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Identität und Engagement im Alter: Eine empirische Untersuchung PDF

238 Pages·2010·1.395 MB·German
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Julia Steinfort Identität und Engagement im Alter Julia Steinfort Identität und Engagement im Alter Eine empirische Untersuchung Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über <http://dnb.d-nb.de> abrufbar. Zugl. Dissertation an der Universität Dortmund, 2010 1. Auflage 2010 Alle Rechte vorbehalten © VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2010 Lektorat: Dorothee Koch / Sabine Schöller VS Verlag für Sozialwissenschaften ist eine Marke von Springer Fachmedien. Springer Fachmedien ist Teil der Fachverlagsgruppe Springer Science+Business Media. www.vs-verlag.de Das Werkeinschließlichallerseiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohneZustimmungdes Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesond ere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspei- cherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Umschlaggestaltung: KünkelLopka Medienentwicklung, Heidelberg Druck und buchbinderische Verarbeitung: STRAUSS GMBH, Mörlenbach Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Printed in Germany ISBN 978-3-531-17473-0 Danksagung Für die wertvolle Unterstützung im Verlauf der vielfach bewegten Jahre, die ich an meiner Promotion gearbeitet habe, möchte ich einigen Menschen meinen besonderen Dank aussprechen. Zuallererst danke ich Prof. Dr. Monika Reichert und Prof. Dr. Gerhard Nae- gele für die Möglichkeit, dieses Dissertationsprojekt an der Universität Dort- mund am Lehrstuhl für Soziale Gerontologie verfolgen zu können. Weiter gilt mein Dank dem Forschungsinstitut Geragogik und hier insbe- sondere der Begleitung durch Prof. Dr. Elisabeth Bubolz-Lutz. Die gemeinsame Arbeit im Rahmen des Projektes „Pflegebegleiter“ war nicht nur in wissen- schaftlicher sondern auch in persönlicher Hinsicht eine Bereicherung, die ich in meinem Leben nicht missen möchte. Ebenso herzlich danke ich allen älteren Freiwilligen, die sich für die Inter- views oder die Gruppendiskussion zur Verfügung gestellt haben. Die individuel- len Entwicklungen der Einzelnen im Verlauf ihrer freiwilligen Tätigkeit haben mich fasziniert und einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Sie haben mich gelehrt, dass das Leben bewegt bleibt und die Suche nach dem „richtigen“ Platz in der Welt eine immer wiederkehrende Aufgabe ist. Für die unermüdliche Unterstützung bei der Erstellung der Dissertation, der Transkription der Interviews, den Korrekturarbeiten aber vor allem auch für die Begleitung durch die bei der Erstellung einer solchen Arbeit üblichen Höhen und Tiefen danke ich meiner Familie und meinen Freunden, ganz speziell Elisabeth König, Maria, Sebastian und Anna Steinfort, Christina Tita, Sandra Stubbra, Silke Dorn, Frauke Ferdinand, Dominique Giavarra und mit ganz besonderem Dank für seine unerschütterliche Geduld und Ruhe: Sven Diedenhofen. Diese Arbeit widme ich meinem Vater Werner Steinfort. Julia Steinfort Oberhausen, im Frühjahr 2010 Inhaltsverzeichnis Einführung.......................................................................................................13 Teil A 1 Identität, Drittes Alter und Freiwilliges Engagement – Begriffliche Klärungen............................................................................19 1.1 Identität – ein offenes und dynamisches Konstrukt..........................19 1.2 Das Dritte Alter – eine eigenständige Lebensphase..........................24 1.3 Freiwilliges Engagement – ein vielseitiges Tätigkeitsfeld................29 2 Entwicklungsverläufe und Konstruktionsprozesse von Identität.......35 2.1 Identität als Entwicklungsverlauf im gesamten Lebenslauf..............35 2.1.1 Ansätze zur Identitätsentwicklung – Grundlagenmodelle, Konzepte und Perspektiven..................36 2.1.2 Identität in Entwicklungsstufen – das Krisenmodell.............42 2.1.3 Identität als Wechsel – das Zustandsmodell..........................44 2.1.4 Identitätsarbeit – das Konstruktionsmodell...........................50 2.2 Freiwilliges Engagement als mögliches Identitätsprojekt im Dritten Alter..................................................................................................54 2.2.1 Vorbemerkung: Freiwilliges Engagement als Identitätsprojekt.....................................................................54 2.2.2 Persönlichkeitsentwicklung im Alter– eine psychologische Studie (2008)................................................56 2.2.3 Identitätsrelevanz von Freiwilligem Engagement im Dritten Alter – eine sozialpsychologische Studie (2004).......57 3 Freiwilliges Engagement als möglicher Kontext von Identitäts-............. entwicklung im Dritten Alter – Differenzierung spezieller Aspekte...61 3.1 Kohärenz...........................................................................................61 3.2 Selbstverortung.................................................................................63 3.3 Signifikante Andere..........................................................................66 3.4 Produktivität.....................................................................................68 3.5 Kompetenzerleben............................................................................69 3.6 Anerkennung.....................................................................................71 4 Leitthesen und zentrale Fragestellung...................................................73 8 Inhaltsverzeichnis Teil B 5 Durchführung..........................................................................................77 5.1 