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I. Luftvorwärmung an Gasfeuerungen. II. Heizwerthöhe von Brenngasen und Wirkungsgrad sowie Gasverbrauch bei der Gasverwendung. III. Sauerstoffangereicherte Luft und feuerungstechnische Kenngrößen von Brenngasen PDF

58 Pages·1955·3.523 MB·German
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FORSCH U NGSBE RICHTE DES WIRTSCHAFTS- UND VERKEHRSMINISTERIUMS NORDRH EIN -WESTFALEN Herausgegeben von Staatssekretär Prof. Leo Brandt Nr.168 Prof. Dr.-Ing. F. Schuster I. Luftvorwärmung an Gasfeuerungen 11. Heizwerthöhe von Brenngasen und Wirkungsgrad sowie Gasverbrauch bei der Gasverwendung 111. Sauerstoffangereicherte Luft und feuerungstechnische Kenngrößen von Brenngasen aus dem Gaswärme -Institut, Langenberg (Rhld.) Als Manuskript gedruckt WESTDEUTSCHER VERLAG / KOLN UND OPLADEN 1955 ISBN 978-3-663-03684-5 ISBN 978-3-663-04873-2 (eBook) DOI 10.1007/978-3-663-04873-2 Forsohungsberiohte des Wirtsohafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen I. Luftvorwärmung an Gasfeuerungen G 1 i e der u n g 1 • Vorteile der Vorwärmung der Verbrennungs luft aus . . der Abgaswärme · · · · · · · · · · · · · · s. 4 2. Berechnung der Brennstoffersparnis · · · · · · · · s. 4 3. Heizwerthöhe und Brennstoffersparnis · s. 5 4. Einfluß von Inerten auf die Brennstoffersparnis · · · · S. 6 5. Quantitative Auswirkung der Luftvorwärmung bei . technischen Brenngasen · · · · · · · · · · · · s. 6 6. Einfluß des feuerungstechnischen Wirkungsgrades und der Luftzahl · • · · · · · · · · · · · · · · · · · • · s. 7 7. Brennstoffersparnis durch Luftvorwärmung bei verschiedenen Gasarten · · · · · · · · S. 10 8. Auswirkung von sauerstoffangereicherter Luft · · · · · · S. 10 9. Untersuchung eines einfachen Luftvorwärmers · · · · · • S. 11 . 10. Ergebnisse · · · · · · · · · · · · · · · S • 13 11 • Verbesserungsmöglichkeiten · s. 14 . 12. Zusammenfassung · · · · · · · · · · · · S. 14 Sei te 3 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen 1. Vorteile der Vorwärmung der Verbrennungsluft aus der Abgaswärme Durch Vorwärmung der Verbrennungs luft aus der fühlbaren Wärme (Enthalpie) heißer Abgase von Feuerungen wird ein Teil der im Brennstoff aufgebrach ten Wärme in den Ofen zurückgeführt und ersetzt Brennstoffwärme, wodurch Brennstoff eingespart wird. Selbstverständlich könnte man die Ausnutzung der Abgas-Enthalpie auch auf die Vorwärmung von Brenngas ausdehnen. Wäh rend sich jedoch Luft bis zu den höchsten feuerungstechnisch in Betracht kommenden Temperaturen vorwärmen läßt, ist die Vorwärmung von Brenngasen auf bestimmte Fälle beschränkt. Bei nichtkohlenwasserstoffhaltigen Gasen, wie Generatorgas, kann ebenfalls störungsfrei bis zu hohen Temperaturen vorgewärmt werden. Bei kohlenwasserstoffhaltigen Gasen, wie Ferngas usw., o scheidet sich jedoch bei Temperaturen oberhalb etwa 500 C durch Spaltung Kohlenstoff (Ruß) ab. In der Regel verzichtet man auf die Vorwärmung die ser Gase ganz und überträgt die Abgaswärme nur auf die Verbrennungsluft. Die Bedeutung der Vorwärmung liegt nicht nur in der Brennstoffersparnis. Arbeitstemperaturen eines Wärmeprozesses, die höher als die Verbrennungs temperatur des Brennstoffes liegen, können nur durch Vorwärmung erreicht werden. Es ist von Interesse, nicht nur qualitativ festzustellen, daß die Aus nutzung der Abgas-Enthalpie zur Luftvorwärmung Brenngas-Einsparung be deutet, sondern man möchte auch die quantitative Auswirkung wissen. 