Klaus Pichhardt . Hygieneschulung Lebensmittel Springer Berlin Heidelberg New York Barcelona Budapest Hongkong London Mailand Paris Singapur Tokio Klaus Pichhardt Hygieneschulung Lebensmittel Nach der neuen Lebensmittelhygiene-Verordnung (LMHV) Unter Berticksichtigung der Norm DIN 10514 With 69 Figures , Springer Dipl.-Ing. Klaus Pichhardt Karl-Ullrich-StraBe24 675740sthofen ISBN 3-540-64679-5 Springer-Verlag Berlin Heidelberg New York DieDeutscheBibliothek-CIP-Einheitsaufnahme Pichhardt,Klaus: HygieneschulungLebensmittel:nachderneuenLebensmittelhygiene Verordnung(LMHV);unterBeriicksichtigungderNormDIN10514 / KlausPichhardt.-Berlin;Heidelberg;NewYork;Barcelona; Budapest;Hongkong;London;Mailand;Paris; Singapur;Tokio:Springer, 1998 Dieses Werk ist urheberrechtlich geschiitzt. Die dadurch begriindeten Rechte, insbesondere die der Obersetzung des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Tabellen, der Funksendung,derMikroverfilmungoderderVervielfaltigungaufanderenWegenundderSpeicherung in Datenverarbeitungsanlagen, bleiben auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. EineVervielfaltigungdieses Werkes oder von Teilendieses Werkes istauch imEinzelfall nur inden GrenzendergesetzlichenBestimmungendes UrheberrechtsgesetzesderBundesrepublikDeutschland yom 9. September 1965 in derjeweils geltendenFassungzulassig. Sieistgrundsatzlich vergiitungs pflichtig.ZuwiderhandlungenunterliegendenStrafbestimmungendesUrheberrechtsgesetzes. ©Springer-VerlagBerlinHeidelberg1998 Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigtauchohnebesondereKennzeichnungnichtzuderAnnahme,daBsolcheNamenimSinneder Warenzeichen-undMarkenschutz-Gesetzgebungalsfreizubetrachtenwarenunddahervonjedermann benutztwerdendiirften. Produkthaftung:FiirAngabeniiberDosierungsanweisungenundApplikationsformenkannyomVerlag keineGewahriibemommenwerden.DerartigeAngabenmiissenyomjeweiligenAnwenderimEizelfall anhandandererLiteraturstellenaufihreRichtigkeitiiberpriiftwerden. Satz:ReprofertigeVorlagendesAutors Einbandgestaltung:Kiinkel+Lopka,Werbeagentur,Heidelberg SPIN10681191 52/3I37-5432 I0-GedrucktaufsaurefreiemPapier Vorwort Am 5. August 1997 wurde mit Zustimmung des Bundesrates die Lebens mittelhygiene-Verordnung - LMHV verabschiedet und im BGBI. I S. 2008 verktindet. Mit ihrem Inkrafttreten im Februar 1998 wurde die Richtlinie 93/43/EWG d~s Rates vom 14. Juni 1993 tiber LebensmitteI hygiene aufnationalerEbene umgesetzt. Urn Unternehmen eine weitere Ubergangsfrist zu gewahren, treten § 4 "Betriebseigene MaBnahmen und Kontrollen" und Abs. 2 des § 5 "Ord nungswidrigkeiten" 12Monate spater, also im August 1998 inKraft. Kernpunkt ist der § 4 der Lebensmittelhygiene-Verordnung. Ab satz 1 Cordert das sog. HACCP-Konzept, Absatz 2 die Verpflichtung, Personen, die mit Lebensmitteln umgehen, entsprechend ihrer Tatig keit und unter Beriicksichtigung ihrer Ausbildung in Fragen der Le bensmittelhygienezu unterrichten oderzu schulen. Die EG-Lebensmittelhygiene-Richtlinie sieht in ArtikeI 5 vor, daB die Mitgliedsstaaten die Erarbeitung von Leitlinien fur eine gute Lebensmit telhygienepraxis fdrdern. Beim DIN (Deutsches Institut fur Normung) ist hierzu als Leitlinie fur eine gute Lebensmittelhygienepraxis die DIN Norm 10514 "Lebensmittelhygiene - Hygieneschulung" erarbeitet wor den. Diese Norm gibt Empfehlungen fur die Planung und Durchfuhrung von Hygieneschulungen in