Methodische Überlegungen..............................................................77 5.2 Aspekte der Identitätsforschung........................................................78 5.3 Entwicklung eines Forschungsdesigns zur methodischen Problemstellung Identitätsentwicklung.............................................79 5.3.1 Problemzentrierte Interviews zu drei Erhebungszeitpunkten...........................................................83 5.3.2 Gruppendiskussion mit Externen...........................................85 5.4 Beschreibung des konkreten, methodischen Vorgehens...................86 5.4.1 Qualitative Interviews............................................................86 5.4.1.1 Interviewleitfaden....................................................86 5.4.1.2 Auswahl der Interviewpartner.................................88 5.4.1.3 Durchführung der Interviews...................................89 5.4.2 Gruppendiskussion................................................................90 5.4.2.1 Intention und Inhalte................................................90 5.4.2.2 Zielgruppenbestimmung..........................................91 5.4.2.3 Durchführung der Gruppendiskussion.....................91 6 Auswertung..............................................................................................93 6.1 Methodische und technische Aspekte der Auswertung.....................94 6.1.1 Qualitative Inhaltsanalyse......................................................94 6.1.2 Thematisches Codieren..........................................................95 6.1.3 Transkription.........................................................................96 6.1.4 Erste Schritte der Auswertung...............................................97 6.1.5 Vorbereitung und Entwicklung der Codierung......................98 6.1.6 Zum Problem der Gütekriterien im Auswertungsverfahren.........................................................110 6.1.6.1 Forschersubjektivität.............................................111 6.1.6.2 Inter-Rater-Reliabilität...........................................112 6.1.7 Zusammenfassung: Komponenten der Auswertung............112 6.2 Einzelfallanalysen...........................................................................113 6.2.1 Einzelfallanalyse Frau B......................................................115 6.2.2 Einzelfallanalyse Frau E......................................................124 6.2.3 Einzelfallanalyse Frau G.....................................................132 6.2.4 Einzelfallanalyse Herr L......................................................143 6.2.5 Kurzdarstellung weiterer Einzelfallanalysen.........................151 6.3 Generalisierende Analyse...............................................................157 Inhaltsverzeichnis 9 6.3.1 Aktuelle Lebenssituationen der Befragten – Clusterbildung typischer Themen im Dritten Alter.............158 6.3.2 Identifizierungen zentraler Beweggründe für das Engagement der Befragten..................................................162 6.3.3 Lernerfahrungen in der Kursgruppe – Zentrale Aspekte.....166 6.3.4 Tätigsein und Produktivitätserleben im Freiwilligen Engagement – Überblick und Analyse................................169 6.3.5 Identitätsthematisierungen und narrative Selbstbilder – differenzierte Analyse..........................................................174 6.3.6 Analyse der formulierten Entwicklungsaufgaben................179 6.4 Gesamtanalyse der Gruppendiskussion..........................................180 6.5 Zusammenführung der Ergebnisse..................................................183 Teil C 7 Modell: Identitätsentwicklung im Kontext Freiwilligen Engagements im Dritten Alter.........................................189 7.1 Erarbeitung: Identitätszustände im Kontext Freiwilligen Engagements im Dritten Alter....................................191 7.2 Einordnung der Ergebnisse – Modellbildung.................................193 7.3 Modellhafte Verläufe der Identitätsentwicklung im Kontext Freiwilligen Engagements im Dritten Alter anhand typisierender Einzelfälle.......................................................................................195 7.3.1 Progressiver Verlauf: Von der übernommenen Identität über ein Moratorium zur erarbeiteten Identität....................196 7.3.2 Erarbeitender Verlauf: Von der diffusen Identität über ein Moratorium zur erarbeiteten Identität............................199 7.3.3 Stagnierend-pendelnder Verlauf: Zwischen übernommener Identität und Moratorium............................201 7.3.4 Suchender Verlauf: Von der diffusen Identität zum Moratorium..........................................................................204 7.4 Abschließende Betrachtungen und Interpretation – Freiwilliges Engagement als Anstoß zum Resümee eigener Identitätsentwicklungen im Dritten Alter........................................206 8 Zusammenfassung zentraler Ergebnisse.............................................211 9 Sozialgerontologische und geragogische Diskussion der Ergebnisse 217 9.1 Sozialgerontologische Interpretationen und Schlussfolgerungen...217 9.2 Geragogische Interpretationen und Schlussfolgerungen.................222 Schlussbemerkung.........................................................................................233 Literaturverzeichnis......................................................................................235 Tabellenverzeichnis Tab. 1: "Identity-status" – Modell.....................................................................47 Tab. 2: Kennzeichnungen und Sonderzeichen...................................................97 Tab. 3: Kategoriensystem zur Datenauswertung.............................................110 Tab. 4: Komponenten der Auswertung............................................................112 Tab. 5: Übersicht zu den Einzelauswertungen.................................................114 Tab. 6: Merkmalskonstellationen persönliche Pflegeerfahrung, andere Erfahrungen im Freiwilligen Engagement und übernommene Pflegebegleitungen............................................................................173 Tab. 7 Gegenüberstellungen prägnanter Selbstaussagen und assoziativer Selbstbilder........................................................................................178 Tab. 8: Zusammenführung der Ergebnisse der generalisierenden Auswertung unter Rückbezug auf die Leitthesen...................................................184 Abbildungsverzeichnis Abb. 1: Identität als Patchworking.....................................................................51 Abb. 2: Übersicht methodisches Vorgehen........................................................82 Abb. 3: Familienstand der Interviewteilnehmer................................................89 Abb. 4: Formale Bildung der Befragten..........................................................115 Abb. 5: Übernommene Pflegebegleitungen nach dem Kurs............................170 Abb. 6: Identitätsthematisierungen in den Interviews......................................175 Abb. 7: Visualisierung Korrelationen mit Kategorie 4....................................176 Abb. 8: Transfer: Identitätszustände und Freiwilliges Engagement................193 Abb. 9: Modell: Identitätsentwicklung im Drittes Alter im Kontext Freiwilligen Engagements..............................................................194 Abb. 10: Einführung in die Systematik modellhafter Verläufe.......................195 Abb. 11: Modell zur Identitätsentwicklung im Dritten Alter im Kontext Freiwilligen Engagements Frau B..................................................197 Abb. 12: Darstellung progressiver Verlauf Frau B..........................................198 Abb. 13: Modell zur Identitätsentwicklung im Dritten Alter im Kontext Freiwilligen Engagements Frau C..................................................199 Abb. 14: Darstellung erarbeitender Verlauf Frau C.........................................200 Abb. 15: Modell zur Identitätsentwicklung im Dritten Alter im Kontext Freiwilligen Engagements Frau E...................................................202 Abb. 16: Darstellung stagnierend/ pendelnder Verlauf Frau E........................203 Abb. 17: Modell zur Identitätsentwicklung im Dritten Alter im Kontext Freiwilligen Engagements Frau G..................................................204 Abb. 18: Darstellung suchender Verlauf Frau G.............................................205 Abb. 19: Identitätsentwicklung im Rückblick.................................................208 Abb. 20: Bildungsverständnis der Geragogik..................................................225 Abb. 21: Begleitungskompetenzen..................................................................230 Einführung Wie verläuft Identitätsentwicklung im Alter? Obwohl zunächst als Frage persön- licher Lebensführung aufzufassen, birgt die Thematik auch große gesellschaftli- che Relevanz. Angesichts der wachsenden Gruppe von aktiven Älteren ist es höchste Zeit, sich dieser Frage zu stellen und den Mechanismen und Prozessen der Identitätsentwicklung im Alter auf die Spur zu kommen. Identitätsentwick- lung im Alter kann jedoch nicht losgelöst von unterschiedlichen Entwicklungs- kontexten beschrieben werden. Insofern ist es nahe liegend, Identitätsforschung in einem Feld zu beginnen, das in den letzten Jahren zunehmend als `identitäts- förderlich´ und `sinnstiftend´ beschrieben wird: dem Freiwilligen Engagement. So wendet sich diese empirisch ausgerichtete Studie dem Feld des freiwilligen, gemeinwohlorientierten Engagements zu. Sie macht anhand ihrer Ergebnisse deutlich, dass die Übernahme von Verantwortung im gesellschaftlichen Raum eine Chance zur Identitätsentwicklung bietet. Aus der Tatsache, dass sich etwa 30% aller Senioren engagieren1 kann gefolgert werden, dass es sich hierbei um ein durchaus bedeutsames Forschungsfeld handelt. Über fünf Jahre hinweg hat sich die Verfasserin der Studie intensiv mit den Erfahrungen Älterer im Engagement befasst: als Projektkoordinatorin im Bun- desmodellprojekt Pflegebegleiter wurde anschaulich, wie sich insbesondere älte- re Freiwillige in ihren Lebensausrichtungen im Rahmen des Projektes verändern können. Diese zunächst in informellen Gesprächen zutage tretenden Verände- rungen haben neugierig gemacht und Forschungsinteresse geweckt. Sie führten zu den Fragen: Was genau passiert im Rahmen freiwilliger Tätigkeiten, wenn sich Menschen nach ihrer Zeit im Berufs- und / oder Familienleben – oftmals sehr bewusst – auf die Suche nach neuen Tätigkeitsfeldern machen? Wie verän- dern sich die Engagierten? Wie erleben sie die frei zu gestaltende Zeit? Was wünschen sie sich für diese Zeit? Und vor allem: Wie erleben und beschreiben Menschen in dieser Lebensphase und speziell im Engagement ihre Identität? Welche Modellvorstellungen lassen sich daraus für das Konstrukt von Identitäts- entwicklung im Alter ableiten? Die Auseinandersetzung mit dem Forschungsthema `Identität und Engage- ment im Dritten Alter´ hat hohe – sowohl individuelle als auch soziale – Rele- 1 Vgl. Gensicke 2006, S. 274 J. Steinfort, Identität und Engagement im Alter, DOI 10.1007/ 978-3-531-92441-0_1, © VS Verlag für Sozialwissenschaften | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2010

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