2. Berechnung der Brennstoffersparnis F. SCHUSTER *) hat eine Formel zur Berechnung der Brennstoffersparnis (Brennstoffverbrauch ohne Luftvorwärmung minus Brennstoffverbrauch für die gleiche Wärmeleistung, jedoch mit Luftvorwärmung) abgeleitet. Hat ein Brenngas einen (unteren) Heizwert Hu kcal/Nm3, dann bleibt zur Aus nutzung im Ofen, also ohne die Enthalpie der Abgase, ohne Luftvorwärmung eine Wärmemenge Hu • 11 f ( 1 ) Q = ---..,.----=-- kc al 100 % ~f . • • • feuerungstechnischer Wirkungsgrad in *) Monatsbulletin schweiz. Verein von Gas- und Wasserfachmännern 33 (1953) Nr. 6 Sei te 4 Forsohungsberiohte des Wirtsohafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen 3 zur Verfügung, die von 1 Nm des Brenngases geliefert wird. Mit Luftvor wärmung müssen die Bedingungen des Ofens ungeändert bleiben. Die Wärme menge Q wird jedoch von f Nm3 Brenngas (f< 1) geliefert. Außer dem Brenn stoffheizwert wird aber auch die Wärmemenge durch Vorwärmung, die ~ kcal je Nm3 Brenngas betrage, zur Aufrechterhaltung von Q beitragen. Es gilt Q = (Ru . 11 f + CL) • f kcal Durch Gleichsetzen der beiden Ausdrücke (1) und (2) ergibt sich 11 Ru • f f Ru • ~f+'L Die Brennstoffersparnis BE durch Vorwärmung ist dann % (4) BE = (1 - f) • 1 00 oder mit Gleichung (3) 9... al BE ------~-------. 100 ~ '1 'L Ru . f + Im folgenden wird für Koksgeneratorgas als Beispiel eines Schwachgases, für Koksofengas als Beispiel eines üblichen St~dt- oder Ferngases und für Methan als Beispiel eines Reichgases (Erdgas) die Brennstoffersparnis nach Formel (5) für verschiedene Bedingungen berechnet. Dabei wird der Einfluß der Reizwerthöhe, des feuerungstechnischen Wirkungsgrades, des Luftüberschusses und der Vorwärmtemperatur untersucht. 3. Reizwerthöhe und Brennstoffersparnis Zur Feststellung etwaiger Beziehungen zwischen der Heizwerthöhe eines Gases und der durch Vorwärmung erzielbaren Brennstoffersparnis wurde zu nächst für die reinen Einzelgase Wasserstoff, Kohlenoxyd, Methan, Pro pylen (= schwere Kohlenwasserstoffe) und Propan die Brennstoffersparnis bei Vorwärmung der Verbrennungsluft allein und der Verbrennungs luft und des Gases selbst auf 100 oe für eine Luftzahl n = 1 und einen feuerungs technischen Wirkungsgard 1f = 0,50 nach Formel (5) berechnet: Sei te 5 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen Vorwärmung Hu der Verbrennungs- des Gases und der 3 kcal/Nm luft Verbrennungsluft Wasserstoff, H2 2570 BE = 5,5 % BE = 8,9 % Kohlenoxyd, CO 3020 4,7 % 8,0 % Methan, CH4 8550 6,5 % 7,3 % Propylen, C3H6 (C H ) 21070 5,9 % (6,5 %) n m Propan, C3H8 22350 6,2 % (6,7 %) Ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen Heizwert ist zwar einigermaßen bei Vorwärmung von Gas und Luft zu erkennen: mit höherem Heizwert nimmt die Brennstoffersparnis durch Vorwärmung ab; doch ist der Fall, daß die Verbrennungs luft allein vorgewärmt wird praktisch wichtiger, und für diesen Fall besteht kein Zusammenhang. 