritierend, als störend, als unverfügbar und sogar transformierend. Ein stundenplanbasiertes Lernen, das (unter Zeitdruck) auf abrufbare, prüfbare und messbare Kompetenzen, auf evidenzba- sierte Output- und Qualitätskontrollen, auf klare, quantifizierbare Leistungsrankings von Lehrenden und Lernenden zielt, ist jedoch systematisch dazu gezwungen, solche Resonanzen zu unterbinden. Lassen Sie sich auf keinen Fall vom Stoff affizieren, lassen Sie sich auf nichts ein, das Sie vom vorgegebenen Weg abbringen könnte, blenden Sie alles aus, was Sie irritieren könnte! möchte man den Studierenden zurufen, die von einer Prüfung zur nächsten eilen. Dass der Universitätsbetrieb aber auch unter heutigen Bedingungen noch Resonanz- geschehen sein kann, dass er das in Forschung und in Lehre sein kann, beweist der vorliegende Band, den Anja Gregor und Diana Lindner zusammen mit ihren Studie- renden konzipiert haben. Er basiert auf dem für die Jenaer Soziologie maßgebenden Konzept der Lehrforschung, das die beiden Felder der Forschung und der Lehre so zusammenbringt, dass daraus selbst produktive Resonanzen entstehen können. Das aber erfordert den Mut, sich auf Experimente einzulassen, ohne sicher zu wissen, was dabei herauskommt, oder mehr noch: ob dabei etwas (Brauchbares) herauskommt. Es erfordert den Mut und die Kompetenz, die Begeisterungsfähigkeit der Studierenden zu wecken, sich auf sie einzulassen, sie auf unbekanntes Terrain hinauszuschicken und ihnen dabei die Mittel an die Hand zu geben, sich jenes Terrain selbstwirksam anzuverwandeln. Resonanz aber ereignet sich in der Forschung wie in der Lehre nur in einem entgegenkommenden Resonanzraum – wenn die zeitlichen und räum- lichen, sozialen und individuellen Bedingungen dafür geschaffen sind. Dass es den Lehrenden und Lernenden, die an diesem Band beteiligt sind, gemeinsam gelungen ist, einen solchen hochwirksamen Resonanzraum zu schaffen – dafür gebührt ihnen höchster Respekt. Was dann geschehen kann, zeigt sich an diesem Buch: Lehrende und Lernende lassen sich bewegen und verwandeln, sie erfahren sich als selbstwirk- VII Vorwort: Forschen und Lehren als Resonanzgeschehen sam und verändern sich in dem und durch das, was sie tun, und indem sie einander und dem „Stoff“ begegnen. So entsteht neues Wissen, das nicht einfach eine weitere Datensammlung und ein „stummes“ Datengrab ist, sondern das selbst wiederum etwas zu sagen hat. Die Beiträge dieses Bandes legen davon Zeugnis ab. Hartmut Rosa Jena, März 2017 Literatur Rosa, Hartmut. (2016). Resonanz. Eine Soziologie der Weltbeziehung. Frankfurt a.M.: Suhrkamp IX Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung: Rahmen und Ziel des Buches .................................1 Anja Gregor, Diana Lindner Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .6 I Identitätsforschung mit leitfadengestützten Interviews 2 Selbstnarration als Identitätsarbeit – Ein Vergleich von Tagebuch und Blog als unterschiedliche Formen der schriftlich fixierten Selbstnarration .............................................................9 Simon Blaschke, Gernot Golka, Christoph Jendrolak, Louisa Jendrollik, Rosa Siemensmeyer 2.1 Einleitung ................................................................... 13 2.2 Theoretisierung und Begriffserklärungen ................................... 15 2.2.1 Eine Definition von Identität von George Herbert Mead ........................ 15 2.2.2 Der Begriff der Anerkennung von Axel Honneth ................................ 17 2.2.3 Kernnarration und Identitätsarbeit ............................................ 18 2.3 Methodologischer Zugang zum Forschungsgegenstand ..................... 20 2.3.1 Erkenntnisinteresse und Thesen ............................................... 20 2.3.2 Methodologische Konzeptualisierung ......................................... 21 2.4 Analyse der Tagebuchschreibenden ......................................... 28 2.4.1 Überblick .................................................................... 28 2.4.2 Der Fall Joachim Schreiner – Tagebuchschreiben als aktive Identitätsarbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 28 2.4.3 Der Fall Hanna Künstler – Tagebuchschreiben als Ventil ......................... 31 2.4.4 Fallvergleich ................................................................. 34 2.5 Analyse der Bloggerinnen ................................................... 35 2.5.1 Einleitung .................................................................... 35 2.5.2 Fall 3: Nadja Weiß – „Beschäftigt euch mit mir“ ................................. 36 2.5.3 Fall 4: Sarah Christ – „Sähet und erntet“ ........................................ 39 2.5.4 Vergleich innerhalb der Gruppe der Bloggerinnen .............................. 41 2.6 Vergleich: Tagebuch – Blog .................................................. 42 2.6.1 Funktionen der schriftlich fixierten Selbstnarration ............................. 43 2.6.2 Gegenüberstellung der Motivlagen ........................................... 44 2.6.3 Thesenbezug ................................................................ 47 2.6.4 Theoriebezug ................................................................ 49 2.7 Fazit ......................................................................... 50 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53 X Inhaltsverzeichnis 3 Wie schafft man Bewusstsein für eine Abwesenheit? – Ursachen und Folgen der Stigmatisierung von Asexualität aus der Perspektive Betroffener ................................................................ 