Amira Gazawi-Triebke Humanressourcen- Management von Bachelorabsolventen Eine ressourcenorientierte Perspektive Schriften zur Unternehmensentwicklung Herausgegeben von Max J. Ringlstetter, Ingolstadt, Deutschland In dieser Schriftenreihe werden aktuelle Forschungsergebnisse im Bereich der Unternehmensentwicklung präsentiert. Die einzelnen Beiträge orientieren sich an Problemen der Führungs- bzw. Managementpraxis. Im Mittelpunkt stehen dabei die Themenfelder Strategie, Organisation und Humanressourcen-Management. Herausgegeben von Professor Dr. Max J. Ringlstetter Kathol. Universität Eichstätt-Ingolstadt Amira Gazawi-Triebke Humanressourcen- Management von Bachelorabsolventen Eine ressourcenorientierte Perspektive Mit einem Geleitwort von Prof. Dr. Max J. Ringlstetter Amira Gazawi-Triebke Ingolstadt, Deutschland Dissertation Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt, 2016 Schriften zur Unternehmensentwicklung ISBN 978-3-658-16613-7 ISBN 978-3-658-16614-4 (eBook) DOI 10.1007/978-3-658-16614-4 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen National- bibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Springer Gabler © Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH 2017 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung, die nicht ausdrücklich vom Urheberrechtsgesetz zugelassen ist, bedarf der vorherigen Zustimmung des Verlags. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Bearbeitungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Die Wiedergabe von Gebrauchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen usw. in diesem Werk berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zu der Annahme, dass solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher von jedermann benutzt werden dürften. Der Verlag, die Autoren und die Herausgeber gehen davon aus, dass die Angaben und Informa- tionen in diesem Werk zum Zeitpunkt der Veröffentlichung vollständig und korrekt sind. Weder der Verlag noch die Autoren oder die Herausgeber übernehmen, ausdrücklich oder implizit, Gewähr für den Inhalt des Werkes, etwaige Fehler oder Äußerungen. Gedruckt auf säurefreiem und chlorfrei gebleichtem Papier Springer Gabler ist Teil von Springer Nature Die eingetragene Gesellschaft ist Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH Die Anschrift der Gesellschaft ist: Abraham-Lincoln-Str. 46, 65189 Wiesbaden, Germany Geleitwort Die demografischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, das Bildungsverständnis heranwachsender Generationen sowie die Anforderungen an und Vorstellungen von Mitarbeitern als entscheidende Ressource eines Unternehmens führen aus einer prakti- schen Perspektive dazu, dass eine der größten Herausforderungen des heutigen Perso- nalmanagements die Akquisition und Bindung von qualifizierten Hochschulabsolven- ten ist. In der Literatur ist spätestens mit der Etablierung des Resource-based Views unbestritten, dass die humanen Ressourcen eines Unternehmens nicht nur einen nach- haltigen Wert generieren und entscheidend zum Unternehmenserfolg beitragen, son- dern auch effektiv an der Umsetzung der Unternehmensstrategie beteiligt sind. Die vorliegende Arbeit soll aber nicht bereits bekannte Korrelationen verifizieren, sondern interdisziplinär auf die Zusammenhänge zwischen Bildung und Unternehmensstrategie verweisen, indem die Wirkungen der Studienstrukturreform auf die Hochschul- resp. Bachelorabsolventen rekrutierenden Unternehmen aus einer betriebswirtschaftlichen Betrachtungsweise untersucht werden. Ein erster Schritt dazu ist die Untersuchung der Auswirkungen der Bologna-Reform auf die Kompetenzausstattung der Bachelorstudierenden und gleichsam die Unter- schiede im Leistungsniveau zwischen Bachelor- und Master- bzw. Diplomabsolvent. Basierend auf den theoretisch-konzeptionellen Grundlagen des Humanressourcen- Managements lässt