4. Einfluß von Inerten auf die Brennstoffersparnis Ehe auf die technische Brenngase, die aus einem von mehreren Gemi~ch Einzelgasen bestehen, eingegangen wird, soll noch der Einfluß eines Ge halts der Einzelbrenngase an Inerten (C02, N2) überlegt werden. Wird lediglich die Luft vorgewärmt, dann hat ein Gehalt an Inerten keinen Einfluß auf die Brennstoffersparnis und sie wird auch für die technischen Brenngase zwischen 4,7 und 6,5 % bleiben. Werden jedoch Gas und Luft vor gewärmt, so vergrößert der InertengehaI t den Wert von 'L. Da die Brenn stoffersparnis immer unter dem Wert von 100 % bleiben muß, vergrößert aus mathematischen Gründen (Bruch, dem im Zähler und Nenner die gleiche Zahl zugezählt wird) der Inertengehalt die Brennstoffersparnis. 5. Quantitative Auswirkung der Luftvorwärmung bei technischen Brenngasen Koksofengas mit der Zusammensetzung . . . . . H2 55 Vol-% Cn Hm • • • 2 Vol-% CO 6 Vol-% CO2 2 Vol-% . . . . . . CH4 25 Vol-% N2 10 Vol-% Seite 6 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen hat einen Heizwert Hu = 4154 kcal/Nm3 und braucht zur vollkommenen Ver 3 3 brennung theoretisch (Luftzahl n = 1) eine Luftmenge Lmin ; 4,26 Nm /Nm Koksofengas. Für die Konstruktion von Luftvorwärmern ist es wichtig zu wissen, ob die Vorwärmtemperaturen theoretisch möglich und mit den üblichen Wärmeaus tauschwirkungsgraden erreichbar sind. Die nachfolgenden Überlegungen dienen der Beantwortung. 6. Einfluß des feuerungstechnischen Wirkungsgrades und der Luftzahl Die feuerungstechnischen Wirkungsgrade ~f = 0,90/0,80/0,70/0,60/0,50 liegen für Luftzahlen n = 1,00/1,25/1,50 bei folgenden Temperaturen: n = 1,00 n = 1,25 n = 1,50 oe oe oe '1f = 0,90 250 210 180 oe oe oe 0,80 490 410 350 oe oe oe 0,70 710 600 520 oe oe oe 0,60 920 780 680 oe oe oe 0,50 1120 950 830 Das bedeutet, daß unter den jeweiligen Verbrennungsbedingungen die Ver brennungsluft theoretisch auch nur bis zu diesen Grenztemperaturen vorge wärmt werden kann, weil das wärmeabgebende Mittel (Abgase) heißer sein muß als das wärmeaufnehmende Mittel (Luft). Es fragt sich nunmehr, welche Vo rwa.. rmW.l r k ungsgra d e (TIL v w = ii ALbu gfat s • 1 00 a~l ) d·l esen Gr enz t empera t uren entsprechen. Es ergeben sich folgende Werte: n = 1,00 n = 1,25 n = 1,50 l1f = 0,90 'Tl vw = 80,4 % 83,8 % 86,2 % 0,80 79,8 % 83,3 % 85,8 % 0,70 79,5 % 83,0 % 85,6 % 0,60 79,0 % 82,7 % 85,4 % 0,50 78,6 % 82,5 % 85,1 %' Sei te 7 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Weetfalen % ~ ~ 50 ~ ~ 0 S N H ~ :~ ~ H~ V ~~= 0,5 0 40 > +> V V ~ ~ H Vo ~ 0 30 / 0 H VV 0 ~ ~ ~ ~ W V V ~= p,7 °M H~ 20 / ~ / V ~ W H / ~ ~ ~ ~0 10 +> w § ~ ~ =0 9 H~ ~ ~ oe 100 300 500 700 900 1100 200 400 600 800 1000 Vorwärmtemperatur der Verbrennungs luft A b b i 1 dun g 1 Brennstoffersparnis durch Vorwärmung der Verbrennungsluft aus der Enthalpie der Verbrennungsgase bei Verfeuerung von Koksofengas in Abhängigkeit von der Vorwärmtemperatur für verschiedene feuerungstechnische Wirkungsgrade. n = 1,00 Da in der Praxis die Temperaturen der vorgewärmten Luft wesentlich unter denen der Abgase bleiben, liegen die praktischen Vorwärmwirkungsgrade so gar unter den an sich schon erreichbaren Werten der Übersicht auf Seite 7. Abbildung 1 zeigt die Brennstoffersparnis durch Vorwärmung allein der Verbrennungs luft aus der Enthalpie der Verbrennungsgase bei Verfeuerung von Koksofengas in Abhängigkeit von der Temperatur der vorgewärmten Luft für verschiedene feuerungstechnische Wirkungsgrade bei einer Luftzahl n = 1. Abbildung 2 bringt in entsprechender Weise die Brennstoffersparnis bei ~f = 0,5 für verschiedene Luftzahlen. Die Kurven lassen erkennen, daß die Brennstoffersparnis durch Luftvorwärmung mit steigender Vorwärm temperatur, niedrigerem feuerungs technischem Wirkungsgrad und steigendem Seite 8 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen I % bO pO (.) (.) s::: 0 0 ;::::s 50 El u u 0 :m~ '" l!"