55 Katharina Aßmann, Anne Jasmin Bobka, Anna Frieda Kaiser, Anna Klaudat, Sophia Koch 3.1 Einleitung: Die Stilisierung von Asexualität als außergewöhnliches Thema ...................................................................... 58 3.2 Theorie ...................................................................... 61 3.2.1 Die Stigmatisierung asexueller Menschen ...................................... 62 3.2.2 Das Sexualitätsdispositiv errichtet die Norm des Sexes. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66 3.2.3 Konstruktion des Geschlechts und des Begehrens in der heteronormativen Matrix ....................................................................... 69 3.3 Methodologie der Arbeit .................................................... 73 3.3.1 Herleitung der Forschungsfrage ............................................... 73 3.3.2 Qualitative Sozialforschung ................................................... 74 3.3.3 Interviewform ................................................................ 75 3.3.4 Teilnehmer*innenfindung .................................................... 77 3.3.5 Auswertungsmethode ........................................................ 78 3.4 Auswertung ................................................................. 80 3.4.1 Stigmatisierung von Asexualität aufgrund von Heteronormativität .............. 80 3.4.2 Die Unsichtbarkeit von Asexualität ............................................ 87 3.4.3 Wunschgemeinschaft(en) und Verworfenheit(en) .............................. 94 3.4.4 Asexualität und queere Geschlechtsidentitäten ...............................101 3.5 Schlussbetrachtung: Ergebnisse und Ausblicke .............................103 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108 II Identitätsforschung mit ethnografischem Zugang 4 Zeugen Jehovas – Interaktion und Identität. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113 Jule Bumiller, Mariano Santiago Flores Rödel, Nils Roth 4.1 Das Komplexitätsdilemma – einige Bemerkungen ..........................116 4.2 Methode ...................................................................118 4.2.1 Teilnehmende Beobachtung/dichte Beschreibung ............................120 4.2.2 Interview ...................................................................121 4.3 Empirische Analyse und theoretische Überlegungen .......................121 4.3.1 Interaktionistische Grundlegungen ...........................................122 4.3.2 Die Wissensebene ...........................................................123 4.3.3 Grenzkonstruktion und Grenzübergang – unser Übergang ins Feld .............125 4.3.4 Interpretationen des Wissensvorrats ..........................................129 4.3.5 Die diffuse Ebene der Gemeinschaft ..........................................133 4.4 Das große Ganze ...........................................................134 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 142 XI Inhaltsverzeichnis III Identitätsforschung mit Gruppendiskussionen 5 Stigmatisierungen von Muslimen in Deutschland – krisenhafte Tendenzen in der Identität der Betroffenen ...........................147 Kim Lisa Becker, Michéle Foege, Paulina Charlotte Herker, Florian Wallrab 5.1 Die Opfer der „Islam-Debatte“? .............................................150 5.2 Theorie .....................................................................152 5.2.1 Anerkennung und Identität ..................................................152 5.2.2 Begriffliche Grundlage: Die Dimensionen der Identität ........................152 5.2.3 Die Stigmatisierung .........................................................154 5.2.4 Stigma-Management ........................................................156 5.3 Methode ...................................................................161 5.3.1 Das Gruppendiskussionsverfahren – Dynamik, Offenheit und Kollektivität ......161 5.3.2 Die dokumentarische Methode ..............................................163 5.3.3 Theoretische Grundprinzipien der dokumentarischen Methode ................164 5.3.4 Der Erhebungsprozess .......................................................166 5.3.5 Transkription, Auswertung und sinngenetische Typenbildung .................168 5.4 Ergebnisse der Gruppendiskussion: Auswertung und Interpretation .......170 5.4.1 Der Ablauf der Gruppendiskussion ...........................................170 5.4.2 Der gemeinsame Orientierungsrahmen der Teilnehmer: zwei Normalitätsvorstellungen ....................................................172 5.4.3 Die Teilnehmer und ihr Stellenwert des Glaubens im Leben ....................175 5.4.4 Die Teilnehmer und ihre dynamische Typik zum Umgang mit Stigmatisierung ..177 5.5 Kontextualisierende Diskussion ............................................183 5.5.1 Vorherrschendes Integrationsverständnis in Deutschland. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 5.5.2 Grenzen der Forschung und weitere Forschungsmöglichkeiten ................188 5.6 Fazit ........................................................................191 Literatur. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 197 Serviceteil ................................................................201 Stichwortverzeichnis ........................................................202