sich in einem zweiten Schritt nicht nur die Diskrepanz zwischen der Erwartungshaltung der Unternehmen an Bachelorabsolventen zeigen. Eine Me- taanalyse ergibt vielmehr auch, dass die Unternehmen mit unterschiedlichen HR- Massnahmen auf das neue Leistungsniveau reagieren. Folgerichtig verifiziert die Auto- rin die Hypothese einer zugrundeliegenden Ursache-Wirkungs-Beziehung mit einer qualitativ-explorativen Studie und zeigt, dass die befragten Unternehmen primär zwei unterschiedliche Handlungsstrategien im Umgang mit Bachelorabsolventen verfolgen. Überdies erläutert sie die strategischen Konsequenzen und langfristigen Wirkungen, die sich aus der Akquisition und Bindung von Bachelorabsolventen ergeben. Neben der enormen Steigerung von in qualitativer und quantitativer Hinsicht heterogenen Kooperationen zwischen Unternehmen und Hochschulen sollen an dieser Stelle insbe- VI Geleitwort sondere die zunehmende Verlagerung der Aus- und Weiterbildungskosten in das Un- ternehmen sowie die enorm gestiegene, strategische Relevanz des Weiterbildungsan- gebots erwähnt werden. Mit der vorliegenden Arbeit trifft die Autorin somit nicht nur den Puls der Zeit, son- dern zeigt Lösungswege auf, um die aktuellen personalstrategischen Fragen adäquat beantworten zu können. Prof. Dr. Max J. Ringlstetter Vorwort Es ist unbestritten, dass die Studienstrukturreform auf die Wirtschaft, die Hochschulen und nicht zuletzt die Studierendenschaft Einfluss nimmt. Sodann dauert die wissen- schaftliche und öffentliche Diskussion über die Auswirkungen bis heute an. Die Zu- sammenhänge zwischen diesen drei Parteien blieb jedoch speziell aus betriebswirt- schaftlicher Perspektive bislang weitestgehend unbeachtet, sodass die vorliegende Ar- beit diesen Standpunkt einnimmt und erweitert. Somit stellt sich nicht nur die Frage, ob es eine Ursache-Wirkungs-Beziehung zwischen dem durch die Studienstrukturre- form eingeführten Bachelorabschluss und den daraus resultierenden Konsequenzen für die Bachelorabsolventen rekrutierenden Unternehmen gibt, sondern überdies welche Handlungsstrategien von den Unternehmen gewählt werden und wie jene auf die Un- ternehmens- und Personalstrategie wirken. Offensichtlich generiert eine interdiszipli- näre Betrachtung dieses Untersuchungsgegenstandes nicht nur der wissenschaftlichen Diskussion, sondern gleichermaßen interessierten Praktikern und der Autorin selbst neue Einsichten. Nicht zuletzt war dies einer der ausschlaggebenden Punkte, der mich zu einer tiefergehenden Betrachtung dieses Forschungsfeldes motivierte. Als Diplom-Pädagogin eine betriebswirtschaftliche Promotion zu verfassen, erscheint in einem ersten Zugang paradox. Doch genau dieser Perspektivenwechsel vom Subjekt und somit einer individuell-pädagogischen Betrachtungsweise hin zum Objekt und einer betriebswirtschaftlichen und strategischen Sicht hat mein Interesse geweckt, ob- gleich dies nicht immer ohne Mühe gelang. Folglich kann es auch nicht als Selbstver- ständlichkeit verstanden werden, jene umfassende Betrachtung einer Fragestellung in Form einer Promotion nachgehen zu dürfen. Dass ich dieses Vorhaben dennoch reali- sieren und zudem in Form einer empirischen Arbeit Ausdruck verleihen konnte, ver- danke ich meinem Doktorvater Herrn Prof. Dr. Max J. Ringlstetter. Nichtsdestoweni- ger empfand ich gleichsam die vielen praktischen Erfahrungen während meiner Zeit am LSR und als Beraterin als stark prägend und bereichernd. VIII Vorwort Für die Übernahme des Korreferats danke ich Herrn Prof. Dr. Harald Pechlaner, der einerseits mit inhaltlichen Anregungen und gezielten Fragen, andererseits mit einer schnellen Zweitkorrektur somit in qualitativer und quantitativer Hinsicht zu meiner Promotion erfolgreich beitrug. Hervorheben möchte ich an dieser Stelle Walburga Mosburger, die nicht ohne Grund als „gute Seele“ des Lehrstuhls betitelt wird und