\ {"\.J 3 n=1 V1 ,000 0"\ ,,........ I-l ~ 0 V ~=1'7°n= ::- 1',00 +> 40 / / Ct-! / V V ;::::s V H / V V ~ () / / $... / ;:::I 30 'Ö / V V U) .,-1 ~ s::: / I-l m I 20 P< U) / I-l ~ Q) Ct-! Ct-! i;:% 0 +> 10 Us::) s:: ~ Q) ~ I-l ~ oe 100 300 500 700 900 1100 200 400 600 800 1000 Vorwärmtemperatur der Verbrennungsluft A b b i 1 dun g 2 Brennstoffersparnis durch Vorwärmung der Verbrennungs luft aus der Enthalpie der Verbrennungsgase bei Verfeuerung von Koksofengas in Abhängigkeit von der Vorwärmtemperatur für verschiedene Luftzahlen. ~ f = 0,50 Luftüberschuß zunimmt. Diese grundlegenden Gesetzmäßigkeiten gelten un abhängig von der Brenngasart; lediglich die Größe der Gasersparnis ist bei gleicher Temperatur, gleichem feuerungstechnischem Wirkungsgrad und gleicher Luftzahl mit der Brenngasart verschieden, wie noch gezeigt wird. Während man in der Praxis stets auf möglichst hohe Vorwärmtemperatur arbeiten wird, strebt man - nur der Brennstoffersparnis durch Luftvor wärmung wegen - keineswegs niedrigem feuerungstechnischem Wirkungsgrad und hohem Luftüberschuß zu. Im Gegenteil. Man trachtet danach, durch hohen feuerungstechnischen Wirkungsgrad und geringen Luftüberschuß schon in der Feuerung selbst mit bester Brennstoffausnutzung zu arbeiten und Sei te 9 Forschungsberichte des Wirtschafts- und Verkehrsministeriums Nordrhein-Westfalen erst jene Restenthalpie der Verbrennungsgase, die aus dem Feuerraum ab ziehen muß, zur Luftvorwärmung bestens heranzuziehen. 7. Brennstoffersparnis durch Luftvorwärmung bei verschiedenen Gasarten Einen Vergleich verschiedener Gasarten gibt die folgende Übersicht, die für n = 1, ~f = 0,50 und einer Vorwärmtemperatur von 100 oe gilt: BE Hu *) kcal/Nm3 % Hochofengichtgas 4,7 ca. 950 Koksgeneratorgas 4,9 % 1200 Kokswassergas 5,1 % 2500 % Koksofengas (Ferngas) • • • • 6,0 4150 stadtgas I (Kohlengas und Kokswassergas) • 5,8 % } 3850 Stadtgas 11 (Kohlengas und KOksgeneratorgas) 5,9 % Methan (Erdgas trocken) • . . • • 6,5 % 8550 % Propan (Flüssiggas) . . . 6,2 22350 Die Übersicht bestätigt die bereits aus dem Verhalten der reinen Einzel gase und dem Einfluß der Inerten weiter oben gezogenen Schlüsse. 8. Auswirkung von sauerstoffangereicherter Luft Die Betrachtungen über die wissenschaftlichen Grundlagen abschließend, wäre noch der Einfluß der sauerstoffangereicherten Luft zu untersuchen. Zum Vergleich sei die Verbrennung von Methan mit a-Luft von 50 Vol-% Sauerstoffgehalt herangezogen: 0 n = 1 = 0,50 t 100 e 1{f vw n-Luft: BE == 6,5 % a-Luft (50 %): =: 2,8 % Dieses Ergebnis deckt sich mit den bisherigen Überlegungen, weil der höhere Sauerstoffgehalt einem kleineren -Wert gleichkommt. Gleichwohl ~ gilt auch für die Sauerstoffanreicherung der Verbrennungsluft, soweit sie praktisch in Betracht kommt, im Hinblick auf die Brennstoffersparnis durch Luftvorwärmung das, was in diesem Zusammenhang über das Streben *) Siehe Arbeitsblatt Nr. 3 der Zeitschrift "Gaswärme" 3 (1954) Nr. 3 Seite 10

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