Lebensmittelbetrieben und bezweckt, den fur die Schulung Verantwortlichen eine Anleitung fur die Mitarbeiterschu lung zu geben. Die Norm DIN 10503 legt Begriffe fest, die im Zusam menhang mitder Lebensmittelhygienevon Bedeutungsind. Das vorliegende Buch will bei der Umsetzung der Verpflichtung zur Unterrichtung und Schulung in Lebensmittelhygiene Hilfestellung Ieisten und orientiert sich dabei an den in der Norm DIN 10514 vorgegebenen Stichwortern. Dariiber hinaus werden Stichprobenplane besprochen, wo bei hier besonders der Aspekt der Aussagekraft solcher Stichprobenplane beriicksichtigt wird. Auf der Grundlage des Anhanges zur Entscheidung 94/356/EG der Kommission vom 20.5.1994 (AB!. 1994 Nr. L 156/50) VI KlausPichhardt HygieneschulungLebensmittel werden auBerdern betriebseigene MaBnahmen und Kontrollen im Sinne des HACCP-Konzeptes dargestellt. Mit der eingebundenen Bestellkarte kann eine CD-ROM angefordert werden. Dieser Datentrager enthalt aile Abbildungen und weitere lebens mittelhygienisch relevante Beitrage des Buches in teilanimierten Einzel sequenzen. Darnit k6nnen Schulungen optimal visuell begleitet werden, da die Animationen eine schrittweise Prasentation erlauben und sornit auch schwer vermittelbare Thernenkreise gut darstellbar sind. Alternativ besteht die M6glichkeit, farbige Folien auszudrucken, die mittels Over head-Projektion die Prasentation des jeweiligen Referenten begleiten k6nnen und so eine effektive Schulungerlauben. FOr sachliche Kritik aus der Praxis bin ichjederzeit dankbar, das glei che gilt fur Mitteilungen zu Verbesserungs- bzw. Erweiterungsvorschla ge. Den Darnen und Herren des Springer-Veriages danke ich fur die gute Zusammenarbeitund das stetsfreundliche Entgegenkomrnen. Osthofen, im Mai 1998 Klaus Pichhardt Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung . 1.1 Rechtliche Hygieneregelung 3 1.2 Aspektezum Hygienekonzept 6 Literatur 9 2 BegriffezurLebensmittelhygiene 11 2.1 Lebensmittel II 2.2 Lebensmittelhygiene 12 2.3 Leichtverderbliche Lebensmittel 13 2.4 Verpackte Lebensmittel 14 2.5 Herstellen 14 2.6 Behandeln 14 2.7 In-Verkehr-bringen 15 2.8 Verzehren 15 2.9 NachteiligeBeeinflussung 15 2.10 GenuBtauglichkeit/GenuBwert 16 2.11 Mindesthaltbarkeitsdatum 16 2.12 Bedarfsgegenstande..................................................................... 17 Literatur 18 3 Lebeusmittelmikrobiologie 19 3.1 Einteilungvon Mikroorganismen 20 3.1.1 Bakterien und Bakteriensporen 20 3.1.2 Schimmelpilze 28 3.1.3 Hefepilze 29 3.1.4 Viren 30 3.2 GroBenordnungvon Mikroorganismen und Viren 32 VIII KlausPichhardt HygieneschulungLebensmittel 3.3 Erkennbarmachungvon Keimen 33 3.4 Vermehrungsformenvon Mikroorganismen 36 3.4.1 UngeschlechtlicheFortpflanzung 36 3.4.2 Geschlechtliche Fortpflanzungvon Hefen 41 3.5 GesundheitsgefahrdendeMikroorganismen, LebensmittelverderberundNtitzlinge 42 3.5.1 GesundheitsgefahrdendeMikroorganismen und schadliche Stoffwechselprodukte 44 3.5.2 Lebensmittelverderber........................................................ 46 3.5.3 Technologisch erwtinschte Mikroorganismen 47 Literatur 48 4 Wachstumsvoraussetzungen fUr Mikroorganismen- BeeinflussungderVermehrung 49 4.1 Wachstumsfaktoren 49 4.1.1 Nahrstoffangebot 50 4.1.2 Wasseraktivitatund Feuchtigkeit 51 4.1.3 pH-Wert 55 4.1.4 Temperatur 59 4.1.5 Redoxpotential 61 4.2 Beeinflussungdes Wachstums von Mikroorganismen................. 