ebenso meinen Dank erhält. Sie half mir in organisatorischen Fragen, beriet in universitären Prozessen, übersetzte die ab und an kryptische „Professorensprache“ und motivierte, sobald das Promovieren eher als Last denn als Freude wahrgenommen wurde. Ein allgemeines Dankeschön gilt nicht minder allen Lehrstuhl-Kolleginnen und -Kollegen, die als Wegbegleiter, intel- lektuelle Sparringspartner oder gar Leidensgenossen zur Seite standen und prägten. Nicht zu vergessen sind die vielen kleinen, aber am qualitativen Niveau dieser Arbeit entscheidend beteiligten Helfer. Hier sollen stellvertretend Michael Scholz, Alexandra Linde, Kay Städele und Anna Lödermann genannt werden, denen ich ausdrücklich meinen herzlichen Dank aussprechen möchte. Besonderer Dank gebührt überdies meinen Eltern, die mir bereits mit den Kinder- und Jugendjahren ein intellektuelles, materielles und psychisches Fundament bauten, auf dem ich die vorliegende Arbeit heute zu verfassen in der Lage war. Am wenigsten offensichtlich und doch am stärksten präsent war mir die Begleitung meines Mannes Robert. Meinen tiefen Dank möchte ich ihm ausdrücken, da er mir in vielerlei Hinsicht erst ermöglicht hat, meinen Interessen und letztlich dem Verfassen einer Dissertation nachgehen zu können. Er hat neben meiner Familie und meinen Freunden am stärksten unter dem Erstellungsprozess gelitten und ihn dennoch mit Langmut, Zuspruch und Humor mitgetragen. Fast beiläufig beweist er bis heute, dass es keiner Titel bedarf, um sich forschend und analytisch mit einer Fragestellung zu befassen. Da ihm jedoch im Gegensatz zu mir nur schwer jene Gelegenheit der Promo- tion zuteilwerden wird, ist ihm diese Arbeit gewidmet. Dr. Amira Gazawi-Triebke Inhaltsverzeichnis Geleitwort ......................................................................................................................V Vorwort ...................................................................................................................... VII Inhaltsverzeichnis ....................................................................................................... IX Abbildungsverzeichnis ............................................................................................. XIII Abkürzungsverzeichnis ......................................................................................... XVII Einführung ..................................................................................................................... 1 (1) Bedeutung der Thematik ............................................................................. 4 (2) Wahl einer ressourcenorientierten Forschungsperspektive ....................... 10 (3) Problemstellung und Zielsetzung der Arbeit ............................................. 13 (4) Gang der Untersuchung und Aufbau der Arbeit ........................................ 16 1 Die Auswirkungen der Studienstrukturreform auf den Kompetenzerwerb von Studierenden .................................................................................................... 21 1.1 Kontextuelle Merkmale hochschulischer Bildung ........................................ 23 1.1.1 Strukturelle Neuerungen der Hochschullandschaft in Deutschland ......... 24 1.1.2 Herausforderungen in der Studienqualität der Hochschulausbildung ...... 37 1.1.3 Zwischenbilanz und Diskussion bisheriger Reform- und Forschungsbemühungen ............................................................................ 45 1.1.3.1 Strukturelle Aspekte ...................................................................... 46 1.1.3.2 Studienorganisation und -qualität ................................................. 56 1.1.3.3 Übergang in den Arbeitsmarkt ...................................................... 67 1.1.3.4 Beschäftigungsverhältnisse ........................................................... 75