63 Literatur 67 5 Mikrobielle Gefahrdungvon Produkten .. 69 5.1 Lebensmittelverderb 69 5.1.1 Faulnis 71 5.1.2 Garung 72 5.1.3 Sauerung 73 5.1.4 Ranziditat 74 5.1.5 Schimmeln 76 5.2 Lebensmittelvergiftung 77 5.2.1 Salmonellen .. 80 5.2.2 Staphylococcus aureus 85 5.2.3 Clostridiumperfringens .. 88 5.2.4 Clostridium botulinum 90 5.2.5 Bacilluscereus 92 5.2.6 Listeriamonocytogenes 92 5.3 Gefahrdungen physikalischenUrsprungs 94 Literatur 95 Inhaltsverzeichnis IX 6 Schadlingsbefall undweitereGefahrdungen . 97 6.1 Insekten 98 6.2 Nager und Vogel 100 6.3 SchadlingsbeklimpfungalsTeil derBetriebshygiene 101 6.4 Chemische Schadensquellen .. 102 6.5 Physikalische Schadensquellen 104 7 Raum- und Anlagenhygiene 105 7.1 Reinigung und Desinfektion .. 105 7.1.1 Reinigungsverfahren 106 7.1.2 Desinfektion 109 7.1.3 Reinigungsintervalle 112 7.2 Raumtemperaturen .. 113 7.3 Konstruktive Anlagenhygiene 116 Literatur 119 8 StichprobenpHine 121 8.1 Mikrobiologische StichprobenpHine 122 8.1.1 2-Klassenplan 125 8.1.2 3-Klassenplan 129 8.2 StichprobenpHine fUr die sensorische Priifung 132 Literatur 135 9 BetriebseigeneMa8nahmen und Kontrollen- HACCP-Konzept 137 9.1 Produktbeschreibung, ErmittlungpotentiellerGefahren, IdentifizierungkritischerPunkte (HACCP-Grundslitze 1-3) 144 9.2 Festlegungund Durchftihrungdes VerfahrenszurUberwachung und Kontrolleder kritischen Punkte (HACCP-Grundslitze4, 5) 150 9.3 Uberpriifung derEigenkontrollsysteme, Dokumentation (HACCP-Grundslitze 6, 7) 152 Literatur 153 Sachverzeichnis 155 1 Einleitung Mit der Verabschiedung der Lebensmittelhygiene-Verordnung - LMHV - beschreitetderGesetzg~bereinNovum: die lebensmittelhygienische Ei genverantwortlichkeit bzgl. Anforderungen wird denjenigen tibertragen, die Lebensmittel herstellen, behandeln oder in Verkehr bringen. Bis dato waren die Hygieneanforderungen an das Herstellen, Behandeln und In Verkehr-bringen von Lebensmitteln - sofem keine bundesrechtlichen Spezialvorschriften, wie bspw. Eiprodukte-, Fischhygiene-, Fleischhygie ne-, Milch-Verordnung vorrangig zu beachten waren - durch landes rechtliche Polizeivorschriftengeregelt. Die Eigenverantwortlichkeit schlieBt ein, daB Personen, die mit Le bensmitteln umgehen, entsprechend ihrer Tatigkeit und unter Bertick sichtigung ihrer Ausbildung in Fragen der Lebensmittelhygiene unter richtetodergeschultwerden (§ 4LMHV Absatz2). Mit diesem Absatz 2 der LMHV wird die Vorgabe des Abschnittes X des Anhanges der Richtlinie des Rates 93/43/EWG tiber Lebensmittelhy gieneyom 14. Juni 1993 (ABl. Nr. L 175/1 yom 19.7.93)umgesetzt. Konkrete Hinweise zur Ausgestaltung des § 4 "Betriebseigene MaB nahmen und Kontrollen" mit den verpflichtenden Elementen Gefahren identifizierung und -bewertung (HACCP-Konzept) und Hygieneschu lung sucht man allerdings sowohl in der Lebensmittelhygiene-Verordung als auch in der EG-Richtlinie 93/43/EWG tiber Lebensmittelhygiene ver geblich. Allerdings heiBtes inArtikel 5derbesagtenEG-Richtlinie: (1) Die Mitgliedsstaatenfordern die Ausarbeitungvon Leitlinienfur ei ne gute Hygienepraxis, die die Lebensmittelunternehmen aufjreiwilliger Basis berucksichtigenkonnen, um mitdieserAnleitungArtikel3 einzuhal ten1. Anmerkung:Artikel3derEG-Richtlinieentsprichtdem§4derLebensmittelhygine-Verordnung, welchedasHACCP-Konzeptresp.diebetriebseigenenMa6nahmenundKontrollendefiniert.
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